Nun das hat einerseits etwas mit meiner persönlichen Einstellungen zu Operationen und Narkose zu tun und andererseits ist die Rolligkeit von ihr 4-5 Mal im Jahr eine Woche lang recht erträglich, fast mehr schmuselig – während sie sich sonst kaum anfassen lässt.
Ach ja, und ein Kater im Haus war ja auch nicht geplant bzw. von mir unbeeinflusst „eingezogen“. Ich dachte mir, ich schaffe das schon die beiden auseinander zu halten. Pustekuchen!
PS. Wieso heißt das nicht Sterilisieren, ist doch kein Kater?
Hallo Suse,
ich kann Deine Angst verstehen. Aber Du solltest folgendes bedenken :
- das Narkoserisiko (welches im Prinzip das einzige Risiko bei dieser OP ist) steigt entsprechend mit dem Alter des Patienten - sprich mit jedem Jahr, wo Du jetzt gewartet hast, erhöhst Du letztendlich das Risiko
- mit jeder Rolligkeit, welche nicht natürlich beendet wird durch einen Deckakt, steigt ebenso das Risiko, dass die Katze irgendwann in eine sogenannte Dauerrolligkeit gerät und desweiteren auch das Risiko einer Gebärmutterentzündung / von Zysten / Vereiterungen
Wir haben vor kurzem die 10-jährige Katze einer Frau kastrieren lassen, wo an der Gesäugeleiste ein dicker Knubbel entstanden war. Die Frau hatte ähnliche Ängste wie Du, ihre anderen Katzen waren kastriert, diese Katze war aber extrem scheu / nervös und sie wollte sie nicht mit Transport + OP "quälen". Als sie den Knubbel entdeckte, hat sie sich riesige Vorwürfe gemacht, da sie (zu Recht) den Verdacht hatte, der Knubbel würde mit der Nichtkastration zusammenhängen. Sie fuhr zu einer Klinik mit der Katze, dort wurde aufwendig geröntgt etc. und es wurde ihr gesagt, der Knubbel wäre vermutlich Krebs und müsse sofort entfernt werden. Sie wies ausdrücklich darauf hin, dass die Katze nicht kastriert sei, darauf ging Niemand ein.
Sie nahm die Katze wieder mit nach Hause, weil sie ad hoc nicht operieren lassen wollte und auch nicht das Geld hatte (hoher 3-stelliger Betrag) und kontaktierte uns.
Wir haben ihr angeboten, dass sie die Katze unserem TA vorstellt und ihr gesagt, dass auf jeden Fall bei einer Vollnarkose die Kastration gemacht werden solle... war sie mit einverstanden.
Fazit : der Knubbel hat sich - entgegen der Aussage der Klinik - als absolut harmlose Fettgeschwulst herausgestellt, aber die Kastration entpuppte sich als Lebensrettung für die Katze, denn die komplette Gebärmutter war total entartet und es waren etliche dicke Zysten und Entzündungsherde da. Spätestens einige Tage später hätte die Katze eine Not-OP haben müssen, ohne Rücksicht darauf, ob sie nüchtern ist oder fit ist...
Dies kann bei Deiner Katze auch jederzeit passieren, deshalb lass sie kastrieren, solange es keine akute Notsituation gibt und warte nicht, bis dies eintritt, denn dann geht es manches Mal wirklich um Leben oder Tod, denn Katzen zeigen leider erst sehr spät, wenn sie ein richtiges Problem haben.
Lass sicherheitshalber, wenn Du so große Angst hast, sie vorher gründlichst checken inkl. Blutbild und bitte darum, dass die Narkose möglichst schonend gemacht wird und - ganz wichtig - such Dir einen Tierarzt, der viel Erfahrung mit Katzenkastrationen hat, für den ist die OP schlicht "Peanuts" und in 15 Minuten "gegessen".
Bei der Kastration werden, wie schon geschrieben, die Eierstöcke entfernt, damit die Katze nicht mehr rollig wird. Unser Tierarzt entfernt außerdem sicherheitshalber die Gebärmutterhornspitzen ebenfalls.
Bitte lasse sie auch chipen + tätowieren, wenn sie in der Narkose ist. Das ist ein "Abwasch" und sie merkt es nicht.
PS : Übrigens löst sich dann vermutlich - und dies DAUERHAFT - auch die Scheu / Unruhe Deiner Katze. Wir kastrieren hauptsächlich scheue Streunerkatzen und nicht wenige werden nach der OP und nach erfolgter Hormonumstellung dann deutlich zahmer, teils sogar vorher scheue Katzen HANDzahm.
Du siehst, die Scheuheit bzw. trieb-/hormongesteuerte Rastlosigkeit Deiner Katze hättest Du längst durch eine Kastration Vergangenheit werden lassen können.
Dies ist nämlich ein weiterer der vielen Vorteile der Kastration, oftmals sind weibliche Katzen sehr "zickig" = sie hauen schnell zu, wenn ihnen etwas nicht passt, sind sehr launisch und nicht selten auch unsauber = pinkeln gerne mal wohin, all dies bessert sich nach der OP bzw. hört ganz auf.
Verschenke nicht weiter wertvolle Zeit, fass Dir JETZT ein Herz und lass diese OP bitte bald machen - Deine Katze hat sie nach 1-2 Tagen absolut vergessen und Du wirst Dich dann über Dich selbst ärgern, dass Du so lange damit gewartet hast.
😉
Zwei Punkte würde ich an Deiner Stelle beachten : a) nicht während einer Rolligkeit kastrieren lassen, geht zwar auch problemlos, ist aber dann mehr durchblutet als außerhalb dieser Zeit, muss ja nicht sein... und b) bitte nicht den OP-Termin so legen, dass an dem Tag 30° oder mehr sind, denn die Hitze belastet nicht nur uns, sondern auch die Tiere.