Rickie
Forenprofi
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- 28. Mai 2012
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Zu Frühkastration:
Nein das ist nicht zwingend besser.
Das Narkoserisiko ist bei 3-4 Monate alten Kitten erhöht.
CP,
eigentlich schade, dass Du nicht darauf eingegangen bist, welche Narkoserisiken bei 3 bis 4 Monate alten Katzen erhoeht sind und warum.
Da das Folgende das Thema zu sehr verwaessern wuerde, spoilere ich das mal, weil mich das Problem wirklich interessiert.
Ich gehe mal auf einige ein, von denen ich einfachannehme, die koenntest Du evtl. meinen, wobei ich es schade finde, dass manche Tieraerzte, die weder fruehe noch Fruehkastra durchfuehren wollen, so unreflektiert und aus dem Gesamtzusammenang der Kastra insgesamt heraus argumentieren.
Wobei auch nicht unerwaehnt bleiben sollte, dass eine optimale Narkoseauswahl und -ausfuehrung die Risiken drastisch minimieren koennen.
Sehr junge Katzen unterkuehlen schneller. Logisch, haben ja weniger Koerpermasse und kaum Speckschicht. Jedoch ist die Aufweckphase wesentlich kuerzer, in der Regel bei 10 bis 14 Wochen alten Katzen um die 10 bis 15 Minuten, wodurch die Gesamtnarkosezeit zur Kastra auch nur um die 30 Minuten betraegt, bis die Katze also wieder munter ist. Die Aufweckphase sollte zudem sowieso unter geeigneter Waermequelle erolgen.
Unterzuckerung kann ein Problem sein. So junge Katzen sollte man nicht 8 Stunden vor der OP fasten lassen, sie haben ja auch eine schnellere Verdauung. Ausserdem sollten die Katzen ohnehin waehrend der Narkose eine Infusion bekommen, die dieses Problem minimiert.
Die Infusion minimiert auch das Problem, dass Nieren und Leber der Katzen angegriffen werden koennten, da die Narkosestoffe und deren Abbauprodukte somit schnell wieder ausgespuelt werden. Und da der Metabolismus juengerer Katzen schneller ist und die Narkosedauer geringer, sehe ich dieses Problem als kleiner an als bei aelteren Katzenkindern.
Zwischenfaelle waehrend der Narkose insgesamt koennen unterteilt werden in Narkose als solche und Aufweckphase. Je kuerzer die Aufweckphase, desto geringer die Chance von Zwischenfaellen. Und je aelter die Katze, desto laenger die Aufweckzeit.
Eine 6 bis 9 Monate alte Katze braucht da schon wesentlich laenger als eine 3 bis 4 Monate alte Katze.
Ich verlinke mal nur einen einzigen deutschsprachigen Artikel, der einige Literaturquellen zu diesem Thema enthaelt, neben dem Hinweis, dass Katzen zwischen der 6. und 14. Woche Narkosen besser vertragen als im Alter danach, und dass sie sich nach der Narkose schneller und besser erholen. Das Risiko der gesamten OP und Narkose ist geringer und beides einfacher durchzufuehren.
http://www.katzen-fieber.de/kastration.php#12
Im englischsprachigen Raum gibt es wesentlich mehr, auch Langzeit-, erfahrungen dazu, die wesentlich positiver ausfallen, als man es im deutschsprachigen raum gemeinhin annimmt.
Auf etwas moechte ich noch eingehen, was man eigentlich im Zusammenhang mit dem Narkoserisiko ansehen sollte, und das ist, alle Vor- und Nachteile, alle Risiken einer frueheren oder spaeteren Kastra im Zusammenhang zu betrachten.
Es werden immer mehr Katzen immer frueher potent, weil halt immer mehr Katzen genug Futter und ein warmes Plaetzchen haben. Immer oefter sind Katzen schon mit 4 Monaten potent. Eine erste Rolligkeit muss nicht sein, weil die auch schon Gesaeuge und Gebaermutter beeintraechtigen kann. Man kann einfach kaum abschaetzen, wann eine Katze potent wird, also warum bs zum 6., 8., 12. Monat warten? Entzuendungen und Auffaelligkeiten provozieren?
Zweifache Hormonumstellung kurz hintereinander?
Das Fettgewebe unter der Haut ist mit der Geschlechtsreife anders ausgepraegt als vorher, die Narbe heilt langsamer ab. Auf den vollen Umfang, wie u.a. Lebensqualitaet der Katze, gehe ich lieber nicht mehr ein.
Was ich allerdings persoenlich sehr auffaellig fand, sind Atemstillstaende zu Beginn der Narkose, und da traf es eigentlich nach meiner Beobachtung nie die richtig kleinen Wutzel, sondern immer nur groessere Katzen, ich wuerde jetzt mal pauschal um die 8 bis 10 Monate und aelter, schaetzen. Bei 1 bis 3 % derartiger Zwischenfaelle ein nicht zu unterschaetzender Faktor, wobei gut geschulte Kraefte und eine gute Ausruestung fast immer so eingreifen koennen, dass keine Schaeden oder gar Todesfolge auftreten.
Bei Kastras in guter vierstelliger Zahl, die ich erlebt habe, in einem Direktvergleich von jeweils guter dreistelliger Hoehe, kann ich es wirklich nicht bestaetigen, dass bei recht jungen Tieren ein hoeheres Risiko besteht als bei Katzen ab dem 6. Monat. Darum geht es aber weniger.
CP, wenn Du magst, kann das Thema ja ausgelagert werden und Du kannst, wenn Du willst, mal spezifischere Risiken zur Diskussion stellen; vielleicht sind ja auch andere daran interessiert.
Und was immer ein Problem bleiben wird, ist die Bezahlbarkeit. Fuer nicht so betuchte Privatpersonen, fuer Vereine, fuer Tierheime, die keine Vermittlungschancen haben, wenn die Gebuehr zu hoch ist, fuer kostenlose Kastra-Aktionen. Aber das wuerde jetzt wirklich den Rahmen sprengen.
Wobei auch nicht unerwaehnt bleiben sollte, dass eine optimale Narkoseauswahl und -ausfuehrung die Risiken drastisch minimieren koennen.
Sehr junge Katzen unterkuehlen schneller. Logisch, haben ja weniger Koerpermasse und kaum Speckschicht. Jedoch ist die Aufweckphase wesentlich kuerzer, in der Regel bei 10 bis 14 Wochen alten Katzen um die 10 bis 15 Minuten, wodurch die Gesamtnarkosezeit zur Kastra auch nur um die 30 Minuten betraegt, bis die Katze also wieder munter ist. Die Aufweckphase sollte zudem sowieso unter geeigneter Waermequelle erolgen.
Unterzuckerung kann ein Problem sein. So junge Katzen sollte man nicht 8 Stunden vor der OP fasten lassen, sie haben ja auch eine schnellere Verdauung. Ausserdem sollten die Katzen ohnehin waehrend der Narkose eine Infusion bekommen, die dieses Problem minimiert.
Die Infusion minimiert auch das Problem, dass Nieren und Leber der Katzen angegriffen werden koennten, da die Narkosestoffe und deren Abbauprodukte somit schnell wieder ausgespuelt werden. Und da der Metabolismus juengerer Katzen schneller ist und die Narkosedauer geringer, sehe ich dieses Problem als kleiner an als bei aelteren Katzenkindern.
Zwischenfaelle waehrend der Narkose insgesamt koennen unterteilt werden in Narkose als solche und Aufweckphase. Je kuerzer die Aufweckphase, desto geringer die Chance von Zwischenfaellen. Und je aelter die Katze, desto laenger die Aufweckzeit.
Eine 6 bis 9 Monate alte Katze braucht da schon wesentlich laenger als eine 3 bis 4 Monate alte Katze.
Ich verlinke mal nur einen einzigen deutschsprachigen Artikel, der einige Literaturquellen zu diesem Thema enthaelt, neben dem Hinweis, dass Katzen zwischen der 6. und 14. Woche Narkosen besser vertragen als im Alter danach, und dass sie sich nach der Narkose schneller und besser erholen. Das Risiko der gesamten OP und Narkose ist geringer und beides einfacher durchzufuehren.
http://www.katzen-fieber.de/kastration.php#12
Im englischsprachigen Raum gibt es wesentlich mehr, auch Langzeit-, erfahrungen dazu, die wesentlich positiver ausfallen, als man es im deutschsprachigen raum gemeinhin annimmt.
Auf etwas moechte ich noch eingehen, was man eigentlich im Zusammenhang mit dem Narkoserisiko ansehen sollte, und das ist, alle Vor- und Nachteile, alle Risiken einer frueheren oder spaeteren Kastra im Zusammenhang zu betrachten.
Es werden immer mehr Katzen immer frueher potent, weil halt immer mehr Katzen genug Futter und ein warmes Plaetzchen haben. Immer oefter sind Katzen schon mit 4 Monaten potent. Eine erste Rolligkeit muss nicht sein, weil die auch schon Gesaeuge und Gebaermutter beeintraechtigen kann. Man kann einfach kaum abschaetzen, wann eine Katze potent wird, also warum bs zum 6., 8., 12. Monat warten? Entzuendungen und Auffaelligkeiten provozieren?
Zweifache Hormonumstellung kurz hintereinander?
Das Fettgewebe unter der Haut ist mit der Geschlechtsreife anders ausgepraegt als vorher, die Narbe heilt langsamer ab. Auf den vollen Umfang, wie u.a. Lebensqualitaet der Katze, gehe ich lieber nicht mehr ein.
Was ich allerdings persoenlich sehr auffaellig fand, sind Atemstillstaende zu Beginn der Narkose, und da traf es eigentlich nach meiner Beobachtung nie die richtig kleinen Wutzel, sondern immer nur groessere Katzen, ich wuerde jetzt mal pauschal um die 8 bis 10 Monate und aelter, schaetzen. Bei 1 bis 3 % derartiger Zwischenfaelle ein nicht zu unterschaetzender Faktor, wobei gut geschulte Kraefte und eine gute Ausruestung fast immer so eingreifen koennen, dass keine Schaeden oder gar Todesfolge auftreten.
Bei Kastras in guter vierstelliger Zahl, die ich erlebt habe, in einem Direktvergleich von jeweils guter dreistelliger Hoehe, kann ich es wirklich nicht bestaetigen, dass bei recht jungen Tieren ein hoeheres Risiko besteht als bei Katzen ab dem 6. Monat. Darum geht es aber weniger.
CP, wenn Du magst, kann das Thema ja ausgelagert werden und Du kannst, wenn Du willst, mal spezifischere Risiken zur Diskussion stellen; vielleicht sind ja auch andere daran interessiert.
Und was immer ein Problem bleiben wird, ist die Bezahlbarkeit. Fuer nicht so betuchte Privatpersonen, fuer Vereine, fuer Tierheime, die keine Vermittlungschancen haben, wenn die Gebuehr zu hoch ist, fuer kostenlose Kastra-Aktionen. Aber das wuerde jetzt wirklich den Rahmen sprengen.