Willi kann schlecht kauen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
S

Sabine62

Gast
Hallöchen, liebe Katzenfreunde,

mein 13 Jahre alter Stubenkater Willi macht mir zur Zeit Sorgen was das Fressen betrifft.

Also folgende Fakten:

Vor 10 Tagen wurde Willi in Narkose gelegt, um Blut abzunehmen und um ihn zu untersuchen. Da er sehr widerspenstig ist, war dies notwendig, denn er litt an Appetitlosigkeit und er knabberte hin und wieder etwas Katzenstreu, was mich sehr in Alarmbereitschaft versetzte.

Während der Narkose wurde festgestellt, dass der untere Fangzahn unter Eiter stand (große Eiterhöhle sagte der Arzt). Der lockere Zahn wurde entfernt und bei den restlichen Zähnen per Ultraschall der Zahnstein beseitigt. Den zweiten unteren Fangzahn hatte Willi schon vor ca. 3 Jahren verloren.

Nun, in den ersten Tagen nach der Narkose lag er sehr zurückgezogen in einem kühlen Zimmer und fraß nur ein paar Katzensticks, die ich winzig klein machte und leckte vom Ragout-Futter nur die Soße runter. Trockenfutter hat er sonst wie verrückt gefuttert, aber nun hört er nach ein, zweimal kauen auf. der Appetit lies sowieso zu wünschen übrig.

Dann wieder beim Arzt deswegen, und er bekam eine Kortisonspritze und eine mit B12. Aber keine Zahnkontrolle, weil man ja nicht lebensmüde ist und eine erneute Narkose nicht zuzumuten wäre...

Mittlerweile glaube ich, dass er eigentlich schon wieder Appetit hat, aber er hat einfach Probleme beim Kauen.
Also Willi hat jetzt noch die beiden oberen Eckzähne und sonst noch alle anderen.

Wenn er versucht zu kauen, knacken seine Zähne aufeinander und es hört sich an, als ob er Knochen oder Steine frisst. Das ist mir heute extrem aufgefallen, als ich ihm ein 5 mm großes Stückchen Fleisch gegeben habe, was er auch haben wollte. Und immer wird alles in kleine Krümel zerkaut. Ich hab sogar ein Quietschen der Zähne gehört.

Sind die Zähne durch die Reinigung noch irgendwie angegriffen und stehen doch Schwellung zu weit raus aus dem Zahnfleisch oder stören die beiden oberen Eckzähne? Also mein Dicker muss endlich mal wieder richtig futtern, er hat doch ziemlich viel abgenommen. Bloß gut, dass er etwas zum zusetzen hat...

Für Ideen oder Erfahrungsberichte wäre ich Euch sehr dankbar.
Achso, die Blutwerte waren gut, Nierenwerte allerdings wohl minimal erhöht. Und die Behandlung erfolgte in einer Tierklinik.

Liebe Grüße von Sabine
 
A

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Hallo Sabine,
lass dir bitte die Blutergebnisse aushändigen, sonst weißt du nicht, woran du bist. Soweit ich weiß, kann Fressen von Katzenstreu auf Anämie hindeuten. http://www.felinecrf.info/symptome.htm#katzenstreu_essen2

Gab es vor der OP ein Antibiotikum? Danach? Ist es dem TA gar nicht möglich, Willi ohne Narkose mal kurz ins Maul zu schauen und die Wundheilung zu kontrollieren? Hat er Schmerzmittel bekommen? Der Fangzahn sitzt besonders tief und dann noch dort eine Eiterhöhle...
Wurden die Zähne vorher digital geröntgt (wäre ideal), um FORL zu erkennen?
 
Ein paar Tage vor der Narkose bekam Willi AB im Zwangskäfig. Untersuchung war wegen starken Abwehrverhaltens von Willi nicht möglich.

Darum dann die Narkose ein paar Tage später. Schmerzmitttel hat er wohl nur direkt nach der OP gespritzt bekommen. Der Dok wollte uns noch Schmerzmittel mitgeben, aber Willi kann man nichts einflößen, er wird zur Bestie. Darum kein Schmerzmittel zusätzlich.
7 Tage nach der OP dann bekam er Kortison und Vitamin B, ebenfalls im Zwangskäfig. Der Dok hatte so dermaßen Angst vor Willi. Ich sagte, ich würde ihn halten, aber das wollte er mir nicht zumuten, wäre zu gefährlich. Ich hatte auch eine Decke mitgenommen, um den Willi einzuwickeln, um dann ins Maul schauen zu können. Wollte der Dok nicht....

Röntgenaufnahme wurde nicht gemacht.

Übrigens beim Fressen (wenn er mal was frißt) hält er immer den Kopf ganz schief, mal links, mal rechts und dann diese komischen Knirschgeräusche. Und alles wird in kleine Krümel zerkaut, die dann neben den Napf fallen und liegen bleiben.

Das Blutbild werde ich mir noch geben lassen, es war wohl ein großes Blutbild. Ich weiß bloß noch, dass der Schilddrüsenwert ok war und der von den Nieren halt etwas erhöht.
LG Sabine
 
Ich selber habe nur Erfahrung mit dem Schmerzmittel Metacam, das möglicherweise bei Willi wegen der Nieren nicht zur Diskussion steht, aber das wird einfach übers Futter geträufelt...
Wäre es meine Katze, würde ich mir einen anderen TA suchen, der keine Angst hat. Vielleicht sogar einen Zahnspezialisten. Da ist was nicht in Ordnung und eine Wundkontrolle sollte erfolgen.
 
Ja, dass da was im Argen liegt, ist ja klar.

Willi läßt sich jetzt beim Schmusen mit den Fingern sein Mäulchen kraulen. Links und rechts, bis in die Mundwinkel rein. Als ob das Zahnfleisch juckt. Das hätte er noch vor 3 Wochen nicht mit sich machen lassen, dann wären die Finger ab...

Ich dachte immer, Tierklinik, das Beste wo gibt... Aber die müßten doch eigentlich wissen, wie man Katzen untersucht, auch wenn sie sich wehren. Mein Katerchen ist doch nicht der einzige, der faucht und brummt und um sich haut. Immer gleich Narkose!

Na da steht ja nochmal ein Tierarztbesuch an. Prima, ich könnte jubeln!
 
Hallo Sabine,
laß deinen Willi unbedingt nochmals vom TA anschauen. Ich will dich nicht beunruhigen, aber mein Merlin-Schatz hatte im letzten Jahr diesselben Probleme beim Fressen, wie Zähneknirschen, Kopf schief halten und das Futter mehr auf dem Boden als im Magen. Letztendlich lag es nicht an den Zähnen, sondern die TÄ erklärten mir, daß die Ursache Unwohlsein und Bauchschmerzen ist.
Ich drücke die Daumen, daß es ihm bald besser geht, aber laß es abklären.
 
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Ich war vorhin mit Willi in der Tierklinik, weil er immer noch nicht frisst.
Aber eine Zahn-Kontrolle konnte aufgrund von Fauchen und Schnappen nicht erfolgen. Was sind das nur für Ärzte und Schwestern, die nicht die notwendigen Handgriffe beherrschen, um ein widerspenstiges Tier während einer Untersuchung zu halten. Alles nur junge Ärzte und Schwestern ohne viel Berufserfahrung... Und Zeit haben sie sowieso auch nicht.

Nun muss ich den Armen morgen früh zur Narkose hinbringen. Die Nierenwerte scheinen wohl nicht so sehr hoch zu sein. Aber trotzdem mach ich mir riesige Sorgen, ob er alles übersteht. Schließlich ist er ja schon 13 Jahre. Auf eine Röntgenaufnahme werde ich diesmal auch bestehen.

Hoffentlich kann er bald wieder richtig futtern, damit es ihm schnell besser geht.

Liebe Grüße Sabine
 
Wenn plötzlich Zähne fehlen, wird kauen neu gelernt werden müssen; vielleicht kommt das komische Knirschen auch davon, daß Ober- und Unterkiefer nun einen neuen 'Biß' haben, anders aufnandertreffen.

Vielleicht kannst Du den armen Spatz etwas aufpäppeln mit Reconvales oder ähnlichem Tonikum, das zu schlabbern ist, aber die Grundversorgung aller wichtigen Nährstoffe bringt.


Zugvogel
 
Ich habe ein kleines Fläschchen Reconvales bestellt, erstmal nur so zur Probe. Der Willi war schon immer mäklig. Und diese Astorin Dental-Tabletten. Die beiden Medikamente sind schon auf dem Postweg und dürften morgen ankommen.

Was das Kauen-neu-erlernen anbelangt, bin ich der gleichen Meinung. Aber mein Dicker ist diesbezüglich wohl schwer von Begriff. Ich werde ihn nachher hauptsächlich noch zum Trinken überreden.
An der Stelle, wo für die Blutabnahme rasiert wurde kann man eine Hautfalte machen, die stehen bleibt... Das dürfte auch nicht normal sein.
 
Wie sieht es aus, wenn du mal am Nacken oder am Rücken den Hautfaltentest machst?

Es gibt solch Ko-Tabletten.Die hat mir mein TA mitgegeben, da ich einen ganz Scheuen hatte der aber dringend zum TA musste.Daheim ne Viertel gegeben und 20 Minuten später war mein Scheuchen im Nirvana.
Ab ins Auto, zum TA und alle notwendigen Untersuchungen konnten gemacht werden.
Ich weiß natürlich nicht, was nun 'besser' wäre.Tablette daheim oder Narkose in der Klinik.
 
Ich kenne die K.o.-Tabletten nicht. Das wäre für eine spätere Untersuchung eine Alternative. Aber ich schätze, die in der Tierklinik kennen so was nicht...

Was die Hautfalte anbelangt, hab ich es am Nacken und Rücken auch versucht. Aber ich kann das so schlecht fühlen, wegen dem vielen Fell. Und außerdem hat er ja etwas abgenommen und dadurch überall "lose" Haut.

Ich hab Bange, dass die ihn morgen noch mehr verkorksen :oha:
 
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Gibts keine Alternative?Andere Klinik?
 
Nein, in meiner Stadt gibt es nur die eine Tierklinik. Der andere Tierarzt, den ich noch gut erreichen könnte, wird Dr. Tod genannt. :reallysad:
Weiß nicht warum, meinen Hund hat er immer gut behandelt.

Aber dieser Arzt ist technisch nicht so gut ausgestattet wie die Klinik. Kein Röntgengerät und was weiß ich... Und ne Helferin hat er auch nicht.
 
Hallo Sabine,
wurde schon ein Ultraschall gemacht? Wenn nicht, würde ich es machen lassen, wenn er ohnehin in Narkose gelegt wird. Probleme mit dem Magen usw. kann man offenbar besser im US als beim Röntgen erkennen. Geht es Willi denn schon etwas besser?
 
nein, Willi geht es nicht besser. Er liegt auf dem Bett, ich hab ihn zugedeckt. Und gefressen hat er nichts heute.

Morgen um 8 Uhr muss ich ihn in der Klinik abgeben. Ich werde mich nochmal melden, wenn ich schlauer bin...
 
Alles Gute für Willi wünscht Leo
 
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Ich schließe mich den guten Wünschen an und drücke für morgen ganz fest die Daumen, gaaaanz fest! :pink-heart:



Zugvogel
 
Ich drück euch fest die Daumen, aber leider ist Zähneknirschen und Kopf schiefhalten beim Fressen kein gutes Zeichen. Besteh drauf, dass der Ursache schnellstens auf den Grund gegangen wird.
 
So, geschafft. Vor einer Stunde habe ich den Willi aus der Klinik geholt. Jetzt liegt er selig auf seiner Kuscheldecke.

Also, unter Narkose wurde er heute geröntgt von allen Seiten. Innereien alles in Ordnung. Auffällig war nur der Kiefer !!!

Willi wurde doch vor 2 Wochen der untere Eckzahn entfernt, darunter war alles voll Eiter. Scheinbar haben die Antibiotika nicht ausgereicht, um die Entzündung und die Vereiterung zu stoppen. Vielleicht war man auch nicht sorgfältig genug. Es gab ja auch keine Wundkontrolle und keine zusätzlichen AB.
Jedenfalls fand man heute an gleicher Stelle wieder eine Eiteransammlung und das Schlimmste, dass der Unterkieferknochen Auflösungserscheinungen aufweist. Es wurde gereinigt und AB reingespritzt. Und jetzt muss ich ihm ab morgen AB in Tablettenform und Schmerzmittel aus der Kanüle ins Mäulchen geben.
Das muss jetzt wirklich helfen und auch besser werden. Die Tierärztin kann es in keiner anderen Form behandeln. Mehr ist nicht möglich. Wenn er nicht gesund wird und wieder richtig fressen kann, ist die Prognose nicht so rosig.

Ich muss mich jetzt auch erstmal im Forum schlau machen, ob es ähnliche Fälle gibt. Ich denke, einen vereiterten Kiefer kann man eher heilen, als wenn jetzt ein schlimmer Tumor gefunden wäre. Also Kopfhoch!

Naja, ich kuschel jetzt erstmal mit dem kleinen Lauser.

Vielen Dank, dass Ihr alle die Daumen gedrückt habt. :pink-heart:

Schöne Grüße von Willi und Sabine
 
Hallo Sabine,
das sind ja gute Nachrichten. Ich denke auch, daß ihr die Sache mit dem Kiefer in den Griff kriegen werdet. Weiterhin ales, alles Gute für Willi!
 

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