aktive Sterbehilfe

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    erfahrungen kleine sterbehilfe
Mein TA hat letztes Jahr nicht auf eine weitere Behandlung "bestanden".
Er hat Moritz seit 4 Jahren gekannt, und ihm durch die große OP das Leben gerettet.

Und er hat ihn die letzten 4 Jahe seines Lebens ständig begleitet und ihn sehr gut behandelt.
Auch die letzten 6 Tage hat er alles versucht.
Aber an diesem besagten Dienstag hat er zu uns gesagt: oh je, letzte Woche habe ich das noch nicht so gesehen.Aber......es tut mir leid, es hat keinen Sinn mehr meiner Meinung nach.Es schlägt nichts mehr an.

Er hat uns mit ihm noch allein gelassen, damit wir noch mit Moritz reden konnten.Und er hat uns sein aufrichtiges Beileid gesagt.
 
A

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. Wir wollten eigentlich nicht entscheiden das es jetzt Zeit zum sterben ist. Ehrlich gesagt war es bis dato das Schlimmste das ich je habe entscheiden müssen und möchte es eigentlich nie wieder tun.
.
Wahrscheinlich sprichst du da vielen aus dem Herzen...
 
Er hat uns mit ihm noch allein gelassen, damit wir noch mit Moritz reden konnten.Und er hat uns sein aufrichtiges Beileid gesagt.

Das hört sich sehr rücksichtsvoll, verständnisvoll an.
Allerdings hattet ihr ja , wie du beschrieben hast einen sehr langen Krankheitsweg hinter euch, der TA war vertraut mit euch.
 
Sogesehen bin ich für aktive Sterbehilfe. Denn das ist für mich auch Tierliebe.
Gerade weil ich meine Katzen liebe, will ich sie nicht unnötig leiden lassen, nur aus reinem Egoismus heraus, weil ich mich nicht trennen kann.

Egoismus alleine wäre ja auch nicht das einzige Gegenargument...Hoffung z. B. oder deine Einschätzung ist, dass die Lebensqualität noch gut genug ist...
 
Puh... ich versuch mal meine Erfahrung mit Sterbehilfe zu beschreiben, auch wenn es mir sofort die Tränen in die Augen schiessen läßt, wenn ich an unser Freggelchen nur denke.

Freggel war 13 Jahre alt und eigentlich topfit. Im Dezember letzten Jahres begann er nachts im Schlaf zu schnarchen. Laut zweier TA eben altersbedingt. Alle Werte (Blut, Herz usw.) völlig okay. Nach 14 Tagen schnaufte er auch, wenn er nicht schlief. Wir brachten ihn wieder zum Tierarzt, der meinte, es sei Asthma. Nun, mit Asthma können Katzen ganz gut leben und nach dem ersten Schock sahen wir der Zukunft wieder fröhlicher entgegen. Die TA erläuterte uns, dass er damit vielleicht nicht 20 Jahre alt wird, aber sicher noch ein paar schöne Jahre haben kann. Er erhielt Tabletten. Bis Weihnachten war er wie immer, frass, knuddelte, Stuhl und Urin völlig in Ordnung. Am zweiten Weihnachtsfeiertag begann er wieder zu schnaufen und sprang kaum noch durchs Haus. Also wieder ab zum Tierarzt, nach der Cortisonspritze war er zuhause wie eh und je. Gott, was war ich glücklich. Die Spritze hielt nicht einmal 24 Stunden vor. Die Tabletten sollten wir hoch dosieren und vor Sylvester wiederkommen. Dann gabs wieder eine Spritze und die TA machte alle möglichen Bluttests. Mit der Spritze erholte er sich wie durch ein Wunder. Sylvester waren wir zuhause, Freggel hasste die Knallerei. Alles war gut. Am 2. Januar konnten wir Knubbel überall an ihm ertasten - ich rief die TA an. Sie hatte dafür gesorgt, dass die Blutwerte dringend behandelt wurden. Das Ergebnis: Lymphdrüsenkrebs. Die TA meinte, mit Tabletten und Spritzen hätte er vielleicht noch 4-5 Tage. Nach dem Telefonat stellte ich fest, dass sich Freggel in einem Zimmer hinter der Tür verkroch - er frass zwar, sah aber plötzlich richtig schlecht aus. War mir das vorher gar nicht aufgefallen? Ich weiß es nicht mehr. Mir fiel ein, dass ich mir immer geschworen hatte, dass mein Tier nicht unnötig leiden müsse und ich wollte ihn auf keinen Fall allein, vielleicht nachts im Haus sterben lassen. Er war eine tolle Katze und für mich hatte er das bestmögliche verdient. Ich habe eine Stunde geheult und die Tierärztin angerufen. Freggel sah uns nur groß an. Das erste Mal wehrte er sich nicht, in die Box zu gehen. Da wußte ich es einfach.

Die Tierärztin war toll, ganz lieb - sie kannte Freggel ja auch schon 13 Jahre und hat mit uns geweint. Er ist friedlich auf meinem Schoß eingeschlafen. Er hat sicher nicht mehr gelitten. Er war ganz entspannt.

Ja, ich habe mich gefragt, ob es zu früh war, obwohl wir sicher waren, dass wir nichts mehr tun konnten. Aber wenn man sein Tier so liebt, dann ist jeder Zeitpunkt zu früh.

Heute tröstet es mich, dass er nicht elendig eingegangen ist. Der Tumor hatte seine Atemwege eingedrückt, er wäre jämmerlich erstickt. Er war nicht allein und hatte keine Angst. Wir glauben, wir haben ihn mit Respekt und Liebe behandelt, auch als wir ihn haben einschläfern lassen. Es war meine schwerste Entscheidung, aber immer wenn ich Fotos angucke oder den Rhododendron auf seinem Grab gieße, weiß ich, das es die richtige war.

Liebe Grüße
Sanne
 
Zur Frage, was ein lebenswertes Katzenleben ist .. ich dachte früher z.B. immer, eine Katze, deren Hinterbeine gelähmt sind, könnte kein lebenswertes kätzisches Leben führen. Ich denke heute anders.
Allerdings kann ich keine allgemeinen Kriterien aufstellen. Es ist eine ganz individuelle Entscheidung.
Um beim Beispiel Lähmung zu bleiben - die eine Katze kommt damit zurecht und lebt, lebt gerne. Andere Katzen finden es vielleicht so unerträglich, daß sie sich aufgeben.

Und ich denke, wenn Schmerz, keine Hoffnung auf Heilung involviert sind und die Katze leidet, gibt es keinen anderen Weg.

Also so wie beim Menschen auch. Wo dem einen sein Weg aufhört, fänt beim nächsten der Weg erst an..
 
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Ja, ich habe mich gefragt, ob es zu früh war, obwohl wir sicher waren, dass wir nichts mehr tun konnten. Aber wenn man sein Tier so liebt, dann ist jeder Zeitpunkt zu früh.

Heute tröstet es mich, dass er nicht elendig eingegangen ist. Der Tumor hatte seine Atemwege eingedrückt, er wäre jämmerlich erstickt. Er war nicht allein und hatte keine Angst. Wir glauben, wir haben ihn mit Respekt und Liebe behandelt, auch als wir ihn haben einschläfern lassen. Es war meine schwerste Entscheidung, aber immer wenn ich Fotos angucke oder den Rhododendron auf seinem Grab gieße, weiß ich, das es die richtige war.

Liebe Grüße
Sanne
Gut dass du das Gefühl hast, dass es richtig war.
Ja der Zeitpunkt ist immer zu früh, egal wie alt das Tier ist.

Die TÄ war auch nett sagtest du.

Wie ist das mit fremden TAs?

Mein Kaninchen damals war vorher nie krank gewesen, wir hatten keinen TA.
Die Sprechstundenhilfe war erstaunt , dass ich dabei sein wollte...
Der TA war stumm, kein Wort.
Ich kam mir mit meinen Tränen fehl am Platze vor...
 
Da hast Du eine unsensible Tierarztpraxis erwischt. Es ist doch normal, dass man sein Tier auf dem letzten Weg begleitet.
 
Oje, das stelle ich mir grauenhaft vor, ein fremder TA wäre für uns nicht in Frage gekommen - naja, aber wenn man keine vorher hatte??🙁

Unsere hatte gesagt, wir sollen kommen, wenn wir soweit sind - egal wann. Sie hat uns die Laborwerte erläutert und uns versichert, dass Heilung ausgeschlossen ist. Selbst Linderung in diesem Fall immer nur für Stunden möglich ist.
Als wir ankamen, machte sie in unserem Beisein das "Geschlossen"-Schild an die Tür. Das Telefon stellte sie aus, da sollte der AB rangehen. Wir hatten alle Zeit der Welt. Sie hat uns erklärt, was sie tun würde und welche "Phasen" es beim Einschläfern gibt. Klingt jetzt brutal, aber ich wollte unbedingt wissen, wie es für Freggel sein würde. Sie erklärte uns, wie er einschlafen würde, wie die zweite Spritze gesetzt wird, wie das Herz aufhören würde zu schlagen usw. Es hat mich berührt zu sehen, wie sehr sie mit uns litt.

Herzliche Grüße
Sanne
 
Ja, den Blick kannte ich bei meiner Tessa auch. Sie hatte vermutlich FIP und war 17 Jahre alt.
Es war ein heisser Sommer und wir haben uns nicht gewundert, dass sie wenig fraß. Sie wurde aber immer dicker, nur am Bauch. Das Fell wurde total glanzlos. Wir waren bei der Ärztin, die meinte durch Spritzen könnte man alles noch einige Monate rausziehen aber indem Alter.....
Jedenfalls haben wir ihr noch einige schöne Wochen geschenkt. Als sie so unförmig wurde, dass sie nicht mal mehr auf ihren Lieblingsplatz hoch kam, hab ich sie hochgehoben und sie hat mich angesehen. Dann hab ich zu ihr gesagt, Tessa...... ist es so weit? Wollen wir es beenden? Da hat sie mich ganz lange und unverwandt angesehen und dann habe ich so geweint.

Wir haben dann noch einen schönen Platz im Garten ausgesucht und Tessa hat uns noch zugesehen, wie wir schon Tage vor dem Termin ein schönes Loch ausgegraben haben. An ihrem letzten Tag lagen wir noch einige Stunden in der Sonne. Ich hab ihr auf dem Arm nochmals alles gezeigt und dann sind wir zur Tierärztin gefahren und haben es beendet. Das ist nun drei Jahre her.... schlimm wie am ersten Tag.
 
Auch ich habe schon einige Male diese Entscheidung treffen müssen / dürfen.
Mit Bedacht sage ich "dürfen" - denn es war jedesmal eine Erlösung von Leiden.
Eigentlich bin ich froh - dass ich beim Tier diese Möglichkeit habe. Ich bestehe
beim TA aber auf eine absolut schmerzfreie Euthanasie. Das bedeutet, dass
vor der eigentlichen Todesspritze ein starkes Narkotikum gespritzt wird.

Die Erfahrung mit den verschiedenen TA waren allesamt positiv. Man gönnte
uns noch Ruhe und genügend Zeit zum Abschiednehmen, zwei Mal kam man
sogar hierher - um dem Tier den Transport in die Praxis zu ersparen. Auch brauchte
ich nie die Tiere dort lassen und konnte sie immer mit nach Hause nehmen.

Es ist keine leichte Entscheidung - aber immer noch freundlicher als ein lieb
gewordenes Tier krepieren zu lassen.

Grüßle
FrauLottermoser
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ich muß nun ersteinmal die Augen frei wischen....

Ihr beschreibt zwar den Schmerz den ihr fühltet, den kenne ich ja auch von meinem Hasemann aber ihr beschreibt auch eine sehr schöne Sterbebegleitung...

Sterbebegleitung ist für meine Begriffe etwas sehr wertvolles.
Wie viele von euch schildern und ich auch aus eigener Erfahrung kenne ist, dass der Schmerz, wenn man sich an das Sterben zurück erinnert immer bleibt.
Es wird aber auch zum besonderen Moment im Leben und auch zum wertvollen Moment, wenn die Umstände beim Sterben würdevoll waren.
Wenn man Abschied nehmen konnte.
Schlimm ist, wenn zu dem ansich schon schrecklichen Verlust Bilder eines qualvollen Leidens hängenbleiben und man den Verlust mit dieser Tragik verbindet.
 
Es ist immer wieder schlimm, schlimmer, am schlimmsten.

Aber wenn eines meiner Tiere sich seine grundlegenden Bedürfnisse nur noch unter Schmerzen erfüllen kann, wenn das Laufen schmerzhaft ist, das Lieblingsessen nicht mehr schmeckt, einfach die ganze Lebensqualität so stark eingeschränkt ist, wenn eine Therapie keinen Sinn mehr macht und nur meinen Egoismus befriedigt, dann bin ich sehr froh, daß ich der Quälerei ein Ende machen lassen darf und meinem geliebten Tier einen Abschied in Würde schenken darf.

Leider ist bisher keines meiner Tiere eines natürlichen Todes gestorben, ich habe diese Entscheidung schon sehr oft treffen müssen.
Wenn die erste Trauer vorbei war, war ich immer sehr froh niemals zu lange gewartet zu haben und nicht die bange Frage im Hinterkopf zu haben:
Habe ich zu lange gewartet, hat er/sie sich gequält?

Traurige Grüsse
Anja
 
Mit Bedacht sage ich "dürfen" - denn es war jedesmal eine Erlösung von Leiden.
*Nick*
Ich versuche das immer mit menschlichem Leid zu ermessen.
Also mein Kaninchen hatte damals einen Schlaganfall mit Halbseitenlähmung....ansich ja nichts schmerzhaftes...ich dachte an die vielen Menschen die ich mit Schlaganfall sah...
Ich entschied ein Erlösen.
Ich finde es auch im Nachhinein noch korrekt.
Sogar als letzter Liebesdienst....
 
Ein Thema, das mich unendlich berührt und betrifft - und betroffen macht. Jedes einzelne (verdammte) Mal. Ja, ich empfinde es so - obwohl ich weiss, es ist richtig und JA, man sieht es an und in den Augen der Katze, wann es soweit ist - ziemlich deutlich sogar, was mir allerdings erst mit der Zeit wirklich bewusst aufgefallen ist.

Ich bin total sehr zwiegespalten - einerseits froh über die Möglichkeit, das Leiden beenden zu können, andererseits traurig, zornig, zerrissen, warum es sein muss, dass ich diese Entscheidung treffe und hilflos danebenstehe und eine Samtpfote verliere / gehen lassen muss.

Und mir fällt es mit jedem Mal schwerer (empfinde ich deutlich so) und manchmal sitze ich hier, schaue mir meine Katzen an und weiss, wie oft ich diesen Weg noch gehen muss und denke, das werde ich nicht ertragen. Und nehme dennoch ja ganz bewusst genau die Katzen auf, die eben nicht jung und gesund sind.

Der Tierarzt ist in dem Moment unendlich wichtig, empfinde ich - und da ich meinen TA seit weit über 20 Jahren kenne, weiss ich, ich kann mich wirklich auf ihn verlassen. Er sagt mir seine Meinung, erklärt mir, warum es besser wäre / ist..., wie die Aussichten wären / sind, nimmt sich Zeit, bestärkt mich, dass er genauso handeln würde, wenn es seine eigene Katze wäre (er hat übrigens ein Katerchen von uns übernommen) und gibt mir Halt. Nur entscheiden, dass muss ich letztendlich doch allein und das ist schlimm. Dieses bewusst Ja dazu sagen, dass gleich ein Leben zu Ende ist durch meinen Entschluss. So empfinde ich das.

Im Laufe der Jahre und der vielen Katzen, die mich begleitet haben und die ich dann auch alle immer, auch in der letzten Minute begleitet habe, hat sich bei mir die Einstellung zum Zeitpunkt des Gehenlassens etwas verändert. Bei den ersten Katzen, die ich einschläfern lassen musste - habe ich Alles, Alles, Alles versucht, das zu verhindern, hinauszuschieben. Und im Nachhinein weiss ich, ich habe einigen Katzen damit keinen Gefallen getan.

Eine dieser Katzen war Stiefelchen, eine mollige kleine schwarze Katzendame mit weissen Stiefelchen. Sie war erst ca. 4 Jahre alt, als sie plötzlich Schwierigkeiten beim Essen bekam - die schreckliche Diagnose, ein dicker Tumor im Mäulchen, direkt am rechten Unterkiefer. Mein TA hat mir geraten / dazu tendiert, da diese bösartigen Tumore bei Katzen eigentlich immer postwendend zurückkommen, sie zu erlösen. Ich konnte das nicht akzeptieren für mein Stiefelchen und bat, sie zu operieren. Dies geschah dann auch. Sie hat sehr gelitten nach der OP, denn der TA musste natürlich weiträumig schneiden im Mäulchen - und kurze Zeit später war der Tumor wieder da. Ich habe mir viele Vorwürfe gemacht, dass ich ihr das nicht erspart habe. Heute würde ich in der Situation, bei der Diagnose, nicht mehr operieren lassen.

Es gab einige Katzen, wo ich aus heutiger Sicht anders entscheiden, sie früher aufgeben / gehen lassen würde. Und das ist eine sehr schwere Last für mich. Stiefelchen ist die Katze, wo es für mich am Markantesten war. Wie gerne hätte ich ihr im Nachhinein die Schmerzen erspart, die sie nach der OP hatte - unnütz, denn der Tumor kam so schnell wieder zurück :-((((((.

Die einzige Katze, wo ich - auch schon sehr lange her - mich (im Nachhinein und das weiss man ja immer erst im Nachhinein) richtig gegen die Euthanasie entschieden habe, war die Tigerdame Teddy. Sie war eine der ersten Katzen, die ich aufnahm, eine total verwilderte Firmengrundstückskatze, die dort nicht bleiben konnte, aber schon fast ausgewachsen und total scheu war. Sie verstand sich prima mit den anderen Katzen, von mir wollte sie rein gar nichts wissen, ich konnte nur bis auf max. 2 m an sie heran. Dennoch schlief sie in meinem Bett, sie wusste, ich würde ihr nie etwas tun. Eines Tages, da war sie vielleicht 2 Jahre alt, bemerkte ich, wie sie den Kopf manchmal leicht schief hielt. Innerhalb von Tagen wurde es immer schlimmer, sie schüttelte den Kopf und ich konnte hören, dass in einem Ohr Flüssigkeit war, sie bekam dann auch leichte Gleichgewichtsprobleme. Ich habe sie dann mit Gewalt, einer dicken Wolldecke auf meinem abgesicherten Balkon in die Ecke drängen, vom Gitter wegnehmen (wo sie in Panik hochgeklettert war, weil sie nicht wegkam) und mit der Decke in eine Katzenfalle buchsieren müssen, so panisch war sie und fuhr mit ihr zum TA. Er betäubte sie, damit wir an sie herankamen und dann war er zu sehen, ein dicke-Bohnen-grosser Tumor in ihrem Ohr. :-((((( Der TA empfahl mir, sie zu erlösen - zum Einen würde der Tumor sehr wahrscheinlich wieder schnellstens wachsen, zum Anderen war ja auch an eine Nachbehandlung nach der recht massiven OP nicht zu denken bei Teddy.

Ich habe es nicht gekonnt, habe Teddy operieren lassen und nahm sie mit heim. Bereits nach zwei Tagen hat sie sich dann die Tamponade, die als Schutz im Ohr vernäht war, selbst herausgerissen - ich habe sie nicht mehr zum TA bekommen, mir war mehr als mulmig in der Zeit - aber, der Tumor ist nicht wiedergekommen. Gegen alle Erwartungen. Sie hat noch etliche Jahre gelebt und ich hörte merhrfach, wie mein TA Anderen erzählte, er würde nur eine einzige Katze kennen, die mit/nach einem solchen Tumor noch lange gelebt hätte - damit meinte er meine Teddy 🙂)).



Es ist und bleibt für mich das Schwerste, Endgültigste, was man tun muss / kann und ich habe schon oft mit meinem TA darüber gesprochen, der immer ruhig bleibt, scheinbar keine Miene verzieht. Irgendwann habe ich ihm mal nach dem Erlösen einer Katze (ich bin bis zu dem Moment, wo es zu Ende ist, bemüht, mich zu beherrschen, damit die Katze nicht von mir gestört wird, aber danach klappe ich zusammen) fast anklagend gesagt "wie können Sie so distanziert dabeistehen" - worauf er erwidert hat "das ist das Einzige, was ich in der Situation für SIE tun kann, zu versuchen, ruhig zu bleiben, Halt und Kraft zu geben, glauben Sie mir, ich bin nicht distanziert". Und hat mir dann erzählt, wie er geweint hat, als er ganz allein seinen Hund nach einer Magendrehung nicht retten konnte und einschläfern musste, mit dicken Tränen in den Augen hat er mir das erzählt.

Und ich habe jetzt über eine Stunde für diesen Beitrag gebraucht, weil mir die ganze Zeit die Tränen runterlaufen. Und frage mich, warum Katzen nur 15 oder 20 Jahre alt werden und keine 100 Jahre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Katzenschutz;330091 Und ich habe jetzt über eine Stunde für diesen Beitrag gebraucht hat gesagt.:
Ich weine mit Dir Gabi.
Ich hab lange im vorderen Orient gearbeitet.
Weißt Du wie es ist,
wenn man versucht, ohne TA, den Katzen zu helfen?
wenn man vermutet was sie haben könnten, mit den dürftigen Mitteln, die man den Kindern vorenthält, versucht zu helfen?
wenn der nächste TA um die 300 -500 km weit weg ist?
Wenn die Menschen sowas von gleichgültig der hilflosen Kreatur gegenüberstehen ......................?
Ach Gabi, was hät ich dafür gegeben, helfen zu können
Traurige Grüße
 
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Ich glaube, Katzen werden keine hundert Jahre alt, weil sie nach uns niemanden mehr haben, der sie liebhat und beschützt......

Leider habe auch ich schon ganz viele Katzen nach Hause gehen lassen müssen. Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt stellte sich mir nie, weil ichs auch an den Augen jeder Katze gesehen habe...genau an diesem Tag und zu dieser Stunde.
Das " Warum " macht mir mehr zu schaffen. Warum wird ein ganz junges Kätzchen krank, warum stirbt es.
Mich tröstet wirklich, daß ich einer totkranken Katze helfen kann, indem ich sie im Arm halten kann, ihr versprechen kann, daß es ihr gutgehn wird, ich sie liebe, sie auf mich warten soll, in dem anderen fernen Land.
Es ist alles gut; gebe ich jeder Katze mit auf den langen Weg.
Liebe Grüße
 
Liebe Gaby, Du hast so gut beschrieben wie ich es auch empfinde, wenn ich meine Katzen ansehe - wie oft werde ich noch diesen grausamen Weg mit einem meiner Lieblinge gehen müssen...

Und doch denke ich mir, dass es gut so ist, ich tue alles dafür (wie wohl alle hier im Forum), dass sie ein glückliches Leben bei mir haben - es wäre für mich schlimmer, wenn ich vor ihnen gehen und sie einem ungewissen Schicksal überlassen müsste.

Die Frage, ob es zu früh oder zu spät war für unseren letzten Liebesdienst, die wird auch immer bleiben, aber (Du hast es mir bestätigt) jemand, der seine Katzen wirklich kennt, wird es an ihren Augen sehen.

Es ist der Moment, wo Du weisst, Du hast verloren bzw. wirst verlieren, ein schrecklicher Augenblick, wo Du erkennst, jetzt ist es soweit. Und es gibt nichts, aber auch gar nichts, was Du tun kannst - außer, zu streicheln, zu begleiten und es so schonend und sanft und schnell wie möglich zu Ende zu bringen. Ich schaffe es fast immer, nicht zu weinen, bis mein Katzi dann tief schläft und es nicht mehr hört, dann ist es mit meiner Beherrschung vorbei.

Manches Mal, wenn es eine sehr scheue Katze war, durfte ich sie noch nicht einmal streicheln, weil sie das gestört hätte - erst wenn sie dann tief schlief, konnte ich sie berühren, anfassen, in meinem Arm halten.
 
Ich weine mit Dir Gabi.
Ich hab lange im vorderen Orient gearbeitet.
Weißt Du wie es ist,
wenn man versucht, ohne TA, den Katzen zu helfen?
wenn man vermutet was sie haben könnten, mit den dürftigen Mitteln, die man den Kindern vorenthält, versucht zu helfen?
wenn der nächste TA um die 300 -500 km weit weg ist?
Wenn die Menschen sowas von gleichgültig der hilflosen Kreatur gegenüberstehen ......................?
Ach Gabi, was hät ich dafür gegeben, helfen zu können
Traurige Grüße

Danke Birgit. Nein, ich weiss nicht, wie das ist. Und - ganz ehrlich - ich möchte noch nicht mal versuchen, mir das vorzustellen, weil das so grausam sein MUSS, dass es das Herz zerreisst. Und ich vermutlich bei einem sehr falschen Wort vom falschen Menschen in dem Moment dann auch etwas tun würde, was mir eine Gefängnisstrafe einbrächte.

Ich möchte mir das nicht ansatzweise nur ausmalen, was Du für Qualen ausgestanden hast und sollte mehr als dankbar dafür sein, nie in der Situation wie Du gewesen zu sein. Dankbar, dass wir hier die Möglichkeit haben zu helfen, da hast Du völlig Recht !!!
 
Ich glaube, Katzen werden keine hundert Jahre alt, weil sie nach uns niemanden mehr haben, der sie liebhat und beschützt......

Leider habe auch ich schon ganz viele Katzen nach Hause gehen lassen müssen. Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt stellte sich mir nie, weil ichs auch an den Augen jeder Katze gesehen habe...genau an diesem Tag und zu dieser Stunde.
Das " Warum " macht mir mehr zu schaffen. Warum wird ein ganz junges Kätzchen krank, warum stirbt es.
Mich tröstet wirklich, daß ich einer totkranken Katze helfen kann, indem ich sie im Arm halten kann, ihr versprechen kann, daß es ihr gutgehn wird, ich sie liebe, sie auf mich warten soll, in dem anderen fernen Land.
Es ist alles gut; gebe ich jeder Katze mit auf den langen Weg.
Liebe Grüße


Liebe Liane,

Dein erster Satz ist sehr wahr. Dennoch ist der Gedanke eine Verlockung, zuerst zu gehen statt verlassen zu werden. Theoretisch.

Aber es ist genau der Punkt, den Du nennst, warum ich das, was ich für die räudigen heissgeliebten Streuner tue, schon so lange mache - schlicht, weil ich weiss, welches Elend es gibt und so gerne ich mich manches Mal umdrehen würde, aufhören würde, alles hinschmeissen würde, um mal Ruhe und Frieden zu haben - nein, das käme mir wie ein Verlassen, ein Verrat vor. Und nur deshalb mache ich weiter, auch wenn es schwer zu tragen / zu ertragen ist.

Wenn ich beim Tierarzt bin und eine meiner Nasen im Arm halte und die Entscheidung fällt, die mir lange vorher klar war, dann streichle ich meine Samtpfote und erzähle ihr ganz leise, dass es ihr gleich besser gehen wird, sie gleich nichts mehr merken wird, sie sanft einschlafen wird und hoffe, sie merkt dabei dieses elende Zittern in meiner Stimme nicht.
 

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