Hallo!
Ich hatte bis vor kurzem 2 Freigängerkatzen, Mia und Eddi. Ich wohne an einer Straße (50er Zone), direkt an einem Zebrastreifen, kurz danach kommt eine Ampel. Aus diesem Grund bin ich wohlwollend davon ausgegangen, dass Autofahrer an dieser Ecke eher vorsichtiger sind.
Am 18. Mai wurde Mia wenige Schritte vor dem Zebrastreifen überfahren. Und das, obwohl die Straße sehr gut einsehbar ist und die Autos ja eigentlich langsamer fahren sollten wegen dem Zebrastreifen.
Die ersten Tage nach dem Unfall habe ich gedacht, mich zerreißt es vor Schmerz. Auch habe ich mir große Vorwürfe gemacht, Mia rausgelassen zu haben.
Trotzdem bereue ich meine anfängliche Entscheidung nicht (auch wenn ich es nach dem Unfall getan habe). Mia war so glücklich draußen, ich habe sie oft aus dem Fenster beobachtet.
Viele fragen mich, warum ich unter diesen Umständen ihren Bruder Eddi überhaupt noch rauslasse. Meine Antwort ist dieselbe wie vor dem Unfall.
Katzen sind von Natur aus Freigänger und Jäger, sie haben ein eigenes Revier.
Unfälle passieren leider immer und bei allen Lebewesen. Auch wenn viele Menschen beispielsweise an Unfällen sterben ist die Vorstellung, aus diesem Grund niemals eine Straße zu betreten oder ein Fahrzeug zu nutzen bzw. die Wohnung niemals mehr zu verlassen absurd. Mir kann auf dem Weg zur Arbeit genau so ein Unfall passieren, für den ich nichts kann, wie jedem Fußgänger, der eine Straße überquert oder einer Katze.
Das ist immer mein Argument, auch für mich selbst. Natürlich habe ich Angst um Eddi. Ich erwische mich auch immer wieder dabei, wie ich die Straße kontrolliere und nach einem sandfarbenem Fellknäuel abscanne (und total beruhigt bin, wenn ich ihn nicht finde - irgendwie hat mich der Tod von Mia dahingehend total geprägt). Katzen sind draußen so glücklich, dass ich ihnen diese Freude und Freiheit nicht aus Angst, sie zu verlieren, nehmen möchte.