Und ich hatte auch vorher schon Katzen und man stelle sich vor: sie haben überlebt, mit Aldi-Futter und - Asche über mein Haupt - sogar Trockenfutter...
Das ist mal wieder das Argument nach dem Motto "sie fallen ja nicht gleich tot um". Ernährungsbedingte Krankheiten sind aber weder bei Katzen noch bei Menschen etwas, was von heute auf morgen kommt, eine Woche nachdem man auf minderwertige Ernährung umgestellt hat. Das kommt schleichend und über Jahre. Viele bleiben auch ganz verschont. Und? Muss man das deswegen riskieren, wenn es auch anders geht?
Dazu kommt, dass viele Tierärzte den Zusammenhang zwischen bestimmten Krankheiten und der Ernährung gar nicht herstellen, und die Besitzer dann natürlich erst recht nicht.
Was ist z.B. mit chronischer Niereninsuffizienz (CNI, auch "chronisches Nierenversagen" genannt)? Das ist nach Autounfällen die zweithäufigste Todesursache bei unseren Hauskatzen. Sollte man sich da nicht mal Gedanken machen, ob das nicht damit zusammenhängt, dass viel zu viele Leute ihren Katzen pflanzenlastiges Futter geben, das die Nieren schlicht dauerbelastet? Weil sie ständig mit Verdauungsprodukten klarkommen müssen, für die sie von der Natur nicht eingerichtet wurden? Und dass die Nieren unter dieser dauernden Fehlbelastung eben mit den Jahren den Geist aufgeben?
Zum Nachdenken gebe ich mal mit: Menschen rauchen, essen Chips & Schokolade und trinken Alkohol. Wir sterben dafür vielleicht 10 Jahre früher und haben Leberprobleme aber: hatten wir dadurch nicht ein schöneres Leben??
Dieses "Argument" wurde hier auch schon 100000mal gebracht, insofern muss man da als Stammuser auch nicht mehr drüber nachdenken.
Die Antwort ist immer dieselbe:
- Erstens fressen die meisten Katzen am liebsten das, woran sie gewöhnt sind - mein Kater hat z.B. von klein auf hochwertiges Nassfutter bekommen, und er frisst es sehr gerne und gierig, genauso wie das Rohfleisch, das er ein paarmal pro Woche bekommt. Er wäre definitiv mit Trockenfutter nicht glücklicher.
- Und zweitens können WIR Menschen selber entscheiden, ob wir uns mit Alkohol die Leber oder mit Zigaretten die Lunge kaputtmachen. Aber unsere Katzen können das nicht entscheiden, sondern sie bekommen die Entscheidung (jedenfalls als Wohnungskatzen) von uns aufgezwungen. Und sie können sich nicht informieren und danach entscheiden, was sie fressen wollen. An diesen beiden Umständen scheitert dein Argument. Würdest du z.B. dein Kind nur(!) mit McDoof-Produkten ernähren, obwohl du genau weißt, dass dadurch alle möglichen Krankheiten begünstigt werden? (Von Zigaretten und Alkohol natürlich ganz abgesehen, ich nehm an, kein denkfähiger und psychisch gesunder Mensch wäre SO dämlich, das seinem Kind anzubieten.)
Bei deiner konkreten Formulierung kommt noch drittens hinzu, dass mir persönlich als Nichtraucherin und Wenigtrinkerin absolut nix fehlt. Ich trinke nicht aus Gesundheitsgründen wenig Alkohol, sondern weil mir die meisten alkoholischen Getränke einfach nicht schmecken. Ich rauche nicht aus Gesundheitsgründen nicht, ich muss es mir nicht mühsam verkneifen, sondern ich finde Zigarettenrauch einfach eklig.
Womit wir wieder bei Punkt 1 wären - Junkfood & Co. machen das Leben nicht automatisch besser.
Natürlich würd ich meinen Katzen auch von Zeit zu Zeit irgendein Junkfood geben, wenn ich weiß, sie fressen das besonders gern. Aber so eine Katze hatte ich bisher noch nicht. Das Junkfood, das ich angeboten habe, wurde bestenfalls gleich gern gefressen wie das hochwertige, Peppi hat sogar die Nase über dem Aldifutter gerümpft und lieber ihr Mac's genommen. Es ist eine Gewöhnungssache.