Also, meine Wohnungskatzen vegetieren ganz sicher nicht. Die Zwei spielen, springen, rennen, klettern und toben umher, streichen uns um die Beine, schlafen, essen, kacken wie eine glückliche Freilandhaltungskatze auch.
Es ist nicht, dass sie auf 5qm leben und keine Stimulation haben (damit meine ich auch selbst geschaffene, nicht nur menschlich erzeugte).
Natürlich gibt es schlechte Wohnungshaltung - so wie es schlechte Freiganghaltung gibt. Aber ein gesamtes Haltungskonzept in den Wind zu schlagen und als durchweg negativ/tierquälend zu bezeichnen, ist nicht korrekt.
Anders als in der Kleintierhaltung, wo es durchaus Absolute gibt, sind die Marginalen bei Katzen- und Hundehaltung größer und es gibt mehr Spielraum für die "richtige Haltung".
Katzen sind domestizierte Tiere. Je nach Aufbringung kennen diese domestizierten Wesen den Freigang nicht und wenn man Pech hat, überleben sie es nicht. Wenn ich z.B meinen Kater, der seitdem er ganz jung ist im Haus gelebt hat, rauslassen würde, wäre der in der nächsten Stunde tot. Er kennt sich gar nicht mit dem Konzept "draußen" aus und auch als er bei seinen Vorbesitzern ausgebrochen ist, kam er panisch wieder reingelaufen. Bei uns traut er sich gar nicht raus, die Wohnungstür in den Treppenaufgang ist böse.
Selbst unsere Katze, die früher als Streunerin lebte und der Schreckliches widerfahren ist, hat Angst vor draußen. Wir waren ein, zweimal zusammen mit ihr draußen und sie hat die meiste Zeit am Boden gekauert und Angst gehabt.
Einer gut beschäftigten und ausgedienten Katze in der Wohnung wird kaum auffallen, dass sie gar keine 400qm sondern vllt nur 60-100qm hat. Klar, bei Freigang fällt
rein theoretisch der Aufwand weg, seine Wohnung/sein Haus katzengerecht einzurichten und das Tier zu beschäftigen weil "die hat ja den Freigang". Bei der Wohnungshaltung muss Besitzer eben anpacken - und wenn man das tut, so wie es sich bei jeder Form der Haltung gehört, ist fehlender Freigang keine Quälerei.
Hm. Also, als meine Katzen eine Maus gefangen haben, waren die erstmal verwirrt. Die wussten gar nicht, was sie damit tun sollen.
Da waren die Knisterbälle, die Spielangel und die Stoffmaus um Einiges spannender.
Du kennst doch die Katzen der Wohnungshalter gar nicht, wie kannst du denn sagen, dass sie unglücklich sind und unbedingt das Bedürfnis nach draußen & Mäusefangen haben?
Zudem dienen die wenigsten Katzen unfreiwillig als "Spielzeug". Unsere Katzen z.B
wollen aktiv von uns bespaßt werden. Die fordern das schon ein & wenn sie genug haben, gehen sie woanders hin. Die wirken jetzt nicht unglücklicher oder gequält im Gegensatz zu meiner damaligen Freigängerin (die im Übrigen geklaut und umgebracht wurde, so viel zum Thema Freigang ist besser...)
Hier gibt es einen guten Artikel, der sich mit dem Thema "Ist Wohnungshaltung artgerecht?" beschäftigt:
Der Stubentiger: Die Katze in Wohnungshaltung - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert