Unkastrierter Pflegekater zieht ein

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Iggymon

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Hallo ihr Lieben,

kommenden Samstag nehmen wir einen 5 Monate alten unkastrierten Kater in Pflege auf. Da einer unserer Kater im November überfahren wurde und unser 3jähriger seitdem alleine lebt ist eine Adoption, wenn er sich mit dem Kleinen vergesellschaften lässt nicht ausgeschlossen bzw. ist von unserer Seite sogar gewünscht.

Nun aber mein großes Fragezeichen: Unser Iggy ist natürlich kastriert, der Kleine kommt noch unkastriert. Sollten die beiden sich überhaupt begegnen, sprich sollten wir eine langsame Zusammenführung überhaupt starten bevor der kleine Mann kastriert wurde? Wir haben kommenden Dienstag bereits einen Termin beim Tierarzt um den Kleinen einmal checken zu lassen und einen Kastrationstermin auszumachen, vorher wäre er so oder so nur in seinem eigenen Zimmer.

Das ist das erste Mal, dass ich so einen jungen Burschen aufnehme, daher hab ich keine Ahnung ob unkastrierte Tiere auch vor der Geschlechtsreife schon automatisch höher im Rang stehen, was unser Iggy vermutlich ziemlich doof finden würde.

Klärt mich doch mal auf wie das so läuft oder ob ihr vielleicht auch Erfahrungsberichte habt. Lieben Dank!
 
A

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Hallo 🙂

Schön, dass ihr euch entschieden habt einen Pflegekater aufzunehmen! Auch wenn der Anlass dafür natürlich eher traurig ist.

Eine ganz wichtige Frage: Wo kommt der kleinen Mann her und wie lebt er aktuell? Kommt er direkt von "Straße"? Aus dem Auslandstierschutz? Tierheim? Einem Privathaushalt? Oder lebt er vielleicht schon längere Zeit auf einer andere Pflegestelle?

Ist er bereits zweifach geimpft? FeLV und FIV getestet?

Je nachdem, wie seine Vorgeschichte aussieht, würde ich auf jeden Fall zu einer vorübergehenden Quarantäne raten, bis gesundheitliche Probleme möglichst sicher ausgeschlossen werden können. Eine Kotprobe auf gängige Durchfall-Erreger untersuchen zu lassen schadet auch nie und kann im Zweifelsfall sehr viel Arbeit, Zeit und Geld sparen.

Sofern der Kater noch nicht geschlechtsreif ist steht er nicht automatisch höher im Rang. Allerdings lässt sich nicht ausschließen dass die Geschlechtsreife im Alter von 5 Monaten schon eingetreten ist oder er kurz davor steht.
 
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Hallo, danke für deine Antwort!

Ja der Anlass ist wahnsinnig traurig. 🙁

Der Kleine kommt über einen deutschen Tierschutzverein aus Bulgarien. Er lebt dort auf einer privaten Pflegestelle (Wohnung) mit anderen Katzen. Zu seiner Vorgeschichte weiß ich leider nichts, versuche aktuell aber noch ein paar Infos zu bekommen. Er ist gut sozialisiert und soll sehr freundlich sein. Laut Aussage des Vereins ist er noch nicht geschlechtsreif, aber ich bin auch der Meinung dass das fix gehen kann und deswegen haben wir ja auch gleich am Dienstag ein Date mit dem Doc.

Auf Fiv wird er vermutlich heute getestet. Sollte im Pass nichts dazu stehen hole ich auch das selbstverständlich am Dienstag nach.
PetCheck auf Darmparasiten lass ich auch machen.
 
Huhu,

du musst bedenken, dass der neue noch sehr jung ist und für deinen Alteingesessenen evtl zu jung ist. Er ist ja quasi noch ein Kitten und der dreijährige ausgewachsen. Das kann zu Problemen kommen. Wenn dann noch Potenz dazu kommt, kann es richtig doll werden. Deshalb würde ich ehrlich gesagt erst nach einer Kastra na eine Zusammenführung denken. Potenz tritt auch von einem Tag auf den anderen ein, da ist super schwer abzuschätzen. Und mit fünf Monaten kann es jeden Tag soweit sein. Und am allerbesten wäre es, er bringt noch einen gleichalten Kumpel mit.

lg
 
@Polayuki Danke für deine Antwort. 🙂 Deswegen springen wir ja auch zunächst erstmal als Pflegestelle, denn der Altersunterschied ist uns natürlich bewusst. Ich würd dem ganzen (nach Kastration) trotzdem gern eine Chance geben da unser Iggy mit seinen 3 Jahren noch extrem verspielt ist.

Unserm verstorbenen Cliffy (gleichaltrig) war das oft viel zu dolle und dann gabs hier auch mal Stress, weil Iggy ihn nicht in Ruhe gelassen hat. Vielleicht kann er mit einem jungen agilen Kerl nochmal richtig einen drauf machen. 😀 Das vermisst er nämlich grad sehr und zeigt uns auch deutlich, dass er völlig unausgelastet ist und mit einem Kumpel was erleben will. Da kann ich noch so viel clickern und die Angel schwingen, es reicht ihm nicht. Mal schauen wo die Reise hingeht.

Aber ja, ich denke wir werden den Neuankömmling zunächst kastrieren lassen und dann eine Zusammenführung starten.
 
UPDATE von uns:

Der Kleine ist gut bei uns angekommen, hat den langen Transport sehr gut weggesteckt und war von der ersten Nacht an ein absolut liebes und anhängliches Kerlchen. Seinen ersten Tierarztbesuch hat er auch gemeistert. Heute kamen die Blutergebnisse/Kotprobe zurück.. alles ist negativ und somit wie es sein soll. 🙂 Einen Termin für die Kastration hat er Ende des Monats.

Wie bereits oben erwähnt wohnt der Kleine zunächst separiert im Kinderzimmer. In der ersten Nacht hat unser Iggy an der Tür eine ordentliche Flaschenbürste gehabt, geknurrt und gefaucht. Der Kleine meldete sich darauf mit kläglichem Kitten-Gejammer. Er hat richtig Lust auf Gesellschaft, logisch. Nach 10 Minuten war Ruhe und Iggy kam zu uns ins Bett... am nächsten Morgen gabs nochmal ein wenig Fauchen das wars – Und wir hatten in der Vergangenheit Situationen mit Nachbarskatzen in denen er wirklich zur kleinen Bestie wurde...

Wir leben hier ganz entspannt unseren Alltag weiter und Iggy ist sichtlich entspannt. Gestern wie heute wurde dann an der Zimmertür auch freundlich gegurrt. Wir haben das zum Anlass genommen heute die Gittertür einzubauen und die beiden mal ohne Zimmertür begegnen zu lassen. Ich dacht ich schnall ab...

Iggy war einfach nur cool. Nicht ein Fauchen, nicht ein Grummeln... Der Kleine quiekte wie ein Irrer und hat alles gegeben irgendwie zu Iggy zu kommen, er macht dabei so lustige Geräusche und biedert sich an, es ist herzzerreißend. Iggy hat sich das alles erstmal ganz in Ruhe angesehen. Ein bisschen nervös, aber keine Anzeichen von Agression. Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet. Wir haben zuvor immer fleißig die Gerüche über Handtücher ausgetauscht, Feliway steckt, aber mehr auch nicht.

Nach wenigen Minuten gabs die ersten Nasenstupser und auch ein bisschen Gegurre von Iggy. Als der Kleine durch die Stäbe mit seiner Pfote nach Iggys Kopf angelte und ich fest überzeugt war, dass er ihn jetzt zurechtweisen wird, ging Iggy einfach nur einen Schritt zurück und gähnte. 😀 Dürfen wir das Gähnen als friedliche Geste deuten? Er hat das öfters an der Gittertür gemacht. Und dürfen wir generell guter Dinge sein das unsere langsame Zusammenführung auf einem guten Weg ist?

Wir sind grad wirklich sehr positiv überrascht wie das vorhin ablief, haben damit einfach nicht gerechnet. Ich weiß, dass es den "Kittenschutz" in der Form nicht gibt, aber kann es sein, dass Iggy total verstanden hat, dass er einen kleinen Heranwachsenden vor sich hat, der ihm absolut nichts Böses will? Ich würde Iggy dennoch gern noch ein wenig Zeit am Gitter geben bevor wir sie zum ersten Mal ganz zusammen lassen, auch wenn der Kleine es kaum abwarten kann. Ich bin mir relativ sicher, dass Iggy bald auch die Initiative ergreifen wird und durch das Gitter zum Spiel auffordern wird und das fänd ich einen guten Zeitpunkt? Wann würdet ihr öffnen?

Ich so bin happy, dass ich mal was positives berichten kann. Wir haben im letzten Jahr wirklich Einiges durch...
Einen schönen Abend euch!
 
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Gähnen ist ein positives Zeichen und deeskalierend
Was hat der Kater danach gemacht?
Weggeschaut?

Das Kitten erleidet keinen Schaden, wenn es noch einige Tage separiert ist.
Ihr solltet Euch wirklich hauptsächlich nach den Bedürfnissen des Erwachsenen katers richten, der gibt ja auch später die Maßstäbe vor.

Ansonsten liest sich das total klasse, mein Gefühl sagt, dass du schon das richtige Händchen dafür hast.
 
Ich finde - aus der Ferne - jetzt auch, dass sich das alles sehr positiv liest!
Mach so weiter und hör' auf dein Bauchgefühl.
 
Gähnen ist ein positives Zeichen und deeskalierend
Was hat der Kater danach gemacht?
Weggeschaut?
Ja genau, er hat weggeschaut.

Heute wurde dann an der Gittertür auch mal gefaucht, weil der Kleine wieder mit seinen Pfoten nach Iggy fuchtelte. Mir ist das aber ganz recht. Der Kleine ist so aufgedreht und ungestüm wenn er Iggy sieht, ich find es gut wenn Iggy ihm auch mal seine Grenzen aufzeigt. 😀
Der Große beobachtet definitiv lieber noch, was ich für den zweiten Tag mit Gittertür aber auch völlig in Ordnung finde.

Das Einzige was ein wenig anstrengend ist, ist die Tatsache, dass der Knirps erbärmlich quietscht und schreit sobald Iggy genug hat und weggeht. Aber gut, da müssen wir wohl alle noch ein bisschen durch.
 
UPDATE von uns:

Die Beiden begegnen sich nun regelmäßig ohne Gittertür. Unser Großer ist neugierig, setzt sich regelmäßig vor die Zimmertür des Kleinen. Zur Begrüßung gibt es meistens Nasenstupser aber dann ist der Kleine natürlich direkt on fire und hat eine riesen Lust mit Iggy zu spielen. Typisch Kitten halt. Iggy ist das dann viel zu nah und zu doll, er hält ihn durch Fauchen und Knurren auf Abstand. Der Kleine weicht dann auch zurück, versucht aber immer für einige Zeit Iggy zu animieren, nähert sich ihm wieder, Iggy knurrt/faucht, der Kleine hält Abstand, so läuft es aktuell. Einmal wurde der Kleine auch übermütig und ist Iggy auf den Rücken gesprungen, der nahm aber nur Reißaus und hob einmal kurz die Pfote.

Mir ist völlig klar, dass der Altersunterschied hier definitiv nicht ideal ist. Allerdings erkennen wir unseren Iggy grad in Interaktion mit dem Kleinen nicht so richtig wieder, denn er ist eigentlich auch ein kleiner Raufbold, hat es geliebt mit seinem verstorbenen Kumpel durchs Haus zu jagen und generell ist er sehr verspielt. Kann das noch kommen? Mir ist auch klar, dass seine Reaktion völlig normal und schwer in Ordnung ist, allerdings bin ich grad unsicher ob sich hier schon abzeichnet, dass der Kleine in die Vermittlung geht (ich bin ja aktuell seine Pflegestelle) oder ob sich das Blatt in den nächsten Tagen noch wenden könnte. Er ist so ein lieber und lustiger Kerl, es wäre einfach so schön wenn unser Iggy nach Cliffys Tot wieder einen Kumpel zum Spielen hätte.

Wie oben schonmal beschrieben sind wir doch tatsächlich etwas überrascht, dass er eher Reißaus nimmt statt dem Kleinen mal eine zu kacheln. Neben Fauchen und Knurren, gähnt und kniept er auch regelmäßig mit den Augen oder putzt sich. Also sehr defensiv und deeskalierend. Spricht das nun für seine soziale Art oder lässt er sich grad von dem Kleinen die Butter vom Brot nehmen?

Sie sehen sich halt auch erst seit gestern ohne Gittertür und bis jetzt auch immer für maximal eine Stunde über den Tag verteilt. Die Treffen fanden immer in der oberen Etage hat, weil der Kleine die als erstes erkunden durfte. Wir wollen heute aber dazu übergehen die beiden auch unten, wo wir in der Regel auch unserem Alltag nachgehen zusammen zu lassen und das möglichst ohne wieder zu trennen außer für die Nacht.
Man neigt dann ja dazu dem Großen wieder eine Auszeit von der kleinen Nervensäge zu gönnen, aber nach meinem Gefühl bringt uns das ja auch nicht wirklich weiter, wenn wir sehen wollen ob Iggy noch Gefallen an dem Kleinen findet.

Ansonsten ist Iggy völlig normal drauf. Er frisst, spielt und schmust mit uns und ist entspannt unterwegs und pennt Nachts in unserem Bett.
 

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Zuletzt bearbeitet:
UPDATE 15:00

So, die beiden sind nun seit 2h bei uns unten in Wohnküche/Wohnzimmer. Jetzt ruhen sie gerade zum ersten Mal zusammen. Der Große liegt auf dem unteren Plateau des Kratzbaums und der Kleine hat ein Körbchen dicht beim Kratzbaum stehen, in welches er sich jetzt reingelegt hat.

Fakt ist, der Kleine springt jetzt regelmäßig mit "Gebrüll" auf Iggys Rücken. Der faucht daraufhin, windet sich raus und wehrt sich maximal kurz, bleibt aber überraschend entspannt. Mir stockt jedes Mal der Atem, weil ich denke jetzt schlägts 13, aber mehr passiert auch nicht. Iggy verlässt anschließend auch nicht die Situation, was er easy tun könnte (Haus, 2 Etagen, alles offen). Er bleibt interessiert, beobachtet den Kleinen auch, wie der z.B. in unserem Spieltunnel steil geht und ist nach meinem Gefühl kurz davor mal mitzumischen. 😀 Ich bin sehr gespannt wo die Woche so hinführt.

Gerne dürft ihr eure Einschätzung kundtun! Einen guten Wochenstart euch allen 🙂
 
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Wenn der Kleine bleiben darf, wie wäre es mit noch einem Zwerg?
Dann kann Iggy mitspielen, wenn er will, aber sich auch vornehm zurück ziehen
 
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Wenn der Kleine bleiben darf, wie wäre es mit noch einem Zwerg?
Dann kann Iggy mitspielen, wenn er will, aber sich auch vornehm zurück ziehen
Ist auf jeden Fall eine Option, allerdings erst wenn der Kleine bleibt, wie du schon sagst.
 
Schau Dir mal Videos von raufenden Katern an.
Man meint, die würden sich gleich umbringen
Und etwas später vertragen sie sich wieder ganz prima und schlafen vielleicht sogar zusammen...
 
Schau Dir mal Videos von raufenden Katern an.
Man meint, die würden sich gleich umbringen
Und etwas später vertragen sie sich wieder ganz prima und schlafen vielleicht sogar zusammen...
Ich kenne es doch von Cliff und Iggy 🙂 Mit dem kleinen Neuankömmling möchte Iggy aber noch nicht raufen. Da wird noch gefaucht.
 
Melde Vollzug! Hier geht niemand mehr irgendwohin. Vergesellschaftung gelungen, es wird gespielt & geschmust. 😍
 

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Sieht aus, als wenn die zwei kein drittes Rad am Wagen brauchen. 😀
 

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