Man braucht viel Zeit, um sich vernünftig damit zu beschäftigen und auch mehr Zeit, das Futter zuzubereiten.
hmm... also wenn ich von mir ausgehe... nö, man braucht nicht viel Zeit - ich hab weniger Zeit gebraucht, mich ins Barfen einzulesen und das auch zu verstehen als zu verstehen, was ich in Fertigfutter drin haben möchte oder eben auch eher nicht.
Zubereitung des Futters: Aufgrund einer kleineren innerfamiliären Fehde darf ich für das Katzenfutter nur zwei Gefrierfächer verwenden. Zeitaufwand zum Berechnen, Einkaufen, Zubereiten, Portionieren und in den Gefrierschrank räumen: 90 Minuten alle zwei bis zweieinhalb Wochen. (Mit mehr Platz im Gefrierschrank würde ich in dieser Zeit auch das Futter für vier Wochen richten können)
Und nicht jeder Tierarzt ist von der Futtermittelindustrie "gesponsort". Wir z.B. verkaufen kein Futter. Auf Wunsch bestellen wir Ausschlußdiäten (nicht jeder hat Zeit und Lust, im Internet selbst danach zu suchen oder selbst zu kochen) oder z.B. spezielle Nierendiäten und so. Aufgedrängt wirds keinem. Zumal wir bei den großen Mengen, die man bestellen muß, auf dem Großteil sitzen bleiben würden.
Aber ist ja mal wieder klar... die Tierärzte sind alle korrupt... 🙄
Es geht nicht darum, ob korrupt oder nicht korrupt. Beantworte mir doch bitte mal diese Frage ganz ehrlich:
Wenn ein Tierarzt Futter im Angebot hat (dauerhaft), dann wird er doch auch daran verdienen, nicht?
Und wenn er daran verdient, ist ihm doch auch daran gelegen, seinen Patienten bzw deren Besitzern sein Futter zum empfehlen, um damit Gewinn zu erwirtschaften, oder siehst Du das erheblich anders?
Ich meine das jetzt völlig wertfrei, aber es ist doch auch für den Tierarzt eine Umsatzsteigerung, das Futter über die Praxis zu verkaufen - und bei aller Ideologie oder wie auch immer: Wenn der Umsatz einer Tierarztpraxis nicht stimmt, dann muß sie dichtmachen. Ebenso wie es bei jedem Humanmediziner auch ist oder bei jedem Geschäft. Es ist nunmal auch ein Wirtschaftsfaktor. Punktum.
Das hat aber mit korrupt gar nichts zu tun.
Meine persönliche Sicht ist:
Tierärzte studieren so ziemlich alle Tiere, die mal in die Praxis kommen könnten - da ist das Pferd ebensowichtig wie der Kanarienvogel oder die Rennmaus oder die Katze. NIEMAND kann sich in der Zeit des Studiums mit den individuellen Ernährungsbedürfnissen jeder einzelnen Tierart vollständig auseinandersetzen - meiner Ansicht nach "reicht" es, wenn sie Tierärzte mit der Ernährung kranker Tiere auskennen.
Wie die Kenntnisse und Fähigkeiten der Tierernährung, oder in unserem Fall der Katzenernährung, weiterhin ausgebaut werden ist jedem Tierarzt selbst überlassen - der eine besucht Schulungen von Royal Canin oder Hills und ist damit glücklich und glaubt, er hat die Weisheit mit dem Löffel gefressen. Ein anderer sitzt da und liest sich in die unterschiedlichsten Ernährungsformen ein und macht sich ein eigenes Bild - mit allen Vor- und Nachteilen jeder Fütterungsmethode.
Und nun sag mir mal, was besser ist. Jemand, der sich fertige Häppchen servieren lässt oder jemand, der sich das "Futter" selbst erarbeitet und dann auch weiß, worüber er redet.
Ich persönlich vermeide Gespräche über Katzenernährung mit Tierärzten, die selbst auch Futter verkaufen - ich hab schon zu oft gehört "In dem Seminar von (Futtermittelfirma) wurde gesagt, daß..." und das ist für mich schlicht keine Begründung - und damit auch niemanden, den ich bezüglich der Ernährung meiner Katzen um Rat fragen möchte.