Mycoplasmen/Hämobartonellen + Erguß im Bauchraum (viel Text!)

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Schneerose

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11. August 2009
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Hallo zusammen!

Ich hab meinen Fall bereits in einem anderen Forum gepostet, aber bisher konnte mir leider noch niemand helfen (außerdem ist es sicherlich auch für andere interessant), deshalb versuche ich hier mal mein Glück:

Obwohl meine Bella auf dem Wege der Besserung ist, wüßte ich gern, ob hier jemand mit einem bakteriellen Erguß im Bauchraum bei einer Mycoplasmen-Infektion hat (habe das I-Net bereits durchforstet, aber darüber nichts gefunden).

Zur allgemeinen Information mal von Anfang an:
Das letzte Juni-Wochenende war meine Bella (16 Jahre alt) nicht gut drauf, lag mehr herum, fraß nicht viel. Hier war es zu dem Zeitpunkt recht warm, also machte ich mir erstmal keinen Streß und hab 2 - 3 Tage abgewartet. Da sich ihr Zustand nicht besserte, auf zum TA - mein Gedanke: so eine alte Lady kann ja vielleicht ein Herzproblem haben, das sich bei dem Wetter bemerkbar macht.

1.7. der erste Besuch beim TA: allgemeine Untersuchung --> Mundschleimhäute ziemlich blass (hellrosa Nase, die bei Müdigkeit normalerweise schön altrosa wurde - was aber schon ein paar Tage nicht mehr der Fall war, wie mir dann nachträglich bewußt wurde -). Es wurde Blut abgenommen und aufgrund meiner arbeitsbedingten TA-Konsultation am späten Abend donnerstags ins außerhäusige Labor geschickt.

Am 5.7. hatte meine Schmusekatze für rund eine Stunde mal eine schneeweise Nase und die dünnen roten Äderchen in den extrem hell gewordenen Fußballen waren auch kaum noch zu sehen - die Katze wurde von mir extrem kontrolliert und beobachtet!

6.7. Blutergebnisse - die Normalwerte sind in (..) angegeben:
Leber: Bilirubin = Wert 0,51 (< 0,3) mg/dl
Albumin-Globulin-Quotient = Wert 0,52 (> 0,76)
Niere: Harnstoff-N = Wert 22,7 (10 - 33) mg/dl
Kreatinin = Wert 1,1 (< 2,0) mg/dl
Pankreas: Glucose = 108 (54 - 100) mg/dl
a-Amylase und Lipase wurden anscheinend nicht getestet, tauchen auf dem Bericht überhaupt nicht auf.
Fruktosamin = 204 (<390) umol/l
Cholesterin = 115 (70 - 150) mg/dl
Blutbild: Leukozyten = Wert 10,3 (6 - 11)
Erythrozyten = Wert 4,23 (5 - 10)
Hämoglobin = Wert 6,6 (9 - 15)
Hämatokrit = Wert 23 (28 - 45)
MCV = Wert 55 (40 - 55)
HbE = Wert 16 (13 - 17)
MCHC = Wert 29 (31 - 35)
Thrombocyten = Wert 208 (150 - 550)
Differential-Blutbild (Auflistung der nicht-normalen Werte, Rest normal):
eosinophile Granulozyten, Wert 9 (0 - 6)
eosinophile Gr. - absolut, Wert 922 (0 - 600)
Die Frage des TA, ob er die "Seuchen" und Hämobartonellen nachtesten lassen dürfe, wurde durch mich bejaht. (Na spitze, die Ery´s sind für den Sauerstofftransport zuständig... sämtliche Organe werden unterversorgt.)

9.7. endlich das Nachtest-Ergebnis:
Seuchen: alle negativ
Mycoplasma haemofelis: positiv
Mycoplasma haemominutum: positiv
--> sofort AB (Ronaxan) morgens und abends erforderlich!! (funktioniert leider nur unter Zwangseingabe per Spritze ohne Nadel)

13.7. wieder Blutabnehmen, Überprüfung beim TA der Leukozyten, Erytrhozyten, Hämatokrit etc. + Niere und Leber - Werte leider etwas schlechter, als die o.g. außerhäusigen Laborergebnisse.
--> Unterstützung mit Cortison, ab jetzt täglich zum TA. (Mein Kätzchen sollte eigentlich für ein paar Tage zur Überwachung dort bleiben, aber das kam für mich nicht in Frage.)

Nach ein paar Tagen wurde die Nase wieder etwas rosa - allerdings waren dem TA die Mundschleimhäute noch immer zu blass. Die kleine alte Dame war allerdings besser drauf und wurde täglich mit Hünchen-/Puten-Wurst gefüttert als Grundlage für das AB (ansonsten bekam ich es postwendend zurück) - und nach dem AB gab es ein mini-Stückchen Lachs, damit der besch... äh fiese Geschmack vom AB weggeht.

22.7. erneute Blutabnahme, Überprüfung wie 13.7. - Werte etwas besser, als o.g. außerhäusige Laborergebnisse (Beleg liegt mir leider nicht vor, Erytrhozyten -glaub ich- bei 4,4)
Die Freude war groß! (selbstverständlich weiterhin täglich zum TA wg Cortison)

Bis zum 25.7. hatte sich dann leider ein Kugelbauch gebildet, also Ultraschall: zuviel Flüssigkeit im Bauchraum, es wurde punktiert (Bella war soooo tapfer und lieb, hielt wunderbar still) und die Flüssigkeit ins außerhäusige Labor geschickt.
Was für ein Schlag für mich nach der Freude über die etwas besseren Blutwerte!
Auf meine Frage, ob ich der Katze nun überhaupt noch zwangsweise das AB eingeben solle, wurde "ich würde es weiterhin geben" geantwortet - also gut. Nun neben täglich beim TA Cortison auch noch etwas Entwässerung.

Laborergebnisse am 28.7. (längeren Bericht lasse ich mal weg): Der -gemäß außerhäusigem Laborergebnis des Punktates - mikroskopische Nachweis von Pilzen war negativ. Das Labor spricht von einer gemischtzelligen Entzündung, gefunden wurden: zahlreiche neutrophile Granulozyten, gering- bis mittelgradig Lymphozyten sowie gering- bis mittelgradig Makrophagen, einzelne eosinophile Granulozyten.
Kein Hinweis auf maligne Zellen!
Was für eine Erleichterung!! Und zum Glück hab ich gemäß Antwort des TA das AB weiterhin in das kleine Schnütchen gedrückt!

Inzwischen war die kleine Nase beim Schlafen auch zwischendurch mal wieder schön altrosa geworden... was ich laut TA aber nicht entsprechend deuten sollte, denn ihm waren die Mundschleimhäute noch immer zu blass.

Blutuntersuchung am 6.8.: Absolute Begeisterung (hab kaum was von den Ergebnissen behalten)!! Erythrozyten bei 7,7, Hämatokrit irgendwo in den 30-ern. Die Leukozyten etwas erhöht, was aber wohl vom Cortison kommt.
Nach langsamer Reduzierung bekommt sie momentan alle zwei Tage 1 mg Cortison, aber sie bekommt eben noch immer Entwässerung. Mal ist der Bauch schön schlank, am nächsten Tag dann aber wieder etwas größer... AB bekommt sie natürlich auch noch, da man ohnehin ein paar Tage nach Genesung noch AB geben soll, aber vor allem da die Flüssigkeit im Bauch ja nunmal auch bakteriell ist. (Allerdings: Eine Erreger-Freiheit erreicht man bei Mycoplasmen wohl nicht, sie wird immer träger dieser Bakterien bleiben und die können wohl auch immer wieder ausbrechen.)

Komischerweise: egal wie dick/dünn der Bauch ist, Bella frißt.
Außerdem ist sie eine richtige Schmusekatze - man kann sie überall anfassen und durchkneten. Wenn sie auf der Seite liegt und man krault in Richtung Bauch, dann dreht sie sich auf den Rücken, schiebt das ihr Bein unter meinem Arm durch und man darf am Bauch weitergrabbeln (da stand sie schon immer drauf :pink-heart: ). Sie ist und war nicht schmerzempfindlich am Bauch. Kein Erbrechen, kein Fieber.

Jetzt frag ich mich: Hatte jemand schon mal bei seiner Katze so eine Flüssigkeit im Bauchraum?? ...der TA vermutet, daß die kleine Seniorin bis zu ihrem Lebensende Entwässerung benötigen wird.

Vielen Dank an diejenigen, die bis zum Ende dieses Textes durchgehalten haben :verschmitzt: .

LG, Liane
 
A

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Durchhalten kein Problem - ist ja wirklich interessant. Aber Ahnung/Erfahrung habe ich keine. Ich wünsche der Süßen weiterhin gute Besserung. 🙂
 
Sehr interessanter Bericht, diese Erfahrung habe ich GsD noch nicht gemacht.
Und eine sehr tapfere Miezekatze :pink-heart: der ich noch viele schöne Jahre wünsche!

Mich würde aber interessieren, wie das mit der Entwässerung bis zum Lebensende ausschaut: bedeutet es, daß sie regelmässig punktiert werden muß?
 
Erstmal vielen Dank für Eure Antworten, auch wenn Ihr mir nicht helfen könnt - und Fragen werden selbstverständlich gern beantwortet!

So einen Erguß kannte mein TA bisher auch noch nicht bei einer Mycoplasmen-Infektion... und es ist wirklich hochinteressant, auch für mich. Vor allem: Ich hatte bei der Meldung "zuviel Flüssigkeit im Bauchraum" und der Punktion auch schon fast aufgegeben, deshalb hab ich ja meinen TA gefragt, ob ich die arme alte Katze überhaupt noch mit zwangsweiser Verabreichung von AB quälen muss.
Als das Ergebnis des Labors kam, war ich soooo was von froh über die auf meine vorgenannte Frage gegebene Antwort meines TA "Ich würde es weiterhin geben"!

Aber da sieht man mal: Man sollte bei der Meldung "Flüssigkeit im Bauchraum" nicht sofort aufgeben - und vor allem punktieren und die Flüssigkeit untersuchen lassen!!

Bisher wurde ihr das Mittel Dimazon zur Entwässerung gespritzt, seit kurzem hab ich nun Tabletten hier, die ich in Wasser auflösen kann und ihr dann per Spritze (selbstverständlich ohne Nadel) ins Mäulchen drücke. Davon pinkelt sie vermehrt (größtenteils sieht der Urin dann aus, als hätte jemand ein Glas Wasser ausgekippt - absolut klar) - allerdings "tankt" sie glücklicherweise auch genug wieder nach, was wichtig ist, damit sie nicht dehydriert.
Punktiert wurde sie nur zur Abnahme der Flüssigkeit im Bauchraum zur Einsendung ins Labor, sie hat/hatte keine Drainage in der Bauchdecke.

LG, Liane
 

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