"Kurz" ist nicht ganz so einfach - zum Einfangen hatte ich mal vor längerem einen längeren guten Text gemacht, den kopiere ich hier mal rein - zum händling beim Tierarzt dann gleich noch mehr
Erstmal grundsätzlich: es gibt im grunde 2 Varianten:
die eine ist die Mietz irgendwie dazu zu bringen von allein in die Box zu gehen - nicht lachen - das funktioniert. Scheue Katzen haben Angst und wollen sich verstecken. Sind sie verzweifelt und finden kein sicheres Versteck mehr und man bietet ihnen die Box an, dann ist die Box aus ihrer Sicht das Versteck, nach dem sie gesucht haben und gehen von allein da rein. Das heißt der Trick ist der Mietz alle anderen Versteckmöglichkeiten zu nehmen oder sie aus dem von ihr gewählten Versteck in das Boxversteck zu treiben.
die andere ist der Mietz eine Decke über den Kopf zu ziehen - wenn sie nichts mehr sehen halten sie still - und sie dann darin fest einzuwickeln und in der Decke in die Box zu schieben. Dafür muß man die Mietz dann oft länger jagen, bis man sie in einer günstigen Ecke oder einem Versteck so gestellt hat, daß man das hinkriegt. Wichtig dabei ist: nicht aufgeben, aber der Mietz Raum geben zu laufen. Wenn man ständig und nur dicht dran ist geraten sie zu sehr in Panik und rasen buchstäblich die Wände hoch. Man muß ihnen Zeit geben sich zu überlegen wo sie hinwollen, damit sie ihre Sprünge und Aktionen planen und berechnen können und sie aber in Bewegung halten und abwarten, bis sich entweder eine günstige Gelegenheit bietet, weil das Mietz in einer guten Ecke sitzt oder bis sie so fertig mit sich und ihrer Welt sind, daß sie langsamer werden und man sie deshalb gut kriegen kann oder eben dann Variante 1 möglich ist: sie geben auf und gehen von sich aus in die Box.
Klar - ihr habt Mitleid mit den Mietzen - aber versucht dabei so Gefühlsneutral wie möglich zu sein. Es muß sein. Punkt. Und ihr habt den längeren Atem und gebt der Katze keine Chance - sie soll in die Box und das müßt ihr ihr klar machen.
Auch ist es eine Sache, daß - interessanterweise - mit jedem mal mehr wo man das mit ein und derselben Mietz macht es besser geht. Sie gewöhnen sich dran, es verliert für sie den Schrecken und sie wissen dann, was sie tun sollen und: tun es von allein! Wenn ich hier scheue Mietzen aus irgendwelchen Gründen mehrfach hintereinander einfangen muß - wie z.B. Anfang des Jahres wegen der Parvogeschichte bei mir - dann ist es wirklich so, daß die ersten 2-4 mal schwierig sind - danach läufts so ab: ich komm mit der Box, sie flüchten, dann gehe ich hinterher, halte ihnen die Box vor die Nase, sag: "geh rein" und fuchtel von hinten mit dem Tuch und sie spazieren von allein in die Box.
Im Vorfeld kann man auch noch einiges tun um das zu erleichtern: alle ungünstigen Fluchtwege verbauen - dazu eignen sich gut Pappe zum abkleben von ungünstgen Fluchtmöglichkeiten, Tücher zum austopfen oder abhängen von doofen Ecken oder Bücher zum verstellen von Spalten und Ritzen. Offen lassen sollte man z.B. Kratzbaumhöhlen und dergleichen - flüchten sie da rein ist das sehr gut: dann schnell die Box davor stellen und den Spalt zwischen Höhle und Box mit einem Tuch abdecken und dann von hinten gegen die Höhle klopfen oder diese schütteln, bis die Mietz aus der ungemütlichen Höhle in die Box rüberwechselt. Alternativ, wenn sie stoisch darin hocken bleibt, dann den Höhleneingang mit dem Tuch verschließen und der Mietz darin das Tuch vorsichtig übers Gesicht ziehen, sie darin einwickeln und aus der Höhle ziehen und in die Box schieben.
Wichtig: kauft euch billige Schweißerhandschuhe aus dem Baumarkt (kosten so um die 10 EUR) - damit ist man ganz gut vor Bißen geschützt.
Das Problem ist, daß es nicht DIE Methode gibt, mit der man das Mietz gefangen kriegt, sondern, daß man flexibel und situationsbedingt handeln muß und einfach abwarten, bis sich eine günstige Situation bietet. Die Mietz sollte sich in einem möglichst Kleinen und versteckarmen Raum befinden, dann habt ihr es einfacher. Oft bietet sich da das Bad an. Wenn sie sich nicht mit Futter in diesen gewünschten Raum locken läßt, dann kann man sie auch dahin treiben. Türöffnungen ohne Tür die auf dem Weg dahin sind mit Pappe oder Tüchern als optische Sperre "zu"machen und so den gewünschten Raum als einzigen freien Fluchtweg anbieten.
Ansonsten kann ich langfristig nur empfehlen Boxentraining zu machen - das erspart euch und den Mietzen viel Streß. Dafür sollte eine Box immer rumstehen, so daß sie als normal gilt und ihr macht jeden Tag Leckerliespiele, in dem ihr Leckerlies in die Box reinwerft, so daß die Mietz mit Freude von sich aus in die Box geht. Dann gewöhnt ihr sie dran mit den Leckerlies, daß es ok ist, daß ihr euch der Box nähert. im Nächsten Schritt kurz zumachen und dann wieder auf und mit Leckerlies in der Box jedesmal belohnen. usw.
Ist Mietz zu scheu und duldet das annähern an die Box nicht, dann kann man im Ernstfall einen langen Stock als verlängerten Arm verwenden. Z.B. einen Besenstiel an die Tür binden, dann Leckerlies in die Box werfen, wenn Mietz drin ist mit dem Stiel die Tür zuschieben - auf die Art hab ich auch schon Katzen draußen ohne Falle gefangen.
Seid kreativ im zumachen von Fluchtwegen, versucht mit den Augen der Katze zu sehen und so ihr Handeln ein Stückweit vorauszuplanen und vor allem: nicht aufgeben! Eine kurze mißlungene Jagd bleibt für die Mietz länger und nachhaltiger negativ im Gedächtnis, als eine lange aber erfolgreiche, da die Situation nicht aufgelöst wird und das Mietz ständig auf der Hut ist. Ist alles erledigt, dann entspannt ihr euch und das Mietz dann hinterher auch wieder. Ihr helft der Katze also nicht, wenn ihr aus Mitleid mittendrin aufgebt, sondern ihr verschlimmert es damit - also: durchziehen!