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cansal83
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- Mitglied seit
- 28. April 2025
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Guten Abend,
nach 4 Monaten Ausnahmezustand aufgrund einer umgeleiteten Aggression nach einer Zahn-OP weiß ich langsam nicht mehr weiter und hoffe, dass ich hier vielleicht nochmal neue Tipps und Ratschläge bekomme.
Kurz zu unserer Situation:
Wir haben seit 4 1/2 Jahren zwei Katzen, keine Geschwister, aber waren schon von klein auf zusammen.
Zahn-OP einer unserer Katze am 03.12.24, am selben Abend erster Angriff der operierten Katze, in den Tagen danach noch 3 weitere Angriffe, sodass die andere Katze zwei Mal vor Angst uriniert und gekotet hat und wir sie dann dauerhaft getrennt haben (mit Revierwechsel alle 24 Std.). In den nächsten Wochen haben wir eine langsame Zusammenführung am Gitter und dann ohne Gitter in der Küche gemacht. Funktionierte zwar langsam, aber gut, solange sie durch Leckerlis/Spielen/Clickern abgelenkt waren, aber sobald sie nichts zu tun hatten und aufeinander fokussiert waren, wurde nach einer Weile gestarrt und gefaucht, was wir immer direkt wieder durch Trennen des Sichtkontaktes unterbunden haben. Dann erster Kontakt mit einer Tierpsychologin, die meinte, dass die aggressive Katze von den Annäherungsversuchen der anderen Katze gestresst ist. Sie gab uns noch den Tipp, die Katzen mit Tüchern abzureiben und diese auf den Schlafplätzen auszulegen, und die Stirn der Katzen mit Thunfischfilet o.ä. einzureiben, damit sie sich gegenseitig ablecken (hat nicht funktioniert). Außerdem begannen wir mit der Gabe von Zylkene, Bachblüten, CBD-Öl, Feliways Classic/Comfort/Friends hatten wir sowieso schon länger im Gebrauch, alles ohne nennenswerte Verbesserung der Situation. Wir haben zwar bis zu 2 Stunden Zusammenführung geschafft, aber dann gab es wieder Angriffe, die wir direkt gestoppt haben.
Im März hatten wir Kontakt zu einem weitere Tierarzt mit Spezialisierung auf Verhaltenspsychologie bei Tieren. Er meinte, wir machen schon vieles richtig und müssen Geduld haben. Wir waren dann mit der aggressiven Katze nochmal in einer Tierklinik und haben ein Dentalröntgen durchführen lassen. Es wurden nochmal zwei von FORL betroffene Zähne gezogen, aber ansonsten haben sie auch nichts gefunden, was die anhaltende Aggression erklären könnte. Wir haben dann nochmal eine Woche ganz konsequent getrennt, seitdem führen wir wieder zusammen.
Leider habe ich immer nur abends länger Zeit für die Zusammenführungen, merke aber, wie nach 4 Monaten langsam meine Kraft dafür schwindet und ich es auch immer öfter nur halbherzig mache. Mein Mann unterstützt mich auch nur sehr wenig und hat kein Verständnis für meine Vorgehensweise. Er meint, die Katzen müssten das unter sich klären.
Seit letzter Woche öffnen wir nun tagsüber die Türen. Am ersten Tag hat es 6 Stunden (!) geklappt und ich war schon ganz glücklich und hatte wieder Hoffnung, dass wir nun doch einen Durchbruch erzielt haben, seit dem zweiten Tag klappt es aber nur noch max. 1-2 Stunden, dann kommt es wieder zu fauchen und buschigem Schwanz. (Davor folgen sie sich gegenseitig in die jeweiligen Räume und beäugen sich misstrauisch, liegen aber auch manchmal in getrennten Räumen und beachten sich nicht). Bei beginnender Aggression gehe ich dann immer direkt dazwischen und trenne wieder, aber ich weiß nicht, ob es überhaupt gut ist, es soweit kommen zu lassen. Andererseits kann ich langsam nicht mehr und bin total gestresst nur bei dem Gedanken daran, dass sie sich wieder angreifen könnten. Und ich kann nicht täglich mehrere Stunden hinter den Katzen her sein, um zu schauen, wie die Stimmung ist und ob eine die andere eventuell gleich angreifen könnte. Ich habe irgendwie keine Hoffnung, dass es mit dem "betreuten Zusammenführen" noch was wird.
Wir haben auch schon darüber gesprochen, ob es eine Lösung sein könnte, eine Katze abzugeben, denn momentan sind sowohl die Katzen als auch wir nur noch gestresst und es tut mir auch unendlich leid für die jeweilige Katze, die 24 Stunden alleine in einem Raum eingesperrt ist. Vielleicht würde es beiden besser gehen, wenn wir eine abgeben? Aber schon alleine beim Gedanken daran muss ich weinen, weil ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, eine abzugeben. 😢
Hat jemand vielleicht noch Tipps für uns? Erfahrungsberichte von Katzenbesitzern, bei denen es ähnlich war? Oder Gedanken zum Thema "Eine Katze abgeben"?
Die Beiträge im Forum zum Thema "Umgeleitete Aggression" habe ich schon alle durchgelesen...
Vielen Dank für's Lesen!
cansal
nach 4 Monaten Ausnahmezustand aufgrund einer umgeleiteten Aggression nach einer Zahn-OP weiß ich langsam nicht mehr weiter und hoffe, dass ich hier vielleicht nochmal neue Tipps und Ratschläge bekomme.
Kurz zu unserer Situation:
Wir haben seit 4 1/2 Jahren zwei Katzen, keine Geschwister, aber waren schon von klein auf zusammen.
Zahn-OP einer unserer Katze am 03.12.24, am selben Abend erster Angriff der operierten Katze, in den Tagen danach noch 3 weitere Angriffe, sodass die andere Katze zwei Mal vor Angst uriniert und gekotet hat und wir sie dann dauerhaft getrennt haben (mit Revierwechsel alle 24 Std.). In den nächsten Wochen haben wir eine langsame Zusammenführung am Gitter und dann ohne Gitter in der Küche gemacht. Funktionierte zwar langsam, aber gut, solange sie durch Leckerlis/Spielen/Clickern abgelenkt waren, aber sobald sie nichts zu tun hatten und aufeinander fokussiert waren, wurde nach einer Weile gestarrt und gefaucht, was wir immer direkt wieder durch Trennen des Sichtkontaktes unterbunden haben. Dann erster Kontakt mit einer Tierpsychologin, die meinte, dass die aggressive Katze von den Annäherungsversuchen der anderen Katze gestresst ist. Sie gab uns noch den Tipp, die Katzen mit Tüchern abzureiben und diese auf den Schlafplätzen auszulegen, und die Stirn der Katzen mit Thunfischfilet o.ä. einzureiben, damit sie sich gegenseitig ablecken (hat nicht funktioniert). Außerdem begannen wir mit der Gabe von Zylkene, Bachblüten, CBD-Öl, Feliways Classic/Comfort/Friends hatten wir sowieso schon länger im Gebrauch, alles ohne nennenswerte Verbesserung der Situation. Wir haben zwar bis zu 2 Stunden Zusammenführung geschafft, aber dann gab es wieder Angriffe, die wir direkt gestoppt haben.
Im März hatten wir Kontakt zu einem weitere Tierarzt mit Spezialisierung auf Verhaltenspsychologie bei Tieren. Er meinte, wir machen schon vieles richtig und müssen Geduld haben. Wir waren dann mit der aggressiven Katze nochmal in einer Tierklinik und haben ein Dentalröntgen durchführen lassen. Es wurden nochmal zwei von FORL betroffene Zähne gezogen, aber ansonsten haben sie auch nichts gefunden, was die anhaltende Aggression erklären könnte. Wir haben dann nochmal eine Woche ganz konsequent getrennt, seitdem führen wir wieder zusammen.
Leider habe ich immer nur abends länger Zeit für die Zusammenführungen, merke aber, wie nach 4 Monaten langsam meine Kraft dafür schwindet und ich es auch immer öfter nur halbherzig mache. Mein Mann unterstützt mich auch nur sehr wenig und hat kein Verständnis für meine Vorgehensweise. Er meint, die Katzen müssten das unter sich klären.
Seit letzter Woche öffnen wir nun tagsüber die Türen. Am ersten Tag hat es 6 Stunden (!) geklappt und ich war schon ganz glücklich und hatte wieder Hoffnung, dass wir nun doch einen Durchbruch erzielt haben, seit dem zweiten Tag klappt es aber nur noch max. 1-2 Stunden, dann kommt es wieder zu fauchen und buschigem Schwanz. (Davor folgen sie sich gegenseitig in die jeweiligen Räume und beäugen sich misstrauisch, liegen aber auch manchmal in getrennten Räumen und beachten sich nicht). Bei beginnender Aggression gehe ich dann immer direkt dazwischen und trenne wieder, aber ich weiß nicht, ob es überhaupt gut ist, es soweit kommen zu lassen. Andererseits kann ich langsam nicht mehr und bin total gestresst nur bei dem Gedanken daran, dass sie sich wieder angreifen könnten. Und ich kann nicht täglich mehrere Stunden hinter den Katzen her sein, um zu schauen, wie die Stimmung ist und ob eine die andere eventuell gleich angreifen könnte. Ich habe irgendwie keine Hoffnung, dass es mit dem "betreuten Zusammenführen" noch was wird.
Wir haben auch schon darüber gesprochen, ob es eine Lösung sein könnte, eine Katze abzugeben, denn momentan sind sowohl die Katzen als auch wir nur noch gestresst und es tut mir auch unendlich leid für die jeweilige Katze, die 24 Stunden alleine in einem Raum eingesperrt ist. Vielleicht würde es beiden besser gehen, wenn wir eine abgeben? Aber schon alleine beim Gedanken daran muss ich weinen, weil ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, eine abzugeben. 😢
Hat jemand vielleicht noch Tipps für uns? Erfahrungsberichte von Katzenbesitzern, bei denen es ähnlich war? Oder Gedanken zum Thema "Eine Katze abgeben"?
Die Beiträge im Forum zum Thema "Umgeleitete Aggression" habe ich schon alle durchgelesen...
Vielen Dank für's Lesen!
cansal
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