@SchaPu
Dem kann ich nur aus vollem Herzen zustimmen
Also ich kann ja mal aus meiner Erfahrung sprechen ( Uni +Tageszeitungs-/Citipostausträgerin und habe selber 2 Wohnungskater plus Familienkater der Freigänger ist):
Beim Zeitungsaustragen treffe ich gerade bei den Höfen morgens in der Regel sehr viele Katzen an. Bei dem ein oder anderen Haus liegt die Katze morgens auch schon mal direkt unter der Überdachung der Eingangstür und wartet darauf reingelassen zu werden. Katzen haben genau wie Menschen anscheinend einen ziemlich geregelten Ablauf. Jedenfalls scheinen die Katzen mich ganz genau zu kennen und sehr genau zu wissen, wann ich wo wie genau lang gehe und ich treffe auch die Katzen wo ich nicht genau weiß wo sie hingehören meistens immer an der gleichen Stelle an... Habe oft die Erfahrung gemacht, dass gerade sehr scheue Katzen nach ein paar Wochen plötzlich sehr zutraulich werden und nicht mehr vor mir vorweglaufen (obwohl sie es bei allen anderen Menschen tun würden und obwohl ich sie nicht anspreche und nicht steichel), eben weil man für die Katzen absolut berechenbar wird. Ich gehe heute bestimmt nicht auf einmal auf der Straße statt auf dem Bürgersteig lang und ich biege eben immer genau an der Hofeinfahrt ab und gehe nicht noch 4 Meter weiter...Also kann man sich das ruhig erst versteckt aus dem Busch und dann mal aus 4 Meter Entfernung angucken. Da gehe ich ja erst einmal nicht hin... Und am nächsten Tag sitzt man nur 3 Meter hinter der Einfahrt ....
Jetzt bei dem Wetter sehe ich immer weniger Katzen draußen. Das Wetter ist einfach zu nasskalt für die Tiere. Selbst meinen Lieblingskater "Tarzan" (kenne seinen richtigen Namen nicht) sehe ich nicht mehr so häufig. Normalerweise liegt er immer eingerollt vor der Haustür, mauzt dann laut zur Begrüßung und möchte durchgekrault werden. Oder, wenn ich doch mal früher oder später dran bin, kommt er eben von irgendwo angeflitzt um sich knuddeln zu lassen. Seit ein paar Wochen nun schon ist er plötzlich nur noch alle 2-3 Tage dort. Das war letztes Jahr um die Zeit auch so. Er wird wohl nun lieber die Nächte drinnen verbringen und ist nur noch draußen, wenn er abends nicht rechtzeitig reinkommt. Genau so ist es mit der dicken Trulla, mit Madame...
Ich sehe sie immer seltener draußen....
Auf meiner Tour gibt es einen Mann, der jeden Morgen 5.30 Uhr zur Arbeit fährt und vorher draußen direkt vor seiner Haustür zwei Streuner füttert. Eine Mutterkatze (der er den Namen Püppi gegeben hat) und ihr ca. 12 Wochen altes Kitten. Die Mutter kommt wohl von einem nahe gelegenen Bauernhof und hatte ihr Kitten bei ihm bestimmt aus guten Gründen versteckt...
Jedenfalls können die Tiere bei ihm nicht rein, weil seine Frau wohl allergisch ist. Die Tiere haben zwar einen provisorischen Unterschlupf, aber sie wollen trotzdem konsequent rein. Jeden Morgen stehen sie jaulend vor der Tür, warten auf ihr Futter und hoffen, dass sie rein dürfen. Er versucht sie zu vermitteln oder im Th unterzubringen, aber leider alles voll.
Auch da ist es so, dass ja einige Höfe und Scheunen in der Nähe sind und der Mann dachte, sie gehen zumindes in den kalten Nächten dort Schutz suchen. Pustekuchen. Sie leben bei seinem Haus und versucht lieber bei ihm unterzukommen. Sie gehen einfach nirgendswo anders mehr hin. Nicht zu dem nächstgelegen Hof, wo sie wohl herkommen, und auch nicht zu einem anderen. Nicht zum schlafen, nicht um die anderen Katzen zu sehen und auch nicht wenn ihnen zu kalt ist und sie schon völlig durchnässt sind. Sie leben nur in der Nähe ihrer Futterquelle und sie haben mich sogar indirekt mit Futter verknüpft. Ich komme, ihr Dosenöffner kommt raus. Wenn er mal spät dran ist oder ich zu früh laufen mir die beiden ein paar Häuser mauzend hinterher, als ob sie wollen dass ich zurück gehe und "Dosi" raushole.
🙄
Bei euch wird es genau so sein. Ihr Zuhause ist eben bei dir. Dort ist es warm, dort ist Futter. Draußen ist es kalt und ungemütlich, selbst für Katzen die noch nie in ihrem Leben in einem Haus waren. Auch die suchen jetzt Schutz in Scheunen und im Notfall schlafen sie unter irgendwelchen überdachten Eingängen oder Carports. Kein Wunder also wenn deine Katze, die ins Trockene und sich aufwärmen kann und deshalb auch nicht mehr so abgehärtet ist, nun nicht raus will und auch nicht mehr in ihr altes Zuhause will.
Tja und dann sitzt sie ebend abends da. Hat Langeweile, mag nicht raus und die Energie muss irgendwo hin.
Merke ich bei meinen beiden Jungs zur Zeit auch. Die sind morgens immer sobald ich zurück kam auf den Balkon gegangen und ich konnte mich in Ruhe für die Uni fertig machen (diese Woche ja nicht
😀). Aber schon seit ein paar Wochen ist es öfter so, dass es eben viel zu bääähhh ist und ich doch bitte stattdessen den Entertainer geben soll. (Katzenangel, Laserpointer) Immerhin war man um diese Zeit immer munter und beschäftigt. Und wenn man nun draußen vom Balkon nicht mehr alles beobachten kann...
Unser Freigänger bei meine Eltern genau so. Meine Mutter erzählte mir gestern erst wie unzufrieden der Kater zur Zeit ist, weil er nicht mehr so oft raus kann/will. Er hat draußen durchaus seine Katzenkumpel und er geht nun halt wohl auch ständig vor die Tür und guckt ob das Wetter besser geworden ist...
Leider wollen meine Eltern auch kein zweites Tier....