2 kleine Wildlinge - Expertenwissen gefragt

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Avelia

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30. Juni 2022
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Hallo ihr Lieben,

Vor 11 Tagen habe ich 2 Wildlinge (hatten noch nie Menschenkontakt) aufgenommen, wir haben mit dem Einfangen gewartet, bis sie selbstständig gefressen haben und flügge geworden sind. Eine Freundin von mir, die bereits 2 Katzen hat, wird die Beiden übernehmen, sobald sie sich an Menschen gewöhnt haben. Wir planen, die halbwilde Mutterkatze sterilisieren zu lassen.

Anfangs habe ich die Kitties in einem Raum im Wohnkeller untergebracht, da sind sie noch die Wände hoch gegangen. Mittlerweile haben sie sich auch daran gewöhnt, in einem geschlossenen Raum zu sein. Nach ein paar Tagen übersiedelten sie in unser großes Vorzimmer und Badezimmer, damit sie sich an unsere Anwesenheit gewöhnen können.
Die Kitties machen sich ganz toll, benutzen das Katzenkisterl (anfangs mit Erde, dann gemischt mit Streu, jetzt mit nicht klumpendem Streu), fressen viel (Futterumstellung auf Nassfutter hat geklappt) und benutzen das Kratzbrett. Vormittags ist Quietschkonzerttime, aber das wird auch immer weniger. Obwohl ich viel Zeit mit Ihnen in Ruhe verbringe, pfauchen sie noch, wenn ich gehe und reagieren panisch. Streicheln kann ich sie manchmal mit dem Stäbchen von der Katzenangel (das mach ich, damit sie sich daran gewöhnen) und sie spielen mit der Katzenangel. Ich hab mich ein bißchen eingelesen und möchte den Ansatz ohne Zwang verfolgen, dass die Kätzchen von allein kommen und zeigen, wann sie bereit sind, gestreichelt zu werden.
Was meint Ihr zu diesem Ansatz?

Eine Frage hätte ich noch:
Natürlich möchte ich gerne zum Tierarzt, um sie entwurmen usw. zu lassen. Die Tierärztin hat gemeint, dass ich warten soll, bis sie zutraulich sind oder sie abwiegen soll (dafür müßte ich sie einfangen und das wäre der totale Stress für sie und fürs Vertrauen auch nicht förderlich).
Sie dürften recht clever sein, in die Transportbox, mit der ich die aus dem Wohnkeller ins Vorzimmer übersiedelt habe, gehen sie nicht mehr hinein.
Wie und was mache ich in diesem Fall am besten?

Vielen Dank für eure Antworten!
 
A

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Willkommen 😀
Das Muttertier kastrieren lassen Sterilisation wird kaum noch gemacht und die Kastration hat nur Vorteile.
Ich würde eine Transportbox wählen, die als Schlafmöglichkeit genutzt werden kann und diese dauerhaft geöffnet in die Wohnung inte und positiv zb mit Lieblingsleckerli verknüpfen, hast du das bereits probiert?
 
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Hallo andkena, danke schön 🙂

Die Transportbox steht ohne Tür seit der Übersiedlung aus dem Wohnkeller in ihrem Bereich, sie ist weich mit Handtüchern ausgelegt, damit sie bequem ist. Ich werde ihnen gleich heute Leckerlies rein legen, danke für den Tipp!

Das dem Sterilisieren/Kastrieren wußte ich gar nicht - ich hätte mich da ohnehin auf den Tierarzt verlassen. Bin nicht ganz up to date, es ist schon länger her, dass ich eigene Katzen hatte, sie sind leider schon verstorben 🥺

Heute hatten wir einen kleinen Erfolg, das schwarze Katzenkind hatte die Pfötchen auf den Beinen meines Mannes. So ein schönes Gefühl, das rührt mich richtig! 😍
 
Das ist doch ein schöner Fortschritt. Ja, am besten die Kittys von sich aus kommen lassen. Mit ihnen sprechen, Spiel anbieten, aber nicht bedrängen Und so verhalten wie immer.
 
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Danke, das werde ich machen 🙂
Wie siehst Du das mit dem Tierarztbesuch/wiegen wegen des Vertrauens - soll ich es aufschieben solange keine Probleme auftreten?
 
Wie alt sind sie jetzt?
 
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Gute Frage, ich kann es nicht genau sagen. Sie waren noch keine 12 Wochen als wir sie gefangen haben - ich weiß, dass das nicht optimal ist, aber sie sind vom Dachboden runter flügge geworden Richtung Wald und sind am Tag davor verschwunden gewesen, die Mutterkatze hat verzweifelt nach ihnen gerufen und sie waren weg. Deshalb die Entscheidung, sie vorzeitig zu holen, als sie wieder aufgetaucht sind. Sie haben noch gelegentlich getrunken, aber schon selbstständig gefressen und die Augen waren nicht mehr blau.
 
Zunächst würde ich eine Sammelkotprobe von drei Tagen ins Labor schicken bzw. über den Tierarzt schicken lassen. Sie sollten nämlich wurm und parasitenfrei sein vor der Impfung.
Die Impfung würde ich zeitnah machen lassen, wenn es möglich ist, und dann sollte ja auch die Kastration mit ca vier Monaten erfolgen.
Auch im Hinblick auf den Umzug zur Freundin und eine Vergesellschaftung.
 
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Von der Entwicklung her werden sie vielleicht 7-8 Wochen gewesen sein, schätze ich. Sie sind jetzt 13 Tage bei uns.

Das ist die Idee mit der Kotprobe - warum hat mich die Tierärztin nicht darauf gebracht?

Die Kastration wird meine Freundin verlässlich bei ihrem Tierarzt machen lassen. Die zwei bei ihr lebenden, sozialen Katzen sind beide kastriert.

Meinst du dass eine Zusammenführung erst nach der Kastration der Kleinen besser wäre?
 
Meinst du dass eine Zusammenführung erst nach der Kastration der Kleinen besser wäre?
Ja, das wäre unbedingt ratsam. Und geimpft sollten sie dann auch sein, vor dem Impfen entwurmen.
Die Augen beginnen sich in der 6. Woche umzufärben, bis um die 10. Woche sind sie so murkelig farben und je nach Endfarbe dauert es dann noch mehr oder weniger kurz oder lange. Mit 12 Wochen sind sie aber schon ganz gut eingefärbt.

Das Gewicht wäre ein guter Parameter. Kannst Du sie nicht in irgend einem Gefäß wiegen? Körbchen, Bettchen, sowas?
Für Wildlinge machen sie aber sehr gute Fortschritte. 🙂

Sind es 2 Kater oder 2 Katzen oder gemischt? Entsprechend würde ich mit der Kastra nämlich nicht lange fackeln; mit 16 Wochen sollte die gegessen sein.
 
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Danke für Deinen input, Rickie.
Entwurmung und Impfung hätte ich sowieso vorm Umzug gemacht.

Wegen dem Gewicht - ja, da müßte ich sie hochheben und in eine Schüssel setzen, das geht sicher nicht ohne großen Widerstand. Ich möchte das Vertrauen nicht brechen, deshalb habe ich sowas bis jetzt unterlassen. Vielleicht mache ich mir zu viele Gedanken? Hat da jemand von euch Erfahrung? Wie macht ihr das mit Wildlingen bez. wiegen/Impfung?

Für die Kastration wird 100%ig gesorgt, das ist mir ein wichtiges Anliegen. Wäre es vielleicht gut die Kastration zu machen und sie direkt nach dem Eingriff zu übersiedeln? Sie bekommen dort ein extra Zimmer für den Anfang.
Das Tigerl ist meiner Meinung nach, soweit ich es beim Spielen beurteilen konnte, ein Kater. Es ist deutlich größer, gemächlicher, tollpatschiger und hat Riesenpfötchen.
Der Schwärzling ist das mutigere, beim spielen und klettern geschicktere und zartere Kitten. Ich vermute, es ist eine Katze, mit dem schwarzen Fell ist das aus der Entfernung nicht so leicht zu erkennen.

Das freut mich wenn Du meinst, sie machen gute Fortschritte. Ich geb mir auch wirklich Mühe mit den Beiden, auch wenn mir die Erfahrung fehlt 😊 - und mit eurer Unterstützung kriegen wir die kleinen schon zahm! 🙏
 
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Von der Entwicklung her werden sie vielleicht 7-8 Wochen gewesen sein, schätze ich. Sie sind jetzt 13 Tage bei uns.

Das ist die Idee mit der Kotprobe - warum hat mich die Tierärztin nicht darauf gebracht?

Die Kastration wird meine Freundin verlässlich bei ihrem Tierarzt machen lassen. Die zwei bei ihr lebenden, sozialen Katzen sind beide kastriert.

Meinst du dass eine Zusammenführung erst nach der Kastration der Kleinen besser wäre?
Ja, bitte vor der Zusammenführung kastrieren lassen, da unkastrierte in der Rangfolge höher stehen und das kann Probleme geben.
Und bitte ggf entwurmen(bei positiver Kotprobe) vor der Impfung, nicht gleichzeitig. Denn das belastet den kleinen Organismus zu sehr und die Impfung wirkt dann nicht richtig.
 
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Kannst du sie nach der Kastra noch eine Woche bei dir behalten, in der vertrauten Umgebung? Das hält den Stress kleiner und verhindert, dass die neue Umgebung evtl. mit unangenehmer Erfahrung verknüpft wird.
 
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Das ist ein ehemaliger Wildling:
43918190io.jpg

Zusammen mit seiner Schwester mit Falle in einer Tiefgarage gefangen. Da waren die beiden so um die 10-12 Wochen alt.
Beide waren anfangs super verängstigt, haben gezittert und sind in Schockstarre verfallen wenn Mensch sich ihnen genähert hat. Viel Zeit, Geduld, Präsenz und Spiel hat beide auftauen lassen. Das Kerlchen auf dem Foto war relativ fix zugänglich und hat nach Streicheleinheiten gefragt. Seine Schwester brauchte länger. Sie hat immer argwöhnisch beobachtet, aber wollte nicht angefasst werden. Irgendwann platzte der Knoten aber doch und mittlerweile kann ich auch sie hochnehmen und sie schnurrt und schmiegt sich an meine Schulter.
Also. Geduld und Präsenz. Hinsetzen, vorlesen, mit Spielangel mit ihnen spielen - das wird!
 
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@andkena: Okay, das werde ich genau so machen, erst entwurmen (bei pos. Kotprobe), später impfen und Kastration noch vorm Umzug 👍

@Fusseltruppe: die Beiden dürfen so lange bleiben, wie sie brauchen. Natürlich geht das 🙂

Die Beiden haben eine neue Angewohnheit, sie liegen und schlafen nun manchmal übereinander in ihrer Lieblingsecke (ist nur mehr Platz für eine/n, da sie gewachsen sind), das sieht so goldig aus! 😍
 
Das ist ein ehemaliger Wildling:
43918190io.jpg

Zusammen mit seiner Schwester mit Falle in einer Tiefgarage gefangen. Da waren die beiden so um die 10-12 Wochen alt.
Beide waren anfangs super verängstigt, haben gezittert und sind in Schockstarre verfallen wenn Mensch sich ihnen genähert hat. Viel Zeit, Geduld, Präsenz und Spiel hat beide auftauen lassen. Das Kerlchen auf dem Foto war relativ fix zugänglich und hat nach Streicheleinheiten gefragt. Seine Schwester brauchte länger. Sie hat immer argwöhnisch beobachtet, aber wollte nicht angefasst werden. Irgendwann platzte der Knoten aber doch und mittlerweile kann ich auch sie hochnehmen und sie schnurrt und schmiegt sich an meine Schulter.
Also. Geduld und Präsenz. Hinsetzen, vorlesen, mit Spielangel mit ihnen spielen - das wird!
Oh, danke fairydust, das ist großartig was Du da gezaubert hast! Wie toll! Berührend! Deine Geschichte macht mir Mut.
Wie meine beiden Gäste, die haben anfangs auch gezittert, wenn ich mich nur im Raum aufgehalten habe. Sie sind die Wände hoch gegangen vor lauter Verzweiflung. Das Schwarze hat sich vor Angst in der Luft zwischen Stuhllehne und Wand gespreizt - sowas hab ich noch nie gesehen - wobei ich auch noch nie Wildlinge hatte. Mittlerweile liegen sie ganz entspannt im Badezimmer, außer ich komme zu nahe oder sie erschrecken, dann pfauchen sie. Aber es ist schon ein großer Erfolg dass sie sich an das Leben drinnen gewöhnt haben.
Genau das mache ich, Zeit mit Ihnen im Sitzen verbringen, reden/vorlesen, mit der Spielangel spielen,...
Jede Katze ist anders, aber weißt Du noch ungefähr wie lange es bei dir gedauert hat, bis sie sich streicheln ließen?
 
Werbung:
Unsere Pflegekatzen werden grundsätzlich immer entwurmt wenn sie direkt von der Straße kommen, da Untersuchungen auf Endoparasiten leider nicht immer zuverlässig sind. Zusätzlich werden alle Katzen auf Giardien getestet.
Falls der Kot auffällig sein sollte, machen wir ein großes Kotprofil inklusive Cryptosporidien und Tritrichomonas foetus als PCR.

Die medizinische Versorgung geht bei uns grundsätzlich immer vor. Sprich, die Katzen werden in jedem Fall behandelt und geimpft, auch wenn sie sich noch nicht anfassen lassen. Im Anschluss kann man dann in Ruhe daran arbeiten, Vertrauen aufzubauen.

Bezüglich der Entwurmung wiegen wir extrem scheue Katzen in der Regel nicht extra, sondern schätzen das Gewicht. Das kann natürlich aber etwas schwierig sein wenn man nicht viel Erfahrung mit dem Gewicht junger Katzen hat. Bei Produkten wie z.B. Milbemax hat man aber generell einen so großen Spielraum, dass man eigentlich nicht viel falsch machen kann.

Milbemax für kleine Katzen:
0,5 - 1 kg Körpergewicht: 1/2 Tablette
1 - 2 kg Körpergewicht: 1 Tablette
 
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Unsere Pflegekatzen werden grundsätzlich immer entwurmt wenn sie direkt von der Straße kommen, da Untersuchungen auf Endoparasiten leider nicht immer zuverlässig sind. Zusätzlich werden alle Katzen auf Giardien getestet.
Falls der Kot auffällig sein sollte, machen wir ein großes Kotprofil inklusive Cryptosporidien und Tritrichomonas foetus als PCR.

Die medizinische Versorgung geht bei uns grundsätzlich immer vor. Sprich, die Katzen werden in jedem Fall behandelt und geimpft, auch wenn sie sich noch nicht anfassen lassen. Im Anschluss kann man dann in Ruhe daran arbeiten, Vertrauen aufzubauen.

Bezüglich der Entwurmung wiegen wir extrem scheue Katzen in der Regel nicht extra, sondern schätzen das Gewicht. Das kann natürlich aber etwas schwierig sein wenn man nicht viel Erfahrung mit dem Gewicht junger Katzen hat. Bei Produkten wie z.B. Milbemax hat man aber generell einen so großen Spielraum, dass man eigentlich nicht viel falsch machen kann.

Milbemax für kleine Katzen:
0,5 - 1 kg Körpergewicht: 1/2 Tablette
1 - 2 kg Körpergewicht: 1 Tablette

Danke bohemian muse 🙂
Das macht natürlich Sinn, im Nachhinein gesehen hätte ich es auch so machen sollen.
Der erste Kot war normal. Der Kot danach war anfangs eher weich (kein Durchfall) und hatte ein ordentliches Aroma - nach ein paar Tagen hat er sich normalisiert (möglicherweise die Futterumstellung?) - die Konsistenz und der Geruch sind meines Erachtens jetzt normal.

Du hast Recht, das Körpergewicht kann ich überhaupt nicht schätzen. Sie fressen im Moment um die 400 g Feuchtfutter täglich, manchmal mehr, plus Trockenfutter und Leckerlies.
Dann heißt es in den nächsten Tagen entwurmen. Drückt mir die Daumen! 👍
 
Ich würde auf jeden Fall das Trockenfutter weglassen. Trockenfutter eignet sich für Katzen überhaupt nicht. Dafür trinken sie als ehemalige Wüstenbewohner viel zu wenig.
TF bekommen meine wenn überhaupt mal als Leckerlies in ganz geringer Menge.
 
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Ich würde auf jeden Fall das Trockenfutter weglassen. Trockenfutter eignet sich für Katzen überhaupt nicht. Dafür trinken sie als ehemalige Wüstenbewohner viel zu wenig.
TF bekommen meine wenn überhaupt mal als Leckerlies in ganz geringer Menge.

Danke Schnoki, Trockenfutter gebe ich nur ganz wenig, da ich gelesen habe, dass man den Kitten jetzt möglichst abwechslungsreiche Nahrung geben sollte damit sie zumindest einmal alles kennen lernen.
Mit der Info werde ich das Trockenfutter zukünftig weg lassen. Sie bevorzugen ohnehin Nassfutter.
 
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