Knochenkrebs mit 12, Amputation?

[Lisa Herr Doktor]

Hallo liebe Katzenfreunde,

leider melde ich mich aus dem unschönsten Grund hier an.
Gestern habe ich die Horrornachricht erhalten, dass mein 12jähriger Kater am hinteren Oberschenkel ein ziemlich großes Osteosarkom hat. Bis Montag hat er sich nichts anmerken lassen, außer dass er etwas anhänglicher als sonst war. Montag hat er sich spaßig mit seiner Freundin im Wohnzimmer gebalgt und hinkte danach. Ich habe ihn abgetastet und oben an der Hüfte einen Knubbel gespürt (da fasse ich so gut wie nie hin, er mag es nicht, am Po und der Region gestreichelt zu werden). Ich habe mich ziemlich erschrocken und bin davon ausgegangen, er habe sich die Hüfte ausgerenkt beim Toben und schon diese Aussicht hat mir große Sorgen bereitet. Wir sind also gleich Dienstagvormittag zum Arzt, da kam der Horror.
Dass es nun Knochenkrebs ist, ist ein vollkommener Schock und seit gestern kann ich nur noch weinen. Die Tierärztin sagt, ohne Behandlung, die aus einer Amputation bestehen würde, hätte er noch 8-12 Wochen. Aus dem Nichts. Er ist fit, frisst und trinkt, hinkt jetzt eben ziemlich. Sie sagt dass er sich vermutlich beim Spielen etwas vertreten hat und nun der Turmorschmerz für ihn nicht mehr zu kompensieren ist.
Morgen haben wir einen Termin in der Tierklinik, die auch die Amputation vornehmen müsste.

Ich weiß überhaupt nicht, was ich tun soll. Natürlich müsste vor der OP ohnehin geschaut werden, ob es gestreut hat, falls ja wird uns die Entscheidung abgenommen und wir müssen zusehen, dass wir seine letzte Zeit noch irgendwie schön hinbekommen. Es zerreißt mir das Herz. Falls eine Operation also Amputation möglich ist, weiß ich einfach nicht, ob ich es ihm zumuten soll. Die Tierärztin sagt, wäre es ihre Katze, sie würde es lassen, da die Prognose zu unklar ist und in dem Alter die OP auch nicht ohne weiteres weggesteckt wird. Aber raten will sie uns nichts, es ist unsere Entscheidung.
Ich warte natürlich auf die Ansage der Klinik, aber wüsste gern, ob hier jemand Erfahrung, einen Rat oder einfach nur ein offenes Ohr hat. Ich fühle mich einfach so verloren und weiß nicht, wie ich das schaffen soll.
Liebe Grüße
Lisa

 

[Mihasmorgul]

Hallo!
Ja, leider haben wir auch Erfahrung.

Zuerst Frage ich dich, ob sie eine Nadelbiopsie gemacht hat? Diagnose sicher?

Ostesarkome bei der Katze streuen selten, wenn bald möglichst operiert wird. Unser Carusoe war auch 12-so eine Ansage hätte mein TA nicht gemacht. Wir haben nur die Lunge geröngt-zur Sicherheit.

Entweder du läßt amputieren oder wartest, bis der Tumor aufbricht-dann war es das.

Carusoe war hardcore Freigänger und es war der Vorderlauf- das war scheiße. Einen Hinterlauf zu verlieren ist bei weitem nicht so tragisch...auch das hatten wir schon. Die Katze kam super damit zurecht-auch Freigänger.

Also klares JA zur Op- Carusoe ist nicht an dem Osteosarkom gestorben- sondern an einem Karzinom unter der Zunge.....Jahre später.

Ich würde dir gerne Mut machen-mach das!

 

[Lisa Herr Doktor]

Hallo Mihasmorgul,
danke für deine Antwort. Für eine schnelle OP ist es wohl schon zu spät. Laut TÄ ist der Tumor vermutlich schon ein halbes Jahr am Wachsen. Wir haben eben nichts gemerkt, weil der Kater absolut kein verändertes Verhalten gezeigt hat. Ich arbeite von zu Hause und hätte das sicher bemerkt, er ist gierig wie immer, verschmust und unverschämt wie immer und singt laut um Flur seine Lieder wie immer.
Eine Biopsie wurde nicht gemacht, gestern nur geröntgt und man sieht eben am oberen Oberschenkel auch die sehr große weißliche Fläche. Keine Ahnung, ob das in der Regel als Diagnose reicht, sie hat zumindest nicht zweifelnd geklungen. Morgen ist dann wie gesagt Tierklinik. Ich bin bereit, finanziell und nerventechnisch alles zu tun, damit wir den dicken Schatz retten können, bin jetzt aber sehr verunsichert, weil sie nicht optimistisch klang und ich will ihm auch nicht ein schreckliches Ende bereiten, indem ich ihn noch amputieren lasse und er dann im April von uns geht. Dein Beitrag macht mir etwas Mut, danke. Ich muss immer wieder weinen, weil ich es überhaupt nicht begreifen kann. Auch dass er von jetzt auf gleich so starke Schmerzen zu haben scheint und ich nichts tun kann. Oh Mann ey.

 

[little-cat]

Ruf mal bei der TK Onkologie in Zürich.
Sie beraten auch und hatten in der Vergangenheit einige erfolgreiche Studien zu Knochentumoren und ob es zu spät sei und was man sonst unternehmen könnte.

https://www.tierspital.uzh.ch/de/kleintiere/RadioOnkologie/strahlentherapie.html

Alles Gute

 

[Lisa Herr Doktor]

Vielen Dank für den Link. Beraten die auch am Telefon, ohne die Katze zu kennen? Hier in der Nähe ist die Klinik in Hofheim, die wohl bekannt ist für ihre Onkologie, aber die sagen am Telefon nichts und einen Termin haben sie erst Mitte Februar, was mir dann doch etwas zu lang ist, wenn der Kater laut Ärztin ohnehin nur noch 8-12 Wochen (oh, mein Herz, dieser Gedanke!!!) hat.

 

[Hagebutti]

Hallo!
Ich hatte zwar noch keine Katze mit Krebs, aber dafür mit anderen schweren Krankheiten und kann aus Erfahrung sagen, dass Tierärzte sich eher pessimistisch äußern. Häufig wollen sie einem keine große Hoffnung machen, um hinterher nicht die Enttäuschung auf sich nehmen zu müssen. Das finde ich auch nachvollziehbar, trotzdem würde ich mich an deiner Stelle von dem Pessimismus dieser Tierärztin nicht verunsichern lassen.

Außerdem habe ich hier selbst ein Dreibeinchen, das kaum von dem fehlenden Hinterbein beeinträchtigt wird. Sie springt, klettert, rennt und ist eine vergnügte Katze.

12 ist zwar ein etwas fortgeschrittenes Alter, aber ein Greis ist er damit noch lange nicht. Nach einer Amputation könnte er mit guter Lebensqualität noch locker 5-7 Jahre leben.

Ich würde die OP auf jeden Fall versuchen, wenn sich nicht in der Klinik herausstellt, dass der Krebs sowieso schon weit gestreut hat.

Dir und deinem Kater drücke ich alle Daumen!

 

[Usambara]

Hallo,
mit einem CT/MRT lässt sich feststellen, ob der Tumor gestreut hat und wie weit er verwachsen ist mit Knoche/Gewebe etc.
Danach würde ich entscheiden, ob Amputation, oder euch noch eine innige Zeit zu gönnen.
Viel Glück!!

 

[Hagebutti]

Vielen Dank für den Link. Beraten die auch am Telefon, ohne die Katze zu kennen? Hier in der Nähe ist die Klinik in Hofheim, die wohl bekannt ist für ihre Onkologie, aber die sagen am Telefon nichts und einen Termin haben sie erst Mitte Februar, was mir dann doch etwas zu lang ist, wenn der Kater laut Ärztin ohnehin nur noch 8-12 Wochen (oh, mein Herz, dieser Gedanke!!!) hat.

Mitte Februar wäre mir auch eindeutig zu lang! Wenn du morgen einen Beratungstermin hast, kannst du das ja ansprechen. Wenn es nicht anders geht würde ich eine andere Klinik suchen.

 

[little-cat]

Vielen Dank für den Link. Beraten die auch am Telefon, ohne die Katze zu kennen? Hier in der Nähe ist die Klinik in Hofheim, die wohl bekannt ist für ihre Onkologie, aber die sagen am Telefon nichts und einen Termin haben sie erst Mitte Februar, was mir dann doch etwas zu lang ist, wenn der Kater laut Ärztin ohnehin nur noch 8-12 Wochen (oh, mein Herz, dieser Gedanke!!!) hat.

Ruf an, von anderen Leute und ich habe auch diese Erfahrung - sie helfen und wenn man die Röntgenbilder hinschickt, hilft es weiter. Auch auf E-Mail reagieren sie. Oder frag Deine TÄ ob sie sich nicht erkundigen will und Du bist dabei.

Ich habe die Erfahrung gemacht, sie rufen zurück oder geben Dir ein Termin für Dein Rückruf. Sie wollen aber oft auch eine E-Mail mit Daten und soweit möglich mit Fakten.

 

[little-cat]

Und zeitnahe die Termine verlangen. Tumore warten nicht und das wissen die TA und TKs auch aber trotzdem verschieben sie Termine.

Ich sage immer in 2 Wochen haben wir keine Chance mehr, und vielleicht könnten sie hier noch retten usw usw - überzeuge.

 

[Lisa Herr Doktor]

Mitte Februar wäre mir auch eindeutig zu lang! Wenn du morgen einen Beratungstermin hast, kannst du das ja ansprechen. Wenn es nicht anders geht würde ich eine andere Klinik suchen.

Den Beratungstermin haben wir in einer anderen Klinik, die auch amputieren würde, meine Tierärztin kann das nicht erledigen. Die sind halt keine Krebsspezialisten, aber ich kann wie gesagt nicht warten. 😐😐😐

 

[Herminekatze]

Ich habe selber keine Erfahrung. Aber seit Corona verfolge ich immer die Morgenandachten von Canterbury Cathedral, wo auch gerne die Katzen des Pfarrers dabei sind. Tiger war am Anfang vierbeinig und dann musste wegen Krebs ein Vorderbein auch komplett weg. Aber dieser Kater hat auch als Dreibein so viel Lebensfreude, das ist sehr erstaunlich.

 

[Hagebutti]

Den Beratungstermin haben wir in einer anderen Klinik, die auch amputieren würde, meine Tierärztin kann das nicht erledigen. Die sind halt keine Krebsspezialisten, aber ich kann wie gesagt nicht warten. 😐😐😐

Um ein Bein zu amputieren muss man ja auch kein Krebsspezialist sein

 

[Mihasmorgul]

Ob ich jetzt ein Ct oder Mrt machen würde- ?? Stand bei uns nie zur Debatte. Rö reicht meine ich auch.

Feinnadelbiopsie, ist für mich ein muß-zur Diagnostik.

Es wird in die Stelle gepiekt und damit Zellen entnommenen, diese werden auf einen Objektträger aufgebracht und dann eingefärbt. Dann kann der TA direkt in der Praxis eine Diagnose stellen....

Warum macht deine TA die OP nicht selbst? Oder eine Biopsie?
Ich kenne das hier alles aus einer Hand.

Ich hatte einen anderen TA um Zweitmeinung gebeten-wegen dem Vorderlauf- beide sahen aufgrund des Osteosarkomes keinen Grund zur Euthanasie. Erst beim aufbrechen der Stelle.

 

[Lisa Herr Doktor]

Ob ich jetzt ein Ct oder Mrt machen würde- ?? Stand bei uns nie zur Debatte. Rö reicht meine ich auch.

Feinnadelbiopsie, ist für mich ein muß-zur Diagnostik.

Es wird in die Stelle gepiekt und damit Zellen entnommenen, diese werden auf einen Objektträger aufgebracht und dann eingefärbt. Dann kann der TA direkt in der Praxis eine Diagnose stellen....

Warum macht deine TA die OP nicht selbst? Oder eine Biopsie?
Ich kenne das hier alles aus einer Hand.

Ich hatte einen anderen TA um Zweitmeinung gebeten-wegen dem Vorderlauf- beide sahen aufgrund des Osteosarkomes keinen Grund zur Euthanasie. Erst beim aufbrechen der Stelle.

Die Tierärztin sagt, sie kann die Amputation nicht durchführen, die OP sei zu aufwändig. Wir sind auf dem Dorf, ist eine kleine Praxis mit nur drei Mitarbeiterinnen. Biopsie werde ich morgen die Klinik darauf ansprechen. Der habe ich die Röntgenaufnahme gestern schon geschickt und es kamen zumindest keine Zweifel. Ist das erste Mal, dass wir diese haben, ich habe mein Leben Katzen, aber die durften immer an Altersschwäche sterben 😕

 

[Mihasmorgul]

Puh, sowas habe ich noch nie gehört….. hier wird man höchstens wegen Dentalröntgen weitergeschickt.

Ich finde das sorry- nicht so kompetent.

Hier gibt es meist nur eine Helferin und die operiert ja nicht.
Was macht die denn dann bei Notfällen? Zb Autounfälle oder Notkaiserschnitt?

Ich drücke euch die Daumen.!!

 

[Herminekatze]

Ich finde es aber eigentlich gut, wenn ein Ärztin oder ein Arzt zugibt, wenn er oder sie etwas lieber nicht selber macht, statt herumzupfuschen und dann hat man den Salat.

 

[Lisa Herr Doktor]

Puh, sowas habe ich noch nie gehört….. hier wird man höchstens wegen Dentalröntgen weitergeschickt.

Ich finde das sorry- nicht so kompetent.

Hier gibt es meist nur eine Helferin und die operiert ja nicht.
Was macht die denn dann bei Notfällen? Zb Autounfälle oder Notkaiserschnitt?

Ich drücke euch die Daumen.!!

Operation macht sie generell, nur eben so etwas Großes wie eine Amputation nicht. Die Klinik war jetzt auch nicht überrascht, dass sie mich weitergeschickt hat. Scheint hier normal bzu sein, dass eher die Klinik das macht.

 

[Schnoki]

Ich glaube ich habe gerade ein Dejavue. Mein Maine Coon Kater Schnoki auch 12 Jahre alt hatte auch ein Osteosarkome und zwar an der linken Schulter. Es gab keine Anzeichen, er hat wie immer gefressen, gespielt und geschmust. Im September 2019 hatte Schnoki auf einmal ein dickes linkes Vorderbein. Beim Tierarzt wurde er geröngt und ja, es wurde anschließend eine Feinnadelbiopsie gemacht
und da war sie die fürchterliche Diagnose Osteosarkome in der linken Schulter und schon so weit fortgeschritten, dass ein großer Teil vom Schultergelenk so gut wie nicht mehr da war. Die restlichen Röntgenaufnahmen zeigten, dass die Lunge und anderen Organe noch nicht betroffen waren. Mein Tierärztin sagte, dass Amputation die einzige Möglichkeit wäre. Erwähnte aber auch gleich, dass es sich hierbei um einen großen Eingriff handelt, da nicht nur das Bein sondern das komplette Schultergelenk entfernt werden muss. Ich wollte ein wenig Bedenkzeit und den Rat meiner Familie. Da es sich um ein Vorderbein handelte haben wir uns dann gegen die OP entschieden. Schnoki war zu hause und benahm sich wie immer, keine Anzeichen von Schmerzen. Ich habe dann mit meiner Tierärtin verabredet, dass ich ihn beobachte und bei jeder Veränderung mit ihm zu ihr komme. Das war aber nicht erforderlich, Schnoki war weiterhin gut drauf und vergnügt. Ich bemerkte aber im Januar, dass er anfing sich zurückzuziehen, was für Schnoki ganz ungewöhnlich war, er folgte mir sonst auf Schritt und Tritt. Und dann, ganz plötzlich fing er an abzubauen. Am 13.01.2020 habe ich ihn dann einschläfern lassen und anschließend bei uns im Garten begraben. Er war von Anfang an mein Herzenskater.
Ich kann dir also nur raten, hör auf dein Herz, beobachte deinen Kater und handle in seinem Sinn.

 

[Usambara]

Ob ich jetzt ein Ct oder Mrt machen würde- ?? Stand bei uns nie zur Debatte. Rö reicht meine ich auch.

Feinnadelbiopsie, ist für mich ein muß-zur Diagnostik.

Es wird in die Stelle gepiekt und damit Zellen entnommenen, diese werden auf einen Objektträger aufgebracht und dann eingefärbt. Dann kann der TA direkt in der Praxis eine Diagnose stellen....

Warum macht deine TA die OP nicht selbst? Oder eine Biopsie?
Ich kenne das hier alles aus einer Hand.

Ich hatte einen anderen TA um Zweitmeinung gebeten-wegen dem Vorderlauf- beide sahen aufgrund des Osteosarkomes keinen Grund zur Euthanasie. Erst beim aufbrechen der Stelle.

Beim Röntgen sieht man aber nicht den Verlauf des Sarkoms!
Sarkome verlaufen in alle Richtungen (nicht abgrenzbar), d. h. sie verwachsen mit Knochen und Gewebe, welche (s) dann auch entfernt werden muss.
Zudem sieht man Streuungen in anderen Organen nur mit CT/MRT, welche für die weitere Entscheidung maßgeblich sein sollten.
Feinnadelbiopsie, da bin ich ganz bei dir, ist das Erste, was in so einem Fall gemacht werden sollte., das Labor kann bestimmen, welche Krebszellen vorhanden sind.