Ich weiß nicht, ich habe mich jetzt durch den ganzen Thread gewühlt- und bin etwas "verwirrt"....
Wir haben ja erst seit Kurzem zwei Katzen. Die Große ist 3 Jahre alt und war "Einzelkatze". Aber nicht allein im Haus.
Ich habe meine Arbeit quasi "zu Hause", deshalb ist bis auf ein, zwei Stunden am Tag immer jemand hier im Haus. Es sei denn, es stehen Tagesausflüge an, aber die sind selten.
Von Anfang an ist die Große mir im Haus und Garten gefolgt wie ein Schatten. Bis auf die Toilette.
Bis heute flieht sie nur, wenn der Staubsauger angestellt wird, und verpasst dem ( ausgeschalteten) Staubsauger ein Tatzenhieb im Vorbeilaufen. 🙂
War sie mal ein, zwei Stunden allein im Haus, begrüsste sich mich bei ihrer Rückkehr stürmisch, wurde gestreichelt, kam mit in die Küche, sprang auf einen Küchenstuhl und warf einen Blick auf meine Einkäufe.
Unsere Katzen sind Familienmitglieder, nur halt keine "menschlichen". Es gibt wenige Dinge, die sie nicht dürfen- ins Schlafzimmer- aber nur in unseres. Sie kriechen dann zu den Töchtern. Die Große hat Körbchen in jedem Raum, auch in beiden Kinderzimmern, aber sie liegt lieber im Bett. Daher müssen die Mädels ihre Betten halt wöchentlich abziehen. Die Kleine zieht zum Schlafen Räume, in denen sie alleine ist, vor. Sie kuschelt sich gerne zur Großen, aber nicht immer. Und wer im Wohnzimmer auf der Couch von uns Menschen döst, bekommt oft Katzenbesuch. Aber damit können wir alle gut leben. Die Große schleppt dann schon mal ihr Spielzeug an und knallt es einem notfalls auf den Kopf, wenn man nicht beim ersten "Angeschnurrt-werden" aufwacht...Andererseits merkt sie auch, wenn ein Familienmitglied krank ist und bezieht dann Wachtposten in Bettnähe. Besonders bei der Jüngsten ( 13). Daß die sich auf dem Wege der Besserung befindet, erkenne ich daran, daß die große Katze ihren Posten aufgibt und nicht mehr ununterbrochen in der Nähe der Tochter bleibt.
Außerdem dürfen sie nicht auf den Tisch, ob Küche oder Wohnzimmer, und nicht auf die Arbeitsplatte. Zumindest die Große weiss das genau, sie springt sofort auf, wenn man den Raum betritt, ohne daß man ein Wort sagt. Dann sucht sie erstmal das Weite- und kommt später unschuldig zurück.
Sie kennt das Wort"Nein!" genau. Liegt die Katze auf dem Bügelbrett im Schlafzimmer- weil ein menschliches Familienmitglied die Tür aufgelassen hat- und ich sagte: "Nein, Miez! Runter da!" kommt zwar gemeckerter Widerspruch...aber sie geht. Ohne schimpfen, ohne Schreien- und ganz besonders ohne Schläge, ob mit der Hand oder der Zeitung. Was soll denn sowas bringen?
Ins "Ankleidezimmer", was ein kleiner Raum ist, in dem sämtliche Wäsche von Familie und Haushalt lagert, dürfen sie auch nicht. Aber sie schlüpfen zu gerne mit rein, unbemerkt, und liegen dann da irgendwo. Da ist es ruhig, es gibt schöne Regale, in die man sich legen kann- und habe ich dann schwarze Katzenhaare auf der weißen Paradetischdecke, dann motze ich mit meiner Familie, nicht mit der Katze. Die kann viel, aber sie kann keine Türen öffnen. Wäre die Tür zu gewesen, wäre die Katz nicht auf die Decke gekommen....
Daß Tisch und Arbeitsplatte tabu sind, hat die Große- und die Kleine mittlerweile langsam auch- gelernt, indem wir sie immer runter gesetzt haben und "nein" gesagt haben.
Also liegen sie zumindest nicht auf Tischen und der ARbeitsplatte, wenn wir dabei sind. Mehr kann man nicht verlangen. Da ich ab und an Katzenhaare an "illegalen" Stellen finde, weiß ich- sie spazieren gerne dort herum. Aber was ich nicht sehe, regt mich nicht auf. Muß ich halt öfter putzen, dann geht das schon.
Das wusste ich, bevor Katzen eingezogen sind- daß sie haaren und evtl. erhöhte Putzfrequenz erfordern.
Ich kenne das Thema "Strafen" aus der Kinderziehung. Unsere Töchter sind 13, 15 und 22. Da hab ich also Erfahrung.
Und- einer Tochter kann ich erklären- so, Du bist nicht verabredungsgemäß um 20 Uhr zu Hause gewesen, angerufen, daß Du später kommst, hast Du auch nicht, Handy war aus, warum auch immer...deshalb gehst Du für X Tage erstmal nicht mehr weg.
Dann verstand die Deliquentin einen Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung.
Wie bitte soll ich eine Katze bestrafen? Soll ich ihr sagen- hör mal, Katzenhaare im Essen sind unhygienisch, also bleibe bitte von der Arbeitsplatte weg? Sie wird mich mit einem tiefen Blick anschauen- und gut ist. Was ich von ihr möchte, weiß sie damit immer noch nicht.
Also bleibt mir nur- sie daran zu hindern, das zu tun, was ich nicht will. Das klappt recht gut.
Wenn ich Tier schlage, ob mit Hand oder Zeitung, dann erreiche ich nur eines- es hält mich auf die DAuer für unberechenbar. Mal freundlich, mal böse. Dann muß ich mich nicht wundern, wenn das Tier auch unberechenbar wird....