Wuschel und Emerson - Exodus

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Nansen

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12. März 2013
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Nachdem ich uns in "Das sind wir" unter
"Wuschel, Emerson, Melinda, Sunne und der arme Gräulix"
vorgestellt habe, nun das Elend der vergangenen Zeit.

Ihr kennt das sicher: Der Mensch lässt sich des Abends an seinem Lieblings
Platz nieder und schon steht die Katzenschar Schlange, wer als erster auf den
Schoss darf. Bei mir geht das normalerweise Paarweise - obwohl es auch schon
alle vier gleichzeitig geschafft haben.
Gegen 22:00 Uhr legt sich dann eine jede zur Nachtruhe auf den aktuellen
Lieblingsplatz oder geht noch eine Runde raus jagen.
Hier bemerkte ich erstmals auffälliges Verhalten: Emerson kam immer als
letzter.
Erst wenn alle Katzen genug geschmust hatte, kam er.

Nun - über Wuschel wisst ihr ja schon einiges. Emerson ist ganz anders. Er ist
schmal und schlank und überaus intelligent. Kein bisschen unüberlegt.
Seine Kaumuskulatur, sein ganzer Kopf, ist ein Nichts im Vergleich zu Wuschel.
Aber es macht ungeheure Freude ihm beim Problemlösen zuzuschauen. Wie er an
bestimmte Aufgaben, z.B. die Erstbesteigung eines neu aufgestellten
Kletterbohnen-Gerüstes heran geht. Er umkreist es, betrachtet genau, langsam
und überlegt und wenn er sich dann entschliesst die Sache anzugehen, dann
klappt das auch auf Anhieb. Er fällt niemals auf die Schnauze. Er ist immer
sehr ruhig, spielt aber viel lieber als die anderen. Obwohl der älteste wirkt
er beim Spiel ausgelassen wie eine Jungkatze. Und er ist mit Abstand der beste
Springer. Wenn wir in den Wald gehen, legt er sich gerne flach auf den Boden
und wartet, dass ich Tannenzapfen über ihn hinweg werfe um nach ihnen zu
springen.
Ach ja, noch was: Wenn ich den Katzen in den langen winterlichen Frost- und
Schneeperioden manchmal die Angelrute mit Faden und "Köder" anbiete ist er
auch der einzige, der begreift, dass das Spiel mehr Spass macht, wenn man sich
nicht wie blöde in sein Opfer verbeisst oder verkrallt.

Emerson schläft etwas lieber draussen als die anderen. Im Sommer oft über
mehrere Tage. Besonders angetan hat es ihm allerdings der Bagger. Den leihe
ich mir manchesmal für Monate aus (ich renaturalisiere hier Feuchtgebiete) und
er freut sich immer wenn der Bagger wieder da ist. Man kann ein Seitenfenster
auf Kippe lassen, der Fahrersitz hat ein altes Autofell und die Rundumsicht
von dort oben ist Klasse. Er ist schwierig für eine Katze dort, über die
glatten Bleche hinweg, hinein zu gelangen. Der Bagger war für Emerson immer so
etwas wie ein Wohnmobil. Mal direkt in Hausnähe, mal 100 oder 200m entfernt.

So war es auch im Herbst 2011 als ich den Bagger, nach dem er praktisch den
Ganzen Sommer über immer irgendwo in der Nähe war, wieder zum Nachbarn
brachte.
Aber Emerson kam trotzdem nicht nach Hause.
Ich hatte die zunehmenden Streitigkeiten zwischen Wuschel und Emerson durchaus
bemerkt, mir aber keine Sorgen gemacht. Sind halt Katzen. Wenn ich Zeuge
wurde, meist vorm Haus im Garten, sah ich wie Emerson schnell verschwand, wenn
Wuschel ihn jagte, sah dass Emerson versuchte jedem Streit aus dem Wege zu
gehen. Also - dachte ich - werden die sich wohl arrangieren.
Aber es kam so, dass Emerson fortan praktisch im Wald lebte. Ich brachte ihm
dann manchesmal Futter. Das lief so ab, dass ich in den Wald ging und leise
mautzte, bis irgendwo aus dem schützenden Geäst ein leises "hier bin ich"
zurück kam. Dann verbrachten wir eine Zeit miteinander, es gab Futter und wir
machten einen Spaziergang, manchesmal mit Melinda und Sunne, aber natürlich
ohne Wuschel.
Es passierte dann aber vermehrt, das Emerson nicht mehr in der Nähe war. Ich
ging alleine Kreise ums Haus, rufend, ohne ihn zu treffen, er muss also
mindestens einen Kilometer weg gewesen sein.
Darauf hin begann ich konkrete Futterstellen ein zu richten und ihm diese zu
zeigen. Stellen, an dem ich ihm Futter auch dann hinterlassen konnte, wenn er
weit weg wäre. Mein Gedanke war, diese nach und nach, längs des Fahrweges,
immer näher ans Haus zu verlegen. Das klappte jedoch nur bis zu einem Abstand
von etwa 60-70 Metern.
Ich versuchte ihn oft, nach Hause zu locken, aber dort blieb er immer stehen
und guckte mir traurig nach. Ich konnte ihn wohl tragen, aber es war
entsetzlich die Angst und die Verkrampfung in seinem Körper zu spüren, wenn
ich diese Grenze überschritt.
Wir hatten Glück: Der Winter kam spät, in diesem Jahr und war endlich mal
wieder ein wenig milder. Aber irgendwann musste ich natürlich eingreifen,
entweder er wäre dort gestorben oder - wahrscheinlicher - er wäre ganz los
gezogen um sich eine neue Bleibe zu suchen - quasi aussichtslos.

Es ging nun nicht mehr um Katzenpsychologie, sondern ums Überleben. Ich
verschloss die obere Katzenluke, und riegelte die die obere Etage im Haus ab,
brachte Emerson dorthin und erfüllte ihm jeden Wunsch.
Am Anfang war das schon schwierig und furchtbar umständlich. Die beiden
Mädchen (beide kastriert) leisteten ihm oft und gerne Gesellschaft. Nach und
nach wurde Emerson im Winter 2011/2012 eine richtige Hauskatze, er nahm etwas
zu, sein Fell wurde wieder schöner und jeden Abend kam er zu mir ins Bett -
ein paar Minuten Bauch-kraulen.

Im vergangenen Frühjahr öffnete ich ein Fenster im Allkoven dauerhaft und
brachte aussen an der Hauswand eine Art Hindernisstrecke an, die zu einem
Vordach führt, an dem ein Ast liegt.
Gleichzeitig verringerte ich den Querschnitt der Katzenluke von der
Schreibstube zum Allkoven so, dass Emerson durchpasst, Wuschel, mittlerweile
auch kastriert, aber nicht.

So haben wir uns dann durch das vergangene Jahr gemauschelt.
Oft wurde ich Nachts durch die Schreie Emersons geweckt, wenn Wuschel ihn
erwischt hat, aber im grossen und Ganzen war die Situation ertragbar.

Ich habe genug dieser Streitereien beobachten können, sie laufen auf zweierlei
Arten ab.
Wuschel sieht Emerson zuerst. Er wartet dann ganz ruhig ab, keine besondere
Lauerstellung, keine Körpersprache. Kommt Emerson (weil er Wuschel nicht
sieht) nun in seine Nähe (das können auch mal 30 Meter sein, oder nur 2 Meter)
rennt Wuschel ohne irgendein Vorzeichen unvermittelt auf ihn los und es
passiert.
Oder sie sehen sich gleichzeitig, dann faucht Emerson sofort und zieht sich
zurück. Zu spät natürlich. Wuschel treibt ihn in die Enge oder jagt ihn im
günstigsten Falle in den Wald.

Auffällig dabei ist, das Emerson sich niemals unterwirft. Entweder er kann das
nicht oder er hat gelernt, dass das bei Wuschel keinen Sinn macht.

Nun - die Technik mit der Aussenleiter in den Allkoven funktionierte ja in
diesem einen, milden Winter ganz gut. Aber in normalen geht das nicht. Ich
habe zwar oft das Fenster am Kopfende offen, aber wenn das
andere dann ebenfalls offen ist, gibt es Durchzug und da geht auch bei mir im
Winter bei -15°C die Grenze.
Zwar ist der Allkoven zum Rest des Hauses hin nochmal isoliert um
nächtlichem Wärmeverlust vor zu beugen, das hilft dann aber auch nichts mehr
und Tagsüber muss ich das Fenster schon schliessen.

Kurz und gut - ich stand auf dem Standpunkt, will ich beiden Katzen weiterhin
Lebensraum bieten, muss eine ausgefeilte, technische Lösung her.

Als es in den vergangenen zwei Wochen tagsüber öfter sonnig und trocken wurde,
entschloss ich mich jedoch noch zu einem Experiment. Die Katzen wollen jetzt
auf der einen Seite raus, sind andererseits das tagelange im-Haus-schlafen des
Winters aber noch gewohnt. Warum nicht mal einen Rollentausch versuchen?
So umquartierte ich mutig Wuschel nach oben und Emerson nach unten.

Ich muss euch sagen: Für Wuschel ist das eingesperrt sein zwar schlimmer, aber
Emerson hat mehr Spass an der (sicheren) Freiheit.
Die beiden wechseln jetzt ab und an, wobei sie in der oberen Etage selten
länger als ein paar Stunden ohne Gesellschaft eines der Mädels sind.
Allerdings habe ich den Eindruck, das Emerson der Aufenthalt immer weniger
gefällt. Er will raus. Mir "raus" meint er natürlich raus und dabei sicher
sein.
Beide Katzen werden nun in diesen Tagen oder nur Stunden (ich experimentiere
da herum) der Gefangenschaft zunehmend lethargischer.
Das gefällt mir nicht.

Bevor ich jetzt eine aufwändige technische Lösung baue, die Frage in die
Expertenrunde: Gibt es noch Hoffnung Wuschel zu einer gütlichen Lösung zu
bringen? Valium ins Futter?

Wenn ich, bei wärmerem Wetter, Emerson die Möglichkeit gebe von oben nach
draussen zu gelangen, bekommt Wuschel immer ein Glöckchen um den Hals, damit
Emerson in früher bemerkt und flüchten kann. Das verliert er natürlich ab und
zu.

Ich habe auch über Möglichkeiten nachgedacht, Wuschel im Falle eines Kampfes
auf künstlichem Wege (durch technische Behinderung) zum Unterlegenen zu
machen, also z.B. die Pfoten in kleine Taschen zu stecken.

Wir bedanken uns für Ratschläge, stellvertretend, Ralf
 
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Uih, das ist ganz schön verfahren.

Also es gibt so Schutzhüllen für die Krallen, wo es rein theoretisch möglich wäre, die zu entschärfen. Aber dir ist schon klar, das er dann als Freigänger schon größere Probleme bekommen kann? Z.B. ist die Sturzgefahr, wenn er irgendwo rauf- oder runterklettern möchte, extrem hoch. Oder er kann keine Beute mehr fangen, was ihn wohl recht frustrieren wird, was sich wieder in verstärkter Aggressivität niederschlagen könnte...

Ob die beiden Kater nochmal zusammenfinden können? Schwer zu sagen, und für sehr wahrscheinlich halte ich es nicht.

Frage, wie reagiert ihr, wenn ihr Zeuge von so einem Angriff werdet? Wie wichtig ist Wuschel sein Verhältnis zu euch, wie wichtig sind ihm Streichel- und Spieleinheiten?

Ich hatte ein ähnliches Problem zwischen meinem Kater Kobold und der Kätzin Jeany. Mit dem Unterschied, Jeany ist erst als erwachsene Katze dazugekommen. Und am Anfang gab es massive Verständigungsprobleme, und Kobold hat sie von Anfang an gehasst.
Er hat sie auch bei jeder Gelegenheit massiv angegriffen, Jeany hat vor Angst gekotet und gepinkelt.

Wir sind konsequent immer dazwischengegangen, wenn Kobold aggressiv geworden ist. Und zwar wenn irgend möglich bereits, _bevor_ er echt angegriffen hat. Ich habe dann durchaus auch meinen Hausschuh nach ihm geworfen, wenn ich nicht anders rangekommen bin.
Sobald er Anzeichen machte, auf Jeany losgehen zu wollen, ist er rausgeflogen.
Auch hier haben wir Bezirke gehabt, wo Kobold nicht rein durfte. Niemals durften die beiden zusammen in einem Zimmer bleiben, wenn keiner dabei war.
Ich habe damals mit Zylkene gute Erfahrungen gemacht, ich finde, es hat Kobold etwas gelassener gemacht.

Kobold hat gelernt, das dieses Benehmen nicht akzeptiert wurde. Und an Tagen, wo er hier innen schlafen wollte, kam er tatsächlich abends rein, und hat eine lange Geschichte erzählt, das er heute lieb ist. (Ehrlich, er hat sich hingestellt und den anderen Katzen einen Vortrag gehalten 😱) Und er hat sich an solchen Tagen bzw. Nächten _immer_ daran gehalten.

So kamen wir mit der Zeit (ca 2 Jahre) zu einem einigermassen passablen Nebeneinander.
Dann mußte ich ins Krankenhaus, und in dieser Zeit verschwand Jeany spurlos. Später haben wir erfahren, das sie in einen Lieferwagen eingestiegen und 15 km weiter wieder ausgestiegen ist 😱

Sie hat 8 Wochen für den Heimweg gebraucht. Und ab diesem Tag war Jeany total verändert. Sie gliederte sich in die Katzengruppe ein, und sie akzeptierte, das Kobold eben da war und doof war. Und- sie bekam nicht mehr gleich fast einen Herzanfall, wenn er nur mal draufkloppte. Und das gab den entscheidenden Unterschied. Eine Jeany, die nicht mehr panisch wegläuft, da macht das Jagen keinen sonderlichen Spaß mehr.
Im letzten Winter war es hier echt völlig entspannt, das hätte keiner mehr geglaubt.
Leider wurde meine Jeany letztes Jahr überfahren, deshalb weiß ich nicht, ob der Frieden Bestand gehabt hätte.

Ich denke, ihr müßt Emerson deutlich stärken, deutlich bevorzugen. Und gleichzeitig Wuschel genauso deutlich sagen, das dieses Verhalten keinesfalls akzeptiert wird.

Beobachtet die beiden genau - schon ein Anstarren ist Aggression und muß unterbunden werden. Schickt ihn weg, zeigt ihm, das ihr mit ihm nicht zufrieden seid. Zeigt ihm aber auch, wenn er es gut macht, das ihr ihn dann ganz doll lieb habt.
Wenn es möglich ist, laßt die beiden Kater zeitlich versetzt in den Freigang, damit draußen nichts passieren kann.

Und Zylkene könnt ihr beiden Katern geben. Es hilft Emerson, sein Selbstbewußtsein zu stärken und nimmt gleichzeitig Wuschel etwas zurück. Wobei ich nicht weiß, ob das bei jeder Katze so anschlägt - bei mir hat es geholfen. Aber vielleicht geht es auch ohne.

Euer Ziel soll auch nur sein, das Wuschel Emerson akzeptiert. Das die beiden Freunde werden, glaube ich nicht.

Viel Glück!
 
Vielen Dank für Deine Antwort, Starfairy!

> Aber dir ist schon klar, das er dann als Freigänger schon größere Probleme bekommen kann?

Der Gedanke an Handschuhe für Wuschel, kam mir nur in Zusammenhang mit geplanten Treffen zwischen den Beiden, entweder im Haus oder bestenfalls direkt davor.

> Frage, wie reagiert ihr, wenn ihr Zeuge von so einem Angriff werdet?

Bis zu dem Zeitpunkt, damals, als mir klar wurde, dass Emerson sich nicht mehr nach Hause traute, habe ich garnicht reagiert. Ich hielt das anfangs für normale Streitereien.
Heutzutage gehe ich natürlich sofort dazwischen, damit sich der Exodus nicht nochmal wiederholt.

> Wie wichtig ist Wuschel sein Verhältnis zu euch, wie wichtig sind ihm Streichel- und Spieleinheiten?

Streicheleinheiten sind allen Vieren gleichermassen wichtig - besonders im Winter.
Auch zu Fremden sind alle Katzen gleich aufgeschlossen und schnell am Schmusen.
Spielen ist Wuschel nicht so wichtig. Emerson spielt sehr gerne mit mir oder auch alleine - egal was - Hauptsache es rollt.

> Wir sind konsequent immer dazwischengegangen(...) bereits, _bevor_ er echt angegriffen hat.

Sobald Wuschel losschiesst, gehe ich dazwischen. Kontrollieren kann ich das nur, wenn ich, z.B. an einem ruhigen Abend, beide mit mir ins Wohnzimmer einschliesse. Habe ich Emerson dabei auf dem Schoss, ist er steif wie ein Brett.
Wirkt es, nach vielleicht einer Stunde, so als würde Wuschel schläfrig, versucht Emerson im Zeitlupentempo an den Fussleisten entlang zu entkommen.
Ich mache das nicht gerne. Es kommt mir wie Tierquälerei vor.

> Ich denke, ihr müßt Emerson deutlich stärken, deutlich bevorzugen.

Ich nehme Deinen Rat sehr Ernst, und tue - alleine aus Mitleid - mein Bestes.
Aber Bevorzugen... oder sagen wir: Emerson stärken, das kann ich am besten, indem ich ihn (wie heute) frei laufen lasse und Wuschel oben einschliesse. Gerade eben war ich noch mit Emerson und Sunne auf einem nahegelegenen Aussichtspunkt. Die beiden haben einen solchen Spass dabei. Über den harten Schnee rauf, dorthin wo die Sonne schon alles weg getaut hat und das Gras und der Felsen trocken sind. Dort lagern wir eine Weile, wälzen uns und spielen, schauen gemeinsam übers Land. Früher habe ich das immer mit allen gemeinsam gemacht. Auch stundenlanges Pilzesuchen.

Aber gleichzeitig sitzt der Wuaschel natürlich in der oberen Etage und schaut uns aus dem Fenster zu. Ich denke mal, dass ihn das nicht unbedingt beruhigt.

Ach übrigens; Probleme mit Reviermarkierungen habe ich gar keine. Nur darf Wuschel nicht ins Bett - das riecht dann zu sehr für Emerson.

> Und gleichzeitig Wuschel genauso deutlich sagen, das dieses Verhalten keinesfalls akzeptiert wird.

...alles schon durch. Sofortiger Stimmungswechsel bei Angriffsverhalten. Nützt gar nichts.

> Zeigt ihm aber auch, wenn er es gut macht, das ihr ihn dann ganz doll lieb habt.

Das ist seit Spätsommer 2011 nicht passiert.

> Wenn es möglich ist, laßt die beiden Kater zeitlich versetzt in den Freigang, damit draußen nichts passieren kann.

Das ist es ja, was ich zur Zeit tue. Das ist aber keine Dauerlösung. Alle meine Katzen sind seit Beginn Freigänger.
Vor allem für Wuschel ist das Eingesperrt sein die Hölle.
Emerson kommt damit besser klar, weil es für ihn ja Sicherheit bedeutet. Andererseits sehe ich, wie er sich draussen benimmt, verspielt wie ein einjähriger... durch und durch glücklich.

> Und Zylkene könnt ihr beiden Katern geben.

Ich lese mich da mal ein.


Frage: Wie läuft das mit negativer Konditionierung bei Katzen?

Ich habe das bei Sunne erlebt. Als kleines Kätzchen erlernte sie, wie die anderen auch, am Klang des Löffels auf die Dose, dass es jetzt Fleisch gibt. Dann kommen sie (ausser natürlich mitten in der Jagd) im Affenzahn irgendwo aus dem Wald geschossen. Doch Sunne habe ich dabei, ganz zu Anfang, mal auf den Schwanz getreten. Es dauerte viele Wochen bis sie diesen Klang nicht mehr mit Gefahr assoziierte. Immer wenn die anderen Katzen freudig kamen, rannte Sunne weg und versteckte sich irgendwo. Selbst heute noch ist sie bei solchen Anlässen immer die Zurückhaltendste.

Nun habe ich mir überlegt, dem Wuschel eine Weste mit einer ferngesteuerten Hupe zu basteln und ihm diese, bei geplanten Treffen im Garten mit Emerson, anzulegen und im Angriffsfalle zu hupen.
Allerdings mache ich mir Sorgen, er würde dann nur auf die Weste (mit der er natürlich zuvor eine Weile "einfach nur so" rumlaufen müsste) negativ konditioniert.

Eine ziemlich abgefahrene Geschichte - das gebe ich zu. Aber vom verlorenen Aufwand mal abgesehen - was könnte schlimmstenfalls passieren?

Und danke, nochmal, Grüsse Ralf
 
Das mit der Hupe - das ist ja mal eine ausgefallene Idee 😀

Sowas ähnliches gibt es ja bei Hunden. Da ist am Halsband ein Sprühgerät dran, und jedesmal, wenn der Hund unerwünscht bellt, gibt es einen Sprühstoss Richtung Hundenase. Allerdings habe ich sowas noch nie ausprobiert, ich weiß nicht, ob es hilft. Möglich wäre es.
Und sowas kannst du selber bauen? Mein Neid ist dir sicher 😀

Wenn Emerson auf dir so steif ist, gibst du ihm nicht genug Sicherheit! Z.B. soll er sich in deinem Beisein nicht vorsichtigst an Wuschel vorbeischleichen müssen.
Wenn er vorbei will und sich nicht traut, dann begleite ihn und halte notfalls Wuschel von ihm ab.
Und wenn Wuschel schon lossprintet, ist es zu spät zum eingreifen.
Paß mal auf, der beobachtet totsicher Emerson schon viel früher. Gewöhnlich ist das ein ganz starres Glotzen, ohne Zwinkern oder ohne mal den Blick abzuwenden.
Bereits in diesem Stadium mußt du dazwischengehen und Wuschel wegschicken.
Und - du sollst nicht beide Kater in einem Zimmer lassen, solange Wuschel nicht zeigt, das er akzeptiert, das er jetzt friedlich ist! Weil damit zeigst du Wuschel nicht deutlich genug, das du das nicht magst! Sobald er anfängt, Emerson zu fixieren - schick ihn weg! Ruf ihn nach 1 Std. oder so wieder rein - und schick ihn wieder weg, wenn er dieses Verhalten wieder aufnimmt.
Hier mußt du auch auf die kleinen Gesten achten. Wenn er ihn ansieht und blinzelt, ist es ok. Wenn er starrt, ist es nicht ok. Wenn er sich hinlegt und schläft, ist es ok. Wenn er euch beobachtet, mußt du sehen. _wie_ er das tut.

Aber ganz wichtig: Emerson muß begreifen, das er in deiner Nähe absolut _immer_ sicher ist. Das du die Oberkatze bist, und die Macht hast, ihn zu schützen! Das Ziel ist, wenn er angegriffen wird, haut er nicht ab, sondern rennt möglichst zu dir, weil du Wuschel in die Flucht schlägst!
(Das funktioniert bei mir mit den Dorfkatern und den Pferden hervorragend😱: Meine Katzen flüchten sich in die Koppel - und die Pferde gehen auf die fremden Kater los)

Wenn du solche Spaziergänge mit den Katzen unternimmst, solltest du abwechselnd mit beiden Katern gehen (wo wohnst du denn, das sowas möglich ist?)
Auch zuhause warten, auch wenn es nicht freiwillig ist, ist in dem Augenblick "braves Verhalten" und Wuschel und sollte durch verstärkte Aufmerksamkeit, wenn du wieder zuhause bist, belohnt werden.
 
Ich stimme Starfairys Ideen und Anregungen fast 100% zu, vor allem bei der Anmerkung, dass Emerson nicht allein gelassen werden darf, wenn er auf deinem Schoß liegt und Wuschel hereinkommt - da sollte Wuschel eine Grenze gesetzt werden, genau wie Starfairy es beschreibt.

Zylkene würde ich in dieser Situation auch empfehlen.

Darüber hinaus vermute ich, dass Emerson höchst empfänglich für Clickertraining wäre, dadurch mehr Selbstvertrauen gewinnen würde und auch seine Zeiten im Haus mehr genießen würde. Dabei muss Wuschel dann aber draußen bleiben...





Frage: Wie läuft das mit negativer Konditionierung bei Katzen?

Nun habe ich mir überlegt, dem Wuschel eine Weste mit einer ferngesteuerten Hupe zu basteln und ihm diese, bei geplanten Treffen im Garten mit Emerson, anzulegen und im Angriffsfalle zu hupen.
Allerdings mache ich mir Sorgen, er würde dann nur auf die Weste (mit der er natürlich zuvor eine Weile "einfach nur so" rumlaufen müsste) negativ konditioniert.

Eine ziemlich abgefahrene Geschichte - das gebe ich zu. Aber vom verlorenen Aufwand mal abgesehen - was könnte schlimmstenfalls passieren?

Und danke, nochmal, Grüsse Ralf

Negative Konditionierung ist immer nur eine Maßnahme für echte Notfälle, aber dies scheint ein echter Notfall zu sein.

Dennoch ist positive Konditionierung immer das bessere Mittel, und falls es Situationen gibt, in denen sich Wuschel in Anwesenheit von Emerson gut verhält (sorgfältig beobachten ist hier besonders wichtig, nicht dass du unbewusst ein verdecktes Drohverhalten verstärkst), wäre eine positive Konditionierung möglich und vorzuziehen.

Ich denke, die Weste birgt vor allem eine Gefahr: Dass Emerson als der ohnehin schon ängstlichere und vorsichtigere von Beiden (zumindest in der beschriebenen Situation) auf das Hupgeräusch extremer reagiert als Wuschel und sich so seine Angst vor Wuschel noch mehr verstärkt - er wäre dann ja in relativ nahe. Von daher scheidet in meinen Augen (Ohren) die Hupe aus...

Und natürlich hast du Recht, wenn du denkst, dass sich die Konditionierung auch auf die Weste beziehen wird. Du solltest daher eher an ein Halsband denken, das er wirklich dauerhaft umbehalten kann - das scheint in deiner Umgebung mit einer Weste kaum machbar zu sein...

Ich würde eher mal nach diesen Spritzhalsbändern für Hunde schauen, und ich hoffe, dass Wuschel sehr sehr wasserscheu ist....
 
Hallo Nansen,
leider kann ich dir bei deinem Problem nicht wirklich helfen. Ich halte aber von diesen Sprühhalsbändern überhaupt nichts. Denke sie schaden mehr als das sie nützen. Dann lieber die gute alte Blumenspritze. Glaube einfach, das man sie viel gezielter einsetzen kann. Gruss Raven
 
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Na ja, die Blumenspritze kann man nur dann einsetzen, wenn man eh fast neben der Katze steht. Und dann braucht man sie nicht, dann kann man auch anders eingreifen. Und draußen funktioniert die schon gar nicht.

Raven, hast du das schon mal probiert? Das funktioniert, wenn eine Katze z.B. irgendwo kratzt, wo sie nicht soll. Dort bleibt sie stehen, ist in ruhiger Aktion. Dort hast du die Chance zum anspritzen.
Aber eine angreifende Katze bewegt sich blitzschnell, die wartet doch nicht, bis du die Blumenspritze bereit hat. Und ganz davon abgesehen, trifft man die in dieser Geschwindigkeit nicht mehr - oder in dem Fall die falsche Katze.
 
Danke für Eure Ratschläge - ich weiss das sehr zu schätzen.

@Raven:
Wuschel war früher in Sachen Mundraub sehr kreativ. Diesem Problem versuchte ich Anfangs auch mit der Wasserspritze zu begegnen. Aber wie schon beschrieben - Wuschel ist vom Waldkatzencharakter her wirklich heftig - und er ignoriert es einfach. Es nervt ihn, nass gespritzt zu werden, aber das hält ihn von nichts ab.
Damals lernte ich entsprechend kätzisch zu knurren. Ich beobachtete und lauschte, wie sie untereinander die Besitzansprüche auf eine gefangene Maus ausdrücken und versuchte dies fortan so gut als möglich zu imitieren, wenn Wuschel Anstalten machte, sich meiner Nahrung näher als erlaubt zu nähern. Das funktioniert seitdem: Wenn er wie zufällig zu nahe an einem abgestellten Glas Milch vorbei flanieren will, reicht ein kurzes, leises knurren von mir und er bricht ab.
Unbeaufsichtigt darf ich aber nie irgendwas stehen lassen.
In einem getrieben Moment des Angriffs auf Emerson... eine Wasserspritze wäre ihm vollkommen wurscht.

@ Starfairy und mrs.filch

Mit Flugmodellbaukomponenten lässt sich eine Hupe, oder auch ein Soundgenerator, recht einfach zusammenstecken. Normal wäre das natürlich etwas teuer, aber ich habe das meiste hier.
Allerdings lässt sich das nicht, wie Du vorschlägst mrs.filch, in einem Halsband unterbringen. Um ordentlich Krach zu machen braucht es schon eine gewisse Batteriegrösse.
Die Aufgabe läge darin, das ganze sauber, passend und robust zu vernähen.

"Ich denke, die Weste birgt vor allem eine Gefahr(....) sich so seine Angst vor Wuschel noch mehr verstärkt - er wäre dann ja in relativ nahe."

Ich würde schon versuchen, die Technik nicht lauter zu gestalten als notwendig. Man könnte (über einen Soundgenerator auch ein kräftiges Zischen initiieren - das könnte leiser sein. Ich weiss wie extrem ängstlich Katzen auf solche Töne (z.B. beim Kompressor) reagieren.
Emerson, der sich in diesem Augenblick ja bereits auf der Flucht befände, würde lernen, dass das Hupen oder das Geräusch hinter ihm ein Ende der Gefahr bedeutet.

"Wenn du solche Spaziergänge mit den Katzen unternimmst, solltest du abwechselnd mit beiden Katern gehen (wo wohnst du denn, das sowas möglich ist?)"

Ich hatte, wie ganz oben erwähnt, in "Das sind wir" unter "Wuschel, Emerson, Melinda, Sunne und der arme Gräulix"unsere Lebensumstände schon ausführlich geschildert um Euch, die Ihr uns helfen wollt, von vornherein so viele Informationen wie möglich zu geben. Das Dalsland liegt in Schweden.
http://www.katzen-forum.net/das-sin...rson-melinda-sunne-und-der-arme-graeulix.html

Das gemeinsame Spazieren gehen, nun leider nur wechselseitig, ist vor allem ein Frühjahresritual. Damit breche ich die Winterschlafgewohnheiten auf. Übers Jahr hinweg bin ich aber viel im Wald - da gibt es immer was zu tun - und es ist normal dass in den Arbeitspausen, wenn man die Motorsäge oder den Trecker abstellt, irgendeine Katze hinzu kommt. Raum ist genug: Jede meiner Katzen könnte sich einen Quadratkilometer Revier bis ans Haus sichern ohne dass sie sich je begegnen würden.
Wenn die Pilzsaison gekommen ist und ich plane weiter zu gehen als das Revier der Katzen reicht, dann muss ich sie (mit Leckereien) ablenken und schnell los sprinten. Und ich darf keine Pilze auf den ersten paar hundert Metern pflücken - mich nicht aufhalten. Sonst folgen sie mir. Wenn ich dann an die Grenzen komme, ist das Gejammer gross. Sie wollen mir folgen, trauen sich aber nicht. Meistens warten sie dann irgendwo, bis ich wieder in die Grenzen stosse. Wenn es Windstill ist, können wir unsere Standorte auch gut über grössere Entfernungen hinweg kommunizieren.

Die wichtigste Botschaft für mich liegt sicher in der Feststellung, dass Emerson sich bei mir nicht sicher genug fühlt und ich danke Euch dafür, dass Ihr diesen Punkt nochmal so deutlich herausstellt.

Ja - es ist sehr seltsam und ich verstehe das auch nicht.
Was soll ihm auf meinem Arm schon passieren?
Wenn er von mir in dieser Position (z.B. beim Wechsel obere/untere Etage) an Wuschel vorbei getragen wird, dann fühlt er sich schon in dem Sinne sicher, als dass er sich an meine Schulter klammert. Dennoch fühle ich seine Angst.

Zu Beginn des Winters habe ich öfters mal Versuche gemacht, mich mit Emerson im Arm neben Wuschel auf dem Sofa zu setzen und beide gleichzeitig lange zu kraulen. Das geht auch, aber seine Angst verschwindet nicht. Aber das bezieht sich wirklich nur und ausschliesslich auf die Anwesenheit von Wuschel. Mit Sunne und der dicken Melinda zusammen benimmt er sich ganz normal. Da gibt es ganz normale Streitereien untereinander, die sich ganz natürlich wieder legen. Keinerlei Auffälligkeiten.
Ich würde Emerson nicht als ängstlich bezeichnen.

"Emerson muß begreifen, das er in deiner Nähe absolut _immer_ sicher ist. Das du die Oberkatze bist, und die Macht hast, ihn zu schützen!"

... das habe ich ihm schon so oft gezeigt. Ich denke auch, dass ich das gut kann ohne dass sich unterbewusst irgendwelche Spannungen oder Erwartungen übertragen.
Allerdings sehe ich dabei auch eine Gefahr; sollte es gelingen, dass Emerson alleine meine Nähe als Garant für Wuschelsicherheit betrachten würde - ich kann sie garnicht garantieren.
Man denke sich: Ich knöster so im Garten vor mich hin, häufel vielleicht gerade die Kartoffeln, als Emerson in lustigen Sprüngen aus den Johannisbeeren hüpft um mich im Spiel anzugreifen... "komm... fang mich, wenn Du kannst..." und nicht bemerkt, das Wuschel im Schatten der Fliederbüsche liegt.
Die Jagd würde so dermassen schnell beginnen... Zwei Sekunden und beide wären 50 Meter weg. Ich kann ihn garnicht beschützen. In den meisten Fällen würde Emerson irgendwo Zuflucht suchen, ein Dornengebüsch oder ein Spalt zwischen irgendwelchen Dingen. Ich käme dann hinterher, würde Wuschel vertreiben und Emerson beschützend auf den Arm nehmen. Das haben wir schon so oft gehabt.
Nein - ich kann ihn aus schwierigen Situationen herausholen, kann ihn aber nicht davor beschützen und ich vermute fast, er weiss das.

"Darüber hinaus vermute ich, dass Emerson höchst empfänglich für Clickertraining wäre, dadurch mehr Selbstvertrauen gewinnen würde"

Wuschel und Melinda sind versessen auf bestimmte Trockenfutter. Davon habe ich im Winter immer etwas auf Vorrat. Die Krümel werden dann einzeln durch die ganze untere Etage geworfen und die wilde Jagd beginnt.
Emerson hingegen, nimmt sein Futter (immer schon) sehr gemässigt auf. Aber er will viel lieber "sein" Spiel mit mir spielen, als irgendwie auf Futterreize reagieren - damit kann ich ihn nicht hinter dem Ofen hervor locken - er isst wann und soviel er will.
Deswegen weiss ich nicht so recht, wie ich beim Clickertraining einen entsprechenden Anreiz schaffen kann.
Mir ist auch nicht klar, wohin dieses "mehr" an Selbstvertrauen führen soll. Gegen Wuschel hat sowieso keine normale Katze eine Chance... meine Güte... vorgestern musst ich unbedingt, sofort und auf der Stelle das Wohnzimmerfenster öffnen, weil der Irre einem Dachs, der gerade über das gefrorene Moor rannte, hinterher jagen wollte...

Bitte korrigiert mich, wenn ich die Situation ganz verkehrt sehe, aber ich hätte eher gedacht, dass es sinnvoll wäre, wenn Emerson weniger Selbstvertrauen hätte. Dann würde er sich vielleicht sogleich flach auf dem Boden unterwerfen und Wuschel würde von ihm ablassen, so wie er es bei einem Streit mit Sunne tun würde. Wuschels Aggression handelt doch sicherlich nur um Macht und nicht um Ressourcen, denn davon gibt es ja in jeder Hinsicht genügend.

Meine Güte, nun habe ich schon so viele Monate beobachtet und überlegt, aber nun, dawo ich darüber schreibe, erscheint mir alles noch komplizierter als zuvor... uff.

"...und ich hoffe, dass Wuschel sehr sehr wasserscheu ist...."

...und ich habe mal beobachtet, wie er ins Schilfbewachsene flache Wasser des Gartenteiches sprang um eine Wildentenmutter zu attackieren, die versuchte Ihn von ihren Eiern weg zu locken. Keine Sorge: Für die Gelege habe ich eine kleine Insel ausgebaggert... da müsste er schon schwimmen und wenn die Jungenten unterwegs sind, schneide ich die Ufer frei, damit sie die Gefahr zeitig erkennen.

Vielen Dank für Eure Hilfe, Ralf
 
Ist zwar auf Hunde gemünzt aber erklärt ziemlich genau wie so ein Sprühhalsband wirkt:

Köpfchen statt Knöpfchen...


...das gilt auch für die viel gepriesenen Sprühhalsbänder, die in verschiedenen Ausführungen den Markt erobert haben. Spätestens seit uns Hundenanny Katja Geb-Mann allwöchentlich im deutschen Fernsehen vorführt, wie jeder Hund, ganz gleich welches Problem er seinen Haltern vermeintlich oder tatsächlich bereitet, mit Einsatz einer Fernbedienung in das Verhalten gepresst werden kann, das Herrchen oder Frauchen beliebt, finden die Halsbänder, die einen angeblich völlig harmlosen Spraystoß von sich geben, steigenden Absatz.

Doch schon der gesunde Menschenverstand lässt einen aufhorchen, wenn Hersteller und Anwender behaupten, dass der jederzeit auszulösende Sprühstoß für den Hund „gar nicht schlimm“ sei. Da fragt man sich doch selbst nach nur kurzem Nachdenken, wie es denn möglich sein soll, instinktive, genetisch fixierte Verhaltensweisen wie zum Beispiel das Jagdverhalten durch etwas zu unterdrücken, das dem Hund gar nichts ausmacht?! Dem Hundehalter wird generös angeboten, das Gerät doch selbst mal in die Hand zu nehmen oder um den Hals zu legen, während der Trainer den Auslöser betätigt... und tatsächlich, so schlimm war das doch gar nicht. Ein kurzes „Zischhhh“ mit etwas feucht-kalter Luft. „Ja“, bestätigt der überzeugte Hundehalter, „das war gar nicht schlimm.“ Was Hersteller und Trainer jedoch geflissentlich verschweigen (aus Unwissenheit oder in betrügerischer Absicht?!), ist die Tatsache, dass plötzlich auftretende, nicht eindeutig zuzuordnende Zischlaute beim Hund als Angst auslösende, sogar lebensbedrohliche Laute abgespeichert sind, bei denen sofort die Flucht ergriffen werden muss. Jeder kennt den Anblick eines Hundes, der sich selbst im Körbchen `zig mal um die eigene Achse dreht, bevor er sich schließlich gemütlich niederlegt. Es handelt sich bei dieser Verhaltensweise um ein Erbe aus den Zeiten, in denen der Hund noch weitgehend draußen in Freiheit lebte. Bevor er sich hinlegte, drehte er sich mehrfach im Gras oder Laub, um die ausgesuchte Liegestelle als ungefährlich abzusichern. Sollte beim Drehen ein Zischlaut (zum Beispiel von einer Schlange) zu hören sein, würde er sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen. Biologisch sinnvoll... und diesen genetisch fixierten, Angst auslösenden Zischlaut bringen wir Menschen nun in den unmittelbaren Kopfbereich des Hundes! Und drücken vielleicht gleich mehrfach das Auslöseknöpfchen, worauf der Hund ganz leicht nicht nur in Angst, sondern sogar in Panik versetzt werden kann – ohne die Möglichkeit, sich durch die Flucht zur retten!

Eigentlich ist dieser Umstand allein schon Grund genug, niemals zu erlauben, dass einem uns anvertrauten Lebewesen ein solches Gerät angetan (im wahrsten Sinne des Wortes!) wird. Es gibt aber noch mehr Probleme:

Der Hund weiß nie, wann und vor allem warum der Sprühstop ausgelöst wird, befindet sich also in ständiger Erwartungsunsicherheit. Wer wissen möchte, wie sich das anfühlt, dem empfehle ich folgendes Eigenexperiment, das nicht in Anwesenheit eines Hundes durchgeführt werden sollte, damit dieser nicht unnötig verunsichert wird: Bitten Sie ein Familienmitglied oder einen Freund, Sie wirklich stark zu erschrecken, zum Beispiel durch einen lauten Schrei oder dadurch, dass er plötzlich die Stereoanlage zu voller Lautstärke aufdreht oder zwei Töpfe aufeinander schlägt, wenn Sie gerade überhaupt nicht damit rechnen, sich zum Beispiel entspannt im Sessel zurücklehnen oder gerade mit Freunden Karten spielen. Das Experiment sollte mindestens mehrere Stunden, am besten ein oder zwei Tage dauern und der Schreckreiz sollte in dieser Zeit mehrfach ausgelöst werden – ohne dass Sie wissen, wann dies sein wird. Sie werden merken, dass der eigentliche Reiz, wenn er dann endlich auftritt, bei weitem nicht so schlimm zu ertragen ist, wie die zermürbende Warterei auf ihn. Obwohl man ihn fürchtet, wünscht man ihn schon beinahe herbei in der Hoffnung, dann wieder eine Weile Ruhe zu haben, was aber nicht so ist, da er kurz nach dem Auftreten ein zweites oder drittes Mal ausgelöst wird und dann wieder stundenlang gar nicht, ganz wie es Ihrem Helfer beliebt. Keine angenehme Vorstellung, nicht wahr?!

Aber es gibt noch weitere Probleme. Gleich mehrere ergeben sich aus der Tatsache, dass Hunde über gedankliche Verknüpfung lernen. Trägt der Hund das Halsband und erhält den Sprühstoß, wenn er zum Beispiel auf mehrfachen Zuruf nicht kommt, so möchte der Mensch ihm damit zeigen, dass er dafür mit Schreckreiz bestraft wird, dass er ungehorsam ist. Es kann aber gut sein, dass er in genau diesem Moment zu einem kleinen Kind, einem Jogger oder einem anderen Hund schaut – und den Strafreiz damit verbindet. Das Ergebnis ist dann ein Hund, der noch immer nicht besser auf Abruf reagiert, dafür aber Ängste, evtl. sogar durch die Angst ausgelöste Aggressionen, gegen das entwickelt, was er gerade sah. Die Hundehalter sind dann ratlos, weil ihr Hund „plötzlich“ kleine Kinder meidet oder Jogger anknurrt, mit denen er doch bisher bestens auskam. Viele solcher Beispiele finden sich in meiner Hundeschule ein, erst kürzlich ein Rhodesian Ridgeback Rüde, dessen Sprühhalsband immer ausgelöst wurde, wenn er zum Wildern durchbrennen wollte. Bei diesen Spaziergängen war allerdings auch immer seine Gefährtin, der Zweithund der Familie, anwesend. Die Halter kamen nun nicht wegen des unerwünschten Jagdverhaltens zu mir in die Hundeschule, mit dem sie sich inzwischen abgefunden hatten, sondern weil der Rüde seit Wochen die Nähe der Hündin mied. Immer wenn diese den Raum betrat oder sich, so wie früher, zu ihm kuscheln wollte, verließ er mit ängstlichem Gesichtsausdruck das Zimmer und das konnte man sich nicht erklären... Was hatte man diesen beiden Hunden angetan! Welche Gefühle wurden in den Tieren ausgelöst?! Der Rüde hatte nun Angst vor seiner Gefährtin, die er früher heiß und innig liebte, während diese nicht verstehen konnte, weshalb er, der vorher immer leidenschaftlich mit ihr spielte und tobte, sie jetzt mied. Die gleiche Trainerin, die den Einsatz des Sprühhalsbandes empfohlen hatte, empfahl jetzt übrigens, einen der Hunde abzugeben, weil die Tiere sich unterschiedlich entwickelt hätten und einfach nicht mehr gut zueinander passen würden. Die Ängste des Rüden erklärte sie über die angeblich dominante Ausstrahlung der Hündin. Man könnte weinen, wenn man Hunden mit einem solchen Schicksal gegenüber steht – oder es packt einen einfach nur die Wut.

Die Probleme gehen noch weiter, denn nichts generalisiert sich bei Hunden so schnell, wie Geräuschangst. Nicht nur dieser Rüde, sondern auch zahlreiche andere Hunde entwickeln nach Einsatz des Sprühhalsbandes Ängste vor allen möglichen Geräuschen. Das Öffnen einer kohlesäurehaltigen Getränkeflasche, das Zischen von heißem Fett in der Pfanne, Knall- und Schussgeräusche, die dem Hund vorher egal waren, versetzen ihn jetzt in Angst und Schrecken. Der oben erwähnte Ridgeback Rüde zum Beispiel verzog sich mit eingezogener Rute unter den Tisch des Besprechungsraums, als ich eine Wasserflasche öffnete. Dies tat ich nicht, weil ich Durst hatte – trauriger Weise gehört es inzwischen schon fast zum Standardprogramm beim ersten Kennenlernen und Analysieren eines mir vorgestellten Hundes auszutesten, ob er schon mit Sprühhalsband gearbeitet wurde und welche Wunden dies an seiner Seele hinterlassen hat. Die Halterin war auch sehr erstaunt, als ich ihr nach dem „Flaschentest“ auf den Kopf zusagte, dass an ihrem Hund sicher schon mit Sprühhalsband gearbeitet worden war. Das wollte sie mir eigentlich gar nicht erzählen, weil sie schon gehört hatte, dass ich gegen den Einsatz dieser Geräte bin. Nachdem ich sie auf die Reaktion ihres Hundes hingewiesen hatte, war sie sehr betroffen. Und wütend, nachdem ich ihr erklärte, weshalb ihr Rüde jetzt Angst vor der Hündin und vor allen möglichen Geräuschen hatte. Wütend auf die Trainerin, die sie auf diese „unerwünschten Nebenwirkungen“ nicht aufmerksam gemacht, sondern immer erklärt hatte, wie harmlos der Einsatz des Gerätes sei. Für mich stellt sich die Frage, ob Kollegen, die es einsetzen, um diese Nebenwirkungen nicht wissen, oder ob sie diese bewusst verschweigen, weil kaum jemand bereit wäre, den Einsatz zu erlauben, wenn sie bekannt wären. Und ich stelle mir die Frage, was von beiden eigentlich schlimmer ist...

Last not least gibt es Probleme mit der Technik. Es soll schon vorgekommen sein, dass das Gerät durch andere Funkfrequenzen oder sogar die Fernbedienung eines in der Nähe befindlichen Halsbandes an einem anderen Hund ausgelöst wurde. Der Strafreiz wird dann also einem Hund verabreicht, der einfach nur herumsteht oder gerade spielt oder sonst etwas tut. Das steigert die Erwartungsunsicherheit natürlich noch mehr und erhöht die Trefferquote auf Fehlverknüpfungen immens. Zusätzlich löst es nicht immer zuverlässig aus, kann zum Beispiel durch Wetterlagen mit feuchter Luft (Nebel, Regen) verzögert oder gar nicht reagieren. Schließlich zeigt es auch nicht an, wann die Batterie leer ist, wodurch es passieren kann, dass der Auslöser gedrückt wird und nichts geschieht. Dann käme man durch das Ausbleiben des Strafreizes (wenn der Hund denn überhaupt verstanden hätte, wofür er eigentlich bestraft werden soll) in den Bereich der variablen Bestätigung, was das unerwünschte Verhalten sogar noch verstärkt. Der Hund würde nämlich lernen, dass er das Verhalten nur immer wieder zeigen muss, bis er schließlich wieder zum Erfolg (in diesem Fall das Ausbleiben des Strafreizes und die erfolgreiche Durchführung des Verhaltens) kommt.
 
Zweiter Teil:

Man kann es also drehen und wenden, wie man will: Sprühhalsbänder sind ganz und gar nicht harmlos, im Gegenteil sogar sehr gefährlich. Manche Hunde werden durch sie so verunsichert, dass sie in die so genannte erlernte Hilflosigkeit fallen, was zur Folge hat, dass sie kaum noch Aktionen zeigen oder Handlungen anbieten, weil sie in ständiger Angst vor dem für sie unkalkulierbaren Strafreiz leben. Um diesen Tieren – und ihren verzweifelten Haltern – zu helfen, braucht es ein meist lang angelegtes, gut durchdachtes Training, das den Hund aus dieser erlernten Hilflosigkeit und seinen vielfältigen Ängsten wieder herausholt.

Sprühhalsbänder gaukeln dem Hundehalter vor, mal eben schnell per Fernbedienung eine Lösung für vermeintliche oder tatsächlich entstandene Probleme zu haben. Aber so einfach ist das nicht. Hunde sind uns anvertraute, fühlende und denkende Lebewesen, die nicht beliebig manipulierbar sind und deren Lernverhalten sich von dem unseren ganz erheblich unterscheidet. Ich kann deshalb nur dringend empfehlen, jeden Ausrüstungsgegenstand und jede Methode, der/ die durch Hersteller oder Trainer empfohlen wird, vor Anwendung am Hund genau zu prüfen, sich gut zu informieren und im Zweifelsfall nach dem guten alten Motto zu entscheiden, das auch für unsere Hunde gelten sollte: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu.

© Clarissa v. Reinhardt
animal learn

P.S.: Hiermit lade ich alle Hundefreunde ein, bei der Verbreitung dieses Textes zu helfen. Ich erlaube als Autorin ausdrücklich, ihn (vollständig und unverändert und unter Nennung der Quelle) auf anderen Homepages zu veröffentlichen, auszudrucken und zu verteilen oder auf ihn hinzuweisen. Je mehr Menschen um die Tücken und Gefahren des Sprühhalsbandes wissen, je mehr Hunden bleibt dessen Anwendung – hoffentlich – erspart. Ein herzliches DANKE an jeden, der diesen Text weiter gibt.

Gefunden auf der Seite www.animal-learn.de
 
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Danke Raven für den interessanten Artikel!

Einerseits gibt es nach meiner Erfahrung keine Ähnlichkeiten zwischen Hunde- und Katzenerziehung, andererseits, wenn ich da lese:

"Die Halter kamen nun nicht wegen des unerwünschten Jagdverhaltens zu mir in die Hundeschule, mit dem sie sich inzwischen abgefunden hatten, sondern weil der Rüde seit Wochen die Nähe der Hündin mied."

Das ist ja Klasse: Genau das ist es ja, was ich mir erhoffe. Wuschel soll ja keine Freundschaft mit Emerson schliessen - ich wäre zufrieden wenn er ihn nur meiden würde. Raum ist ja genug vorhanden.

"Es soll schon vorgekommen sein, dass das Gerät durch andere Funkfrequenzen oder sogar die Fernbedienung eines in der Nähe befindlichen Halsbandes an einem anderen Hund ausgelöst wurde.
Zusätzlich löst es nicht immer zuverlässig aus, kann zum Beispiel durch Wetterlagen mit feuchter Luft (Nebel, Regen) verzögert oder gar nicht reagieren."

Billigster Technik-Müll! Ganz übel. Das kann man selber um ein tausendfaches sicherer bauen.

Ich kann als ehemaliger Hundehalter gut nachvollziehen dass vor diesem billig Schrott nachdrücklich gewarnt wird.
Andererseits glaube ich, dass Hundehalter die sich so wie beschrieben verhalten...

"Trägt der Hund das Halsband und erhält den Sprühstoß, wenn er zum Beispiel auf mehrfachen Zuruf nicht kommt, so möchte der Mensch ihm damit zeigen, dass er dafür mit Schreckreiz bestraft wird, dass er ungehorsam ist."

... so oder so nicht mehr zu retten sind.
Traurig, traurig... Ralf
 
Es ist mir schon klar das man Hunde und Katzen nicht unbedingt miteinander vergleichen kann. Alles was ich mit diesem Artikel zum Ausdruck bringen wollte, ist das mit falscher Konditionierung die ganze Sache auch gewaltig nach hinten losgehen kann. Das Risiko wäre mir einfach zu hoch. Gruss Raven
 
"...was ich mit diesem Artikel zum Ausdruck bringen wollte, ist das mit falscher Konditionierung die ganze Sache auch gewaltig nach hinten losgehen kann."

Das habe ich schon verstanden und damit lieferst Du mir ja auch Antwort auf die Frage nach möglichen Risiken, die ich weiter oben gestellt habe. Danke.
Ich denke über "technische" und pharmazeutische Lösungsansätze auch nur nach, weil mir die Alternativen ausgehen und ich bin sehr offen für jede Form des Verhaltenstrainings.

Den Gedanken Emersons Selbstbewusstsein mit Clickertraining weiter zu stärken, verstehe ich - wie gesagt - nicht wirklich, da der Angriff dadurch ja genauso abliefe. Aber das Schreiben und Lesen hier im Forum tut mir gut und öffnet auch in meinem Kopf neue Pfade:
Wie sähe Clickertraining bei Wuschel, der ja für Belohnungen in Form von Trockenfutter, im Gegensatz zu Emerson, sehr empfänglich ist, wohl aus?
Nehmen wir an, ich ersetze den Clicker durch die Anwesenheit Emersons. Wenn ich nun hergehe und jeden Abend Wuschel, Emerson und mich ins Wohnzimmer einsperre und in dieser Zeit ununterbochen Trockenfutter durch das Zimmer werfe. Für Wuschel wäre das ein Riesenspass. Für Emerson die reine Qual.
Aber würde nicht vielleicht Wuschel irgendwann die Gegenwart Emersons mit "Riesenspass" assoziieren?

Was meint ihr?
Grüsse Ralf
 
Ich würde mich nicht zu sehr auf die beiden versteifen. Die beiden spüren deine innere Anspannung genau. Ich würde alle Katzen miteinbeziehen. Ruhiger Abend alle Katzen im Zimmer, Wuschel genau beobachten. Sobald er anfängt auch nur zu starren, ablenken. Angriff mit einem scharfen Nein unterbinden. Notfalls dazwischengehen. Freigang nur nocht getrennt. Denn dort kannst du es nicht kontrollieren.

So habe ich es gemacht. Allerdings habe ich reine Wohnungskatzen. Ich habe bei der Zusammenführung meiner Kater alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Sie lieben sich bis heute nicht, aber sie akzeptieren sich.

Hab Geduld. Das kann ne Weile dauern. Trotzdem solltest du dich auch mit Gedanken vertraut machen, eine Katze abzugeben. Einfach zum Wohle der Katze.

Ich habe das auch getan. Nemo hatte so viel Stress, daß er total abgenommen hat. Man konnte die Knochen sehr deutlich fühlen. Aber zu meinem Glück wurde es besser. Er hat wieder zugenommen. Heute habe ich hier rangeleien gemäß dem Motto: Heute jag ich dich und du mich morgen.

Aber vielleicht habe ich auch einfach nur Glück gehabt. LG Bianca
 
Den Gedanken Emersons Selbstbewusstsein mit Clickertraining weiter zu stärken, verstehe ich - wie gesagt - nicht wirklich, da der Angriff dadurch ja genauso abliefe.

Da habe ich mich wohl zu kurz ausgedrückt, sorry:

Den ersten Effekt, den das Clickertraining hat, ist der, dass die Bindung zwischen dir und Emerson weiter gestärkt wird. Er wird dich als sehr verlässlich erleben und dadurch mehr Vertrauen fassen, verbunden mit einer Konzentration auf dich und deine Gesten. Das kann dann in bestimmten Situationen helfen - du könntest z.B. einüben, dass Emerson auf deine Schulter springt, und das dann auch draußen nutzen. Und wenn er gewohnt ist, dafür ein Leckerchen zu bekommen (oder auch großes Lob und eine Streicheleinheit, auch dass kann ja als Verstärker wirken), ist er dabei auch entspannter.

Und als Nebeneffekt wird sein Selbstbewusstsein gestärkt... so war es gemeint. Ob die Stärkung des Selbstbewusstseins sinnvoll ist, ist eine noch zu klärende Frage - dazu später mehr....


Nehmen wir an, ich ersetze den Clicker durch die Anwesenheit Emersons. Wenn ich nun hergehe und jeden Abend Wuschel, Emerson und mich ins Wohnzimmer einsperre und in dieser Zeit ununterbochen Trockenfutter durch das Zimmer werfe. Für Wuschel wäre das ein Riesenspass.
...
Aber würde nicht vielleicht Wuschel irgendwann die Gegenwart Emersons mit "Riesenspass" assoziieren?

Was meint ihr?
Grüsse Ralf

Nein, würde er nicht: Er würde die Gegenwart von Emerson und dir im Wohnzimmer mit Leckerliweitwurf als Riesenspass empfinden, und wenn er im Freigang ist, würde er es weiterhin als Riesenspass sehen, Emerson zu jagen...



So, wie du schreibst und dich so intensiv auseinandersetzt, bekomme ich das Gefühl, dass du gar nicht mehr weißt, welches Problem du eigentlich lösen möchtest.

Ich kenne das selbst, alles läuft im Kopf um und um, und weil es so viel ist, geht jede klare Linie verloren.

Vorschlag:

Liste doch mal alle Probleme auf, die du erkennst (gerne auch hier, dann können wir mit dran arbeiten) und versuche dann, sie auf den kleinsten Nenner zu bringen, also auf einzelne Verhaltensweisen:

Also nicht: Wuschel verjagt Emerson, und Emerson kommt dann nicht mehr nach Hause

Sondern:
1.Wuschel rennt auf Emerson los (Spiel? Aggression)
2. Emerson flüchtet, sobald er Wuschel sieht
3. Emerson bleibt tagelang dem Haus fern

Vielleicht hilft das, die Gedanken weiter zu klären, und wir können bestimmte Dinge auch noch mal hinterfragen, so z.B. die Frage, ob Emerson besser mehr oder besser weniger Selbstbewusstsein hätte.

Später könnte man dann eine Rangreihenfolge hineinbringen, nach dem Motto:
Leicht zu beeinflussen, damit kann man anfangen - - - bzw.
Grundsätzlich ganz wichtig, damit muss man anfangen


und in der Tat fände ich es auch wichtig, die anderen Katzen mehr mit einzubeziehen.
 
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Danke, Bianca und Mrs. Filch.

In den nächsten Tagen beende ich ein Projekt, welches mich die vergangenen 6 Monate tagsüber meist vom Haus weg gehalten hat; mein Lebensrhythmus wird etwas angenehmer und das werde ich nutzen.

a.)
Machtverteilung
Zum einen nehme ich Euren Rat an, alle Katzen(soweit anwesend) mit einzubeziehen. Wir Fünf ins verriegelte Wohnzimmer und ich spiele die Oberkatze.
Die Gefahr die ich dabei sehe: Emerson wird bei Wiederholung dieser Prozedur sehr schnell begreifen, dass der Transport von der oberen Etage in die untere, nicht wie bisher mit einem Ausschluss von Wuschel (der bisher dann ja immer nach oben kam) verbunden ist sondern zur direkten Konfrontation mit dem Aggressor Wuschel führt. Das ist keine Vertrauensbildende Massnahme, auch wenn ich bei jedem Streit dazwischen gehe. Ich denke, die Aggression an sich wird von ihm als unangenehm empfunden.

b.)
Freigang
Die absolute Teilung ist Dauerhaft nicht machbar.
Im Sommer werden alle Katzen und auch ich draussen sein. Das bedeutet, die oben weg gesperrte Katze würde immer alleine sein. Das geht im Winterhalbjahr, aber nicht auf ewig.
Ich werde also - je nach Wetterlage - in der kommenden Zeit die Katzenluke der oberen Etage mit einer Art Tunnel, der aussen um das Haus läuft, mit einem Vordach zur Ostseite verbinden. Daran werde ich einen Gang anschliessen, der Verengungen Aufweist, die ein Passieren nur für Emerson (er schafft 95mm Breite) und damit auch Sunne (sie schafft das so gerade eben) ermöglicht. Wuschel kommt da mit seinen Knochen und Muskeln nicht durch. Melinda würde es schaffen, wenn es mir gelingt sie wieder auf das Gewicht vom Vorjahr herunter zu bringen.

Dazu zwei konkrete Fragen:

- Wie sind die Erfahrungen mit elektronisch Gesteuerten Katzenluken? Ich nehme an, man könnte das System auch umdrehen, so dass Wuschel ein Halsband trägt, dass die Luke verriegelt, statt zu öffnen.

- Wie nehmen Katzen sich gegenseitig im Dunkeln optisch wahr?
Unsereiner kann ja eine Katze mit Hilfe einer Lampe nach Einbruch der Dämmerung sehr weit an den reflektierenden Augen erkennen. Wenn ich nun an eine bestimmte Position auf dem Vordach eine Rundum-LED (mein Haus hat ein 12V-Haussystem) montiere, die Emerson vor Verlassen des Daches (Positionsbezogen) das Erkennen von Katzenaugen (einer still, beobachtend, lauernden Katze) auf grosse Entfernung ermöglicht, könnte ich diese Gefahrenstelle etwas entschärfen.

Wuschel hat sowieso ein Faible für die Westseite, weswegen Emerson zum Kenner des östlichen Waldgebietes geworden ist. Ich werde versuchen diese Tendenz zu verstärken, indem ich Wuschel, der dafür ja sehr empfänglich ist, an einem Schuppen eine Zusätzliche Futterstelle einrichte. Das vermindert das Risiko ein wenig.

"Trotzdem solltest du dich auch mit Gedanken vertraut machen, eine Katze abzugeben. Einfach zum Wohle der Katze."

Darüber denke ich seit langem nach. Ich kann mir aber beim besten Willen niemanden denken, der Wuschel freiwillig nimmt. Seine Grösse, seine Wildheit, sein Übermut und die endlose Arbeit mit dem Norwegischen Filz...
Bevor ich ihn weggebe (wie auch immer), würde ich ihn entweder einfach testhalber für ein paar Wochen bei einer guten Bekannten in einer Katzenpension lassen, oder das Risiko der Hupenweste eingehen.

c.)
Clickertraining
Ich habe mir Deinen Absatz dazu nun etliche male durchgelesen, Mrs. Filch...
Wahrscheinlich sehe ich die Situation einfach zu menschlich. Mein (menschlicher) Verstand sagt mir, dass das grösste Selbstvertrauen keine Hilfe gegen einen dermassen übermächtigen Gegner ist.
Andererseits: Melinda hat ja hier im Rudel auch ein gewisse Dominanz... oder sagen wir: Autorität. In einem echten Kampf wäre sie genauso wie alle anderen dem Wuschel unterlegen. Dennoch kann sie sich, wenn es z.B. um die aktuelle Nutzung von Liegeflächen geht, durchaus gegen Wuschel behaupten.
Ist es das, was du meinst? Hältst Du es für möglich, Emerson etwas von dieser Autorität zu verleihen?

"Nein, würde er nicht: Er würde die Gegenwart von Emerson und dir im Wohnzimmer mit Leckerliweitwurf als Riesenspass empfinden, und wenn er im Freigang ist, würde er es weiterhin als Riesenspass sehen, Emerson zu jagen..."

Ich dachte daran, dies später auch auf andere Situationen und den Aussenbereich zu übertragen. In dem Sinne, wie ich als Oberkatze einschreite, wenn Wuschel Emerson attackiert - nur im Positiven Sinne.
Ich sollte ja versuchen, Wuschel für passives Verhalten gegenüber Emerson zu belohnen, worauf hin ich schrieb, dass es kaum zu diesem positiven Verhalten kommen wird... da gibt es nichts zu belohnen. Aber durch die Beschäftigung mit Leckerlies könnte ich diese Situation künstlich schaffen.



Zwischenbilanz
"So, wie du schreibst und dich so intensiv auseinandersetzt, bekomme ich das Gefühl, dass du gar nicht mehr weißt, welches Problem du eigentlich lösen möchtest. Ich kenne das selbst, alles läuft im Kopf um und um, und weil es so viel ist, geht jede klare Linie verloren."

Das siehst Du vollkommen richtig. Deswegen unternehme ich ja auch (jetzt) nichts in dieser Angelegenheit, ausser der Routine, und denke eben nur laut darüber nach, lese was Ihr schreibt und spiele das im Geiste durch.

"Liste doch mal alle Probleme auf, die du erkennst (gerne auch hier, dann können wir mit dran arbeiten) und versuche dann, sie auf den kleinsten Nenner zu bringen, also auf einzelne Verhaltensweisen:"

Ich verstehe was du meinst.
Aber sollte hier nicht zwischen (ursächlichem) Problem und Symptom unterschieden werden?
Denn wenn man alle Symptome streicht, bleibt nur ein Problem übrig:

- Wuschel rennt unvermittelt auf Emerson los und treibt ihn weg.

Ich weiss nicht ob ich das klar ausgedrückt habe: Das macht Wuschel mit jeder Katze ausser Sunne und Melinda.
Ich habe noch nie erlebt, dass eine fremde Katze zwei mal hier hergekommen wäre, nachdem Wuschel sie verjagt hat oder sie die restlichen 7 Stunden des Tages auf einem Baum zugebracht hat.

Genug für heute ...
Danke, Ralf
 
Die Gefahr die ich dabei sehe: Emerson wird bei Wiederholung dieser Prozedur sehr schnell begreifen, dass der Transport von der oberen Etage in die untere, nicht wie bisher mit einem Ausschluss von Wuschel (der bisher dann ja immer nach oben kam) verbunden ist sondern zur direkten Konfrontation mit dem Aggressor Wuschel führt. Das ist keine Vertrauensbildende Massnahme, auch wenn ich bei jedem Streit dazwischen gehe. Ich denke, die Aggression an sich wird von ihm als unangenehm empfunden.

Dann mach es doch nicht so, sondern in 6 Fällen so, dass Wuschel dann nach oben kommt, dann einmal so, dass konfrontiert wird (aber von dir auch geschützt), dann wieder 6 mal anders....


Dazu zwei konkrete Fragen:

- Wie sind die Erfahrungen mit elektronisch Gesteuerten Katzenluken? Ich nehme an, man könnte das System auch umdrehen, so dass Wuschel ein Halsband trägt, dass die Luke verriegelt, statt zu öffnen.

- Wie nehmen Katzen sich gegenseitig im Dunkeln optisch wahr?
Unsereiner kann ja eine Katze mit Hilfe einer Lampe nach Einbruch der Dämmerung sehr weit an den reflektierenden Augen erkennen. Wenn ich nun an eine bestimmte Position auf dem Vordach eine Rundum-LED (mein Haus hat ein 12V-Haussystem) montiere, die Emerson vor Verlassen des Daches (Positionsbezogen) das Erkennen von Katzenaugen (einer still, beobachtend, lauernden Katze) auf grosse Entfernung ermöglicht, könnte ich diese Gefahrenstelle etwas entschärfen.

Zu Frage 1: Die chipgesteuerten Klappen sind mittlerweile recht ausgereift, du kannst sie so programmieren, dass bestimmte Katzen durch den Chip (haben deine überhaupt einen Chip?) erkannt und durchgelassen werden

zu Frage 2: Ich bin nicht sicher, ob das was bringt, aber andererseits schadet es auch nicht, oder?



Wuschel hat sowieso ein Faible für die Westseite, weswegen Emerson zum Kenner des östlichen Waldgebietes geworden ist. Ich werde versuchen diese Tendenz zu verstärken, indem ich Wuschel, der dafür ja sehr empfänglich ist, an einem Schuppen eine Zusätzliche Futterstelle einrichte. Das vermindert das Risiko ein wenig.

Gute Idee. Du könntest es zusätzlich noch unterstützen, indem du einen kurzen Zaun ziehst - so dass Emerson Wuschel durch den Zaun sehen könnte, aber Zeit zur Flucht hat, weil Wuschel ja erst um den Zaun rum muss. Das würde hinterhältige Überfälle aus der Deckung verhindern...
Hübsch ist es aber nicht gerade 🙁




c.)
Clickertraining
Ich habe mir Deinen Absatz dazu nun etliche male durchgelesen, Mrs. Filch...
Wahrscheinlich sehe ich die Situation einfach zu menschlich. Mein (menschlicher) Verstand sagt mir, dass das grösste Selbstvertrauen keine Hilfe gegen einen dermassen übermächtigen Gegner ist.
Andererseits: Melinda hat ja hier im Rudel auch ein gewisse Dominanz... oder sagen wir: Autorität. In einem echten Kampf wäre sie genauso wie alle anderen dem Wuschel unterlegen. Dennoch kann sie sich, wenn es z.B. um die aktuelle Nutzung von Liegeflächen geht, durchaus gegen Wuschel behaupten.
Ist es das, was du meinst? Hältst Du es für möglich, Emerson etwas von dieser Autorität zu verleihen?

Ja, genau das meine ich. Schon allein wg. der Sonderposition, die Emerson dann hat.



Ich verstehe was du meinst.
Aber sollte hier nicht zwischen (ursächlichem) Problem und Symptom unterschieden werden?
Denn wenn man alle Symptome streicht, bleibt nur ein Problem übrig:

- Wuschel rennt unvermittelt auf Emerson los und treibt ihn weg.

Ich weiss nicht ob ich das klar ausgedrückt habe: Das macht Wuschel mit jeder Katze ausser Sunne und Melinda.

Genau zur Unterscheidung zwischen ursächlichem Problem und Symptomen hab ich den Vorschlag gemacht, weil ich das Gefühl hatte, dass du das ursächliche Problem gar nicht mehr erkennen kannst (so geht es einem ja meistens, wenn man mitten im Problem mit drinsteckt)

Und der letzte Abschnitt hat bei mir ein Aha-Erlebnis ausgelöst:

Das ursprüngliche Problem könnte auch sein, dass Wuschel alle Kater wegjagen will (während Kätzinnen selbstverständlich im Revier bleiben dürfen).

Das wäre dann ein ganz anderes Problem als eine angenommene Aggression zwischen Wuschel und Emerson
 
Aber wenn du so einen Tunnel baust, mach bitte den Eingang auf beiden Seiten schön klein. Nicht, das dann Wuschel im Tunnel vor einer Engstelle feststeckt.

Aber boah, ich bewunder deine Ideen. Und anscheinend kannst du die auch noch umsetzen.
 
Ich freue mich wirklich sehr darüber; welche Mühe Ihr Euch mit uns macht - über Euer Einfühlungsvermögen.

"Aber wenn du so einen Tunnel baust, mach bitte den Eingang auf beiden Seiten schön klein. Nicht, das dann Wuschel im Tunnel vor einer Engstelle feststeckt."

Meine Wunschvariante wäre eigentlich, eine Art Hängebrücke vom Vordach am Haus, rüber zum Brennholzschuppen zu ziehen. Nicht ganz so einfach bei den Schneemengen die hier manchesmal liegen.
Den Brennholzschuppen, so 50m², habe ich mit Grasdach gebaut - das bietet Deckung und: er grenzt an den Waldrand. Im Grunde ein idealer Platz für Emerson um dort zu verweilen und die Lage zu peilen. Ich könnte ihn in 2.5 - 3m Höhe bauen, denn mit dem Trecker muss ich unten durch kommen. Das reicht aber nicht für den Bagger. Dumm. Irgendwann in der Zukunft brauche ich dort nicht mehr durch... ich muss nochmal darüber nachdenken.
Die Verengung dachte ich dann so zu setzen, dass Wuschel garnicht erst auf das Vordach gelangt.

Allerdings habe ich nun zwei Fragezeichen:
- Zum einen muss der Tunnel irgendwie dagegen gesichert sein, dass Wuschel darüber laufen kann: An der Nordseite des Hauses führt nämlich eine Aussentreppe zur obere Etage und direkt dort mündet die obere Aussenkatzenklappe (die jetzt ja verschlossen ist).
- Zum anderen (wieso habe ich nicht vorher daran gedacht?) würde das Geräusch der Katzenklappe für Wuschel das Signal bedeuten: Emerson verlässt das Haus. Die kann ich zwar jetzt im Sommer ganz offen halten, aber für den Winter geht das dann auch wieder nicht. Ganz dumm.

Darüber muss ich nochmal genau nachdenken.


"Dann mach es doch nicht so, sondern in 6 Fällen so, dass Wuschel dann nach oben kommt, dann einmal so, dass konfrontiert wird (aber von dir auch geschützt), dann wieder 6 mal anders...."

Hmm... ich zweifle...
Eigentlich hatte ich mir das so gedacht, dass die obere Etage für Emerson absolut Konfliktfrei bleiben sollte: Als hundert Prozentige Sicherheitszone. Zwar riecht er (jetzt - wo ich öfters tausche) die Anwesenheit Wuschels; das gefällt nicht, wird aber akzeptiert. Aber diesen Hort der Sicherheit wollte ich ihm eigentlich bieten.
Meinst Du wirklich, das ich dort eine Konfrontation herbeiführen soll?

"(haben deine überhaupt einen Chip?)"

Nein. Ich dachte das ginge mit Halsband.

"Du könntest es zusätzlich noch unterstützen, indem du einen kurzen Zaun ziehst"

Das ist nicht machbar. Mein Haus steht an einem Hang und hat auf jeder Seite einen Eingang. Die Betriebswege führen beidseitig darum herum und sind schon schwierig genug gangbar.

"Das ursprüngliche Problem könnte auch sein, dass Wuschel alle Kater wegjagen will (....) Das wäre dann ein ganz anderes Problem als eine angenommene Aggression zwischen Wuschel und Emerson"

Das impliziert aber, dass Wuschel viele Jahre gebraucht hätte um zu bemerken, dass Emerson ein Kater ist...

Aber dennoch... Dein Gedanke ist fesselnd. Ich grüble mal laut und formuliere so:
- Wuschel hat immer schon alle Kater weg gejagt, bis auf Emerson (immer schon kastriert).
- Dann hat sich irgendetwas geändert ... verschoben. Was?

Das einzige, das mir in den Sinn kommt ist, dass Melinda an Dominanz gewonnen hat. Langsam, unauffällig, schleichend. Aber Wuschel hat ja auch nicht von heute auf morgen begonnen, Emerson in die Wüste zu schicken. Hier ist ein Muster erkennbar und Melinda hat ja, als Wuschel noch ganz klein war, diesen (zusammen mit Sunne, die aber heute vollkommen unauffällig lebt) gemobbt. Ein wieder auflebendes Kindheitstrauma?
Melinda hatte zu Beginn dieser Phase eine Harnwegsinfektion, die ich erst sehr spät erkannt habe, da ihr Alltagsverhalten vollkommen normal war und die Katzen ja - bis der Winter einbricht - draussen die Beete düngen. Die Katzenklos stelle ich erst dann wieder im Haus auf, wenn ich sehe, dass sie keine Lust haben raus zu gehen. Nach der Behandlung war alles wieder im Lot.
Ob da vielleicht ein Zusammenhang besteht, oder hänge ich mich hier zu weit aus dem Fenster?

Übrigens:
Der wechselweise Freigang, denn ich ja erst kürzlich, als das Wetter einladender wurde, eingeführt habe, beginnt schon Probleme zu bereiten. Emerson zeigte die letzten Male zunehmenden Widerwillen und gestern musste ich ihn regelrecht jagen um ihn abends nach oben zu bekommen.
Wuschel, der meistens am Morgen eingesperrt wurde, ist heute morgen unauffindbar - er wird wissen warum.

Liebe Grüsse, ich bin dann mal draussen zum Grübeln, Ralf
 

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