Zusammen lassen ja oder nein?

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MundM

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3. Dezember 2017
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Herzlich willkommen im x-tausendsten Zusammenführungs-Faden mit den wahrscheinlich immer gleichen Fragen und Antworten. Ich hab natürlich schon viel quer gelesen, aber ich mag jetzt trotzdem noch mal selber fragen 😉

Wir haben für unsere 11-jährige Birma Maxi seit letzter Woche Freitag eine neue Freundin, Milly, EKH. Angeblich 10 Jahre alt. Kommt aus einem Messie-Haushalt, deswegen kann nur geschätzt werden (anhand einiger schlechter Zähne, die raus mussten. Aber das ist ja mittlerweile auch kein eindeutiges Altersanzeichen mehr). Sie ist super fit körperlich und geistig, sehr reizempfänglich und neugierig. Diese Eigenschaften kamen aber erst nach dem Einzug zu Tage. Im Tierheim zeigte sie sich uns gegenüber ruhig und schläfrig, so richtig was konnten die Mitarbeiter nicht zu ihr sagen.
Wir haben nach kurzer Zeit ein Guckloch gemacht, weil Milly schrecklich unsicher war, wenn sie was gehört aber nicht gesehen hat und anfing zu fauchen und weil Max immer wieder am Vorhang rumnestelte.
Seitdem ist Milly auf jeden Fall entspannter und völlig cool mit Max. Max faucht, wenn Milly zu schnell oder zu dicht ans Netz kommt. Milly respektiert das super, geht etwas zurück und verhält sich ruhig. Sie frisst, putzt, spielt und schläft in unmittelbarer Nähe. Legt sich völlig entspannt hin, mit offenem Bauch und eingekuschelten Vorderpfoten. Sie hat keine Angst vor Max, kommt immer wieder freundlich zum Netz.
Max hingegen... Sie beobachtet Milly ausgiebig, sitzt dabei direkt am Netz, Milly ist auf Entfernung.
Sie geht von sich aus öfter hin und schaut nach ihr, manchmal kann sie sie aber nicht sehen. Max mag weder Leckerlies, noch Spielen noch Streicheln, wenn sie am Netz ist und haut dann eher ab, wenn man sie aktiv bestärken möchte.

Mir ist klar, dass das alles noch keine nennenswerte Zeitspanne ist. Aber ich hab irgendwie das Gefühl, dass sich alle nach Normalität sehnen. Immer ist eine Katze ausgegrenzt, wir Menschen machen alles getrennt, damit jede Katze genug Ansprache erhält und sie beide nicht alleine am Netz sind.
Milly möchte so gerne an unserem Leben teilhaben, sie hat großen Drang, aus der Tür zu kommen und weiß vor Freude immer gar nicht, wohin mit sich, wenn man reingeht oder sie mal raus lässt. Max scheint irgendwie genervt zu sein, dass sich ihr Reich verkleinert hat und weiß nichts so richtig mit sich anzufangen.

Von allen Seiten wird schon gedrängt, wir sollen sie doch "einfach zusammenzulassen". Ich habe Angst, dass es eskaliert, woher soll ich denn wissen, wie meine Katze reagiert, so eine Situation gab es halt noch nie. Sie hat über 10 Jahre immer nur ihre Schwester gesehen...
Nun lese ich aber in vielen Threads hier, dass sich manche Katzen noch nach Monaten oder Jahren anfauchen und getrennt werden müssen. Das durchzuhalten kann ich mir aktuell nicht vorstellen. Mein Freund noch weniger.
Fauchen wäre ja aber im Endeffekt noch ok, wenn sie sich dennoch in Ruhe lassen.

Sollten wir nun wirklich warten, bis sich Max weiter gewöhnt hat oder es "einfach" probieren?
Die allumfassende Lösung gibt es ja leider nie, ich hätte trotzdem gerne eine Einschätzung.

LG
 
A

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Als ich meine beiden Senioren vergesellschaftet habe war das auch nur eine Sache von Tagen und nach einer Woche gab es kein einziges Fauchen mehr. Es kommt ganz individuell auf die Katzen an wie lange so was dauern kann.

Wichtig ist es die Körpersprache zu lesen und danach die jeweils nächsten Schritte zu starten. Und das hört sich bei dir doch gut an.

Solange auf das Fauchen entsprechend mit Abstand halten reagiert wird, ist das auch kein Problem. Solange es aber noch so Situationen gab, durften meine beiden nur unter Aufsicht zusammen, so dass ich notfalls hätte reagieren können.
 
Wie ist denn die aktuelle Situation? Ist da jetzt immer noch ein Vorhang mit Guckloch vor dem Gitter oder ist es mittlerweile nur noch das Gitter, so dass die zwei sich richtig sehen können?

Du schreibst, Maxi haut immer ab wenn ihr sie bestärken wollt - ist das denn üblich für sie? Wenn nicht, dann denke ich, ist sie aktuell noch zu unsicher am Gitter und dann würde ich aufjedenfall noch mit der aktuellen Situation weitermachen bevor ich nen weiteren Schritt gehe.
 
Sie haben eine große Blickfläche, um sich sehen zu können. Abends mache ich zu und morgens gemeinsam mit Max wieder auf, weil ich das schöner finde, als wenn sie um die Ecke geht und dann steht Milly da plötzlich schon. Klar, irgendwann sollte das normal sein. Aber ich hab das Gefühl, dass sie aktuell doch immer mal wieder überrascht ist, sie zu sehen.

Ja, das ist üblich für sie, dass sie geht. Sie ist eigensinnig und ich bin über die Jahre hinweg irgendwie doch nie richtig schlau aus ihr geworden. Wenn sie dann geht, tut sie das aber ruhig und verhält sich dann im Anschluss auch völlig normal, Schwanz hoch, Aufmerksamkeit wollend, streckt sich am Boden. Also nicht gestresst oder so. Sondern einfach "Ok, genug geguckt. Ich geh mal woanders hin".
Wenn wir dazu kommen, glaub ich, dass sie denkt, wir wollen sie abbrechen.
 
Wenn sie sich sehen putzt Max sich dann auch mal? Gibt es Augenblinzeln? Wird gestarrt oder eher der Blick vermieden?
 
Geputzt hat sich Max noch nicht. Aber sie wendet durchaus den Blick ab und hat auch schon geblinzelt. Sie starrt zwar, aber eher neugierig, interessiert, nicht böse.
 
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Sie starrt zwar, aber eher neugierig, interessiert, nicht böse.
Das kann auch eher unsere menschliche Interpretation sein. Letztlich kennst du sie am besten und musst einschätzen, ob es wirklich Neugier ist.

Bei meinen beiden war sehr viel Kommunikation am Gitter und beide deutlich neugierig gespannt aufeinander. Beim direkten Zusammentreffen ging es Paulchen dann doch zu schnell, aber Donni (der neue) hat sich auf Fauchen direkt zurückgezogen und nach zwei Tagen war Paulchen dann auch so weit.

Eine Vergesellschaftung kann auch schnell gehen, aber man muss viel auf die Kommunikation und Bauchgefühl achten.
 
Komplett zusammenlassen würde ich nach deiner Beschreibung noch nicht.

Ich würde stattdessen auch nachts die Blickfläche offen lassen.
Nachts spielt sich in der Regel noch viel ab zwischen den Katzen (und ohne Mensch dabei).

Ausserdem würde ich, bevor (!) ich die Türen öffne, dem Neuankömmling ermöglichen, den Rest der Wohnung selbst zu erkunden.
Wir haben das meist an 2 Abenden vor der endgütigen Türöffnung gemacht. (also 2 x)
Revierinhaber in ein Zimmer - Tür zu - am besten einer der Menschen zum bespaßen mit dazu.
Danach für den Neuling Türe auf und 1-2 Stunden rumgucken lassen.
Dann wieder alles retour und Gitter rein.

So hat die neue Katze auch den Rest der Wohnung schon mal gesehen, kennt somit auch ein paar Gegebenheiten und hat die ein oder andere Kratz-/Wangenmarkierung gesetzt.
 
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Kaum sagt mans, schon spielt die Katze am Netz, tz 😅 Wir haben vorhin schön auf beiden Seiten gleichzeitig spielen können.
Außerdem ist Max heute zweimal aufs Gitter zugesprungen, so wie sie sonst mit Spielzeug oder ihrer Schwester gespielt hat. Hat dabei keinen Ton gemacht und ist danach weggelaufen, ebenfalls so wie es bisher aus früheren Spielszenen bekannt war. Wir haben an der Wohnzimmertür (andere Stelle, die Vernetzung ist beim Durchgang zum Esszimmer) kurz einen Spalt aufgemacht, da hat Max durch gepfötelt und ist dann weg gegangen.

Nachts offen lassen ist ein guter Punkt, den ich auch überlegt hatte. Tatsächlich ist es so, dass wir Max die Nächte über fest mit ins Schlafzimmer genommen haben, was sie erstaunlicherweise auch sehr gut mitgemacht hat und scheinbar auch etwas genießt. Irgendwie ist mein Vertrauen in unsere Absperr-Konstruktion nicht so groß, weil Milly sich auch gerne dagegen drückt und ich immer Sorge habe, dass es sie frustriert, uns wahrscheinlich doch hören, aber nicht zu uns zu können. Andererseits würden wir es wohl auch mitbekommen, wenn die Absperrung niedergemacht wird oder Milly am Rad dreht.
Wir wollten jetzt über die freien Tage öfter mal rausgehen, wir haben eine Kamera nebenher laufen, um ihnen auch mal die Möglichkeit zu geben, sich alleine kennen zu lernen (und irgendwann will man ja auch mal wieder zusammen raus...).

Die Wohnung erkunden machen wir bereits jeden Vormittag, wenn Max tief und fest schläft. Dann kann sie sich Flur und Esszimmer begucken.

Tja, irgendwie nicht so einfach, hab einfach gar keine Erfahrung, interpretiere manches vielleicht auch falsch, will alles richtig machen und hab das Gefühl, nicht mal meine eigene Katze einschätzen zu können 🙈
 
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Ich finde, das ist doch ein ganz patenter Plan mit dem a) nachts Blick offen lassen und b) rausgehen, Kamera laufen lassen. 👍

Und ihr habt Geduld - das finde ich superwichtig!
Selber sag ich mir auch immer wieder bei ZuSaFü's, dass zwei Tage länger als nötig getrennt für die Katzen kein Drama sind .... zwei Tage zu früh und dann was verdorben haben, dagegen schon.

Man hat danach ja noch ganz viel gemeinsame Zeit - da kommt es auf ein paar Tage nicht an. :smile:
 
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Würde auch erst zusammen lassen wenn der Vorhang über Nacht komplett weg ist. Und man hört die Katze wenn sie auf der Gittertür klettern oder sie umfallen sollte. War bei uns zumindest so, und für uns ein Zeichen das der Neuankömmling so weit ist.

Haben sie trotzdem da noch mal 2 Nächte hinter der Gittertür gelassen. Um sicher zu sein das die Bestands Katze mit ihr klar kommt.
Haben aber auch gewartet bis sie Nase an Nase an der Gittertür waren. Bzw. Komplett freundlich und neugierig ohne gleich mit fauchen, knurren, anstarren reagieren.

Haben die Bestands Katzen erstmal zu den Neuankömmling ins Zimmer gelassen. Da wir dann besser kontrollieren konnten wie 2 Katzen aufeinander reagieren. Und im Notfall schneller reagieren können.
 
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Ich bereite gerade alles für die Nacht vor - Futter, Wasser und Klo für Max zurück an den alten gewohnten Platz. Und dann bleibt der Vorhang auf. Heute Nacht soll es wieder gewittern, das fand Milly gestern schon ganz schrecklich. Mal sehen, wie es wird... Schlafen werde ich dann wahrscheinlich wieder gar nicht, wenn ich immer mit halbem Ohr höre. Aber gut, hab ja frei :'D
Mein Freund drängelt schon, aber ich habe ihn noch mal geimpft, dass wir das jetzt nicht auf Teufel komm raus machen.
 
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Würde ihn zuerst impfen und durch checken lassen. Auf fiv und felv testen bevor er meine Katzen ansteckt.
 
Würde ihn zuerst impfen und durch checken lassen. Auf fiv und felv testen bevor er meine Katzen ansteckt.
Ich denke, das ist alles erledigt - die Katze kommt ja aus einem Tierheim.
(erster Post / Eingangspost)

🙂
 
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Ach sorry hab das mit dem Freund missverstanden, mit den impfen das der Freund geimpft wurde, und nicht die Katze.🤣🤣
Sorry lass ein bisschen liebe für euch da ❤️❤️❤️.
 
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In der Nacht ist folgendes passiert: nichts. 🙄😂

Ich hab Milly ein paar Mal auf der Kamera gesehen, wie sie am Netz vorbei gegangen oder kurz geschaut hat. Max hat sich überhaupt nicht am Netz blicken lassen. Gerade sitzt sie aber in sicherer Entfernung und schaut um die Ecke. Nicht auszuschließen, dass sie das nachts ebenso mal gemacht hat (aber wenn erst nach 2 Uhr. Bis dahin war sie bei mir im Bett...). Gefressen hat sie aber auf jeden Fall, der Napf steht gegenüber vom Netz, aber auf Abstand.
Jetzt warte ich, dass sie fertig ist mit gucken, damit ich Milly versorgen kann. Sie ist vor allem morgens immer sehr flink und will raus. Da ist es mir lieber, Max einzusperren, damit sie sich nicht doch ungewollt begegnen und ich nicht so Stress habe, Milly zurück zu halten, um durch die Tür zu kommen.
 
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Würde das jetzt ein paar Nächte erstmal so lassen, da Katzen Nacht Aktiv sind in der Regel. Lernen so mehr als tagsüber. Ist aber super wenn die 1. Nacht so ruhig war.
 
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Nun, es war so weit. Wir haben sie mal kurz zusammen gelassen. Es ist nichts nennenswertes passiert, ein-zweimal haben wir kurz den Blickkontakt unterbrechen müssen. Aber dann ist jede auf Abstand gegangen. Max war schon etwas unsicher, aber hat zwischendurch uns angeblinzelt und den Blick auch von Milly abgewendet. Wir sind dann mit Milly zurück ins Wohnzimmer und haben mit ihr gespielt. Max kam freiwillig zum Zuschauen dazu und ist etwas später sogar losgegangen, um ihren eigenen Futternapf abzuchecken. Nun sind sie wieder getrennt und Max ist schon wieder ganz die alte. Nachhaltig gestresst hat es sie nun scheinbar nicht. Nun bekommt sie erstmal etwas ungeteilte Aufmerksamkeit 😊
 
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Bei uns war "einmal offen, bleibt offen".
Dieses "on/off" wird meist nicht empfohlen - wieso lasst ihr nun nicht gleich offen?
 

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