Was erwartet einen kastrierten Straßemkater bei seinen Artgenossen?

[Andrea A.]

Als es vorigen Winter tagelang Frost gab, ließ ich einen jungen Straßenkater in meinem Gewächshaus wohnen. Habe ihm natürlich auch Futter hingestellt. Nun wohnt er auf der Terrasse und bekommt sein Futter meist erst dann, wenn wir uns sehen. Er trägt anscheinend ständig Kämpfe mit Artgenossen aus, hat immer wieder Verletzungen, am Hals wächst beidseitig Fell nach. Andere Kater versuchen, ihm Garten und Fressen streitig zu machen. Er ist schmächtig und zieht wohl meist den Kürzeren. Da noch mindestens 2 unkastrierte Kater nahebei unterwegs sind, denke ich, ich tue dem jungen Burschen (geschätzt von Herbst 2022) keinen Gefallen, wenn ich ihn kastrieren lasse. Drin habe ich seit 3 Jahren eine kastrierte Wohnungskätzin, sonst würde ich ihm anbieten, ins Haus zu kommen. Da überwiegt die Angst aber die Neugierde. So einfach wird er seine Freiheit nicht aufgeben. Bin ratlos, was tun?

 

[Bonnie92]

Da noch mindestens 2 unkastrierte Kater nahebei unterwegs sind, denke ich, ich tue dem jungen Burschen (geschätzt von Herbst 2022) keinen Gefallen, wenn ich ihn kastrieren lasse.

Doch, das wäre wirklich toll, wenn du ihn kastrieren lassen würdest.

Gehören die zwei anderen Kater jemandem und besteht bei euch eine Kastrationsverordnung? Dann wäre das vielleicht ein Ansatzpunkt. Sonst könntest du dich vielleicht an den Tierschutz wenden. Die fangen auch oft Katzen ein, um sie kastrieren zu lassen.

Danke, dass du nicht wegschaust!

 

[Noa Blume]

Gäbe es die Möglichkeit alle einzufangen und kastrieren zu lassen (evtl mit Hilfe) ?
So haben wir es hier gehandhabt. Unser Streuner lebte dann auf unserem Fensterbrett (mit Häuschen) und teils im Schuppen. Fressen gab es dann nur unter Aufsicht damit keine anderen Tiere angelockt werden.

 

[Kulli2015]

Gehören die zwei anderen Kater jemandem und besteht bei euch eine Kastrationsverordnung? Dann wäre das vielleicht ein Ansatzpunkt. Sonst könntest du dich vielleicht an den Tierschutz wenden. Die fangen auch oft Katzen ein, um sie kastrieren zu lassen.

Andernfalls würde ich den Kater kastrieren lassen, dann könnte er, falls es passt, ggf. sogar irgendwann bei Dir einziehen. Auf jeden Fall würde es ihm wenigstens den Druck durch den Geschlechtstrieb nehmen.
Wir haben in 2 Jahrzehnten auf unserem Grundstück sehr viele Freigänger kennengelernt, anfangs waren die meisten unkastriert. Nach unseren Erfahrungen spielt es bei Kämpfen gar nicht so eine große Rolle. Es gab sehr freundliche soziale, noch potente Kater, mit denen sich unsere Kastrierten gut verstanden und kastrierte Stänker. Unser kastrierter Rowi war extrem territorial, duldete außer seinem Adoptivbruder kein andere Katze und war ständig in Raufereien verwickelt. Aktuell ist es unser Moqui, natürlich auch kastriert, der schnell verunsichert ist und dann nach vorne geht.
Die Situationen, aus denen heraus es zum Kampf kommt, sind also sehr unterschiedlich und es sind nicht immer die Großen, die anfangen.

 

[tiha]

Was spräche dagegen, eine Zusammenführung zu versuchen, wenn er längere Zeit kastriert ist? Du scheinst ja Gartenzugang zu haben, da könnte er doch weiterhin in die Freiheit, und vielleicht würde sich deine Wohnungskatze über Gesellschaft freuen.

 

[ENM]

Jede kastrierte Katze oder Kater zählt.
Ich arbeite u.a. aktiv in einem ausländischen TSV. Es ist völlig illusorisch zu denken, dass man jemals alle Katzen an einer Futterstelle kastriert bekommt. Aber die kastrierten Tiere leben ruhiger.
Keine Prügelei um die holde Weiblichkeit, um den ersten Platz zum "Schuß" -keine Gefahren von Trächtigkeit und Geburt.
Solange genügend Futter da ist, gibt es auch keine Kämpfe am Futterplatz. Die Rangordnung ist da, man frisst gemeinsam.
Lass ihn kastrieren und dann sieh weiter.
Rede mit dem örtlichen Tierschutz- vielleicht machen sie ja eine Kastraaktion und es werden auch die anderen Kater/Katzen kastriert.

 

[CleosDosi]

Ich habe auch einen Streuner, sehr schüchtern und wehrlos gegenüber anderen Katern, auf der Terrasse gehabt.
Vor ein paar Wochen ging er beim Tierschutz in die Lebendfalle.
Die haben alles erledigt. Und dann gefragt, aufgrund des Verhaltens, ob er nicht doch jemanden gehört.
Er ist jetzt bei uns eingezogen, und möchte nicht mehr raus.