Bei uns in der Gegend gibt es ein Tierheim umgeben von Bauernhöfen. Die MA des Tierheims haben eine Zeitlang die Katzen der Bauern heimlich gefangen und kastrieren lassen. Die Bauern waren und sind uneinsichtig. Leider wurde dem Tierheim das Kastrieren nun offiziell verboten.
Den Bauern ist es völlig egal, ob sie Abnehmer für ihre Kitten finden.
Das ist zum Heulen.
Es wäre ja auch völlig ok, wenn sie ab und an mit einer Kätzin einen Wurf aufwachsen lassen, für Nachschub am Hof als Mäusejäger - EINE Kätzin und EIN Wurf und dann Kastra... oder auch 'ne Hormonpille. Dann eben überzählige Kätzchen seriös abgeben, zwei behalten, aufziehen u.s.w. Da hätte man dann auch immer eine kleine Katzensippe am Hof, aber ohne diese verheerenden Folgen. Setzt aber voraus, dass man sich kümmert. Dahinter her ist, wenn was passiert, mal zum TA geht, mal ETWAS Geld in die Hand nimmt dafür. Oder bei FIV beispielsweise mal die GANZE Sippe "aussterben" lässt und alle kastriert. Konsequent.
Aber das wäre ja Aufwand mit Viehzeugs, das seit Jahrhunderten für sich selber sorgen musste, sozusagen...
Leider: Bei gutem Futter gibt das schon mal 2-3 Würfe im Jahr - der erste vom Frühjahrs-Nachwuchs oft schon gegen Sommerende, bevor DIE auch selber nur 1 Jahr alt sind, wenns dumm läuft. Die meisten bauernhofkatzenmädchen werden nicht alt.
ausgelaugt, bei einer Geburt krepiert oder beim Jagen und Strawanzen draußen selbst Beute von irgendwas oder überfahren worden.
Ich hab mir da auch schon den Mund fusslig geredet und kriege Fusspilz, wenn ich bei Bekannten am Hof die Kümmerlinge sehe, kaum schwerer als ein Pfund Butter, davon 100 Gramm Zecken etwa, die ihnen keine abmacht ..... oder wenn bei einem halbwüchsigen struppigen Katzenmädchen das Bäuchlein schon tief am Boden hängt weils ein erstes Brötchen im Ofen hat....
Aber die lassen nicht ab von ihren Bräucchen. Sie habens schwer, eh zu viel Arbeit, schlecht bezahlt, keine Zeit, kein Geld, und überhaupt, als Nicht-Landwirt solche kritisieren = Kollision mit Betonwand.
Ich kenn das von diversen Naturschutz- oder Jagdthemen her. Da wird ein Schad- und Nutztier unterschieden, weg mit dem einen, das andere wird nicht sehr geschätzt, wenns nicht direkt Geld bringt. Nicht alle sind so, aber leider leider verdammt viele.
Dabei könnte es recht einfach sein: Gut gepflegte Kastraten werden hornalt und fangen Mäuse wie die Weltmeister. Hat ja sogar mein Ex-GroßstadtWohnungskater Sam hier mit über 10 Jahren gelernt, das Mausen.
Ja, so frei auf einem Hof leben sie schon etwas gefährlicher als Whg-Katzen und Teilzeit-Freigänger. Aber es wäre ein lebenswertes Leben für viele Katzen, die stattdessen im TH hocken - und die elende Kätzchenflut hätte ein Ende.
Mitdenken wäre halt gefragt...