Guten Morgen,
im Grunde ist es zwar überflüssig hier noch mal zu posten, da die TE bereits entschieden hat auf welche Weise sie versuchen möchte die Beziehung zwischen ihrem Verlobten und der Katze zu optimieren.
Da ich jedoch scheinbar nicht verständlich genug formuliert habe was ich ausdrücken wollte, sich so inzwischen eine Disskussion mit einem sehr bissigen Tonfall entwickelt hat, werde ich doch noch einmal einen Beitrag schreiben.
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Ist es nicht.
Und es stimmt auch nicht, dass der Mensch irgendwie kätzisch denken oder handeln müsste.
Der Mensch ist ein Mensch und die Katze ist eine Katze und passt ganz wunderbar zusammen, ohne, dass der Mensch meint, kätzische Verhaltensweisen kopieren zu müssen. Das klappt eh nicht und abgesehen davon, dass man sich zum Affen macht, ist das wie Fasching: Fassade.
Der Mensch muss sich für die Katze schlicht und einfach berechenbar und zuverlässig machen. Mehr nicht.
Ich meinte
nicht, dass man mit Katzen nur in ihrer Sprache kommunizieren kann oder sollte.
Ich führte bereits aus, dass das aus verschiedenen Gründen sowieso gar nicht möglich ist.
Jedoch bin ich nach wie vor der Ansicht, dass eine Kommunikation zwischen 2 Arten, hier zwischen Mensch und Katze, nur dann gut funktionieren kann, wenn man die Verhaltens- und Ausdrucksweisen der anderen Art kennen und deuten lernt. Je besser das klappt, desto einfacher klappt die Verständigung.
Ich finde es unfair von der Katze zu erwarten, dass sie direkt jedes menschliche Signal jeder Person versteht/richtig deutet.
Wie gesagt glaube ich, dass das Deuten der Verhaltensweisen von anderen Arten gelernt werden kann.
Aber auch, dass das nunmal Zeit braucht. Diese bräuchte der Mensch und diese sollte auch die Katze bekommen.
Wenn man nun in der Lage wäre das Verhalten der Mitbewohnerkatze richtig zu deuten, wäre man damit auch in der Lage sich entsprechend für deren Verständnis berechenbar, zuverlässig und verständlich zu machen.
Was nicht zwingend heißen muss, dass hierzu kätzische Verhaltensweise kopiert werden müssen.
Es sollten meiner Meinung nach aber menschliche Signale gewählt werden, die denen der Katze für die selbe Botschaft ähnlich sind, um der Katze die Deutung leichter zu machen.
Beispielsweise also keine laute Ansprache, wenn Katze die selbe Botschaft auf ihre Art ganz ohne Laute mitteilen würde.
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Soweit man den vorliegenden Fall überhaupt einschätzen und daraufhin beraten kann, ohne die Katze in ihrer Umgebung gesehen zu haben, bin ich nach wie vor der Meinung, dass das Unterlassen jeglicher Kontaktaufnahme, ausgehend vom Verlobten, zum Ziel führen könnte.
Also auch das Ansprechen und Anblinzeln für die erste Zeit unterbunden werden sollte.
Meine Begründung dafür ist, um es mal umständlich zu erklären, dass zwischen der Katze und dem Verlobten bereits
kein neutrales Verhältnis mehr besteht.
Die Katze hat bereits einen Eindruck des Verlobten bekommen. Und dieser Eindruck war aufgrund der unglücklichen Situation ein sehr schlechter.
Ich meine der Verlobte
kann sich hier mit egal welcher Zuwendung
nicht mehr berechenbar und zuverlässig machen.
Er muss nun ersteinmal signalisieren, dass er die Katze
zuverlässig ganz in Ruhe lässt und
nur dann auf sie reagiert,
wenn sie selbst das möchte.
Die Katze muss erst Vertrauen fassen können,
dass sie selbst die Entscheidung treffen darf wann es zu einem Kontakt kommt und wann nicht.
Demnach muss hier
nicht nur eine Beziehung, ausgehend von einer neutralen Basis, aufgebaut werden wie es bei einer neuen Bekanntschaft wäre.
Es muss statt dessen
zuerst eine negative Verbindung gelöscht werden und
erst dann kann man versuchen aus einer erneut hergestellten neutralen Basis eine positive Beziehung entstehen zu lassen.
Mein Vorschlag beinhaltete nie, dass der Verlobte die Katze auch dann ignorieren solle, wenn sie von selbst mutig Kontakt aufnimmt.
Aber mit einer
Reaktion des Verlobten sollte konsequent abgewartet werden
bis die Katze genug Mut aufbringen kann um selbst Kontakt aufzunehmen.
Wenn die Katze nun aber während der gesamten Anwesenheit des Verlobten von ihm permanent vollgelabert (egal, ob leise, laut, oder sonstwie) oder sie permanent angeschaut und angeblinzelt wird, wird ihr jede Chance verwehrt zu
agieren und aus eigenem Antrieb Kontakt zu suchen.
Meines Erachtens kann dieses Verhalten, also ständiges Volllabern und permanentes Anschauen, schon sehr bedrohlich auf die Katze wirken.
In der Natur lässt ein Jäger oder Angreifer seine Beute auch nicht aus den Augen. Bis er dann zum Angriff übergeht.
Dem kommt das sehr nahe.
Und der Jäger / Angreifer beobachtet
nur! Er labert/lautäußert sich zudem nicht auch noch ununterbrochen.
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Ich glaube, dass bei der Beratung von Verhaltensauffälligkeiten selten nur eine einzige Lösung die richtige sein kann.
Es gibt sicher bessere und schlechtere.
Schwieriger noch; eine Beratung in Verhaltensfragen über ein Forum, nur aufgrund von Schilderungen der Halter/in und ohne das Tier in seiner Umgebung gesehen zu haben.
Hier
kann es keine Die-Eine-richtige-Lösung geben!
Was mich dazu führt äußern zu wollen, dass ich es enorm unangebracht finde, dass Du, Balli, Deine Beiträge und Deine Ratschläge als gegebene Fakten artikulierst.
Um seine eigene Meinung zu erläutern gibt es viele gute Umschreibungen wie "ich denke", "ich meine", "ich glaube", "meines Erachtens" und so weiter...
Ein Austausch über das Für und Wider ist in Foren erwünscht!
Das Anführen von Fakten, wie zum Beispiel in Bereichen wie Ernährung, dass beispielsweise Trockenfutter keine artgerechte Nahrung ist, ist gut und richtig und gehört auch dort hin.
Aber einen persönlichen, subjektiv erteilten Rat wie das Amen in der Kirche oder eines der Grundgesetze hinzustellen ("ich habe Recht, und die anderen nicht") und jedwede andere Meinung zu verspotten, ist meines Erachtens deplatziert. Deine Beitäge wirkten auf mich in der vorgenannten Art.
Ich wüsste gern, Balli, hast Du die Ethologie der Katze studiert?
Woher nimmst Du die Sicherheit, dass nur Deine Ratschläge die richtigen sind?