was ist jetzt der status quo?
laut schilderungen:
IMMER NOCH schluckbeschwerden, speichelfluss, "grummeln im bauch", "blubberndes schnurren".
das ist jetzt von ferne schlecht zu beurteilen, trotz des videos.
wirklich hart finde ich die aussagen der tierärztin:
1.) zum thema "abstrich bringt nichts, viel zu viele erreger vorhanden" hatte ich schon was geschrieben, das ist absoluter nonsens.
2.) kein antibiotikum weil antibiotika das immunsystem schwächen --> was soll das denn bitte? wenn pathogene (!) bakterien da sind (ob sie pathogen sind oder nicht, das ist eine frage des wissen bzw. der kompetenz und der auswertung der symptome, hängt von dem ort/der lage der erreger ab und der symptomatik), dann muss man eben auch behandeln. hier war(/ist?) sehr wahrscheinlich eine virale infektion gegeben - ob auch bakterien mit an bord waren, kann man nicht wissen, da keine erregerbestimmung gemacht wurde. gegen viren gibt man natürlich keine antibiotika, weil antibiotika nur gegen bakterien wirken.
3.) "ABER, das schlucken blieb. Auch wenn es nicht das gleiche schlucken war. Sie sagte dann nur...es sind wahrscheinlich noch ein paar Bläschen weiter unten wo von oben nicht zu sehen sind."
--> der tierärztin ist schon klar, dass herpesviren aus den oberen auch in die unteren atemwege wandern können? sprich: eine infektion der oberen atemwege, die nicht adäquat behandelt wird/wurde, auf die unteren übergehen kann?
herpesviren in den unteren atemwegen sind selten, aber sie kommen vor. und sie können lebensgefährlich werden.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4712990/
(betont selten, aber nachgewiesen: fall von fetter gastritis bei einer katze durch herpesviren)
aufgrund der diffusen symptomatik oben KANN natürlich alles mögliche in frage kommen an krankheitsursachen.
ich bin kein tierarzt, keiner hier hat die katze direkt vor sich usw., ABER ... in anbetracht der VORGESCHICHTE der katze - einer infektion der oberen atemwege, vermutlich aufgrund eines viralen befalls oder zumindest mit viraler beteiligung, seitdem die jetzigen symptome bestehen - erscheint es doch sinnvoll und LOGISCH, hier anzusetzen.
in anbetracht dessen, dass weder eine erregerbestimmung gemacht wurde, ein präparat gegeben wurde, dass nicht unbedingt zielgerichtet "funktioniert" und auch keine allzu hohe wirkwahrscheinlichkeit hat, darüber hinaus aus dem thread hier nicht hervorgeht, ob überhaupt das behandlungsschema eingehalten wurde und darüber hinaus die symptome, die damals im rahmen dieser undiagnostizierten behandlung entstanden sind, IMMER NOCH vorhalten ... sollte DAS DOCH DER AUSGANGSPUNKT jeder weiteren diagnostik und behandlung sein.
was tun?
1.) eine lavage? falls das "blubbernde schnurren" aus dem atemwegen kommt, kommen könnte, wüsste man hier zweifelsfrei, was in den unteren atemwegen vor sich geht, wenn man die spülprobe auf ALLES (ALLE (!) bakterien, viren (!), parasiten und pilze) testen lässt.
2.) eine endoskopie?fremdkörper, umfangsvermehrungen etc. könnte man damit ausschließen. fragt sich eben, ob das im rahmen des röntgens schon vollumfänglich ausgeschlossen werden konnte (keine ahnung) UND ob das überhaupt der statistisch wahrscheinlichste fall ist (siehe vorgeschichte).
3.) rachenabstrich auf viren und bakterien? die flora in den unteren und oberen atemwegen KANN identisch sein, muss aber nicht. wenn oben kein herpes gefunden wird, heißt das nicht, dass nicht unten herpes wächst. wenn oben herpes herauskommt, heißt das nicht, dass unten auch herpes (oder etwas anderes) wächst usw..
4.) herz? aufgrund der beschreibung lässt sich jetzt nicht unbedingt vermuten, dass hier evtl. ein herzproblem vorliegen könnte. ein solches könnte man mit einem herzultraschall mit farbdoppler ausschließen oder bestätigen.
was die videos angeht:
ich sehe hier nichts, was auf eine atemwegsinfektion hindeutet. das muss allerdings nichts heißen. videos sind nicht wahnsinnig aussagekräftig, momentaufnahmen, ich bin kein tierarzt usw..
der punkt ist: katzen schlucken schon mal auch beim schnurren ab. andererseits schreibst du, dass sich für dich etwas geändert hat. ich tendiere immer dazu, aus eigener erfahrung, die warte eines umsichtigen und liebenden tierhalters ernst zu nehmen. viele ärzte machen das nicht, dennoch erkennt man als halter eben meines erachtens nach oft kleinigkeiten, die anderen und auch dem tierarzt nicht so auffallen. der punkt ist auch, dass ich nirgends jenes "blubbernde schnurren" wahrnehmen konnte - das ist eine frage der sprache. meine zora hatte etwas, dass ich als "blubberndes schnurren" bezeichnet habe. da war für mich ganz klar hörbar ein knistern, schleim usw. - wurde damals als verschlechterung des asthmas abgetan, was es für mich gefühlt definitiv nicht war und nachher auch objektiv nicht: es war eine fette und total verschleimte lungenentzündung.
in anbetracht der videos erscheinen untersuchungen wie lavage, endo, etc. "über das ziel hinausgeschossen", weil die katze objektiv hier gut aussieht, die untersuchungen natürlich alle an und für sich auch ein risiko bergen (allerdings ein kalkulierbares, wenn jemand das nicht nur hin und wieder macht --> kompetenz und übung des arztes!).
ich weiß nicht genau, was ich dir hier raten soll. ich würde an deiner stelle sehr sicher der sache auch nachgehen.
im rachen sieht man wirklich gar nichts mehr, nichts, was auf ein vorhandensein von viren hindeuten könnte?
wie sieht es eigentlich mit den zähnen aus? sind die zähne in ordnung, wurde da mal was gemacht? calici zb. tritt ja auch gerne mal in verbindung mit forl auf, forl kann auch zu vermehrtem speichelfluss führen!