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11.03.2018: Diese Zusammenführung ist gescheitert und wurde nach sechs Monaten abgebrochen
Hallo zusammen!
Nachdem ich hier im Forum schon so viele Beiträge gelesen habe und es ganz toll finde, wie hilfsbereit ihr alle seid, dachte ich, ich schildere auch mal meinen bisherigen Vergesellschaftungs-Versuch. In der Hoffnung ein paar aufmunternde Worte zu erhaschen 🙂
Als erstes möchte ich sagen, dass ich nicht an dem Punkt bin, an dem ich aufgeben möchte. Auf keinen Fall. Unsere beiden Kater sind erst seit Anfang September bei uns.
Zur aktuellen Lage:
Wir holten Groot, BKH, Alter wahrscheinlich so ein Jahr, plus/minus ein paar Monate, und Charles, EHK, 4 Jahre, am selben Wochenende aus unterschiedlichen TH's zu uns. Groot am 02. und Charles am 03. September.
Nach der Beschreibung der TH's waren sie charakterlich völlig identisch: ruhig, etwas schüchtern, sensibel, brauchen Zeit.
Irrtümlicherweise gingen wir davon aus, dass wegen der Kürze der Zeit noch keiner von beiden ein Revierverhalten an den Tag legt.
Bei Groot wusste das TH nicht, ob er andere Katze kennt. Dort war er in einer Einzelbox, da er zwei Tage vorher erst kastriert wurde. Zudem wurde er ausgesetzt, also ist rein gar nichts über seine Vorgeschichte bekannt.
Nach langem Gespräch mit den Pflegern, und da wir auch keine Katzen-Neulinge sind, und Groot noch so jung, wollte man uns den kleinen Mann, auch ohne Kenntnisse der Sozialisierung, anvertrauen.
Der erste Abend verlief auch ganz typisch. Er versteckte sich ein paar Stunden und gegen Mitternacht beschloss er, dass er jetzt hier zuhause ist, wollte spielen, gestreichelt und gefüttert werden.
Am nächsten Tag holten wir dann Charles ab.
Er war vier Monate im TH und niemand wollte ihn. Aber an dem Mittwoch, als ich anrief, wollte ihn dann auf einmal noch eine Dame als Zweitkatze. Obwohl ich schon fest zugesagt hatte, dass ich ihn am nächsten Tag hole, war die andere Dame schneller und hat zwei Tage versucht, ihn mit ihrer Katze zusammen zu bringen. Dann brachte sie ihn am Freitag wieder ins TH. Also hatte er eine kleine Odyssee hinter sich, als wir ihn holten.
Da ich nicht mehr damit rechnete, ihn zu bekommen, sah ich weiter nach Katern um, und so fand ich Groot. Deswegen sind die beiden aus verschiedenen TH's.
Charles verhielt sich im TH genau wie Groot: es brauchte einige Zeit und gutes Zureden der Pfleger um ihn behutsam in den Transportkorb zu bekommen.
Zuhause angekommen hatte Groot sich in seiner Höhle, ca. 1,5m langer Karton, im Flur zum Schlafen hingelegt. Er bekam natürlich sofort mit, dass da irgendwas im Busch ist.
Charles kletterte zuerst ziemlich selbstbewusst aus seinem Korb und fing an, alles erkunden zu wollen.
Tja, und dann haben sie sich das erste Mal gesehen: Charles ergriff sofort die Flucht, Groot wie en geölter Blitz hinterher und großes Gefauche, Geknurr, Pfotenhiebe, das volle Programm. Aber harmlos im Sinne von keine blutigen Verletzungen.
Charles zog sich dann unter ein Regal im Büro zurück und Groot wackelte nach einer Weile wieder fröhlich durch den Rest der Wohnung, nachdem ihm permanentes Charles-Beobachten langweilig wurde.
Groot machte den Eindruck, als hätte er vergessen, dass da noch jemand ist, schlief wie immer auf meinem Schreibtisch.
Aber dann hörte er, dass Charles sich nach ein paar Stunden unter dem Regal vor trauen wollte, und zack war er wieder im Büro und Geschrei, Gefauche, Pfotenhiebe ging von vorne los.
Das Spiel guckten wir uns drei Tage an. Dann begann ich sämtliche Foren durch zu kauen und bemerkte, dass wir da einen groben, unsensiblen Fehler mit der Zusammenführung gemacht haben! Daraufhin hab ich die beiden komplett getrennt.
Charles hatte aus dem TH eine Augenentzündung mitgebracht, die ich dann erst zwei Wochen mit Antibiotikum ins Auge behandeln musste.
In dieser Zeit war die Tür komplett zu und ich brachte ein Katzennetz an der Tür an.
Dann begann ich mit der langsamen Zusammenführung. Das sah am Netz auch ganz gut aus: kein aufgestelltes Fell, kein Knurren, null Anzeichen von Aggression. Charles bewegte sich auch immer selbstverständlicher frei im Raum, da er ja merkte, dass Groot nicht durchs Netz kommt.
Groot döste ganz ruhig in seinem Karton vorm Netz, Charles unterm Schreibtisch, alles okay soweit.
Nur sobald Charles sich bewegte, fraß, am schlimmsten beim Klogang, aufs Fensterbrett sprang, egal was, wurde Groot total hibbelig und versuchte irgendwie durch das Netz zu kommen. Aber auch nicht aggressiv, er wollte nur rein, hat sein Köpfchen am ganzen Netz entlang versucht rein zu drücken um irgendwie durch zu kommen.
Nun, ich habe dann trotzdem versucht, sie unter Aufsicht zusammen zulassen. Mein nächster Fehler, des war einfach zu früh.
Trotzdem verlief alles relativ ruhig, solange ich dabei war. Groot schlich sich vorichtig an Charles ran, Charles knurrte, Groot ignorierte das, bekam eine gelatzt, zog sich zurück, legte sich auf den Stuhl vorm Schreibtisch und dann schliefen sie. Jeder in seiner Ecke, ganz entspannt, wieder alles gut. Aber auch da: sobald Charles sich bewegte, und sei es nur um sich auf die andere Seite zu drehen, wurde Groot wieder ganz hibbelig. Dann von vorne: er versucht hin zu schleichen, ignorierte das Knurren, bekam eine über, zog sich zurück.
Unter Aufsicht also alles nicht so schlimm. Nur wenn ich den Raum für ein paar Minuten verließ, ging Groot richtig auf Charles los.
Charles ist der Größere, Ältere, Erfahrenere und knapp ein Kilo schwerer. Der hat sich das keines Falls gefallen lassen und sich ordentlich gewehrt. So sehr, dass er Groot einmal an der Hinterpfote, in der "Fußsohle" erwischt hat, was blutete und ein anderes Mal an der Vorderpfote vorn am "Handgelenk", was heftig blutete. Nach dem Aufwischen war ein Zewa fast komplett rot. Die Verletzung hat Groot aber nicht im geringsten davon abgehalten, Charles weiter zu attackieren. Der hat das gar nicht richtig mitbekommen. Ich habe mir jetzt auch schon ein paar Bisse von ihm eingefangen, als ich dazwischen ging (alles in Ordnung, hat sich nichts entzündet, Arzt riet mir nur dringend davon ab, sie beim Zoffen zu trennen, lieber sollten sich die Kater beißen - sagt der so einfach...). Ich denke, er ist einfach null sozialisiert.
Ja nun, ich habe letzten Dienstag Kontakt zu einer Briten-Züchterin aufgenommen, die auch Katzenpsychologie und-verhaltenstherapie studiert hat, da ich einige Fragen zu meinem Briten hatte, HCM-Voraorge, etc., da er nach intensiven Rumtoben hechelt.
Im TH wurde Groot auf 1,5 Jahre geschätzt. Die Züchterin meinte allerdings, dass so wie ich ihn beschreibe, so.lebhaft wie er ist, es durchaus sein könnte, dass er vll. erst so um die acht Monate alt wäre. Was dann natürlich erklären würde, warum mein Charles mal so gar keinen Bock auf ihn hat.
Aktuell riet sie mir, die beiden wieder komplett zu trennen, ohne Sichtkontakt, und mit beiden erst Mal Clickertraining zu üben. Einfach nur das Click mit Leckerchen verknüpfen, keine Kunststücke.
Das mache ich seit Dienstag Abend mit jedem Kater ein paar Minuten morgens und abends.
Tagsüber behalten wir Groot bei uns, Charles ist im Büro. Abends, wenn mein Mann ins Bett geht (ins Schlafzimmer dürfen sie nicht), hole ich Charles zu mir ins Wohnzimmer, wo er die Nacht bei mir verbringen darf. Ich schlafe seit sieben Wochen im Wohnzimmer 🙂
Morgens tausche ich wieder, ohne dass sie sich sehen. Groot muss dann für ein paar Minuten im Bad warten. Charles wechselt die Räume selbstständig, ich muss ihn nicht tragen.
Feliway und Felifriends haben keine Wirkung gezeigt.
Ja, soweit meine Lage. Mein eigentliches Anliegen sind einfach nur ein paar positive Worte, dass ich geduldig bleiben soll.
Es ist so schade, dass einer von beiden immer allein sein muss. Des Gemaunze ist herzzerreißend.
Vielen Dank für's lesen dieses Romans, aber ich wollte alles so ausführlich wie möglich schildern.
Lieber Gruß
Rebecca
Hallo zusammen!
Nachdem ich hier im Forum schon so viele Beiträge gelesen habe und es ganz toll finde, wie hilfsbereit ihr alle seid, dachte ich, ich schildere auch mal meinen bisherigen Vergesellschaftungs-Versuch. In der Hoffnung ein paar aufmunternde Worte zu erhaschen 🙂
Als erstes möchte ich sagen, dass ich nicht an dem Punkt bin, an dem ich aufgeben möchte. Auf keinen Fall. Unsere beiden Kater sind erst seit Anfang September bei uns.
Zur aktuellen Lage:
Wir holten Groot, BKH, Alter wahrscheinlich so ein Jahr, plus/minus ein paar Monate, und Charles, EHK, 4 Jahre, am selben Wochenende aus unterschiedlichen TH's zu uns. Groot am 02. und Charles am 03. September.
Nach der Beschreibung der TH's waren sie charakterlich völlig identisch: ruhig, etwas schüchtern, sensibel, brauchen Zeit.
Irrtümlicherweise gingen wir davon aus, dass wegen der Kürze der Zeit noch keiner von beiden ein Revierverhalten an den Tag legt.
Bei Groot wusste das TH nicht, ob er andere Katze kennt. Dort war er in einer Einzelbox, da er zwei Tage vorher erst kastriert wurde. Zudem wurde er ausgesetzt, also ist rein gar nichts über seine Vorgeschichte bekannt.
Nach langem Gespräch mit den Pflegern, und da wir auch keine Katzen-Neulinge sind, und Groot noch so jung, wollte man uns den kleinen Mann, auch ohne Kenntnisse der Sozialisierung, anvertrauen.
Der erste Abend verlief auch ganz typisch. Er versteckte sich ein paar Stunden und gegen Mitternacht beschloss er, dass er jetzt hier zuhause ist, wollte spielen, gestreichelt und gefüttert werden.
Am nächsten Tag holten wir dann Charles ab.
Er war vier Monate im TH und niemand wollte ihn. Aber an dem Mittwoch, als ich anrief, wollte ihn dann auf einmal noch eine Dame als Zweitkatze. Obwohl ich schon fest zugesagt hatte, dass ich ihn am nächsten Tag hole, war die andere Dame schneller und hat zwei Tage versucht, ihn mit ihrer Katze zusammen zu bringen. Dann brachte sie ihn am Freitag wieder ins TH. Also hatte er eine kleine Odyssee hinter sich, als wir ihn holten.
Da ich nicht mehr damit rechnete, ihn zu bekommen, sah ich weiter nach Katern um, und so fand ich Groot. Deswegen sind die beiden aus verschiedenen TH's.
Charles verhielt sich im TH genau wie Groot: es brauchte einige Zeit und gutes Zureden der Pfleger um ihn behutsam in den Transportkorb zu bekommen.
Zuhause angekommen hatte Groot sich in seiner Höhle, ca. 1,5m langer Karton, im Flur zum Schlafen hingelegt. Er bekam natürlich sofort mit, dass da irgendwas im Busch ist.
Charles kletterte zuerst ziemlich selbstbewusst aus seinem Korb und fing an, alles erkunden zu wollen.
Tja, und dann haben sie sich das erste Mal gesehen: Charles ergriff sofort die Flucht, Groot wie en geölter Blitz hinterher und großes Gefauche, Geknurr, Pfotenhiebe, das volle Programm. Aber harmlos im Sinne von keine blutigen Verletzungen.
Charles zog sich dann unter ein Regal im Büro zurück und Groot wackelte nach einer Weile wieder fröhlich durch den Rest der Wohnung, nachdem ihm permanentes Charles-Beobachten langweilig wurde.
Groot machte den Eindruck, als hätte er vergessen, dass da noch jemand ist, schlief wie immer auf meinem Schreibtisch.
Aber dann hörte er, dass Charles sich nach ein paar Stunden unter dem Regal vor trauen wollte, und zack war er wieder im Büro und Geschrei, Gefauche, Pfotenhiebe ging von vorne los.
Das Spiel guckten wir uns drei Tage an. Dann begann ich sämtliche Foren durch zu kauen und bemerkte, dass wir da einen groben, unsensiblen Fehler mit der Zusammenführung gemacht haben! Daraufhin hab ich die beiden komplett getrennt.
Charles hatte aus dem TH eine Augenentzündung mitgebracht, die ich dann erst zwei Wochen mit Antibiotikum ins Auge behandeln musste.
In dieser Zeit war die Tür komplett zu und ich brachte ein Katzennetz an der Tür an.
Dann begann ich mit der langsamen Zusammenführung. Das sah am Netz auch ganz gut aus: kein aufgestelltes Fell, kein Knurren, null Anzeichen von Aggression. Charles bewegte sich auch immer selbstverständlicher frei im Raum, da er ja merkte, dass Groot nicht durchs Netz kommt.
Groot döste ganz ruhig in seinem Karton vorm Netz, Charles unterm Schreibtisch, alles okay soweit.
Nur sobald Charles sich bewegte, fraß, am schlimmsten beim Klogang, aufs Fensterbrett sprang, egal was, wurde Groot total hibbelig und versuchte irgendwie durch das Netz zu kommen. Aber auch nicht aggressiv, er wollte nur rein, hat sein Köpfchen am ganzen Netz entlang versucht rein zu drücken um irgendwie durch zu kommen.
Nun, ich habe dann trotzdem versucht, sie unter Aufsicht zusammen zulassen. Mein nächster Fehler, des war einfach zu früh.
Trotzdem verlief alles relativ ruhig, solange ich dabei war. Groot schlich sich vorichtig an Charles ran, Charles knurrte, Groot ignorierte das, bekam eine gelatzt, zog sich zurück, legte sich auf den Stuhl vorm Schreibtisch und dann schliefen sie. Jeder in seiner Ecke, ganz entspannt, wieder alles gut. Aber auch da: sobald Charles sich bewegte, und sei es nur um sich auf die andere Seite zu drehen, wurde Groot wieder ganz hibbelig. Dann von vorne: er versucht hin zu schleichen, ignorierte das Knurren, bekam eine über, zog sich zurück.
Unter Aufsicht also alles nicht so schlimm. Nur wenn ich den Raum für ein paar Minuten verließ, ging Groot richtig auf Charles los.
Charles ist der Größere, Ältere, Erfahrenere und knapp ein Kilo schwerer. Der hat sich das keines Falls gefallen lassen und sich ordentlich gewehrt. So sehr, dass er Groot einmal an der Hinterpfote, in der "Fußsohle" erwischt hat, was blutete und ein anderes Mal an der Vorderpfote vorn am "Handgelenk", was heftig blutete. Nach dem Aufwischen war ein Zewa fast komplett rot. Die Verletzung hat Groot aber nicht im geringsten davon abgehalten, Charles weiter zu attackieren. Der hat das gar nicht richtig mitbekommen. Ich habe mir jetzt auch schon ein paar Bisse von ihm eingefangen, als ich dazwischen ging (alles in Ordnung, hat sich nichts entzündet, Arzt riet mir nur dringend davon ab, sie beim Zoffen zu trennen, lieber sollten sich die Kater beißen - sagt der so einfach...). Ich denke, er ist einfach null sozialisiert.
Ja nun, ich habe letzten Dienstag Kontakt zu einer Briten-Züchterin aufgenommen, die auch Katzenpsychologie und-verhaltenstherapie studiert hat, da ich einige Fragen zu meinem Briten hatte, HCM-Voraorge, etc., da er nach intensiven Rumtoben hechelt.
Im TH wurde Groot auf 1,5 Jahre geschätzt. Die Züchterin meinte allerdings, dass so wie ich ihn beschreibe, so.lebhaft wie er ist, es durchaus sein könnte, dass er vll. erst so um die acht Monate alt wäre. Was dann natürlich erklären würde, warum mein Charles mal so gar keinen Bock auf ihn hat.
Aktuell riet sie mir, die beiden wieder komplett zu trennen, ohne Sichtkontakt, und mit beiden erst Mal Clickertraining zu üben. Einfach nur das Click mit Leckerchen verknüpfen, keine Kunststücke.
Das mache ich seit Dienstag Abend mit jedem Kater ein paar Minuten morgens und abends.
Tagsüber behalten wir Groot bei uns, Charles ist im Büro. Abends, wenn mein Mann ins Bett geht (ins Schlafzimmer dürfen sie nicht), hole ich Charles zu mir ins Wohnzimmer, wo er die Nacht bei mir verbringen darf. Ich schlafe seit sieben Wochen im Wohnzimmer 🙂
Morgens tausche ich wieder, ohne dass sie sich sehen. Groot muss dann für ein paar Minuten im Bad warten. Charles wechselt die Räume selbstständig, ich muss ihn nicht tragen.
Feliway und Felifriends haben keine Wirkung gezeigt.
Ja, soweit meine Lage. Mein eigentliches Anliegen sind einfach nur ein paar positive Worte, dass ich geduldig bleiben soll.
Es ist so schade, dass einer von beiden immer allein sein muss. Des Gemaunze ist herzzerreißend.
Vielen Dank für's lesen dieses Romans, aber ich wollte alles so ausführlich wie möglich schildern.
Lieber Gruß
Rebecca
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