Frollein_S
Forenprofi
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- 24. März 2022
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Bevor ich beginne, das Pflegetagebuch der beiden Ukrainerinnen zu führen, hier nochmal die Links zu den entsprechenden Vermittlungsseiten.
Ava
Frieda
Donnerstag, 14.07.2022
Nachdem am Morgen die Meldung kam, dass der Fahrer aus der Ukraine gegen 12 Uhr am vereinbarten Treffpunkt eintreffen wird, haben wir uns um zehn auf den Weg Richtung Frankfurt gemacht.
Eine gewisse Nervosität und gespannte Vorfreude auf die beiden Mädels hatten wir im Gepäck.
Wie könnte man auch nicht? Immerhin bin ich zum ersten Mal Pflegestelle und dann will man alles richtig und perfekt machen, damit die Vermittlung später so richtig gut flutscht.
Im Vorfeld sind selbstverständlich schon einige Vorbereitungen getroffen worden.
Mein Büro wurde mit Kratzmatten, Kratzbaum, Katzenklo, Näpfen, Rascheltunnel, Deckchen, Handtüchern, Spielzeugen und Kartons mit Raschelpapier ein wenig "aufgehübscht", der Katzenfuttervorrat musste drastisch aufgestockt werden, einige Zimmerpflanzen mussten aus dem Büro weichen und die Gittertüre wurde für die ersten Tage wieder präpariert (Gitter blickdicht gemacht), damit Ava und Frieda erstmal in Ruhe ankommen können, bevor sie sich mit 3 Katzen und 2 Hunden konfrontiert sehen.
Soweit so gut.
Wir hatten Glück und sind ohne größere Verzögerungen durch Stau in Frankfurt angekommen. Vor Ort habe ich nach dem falschen Fahrzeug Ausschau gehalten, was dazu führte, dass der Fahrer und ich nebeneinander standen und telefonierten, wo denn nun Person XY sei, der man die Katzen geben/bei dem man die Katzen holen müsste, ohne unseren Fauxpas zu bemerken. Auch das war schnell geklärt und so wurden mir die zwei Transportkisten mit den beiden Mädels überreicht. Irgendwie ein doch recht beklemmendes Gefühl. Mehr als 40 Stunden war der Fahrer mit den Tieren unterwegs. Sie alle müssen furchtbar müde und gestresst sein. Ich will mir überhaupt nicht vorstellen, was diese Reise für jeden einzelnen von ihnen bedeutet. Mensch wie Tier. Immerhin hatten auch die im Transporter befindlichen Tiere vor dem Krieg ein Zuhause. Vielleicht sogar ein sicheres und sehr behütetes? Wer weiß.
Ich habe es eilig, die beiden Katzingers ins Auto zu schaffen und Richtung Heimat zu kommen. Aus den Boxen müffelt es dezent unangenehm, Ava und Frieda wollen bestimmt aus ihren Fäkalien raus, haben Hunger, sind müde. Ava maunzt die ersten paar Minuten nach der Übergabe erbärmlich laut. Mir bricht es das Herz.
Auch auf der Rückfahrt müssen wir nicht länger als 10 Minuten im Stau stehen und so kann ich die beiden gegen 14.00 Uhr in meinem Büro aus ihren Boxen lassen.
Frieda lässt sich nicht lange bitten. Kaum war die Tür auf, schlüpfte ein sehr, sehr zartes Katzenmädchen aus der Transportbox und stiefelte mutig und neugierig ein paar Meter durchs Zimmer, ehe sie wieder auf mich zukam und mich anköpfelte.
Ich war etwas überrumpelt ob ihrer Zutraulichkeit, kraulte ihr vorsichtig Köpfchen und Hals und augenblicklich sprang ein Dieselmotor an. OH MEIN GOTT, ES IST SO FLAUSCHIG!
Das Flausch verteilte sich auch augenblicklich großzügig im gesamten Büro.
Ava ist deutlich zurückhaltender. Mit geöffneter Boxentür ging erst einmal das herzzerreißende Maunzen wieder los. Nach einigen Augenblicken huschte sie dann aus der Box und verschwand sofort in der Kallax-Katzen-Höhle.
Ava ist auf den ersten flüchtigen Blick, den ich auf sie erhaschen konnte, ein deutlich propperes Mädchen und wirkt insgesamt kräftiger als Frieda.
Ich habe den beiden eine 200g Dose Feringa auf zwei Näpfe verteilt und ausnahmsweise auch eine handvoll Trockenfutter dazu gestellt. Auf den Videos aus der Ukraine stand auch Trockenfutter und ich möchte keinesfalls, dass hier heute einer Hunger schieben muss. Da ich nicht weiß, wann sie die letzte Mahlzeit hatten, dachte ich, ich fange lieber erstmal klein an. Nicht, dass sie sich die Wänste vollstopfen und dann brechen müssen.
Frieda hat das Futter auch sofort angenommen und eifrig Feringa schnabuliert, dann jedoch nach etwa 50g selbstständig wieder aufgehört zu fressen. Auch am Trockenfutter war sie schon dran. Ich habe die beiden dann erstmal bis vor wenigen Minuten "alleine" gelassen. Vor allem, damit Ava sich heraustraut und sich umschauen und ggf. auch in Ruhe etwas fressen kann.
In der Zwischenzeit habe ich dann den Rest meiner Bande versorgt und die beiden Transportboxen gründlich gereinigt.
Jetzt, einige Stunden später, wollte ich berichten, wie die ersten Stunden so gelaufen sind und was soll ich sagen?
Ohne Frieda geht im Büro jetzt gar nix mehr.
Sie streicht mir um die Beine, springt auf meinen Schoß, trampelt über meine Tastatur, verteilt Kopfnüsse, köpfelt, tretelt und schnurrt. Absolute Schmusekatze scheinbar. Offen, mutig neugierig.
Ava saß bis vor wenigen Minuten hinter dem Bildschirm, an welchem ich gerade sitze und hat mich argwöhnisch beobachtet. Panisch wegrennen tut sie aber schonmal nicht, wenn ich den Raum betrete. Wir haben uns auch schon ein wenig gegenseitig angeblinzelt.
Sie hat ein ganz zauberhaftes Gesicht mit großen Kulleraugen. Und ihre Pfoten - zum reinbeißen! Ich habe überhaupt noch nie eine Katze mit einer so wundertollen Färbung gesehen. Irgendwie - besonders.
Fototechnisch muss ich langsam echt mal gucken, dass die Qualität besser wird. Ist ja furchtbar, was ich euch hier hinrotzen muss.
Aber fürs erste muss das jetzt erstmal reichen.
Ava
Frieda
Donnerstag, 14.07.2022
Nachdem am Morgen die Meldung kam, dass der Fahrer aus der Ukraine gegen 12 Uhr am vereinbarten Treffpunkt eintreffen wird, haben wir uns um zehn auf den Weg Richtung Frankfurt gemacht.
Eine gewisse Nervosität und gespannte Vorfreude auf die beiden Mädels hatten wir im Gepäck.
Wie könnte man auch nicht? Immerhin bin ich zum ersten Mal Pflegestelle und dann will man alles richtig und perfekt machen, damit die Vermittlung später so richtig gut flutscht.
Im Vorfeld sind selbstverständlich schon einige Vorbereitungen getroffen worden.
Mein Büro wurde mit Kratzmatten, Kratzbaum, Katzenklo, Näpfen, Rascheltunnel, Deckchen, Handtüchern, Spielzeugen und Kartons mit Raschelpapier ein wenig "aufgehübscht", der Katzenfuttervorrat musste drastisch aufgestockt werden, einige Zimmerpflanzen mussten aus dem Büro weichen und die Gittertüre wurde für die ersten Tage wieder präpariert (Gitter blickdicht gemacht), damit Ava und Frieda erstmal in Ruhe ankommen können, bevor sie sich mit 3 Katzen und 2 Hunden konfrontiert sehen.
Soweit so gut.
Wir hatten Glück und sind ohne größere Verzögerungen durch Stau in Frankfurt angekommen. Vor Ort habe ich nach dem falschen Fahrzeug Ausschau gehalten, was dazu führte, dass der Fahrer und ich nebeneinander standen und telefonierten, wo denn nun Person XY sei, der man die Katzen geben/bei dem man die Katzen holen müsste, ohne unseren Fauxpas zu bemerken. Auch das war schnell geklärt und so wurden mir die zwei Transportkisten mit den beiden Mädels überreicht. Irgendwie ein doch recht beklemmendes Gefühl. Mehr als 40 Stunden war der Fahrer mit den Tieren unterwegs. Sie alle müssen furchtbar müde und gestresst sein. Ich will mir überhaupt nicht vorstellen, was diese Reise für jeden einzelnen von ihnen bedeutet. Mensch wie Tier. Immerhin hatten auch die im Transporter befindlichen Tiere vor dem Krieg ein Zuhause. Vielleicht sogar ein sicheres und sehr behütetes? Wer weiß.
Ich habe es eilig, die beiden Katzingers ins Auto zu schaffen und Richtung Heimat zu kommen. Aus den Boxen müffelt es dezent unangenehm, Ava und Frieda wollen bestimmt aus ihren Fäkalien raus, haben Hunger, sind müde. Ava maunzt die ersten paar Minuten nach der Übergabe erbärmlich laut. Mir bricht es das Herz.
Auch auf der Rückfahrt müssen wir nicht länger als 10 Minuten im Stau stehen und so kann ich die beiden gegen 14.00 Uhr in meinem Büro aus ihren Boxen lassen.
Frieda lässt sich nicht lange bitten. Kaum war die Tür auf, schlüpfte ein sehr, sehr zartes Katzenmädchen aus der Transportbox und stiefelte mutig und neugierig ein paar Meter durchs Zimmer, ehe sie wieder auf mich zukam und mich anköpfelte.
Ich war etwas überrumpelt ob ihrer Zutraulichkeit, kraulte ihr vorsichtig Köpfchen und Hals und augenblicklich sprang ein Dieselmotor an. OH MEIN GOTT, ES IST SO FLAUSCHIG!
Das Flausch verteilte sich auch augenblicklich großzügig im gesamten Büro.
Ava ist deutlich zurückhaltender. Mit geöffneter Boxentür ging erst einmal das herzzerreißende Maunzen wieder los. Nach einigen Augenblicken huschte sie dann aus der Box und verschwand sofort in der Kallax-Katzen-Höhle.
Ava ist auf den ersten flüchtigen Blick, den ich auf sie erhaschen konnte, ein deutlich propperes Mädchen und wirkt insgesamt kräftiger als Frieda.
Ich habe den beiden eine 200g Dose Feringa auf zwei Näpfe verteilt und ausnahmsweise auch eine handvoll Trockenfutter dazu gestellt. Auf den Videos aus der Ukraine stand auch Trockenfutter und ich möchte keinesfalls, dass hier heute einer Hunger schieben muss. Da ich nicht weiß, wann sie die letzte Mahlzeit hatten, dachte ich, ich fange lieber erstmal klein an. Nicht, dass sie sich die Wänste vollstopfen und dann brechen müssen.
Frieda hat das Futter auch sofort angenommen und eifrig Feringa schnabuliert, dann jedoch nach etwa 50g selbstständig wieder aufgehört zu fressen. Auch am Trockenfutter war sie schon dran. Ich habe die beiden dann erstmal bis vor wenigen Minuten "alleine" gelassen. Vor allem, damit Ava sich heraustraut und sich umschauen und ggf. auch in Ruhe etwas fressen kann.
In der Zwischenzeit habe ich dann den Rest meiner Bande versorgt und die beiden Transportboxen gründlich gereinigt.
Jetzt, einige Stunden später, wollte ich berichten, wie die ersten Stunden so gelaufen sind und was soll ich sagen?
Ohne Frieda geht im Büro jetzt gar nix mehr.
Sie streicht mir um die Beine, springt auf meinen Schoß, trampelt über meine Tastatur, verteilt Kopfnüsse, köpfelt, tretelt und schnurrt. Absolute Schmusekatze scheinbar. Offen, mutig neugierig.
Ava saß bis vor wenigen Minuten hinter dem Bildschirm, an welchem ich gerade sitze und hat mich argwöhnisch beobachtet. Panisch wegrennen tut sie aber schonmal nicht, wenn ich den Raum betrete. Wir haben uns auch schon ein wenig gegenseitig angeblinzelt.
Sie hat ein ganz zauberhaftes Gesicht mit großen Kulleraugen. Und ihre Pfoten - zum reinbeißen! Ich habe überhaupt noch nie eine Katze mit einer so wundertollen Färbung gesehen. Irgendwie - besonders.
Fototechnisch muss ich langsam echt mal gucken, dass die Qualität besser wird. Ist ja furchtbar, was ich euch hier hinrotzen muss.
Aber fürs erste muss das jetzt erstmal reichen.