Hallo TE,
ich hatte eine ähnliche Kombi.
Die Katze war (nur) 5 Jahre alt und stets als Einzelkatze gehalten worden. Dazu setzten wir damals einen 12-Wochen-alten, sehr gut sozialisierten Kater.
Die Katze hat ihn während der Zusammenführung einige Male angegriffen, sodass er sich bald nicht mehr eigenständig in seinem Zuhause bewegte. Seine Neugier, seine Lebensfreude, seine Selbständigkeit, seinen Mut – all das hat er total verlernt. Und schlimmer noch, er wurde krank. Ja, ein vollkommen gesundes, kleines Katerchen bekam eine chronische Blasenentzündung und Struvit (Stressreaktion). Er hat einen langwierigen Heilungsprozess hinter sich und ist heute selber 8 Jahre alt.
Mit anderen Katzen kann er leben, es wurde lange Zeit probiert. Aber es stresst ihn ungemein. Jedes Mal, wenn eine andere Katze sich schneller bewegt, fällt er sichtlich in sich zusammen. Mit anderen Katzen kehrten seine gesundheitlichen Probleme immer wieder zurück.
Heute lebt dieser arme Kerl als Einzelkatze. Es geht ihm gut, er liebt sein Leben und ist entspannt und gesund…
Aber man bedenke, welchen Preis dieses arme Tier zahlen musste, nur weil wir uns nicht informiert haben, nicht reagiert haben, es irgendwie versuchen wollten, mit viel Geduld und Liebe….
Die Katze lebt auch als Einzelkatze. Sie prügelt sich sogar durch Fensterscheiben hindurch mit anderen Katzen… Auch hier: Welchen Preis musste diese Katze zahlen?
Diese Tiere wären sicherlich nie freiwillig zu uns gezogen! Und darum geht es. Wir zwingen diesen Lebewesen eh schon alles auf, also sollten wir doch ein wenig versuchen, ihnen gerecht zu werden, oder?
Fehler macht man, leider, und man verletzt viele Lebewesen oder sieht zu, wie ihnen Unrecht geschieht… Aber wenn einen so viele Leute warnen, dann bitte, bitte nimm‘ das nicht als „Forenrechthaberei“ hin. Es wäre ein nächster großer Fehler.
Ein Kitten kann sich einfach nicht wehren. Schon gar nicht gegen ausgewachsende, adulte Katzen, die es womöglich verlernt haben, in ihrer eigenen Sprache zu kommunizieren. Und da der Kleine sich eingenässt und sogar eingekotet hat, denke ich, sollten bei euch alle Alarmglocken läuten. Es KANN so viel passieren. Siehe oben. Magst du dieses Risiko wirklich eingehen?
Das Vernünftigste, auch wenn es nicht von Erfolg gekrönt sein muss, wäre eine seeeehr langsame Zusammenführung eurer Erstkatze mit einem ausgewachsenen, etwa gleichaltrigen Tier, das vor allem in etwa den gleichen Charakter haben sollte. Das wäre eine Zusammenführung auf Augenhöhe und meiner Meinung nach die einzige, die man seinen Tieren „antun“ sollte.
Meine Geschichte war lange vor Katzenforen...