Würdet ihr noch zu diesem Tierarzt gehen?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
apolion

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... diese Frage geht mir seit Wochen im Kopf herum und ich würde gerne mal eure Meinung dazu hören.
Nachdem ich mit unserem alten TA unzufrieden war, weil man in der Gemeinschaftspraxis ständig neue Ärzte vorgesetzt bekam, die teilweise eher auf Hunde spezialisiert waren (was ja nicht schlimm ist, aber eben nicht bei Problemen mit Katzen hilft) und es nicht möglich war Termine bei einem bestimmten Arzt zu machen, habe ich vor etwa einem Jahr die Praxis gewechselt. Dort Praktiziert nur ein Arzt, der bis vor wenigen Wochen immer sehr kompetent und freundlich wirkte und wo man schnell einen Termin bekommt. Bei vielen Problemen hat er uns auch gut geholfen.
Allerdings gehört er schon zu den Fraktion: Die Katze hat was? Also erstmal Antibiotika und Kortison rein.
Das wollte er auch bei meinem Kater mit HCM im Endstadium (gegen starken Juckreiz an den Ohren) machen. Ich hab mich hier zur HCM belesen und erstmal abgelehnt. Anschließend hab ich unseren Behandelnden Arzt in der Tierklinik gefragt und dieser hat mir bestätigt, dass Kortison ja Wassereinlagerungen verursacht und daher in diesem Stadium der HCM nur gegeben werden sollte, wenn es absolut keine andere Möglichkeit mehr gibt. Die Lunge soll ja eben nicht weiter mit Wasser voll laufen und Kortison könnte dann im schlimmsten Fall zum (früheren) Versterben der Katze führen.
Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich mit unseren Katzen noch zum "normalen" Tierarzt (15min Entfernung) gehen soll, oder ob ich ihnen jedes Mal den Weg zur TK (40min) zumute. Dass die TK etwas teurer ist, ist garnicht so wichtig.
Klar es ist ein "Tier-"Arzt und kein Katzenarzt, keiner kann alles wissen und er verweist uns auch an die TK, z.B. für Zahn-Ops oder sowas. Aber ein Medikament, dass er vermutlich fast täglich gibt und eine so häufige Nebenwirkung nicht zu kennen löst eben ernste Bedenken bei mir aus.
Wie würdet ihr das machen?
 
A

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Du könntest ihn z.B. direkt darauf ansprechen und fragen warum er das bei deinem Kater einsetzen wollte (trotz der möglichen Wassereinlagerung). Irgendwie müsste er dann ja argumentieren und je nachdem kannst du ja (für dich) entscheiden ob das plausibel ist oder du die Praxis in Zukunft nicht mehr aufsuchen willst.
 
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Jetzt stellt sich mir die Frage, ob ich mit unseren Katzen noch zum "normalen" Tierarzt (15min Entfernung) gehen soll, oder ob ich ihnen jedes Mal den Weg zur TK (40min) zumute. Dass die TK etwas teurer ist, ist garnicht so wichtig.
Ich finde diese Frage solltest du für dich selbst beantworten. Im Sinne von "möchte ICH mir diesen Weg antun? Kann ich mir das zeitlich und finanziell leisten bzw. möchte ich das?" denn ich persönlich (das magst du vlt ganz anders sehen) bin der Meinung, dass der Weg zum TA so oder so Stress ist. Ob das jetzt 15 Minuten Autofahrt sind oder 40, ist das meiner Meinung nach unerheblich. Denn das Tier lebt im Hier und Jetzt, das begreift ja nicht, dass es nur 15 Minuten sind und sie bald wieder zu Hause sind. Klar mag man seine Tiere nicht gestresst sehen und wenn Tiere sehr extrem reagieren mag man das definitiv anders sehen, aber der "normale Stress" und das "normale Jammern", da empfinde ich für das Tier keinen Großen Unterschied ob 15 oder 40 Minuten. Meine persönliche Meinung.
 
Es käme für mich drauf an.
Ist er offen für Gespräche? Also hört er sich deine Bedenken an und hat eine Alternative parat (Abstrich und Antibiogramm statt direkt bunter AB-Cortison-Mix, z.B.?)

Manche TÄ haben einfach auch resigniert, weil sie daran gewöhnt sind, dass viele Halter genau das wollen. Schnell ne billige Spritze rein und fertig. Blutabnahme/Abstrich, Antibiogramm, warten, nochmal hin, Kosten... Da streichen viele schon die Segel. Und die TÄs versuchen irgendwann gar nicht mehr, das korrekte Vorgehen anzubieten.

Gibt es Dinge, bei denen er gute Arbeit macht und andere, bei denen das nicht der Fall ist? Also wäre selektieren, womit man zu ihm geht, sinnvoll? Ist er vielleicht der TA für "Erkältung und akuter Durchfall", weil er das problemlos kann und schnell Termine hat, aber nicht der, zu dem man mit einem komplexen Problem geht?

Du siehst... So pauschal kann ich das nicht beantworten. 😉
 
@Kyano Habe ich ja dann gemacht. Er meinte es wäre ihm unbekannt, dass man Kortison nicht bei Herzerkrankungen im Endstadium gibt. (Das mein Kater diese hat, wusste er auch.)
Deswegen habe ich ja jetzt ein Vertrauensproblem. Ich will ihn auch nicht "schlecht machen" oder so aber wenn er das nicht weiß, was weiß er dann noch alles nicht?
 
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Habe ich ja dann gemacht. Er meinte es wäre ihm unbekannt, dass man Kortison nicht bei Herzerkrankungen im Endstadium gibt.

Okay, das hatte ich aus deinem Beitrag nicht herausgelesen.
Hm, das ist natürlich ungut und ich verstehe deine Zweifel bezüglich seiner Kompetenz insgesamt.
 
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Ich finde diese Frage solltest du für dich selbst beantworten.
Irgendwie komme ich da mit meinen Gedanken nicht zu einem schlüssigen Ergebnis, deswegen hoffe ich hier auf ein paar Anregungen.

Im Sinne von "möchte ICH mir diesen Weg antun? Kann ich mir das zeitlich und finanziell leisten bzw. möchte ich das?"
Wenn dadurch sichergestellt wäre, dass keine meiner Katzen durch einen unnötigen Behandlungsfehler stirbt auf jeden Fall. Ich kann nur das Risiko schlecht einschätzen. Bei den Krankheiten die wir schon "durch" haben kann ich das wenigstens Laienhaft einordnen oder bei der Behandlung nachfragen aber ich müsste mich zu allen neuen Sachen ja auch erstmal einlesen und das ist ja bei einem Notfall unrealistisch. Und natürlich kann einem sowas auch in der Tierklinik passieren, wenn es blöd läuft.

[...] denn ich persönlich (das magst du vlt ganz anders sehen) bin der Meinung, dass der Weg zum TA so oder so Stress ist. Ob das jetzt 15 Minuten Autofahrt sind oder 40, ist das meiner Meinung nach unerheblich. Denn das Tier lebt im Hier und Jetzt, das begreift ja nicht, dass es nur 15 Minuten sind und sie bald wieder zu Hause sind. Klar mag man seine Tiere nicht gestresst sehen und wenn Tiere sehr extrem reagieren mag man das definitiv anders sehen, aber der "normale Stress" und das "normale Jammern", da empfinde ich für das Tier keinen Großen Unterschied ob 15 oder 40 Minuten. Meine persönliche Meinung.
Das finde ich einen spannenden Gedanken, der mir so noch nicht gekommen ist. Bei Schnuffel ist es definitiv nur das "normale Jammern" mehr nicht.
 
@Motzfussel Ja, wir hatten den Verdacht auf einen Tumor an der Hüfte, da war er wirklich super und hat noch zusätzlich zur Probe, den wir ins Labor geschickt haben eine eigene genommen und mich auch schauen lassen und mögliche Option etc. sehr ausführlich erklärt. Mich stört nur, dass ich eben nicht abschätzen kann, wo ich da jetzt vertrauen kann und wo nicht sozusagen.
Oder anders ausgedrückt: Gehört eine Fehlentscheidung dieser Art zum normalen Risiko beim Tierarztbesuch? Wenn ich mir jetzt wieder einen anderen TA in der Nähe suche, weiß ich es ja auch nicht besser.
 
@Kyano Habe ich ja dann gemacht. Er meinte es wäre ihm unbekannt, dass man Kortison nicht bei Herzerkrankungen im Endstadium gibt. (Das mein Kater diese hat, wusste er auch.)
Deswegen habe ich ja jetzt ein Vertrauensproblem. Ich will ihn auch nicht "schlecht machen" oder so aber wenn er das nicht weiß, was weiß er dann noch alles nicht?
Nach dieser Antwort, nein, da würde ich niemals wieder hingehen.
 
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Definitiv Nein.

Wenn ein guter TA nach eigener Angabe sich mit einem Krankheitsbild nicht auskennt, ist er sich nicht zu schade, an einen Spezialisten zu überweisen.

Wie manchmal erwähnt, dass TÄ ihren Kunden keine grossen Ausgaben zumuten wollen, ist schlicht fahrlässig. Zudem merkt ein TA recht schnell, ob man als Besi einfach sparen möchte. Klar gibt es es das, zum Leidwesen des Tieres.

Bei speziellen.Problemen fahre ich 1 Std. zum Spezi. Der Haus-Tierarzt ist darüber informiert und interessiert.

Klar tut mir die Katze wegen dem langen Weg auch leid. Aber es lohnt sich.
 
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Ich wurde es auch nicht tun - mir wurde das Vertrauen fehlen
 
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Ich würde auch eher in die Tierklinik fahren, sofern Du da die Termine auch bei eurem behandelden Arzt machen kannst.

Wir sind z.B. in "unserer" Tierklinik mit unseren (älteren) Katzen bei der Kardiologin, da aber mit fast allem (z.B. auch wegen Solensia bei der herzkranken Katz).
Zahn-OPs inkl. Besprechung/Nachsorge macht natürlich der Zahn-Doc der TK ... und mit einer Leckalopezie sind wir in eine andre Praxis vor Ort gewechselt, weil wir mit der Dermatologin der TK unzufrieden waren.

Wir fahren auch 30-45 Minuten (je nach verkehr) in die TK einfache Strecke.
Ich finde allerdings, dass es einen Riesenunterschied macht, ob wir 10 Minuten in die neue Praxis fahren oder mindestens eine halbe Stunde in die TK ... der Stress ist einfach für die Katzen, als auch für uns selbst wesentlich geringer.

Nachtrag: weniger Stress bei der kürzeren Strecke zur Praxis statt zur TK war gemeint.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wir fahren auch 30-45 Minuten (je nach verkehr) in die TK einfache Strecke.
Ich finde allerdings, dass es einen Riesenunterschied macht, ob wir 10 Minuten in die neue Praxis fahren oder mindestens eine halbe Stunde in die TK ... der Stress ist einfach für die Katzen, als auch für uns selbst wesentlich geringer.
Mehr Stress wenn du in die TK fährst oder zum TA?😀
 
Ich glaube, da würde ich nur noch wegen Impfen und Wurmmitteln hin.
Klar kann ein TA nicht alles wissen und Fehler passieren. Aber, come on....HCM ist keine seltene Krankheit und Kortison kein exotisches Nischenmedikament. Das würd ich doch schon eher als Basiswissen ansehen.
Und wenn ich mir unsicher bin und ein herzkrankes Tier vor mir habe checke ich doch mindestens ob das was ich verschreiben will kontraindiziert ist. Mein Vertrauen in diesen Arzt wär ziemlich den Bach runter und ich würde dann halt lieber 30 min weiter fahren.
 
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Danke für eure Einschätzungen.👍 Dann werde ich, falls möglich, wohl immer eher versuchen einen Termin in der TK zu bekommen.
 
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