der Reihe nach...
Pat, was Sep.-Fleisch ist, beantwortet der Wikipediaartikel recht genau. Man kann es sich auch ersatzweise so vorstellen wie einen Langhaarrasierer oder dieses Ding, mit dem beim Türken das Döner vom Spieß geraspelt wird. Großindustriell wird mit viel Druck das Restfleisch vom Knochen gepresst. Etwa, als würde man einen Bratensud filtrieren.
Seperatorenfleisch ist an sich kein allzu schlechtes Fleisch. Durch die modernen Verfahren sind kaum knöcherne Rückstände in der Austrittsmasse. Durch die mechanische Bearbeitung sind jedoch die Zellen des Fleisches weitestgehend zerstört. Aus dem Fleischbrei lassen sich z.B. Hack und Formfleisch (nach Pressen, Umröten und Trocknen) herstellen. Formfleisch findet sich meist in der Wurst wieder, entsprechend gewürzt. Das Hack beim Discounter im Sonderangebot. Oder als Patties für Hamburger im TK-Regal. Verlieren auch nur 50% ihrer Größe beim Braten.
Sep-Fleisch an sich mag zwar Ekelfaktor haben, ist aber soweit ungefährlich. Kritisch wird es erst beim Entfleischen von Schädel und Wirbelsäule, vor allem beim Rind. Der BSE-Virus, der im Verdacht steht, beim Menschen CJD auszulösen, findet sich gehäuft in Hirn und Rückenmark infizierter Tiere. Er überlebt auch aufwendigere Kochprozesse. Aus diesem Grund darf Seperatorenfleisch dieser Regionen nicht mehr zu Lebensmitteln für den Menschen verarbeitet werden. Auch eine Verfütterung an Tiere, die dem menschlichen Lebensmittelerwerb dienen, ist unzulässig (Tiermehl).
Eine Verwendung als Tierfutter ist jedoch zulässig (Hunde, Katzen, sonstige Carnivoren), solange diese nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind. Pervers, aber wahr: Füttert man eine Katze mit industriellem Katzenfutter und verkauft ihren Leichnam an jemand, für den Katzenfleisch eine Delikatesse darstellt: Erkrankt dieser jemand an CJD, wäre der Verkäufer schadenserastzpflichtig. Schafft BSE den Artensprung auf die Katze oder den Hund, bräuchten die Futtermittelhersteller bloß mit den Achseln zucken. Sie träfe keine juristische Schuld.
Miri, tut mir ja leid, wenn es Dich schaudert. In freier Wildbahn knuspern Herr und Frau Katze doch auch mal eine Vogelkralle? Und ich glaube, Du möchtest gar nicht wissen, was so alles im Katzenfutter landet... Das im Hochpreissegment quasi Dosengulasch, püriert? Ja ne, is klar.
Aber was sind nun die schwarzen Brocken? Gammelfleisch (also überlagertes TK-Fleisch) kann man ausschließen. Nach der Verarbeitung (pürieren, kochen, ggfs. umröten, würzen) bestimmt nicht mehr erkennbar. Lufzieher und Verderb bei der Weiterverarbeitung? Würde ich auch ausschließen. Wenn sich anaerobe Bakterien mit diesem Fleisch in der Dose beschäftigt hätten- näher als zwei Meter wärst Du der Dose nach dem ersten Öffnen wohl nicht mehr freiwillig getreten.
Gammelig riechende schwarze harte Reste? Ich bleib dabei- nicht fein genug gemahlene Klaue. Und hoffe, dass Kai mit dem Klärschlamm nicht doch recht hat- was es dann sein könnte, eine Stunde kochen bei 120° im Druckessel übersteht... mag selbst ich nicht wirklich wissen wollen.
gruß
muh