Ich war dabei, als meine Hündin eingeschläfert wurde. Sie lebte bei meinen Eltern, ich war zum Studieren ausgezogen. Ich vertraute meinen Eltern, als der Anruf kommt, es sei Zeit. Ich reiste an für den Termin und war schockiert, wie "gut" es ihr ging. Das lag aber daran, dass ich länger nicht dort war, sie freute sich, mich zu sehen und das mobilisierte ihre Lebensgeister.
Die Tierärztin kam zu uns nach hause und weil mein Vater einen Nervenzusammenbruch erlitt und meine Mutter sich um ihn kümmern ging, war ich alleine mit Hund und Tierärztin.
Sie lag auf ihrem Lieblingsplatz auf der Couch und schlief recht zügig mit der Narkosespritze ein. Von der zweiten Injektion bis zum Herzstillstand dauerte es einen Moment, aber insgesamt lief das alles sehr, sehr friedlich und liebevoll ab und auch, wenn mir jetzt die Tränen kullern, obwohl es schon sooooo lange her ist und obwohl ich damals leichte Zweifel hatte, ob es nicht zu früh sei, war ich schon Tage danach ganz klar, dass es genau richtig war. Das ist eine Einstellungssache, aber meine ist: lieber zu früh als zu spät. Das gilt auch für mich selbst.
Leider habe ich schon mehrfach gelesen, dass gerade Einschläferungen, die sehr, sehr spät erfolgen, problematisch sein können. Denn, wenn der Kreislauf schon sehr runtergefahren ist, wirken weder Narkose, noch Herzstillstand-Spritze gut und es kann sein, dass es sehr lange dauert und mehrere Nachspritzen erfordert, bis das Tier wirklich stirbt. Seit ich das weiß, bin ich mir noch klarer, dass ich persönlich nicht zu lange abwarten würde.