Ach ja, eins hatte ich noch vergessen. Besonders Alina hat inzwischen einen starken Drang dazu entwickelt, direkt durch die Wohnungstür zu verschwinden, wenn ich heimkomme. In der Regel schaffe ich es immer, sie noch vor dem Treppenabsatz einzufangen, musste sie aber auch schon aus anderen Stockwerken fischen. Einen richtigen Schock gab es vor etwa zwei Wochen:
Ich hievte gerade 30 Kilo Katzenstreu in die Wohnung (Nach einem Kilometer Fußmarsch, und dann diese blöden Plastiktrageriemen
). Dabei bekam ich auch mit, wie die beiden Felldödel an mir vorbeihuschten. Also die Säcke reingestellt, umgedreht, Katzen hochgenommen, reingetragen, Tür zu. So. Nächste Station: Arbeitsplatte. Dort sind zurzeit die 800gr-Dosen Grau aufgereiht. Dose auf, Futter in Lebensmittelaufnahmebehälter, selbigen zur Futtervernichtungsstation verbracht und abgestellt. Tapp, tapp, tapp. Eine Katze kommt zum Futtern. Alles schick. Dose weggestellt, Schlafzimmer, Kleiderschrank auf, Schlabberlook an...
Moment. EINE Katze? Die fressen doch immer zu zweit! Erstmal oberflächlich die Wohnung durchsucht. Als vorausschauender Junggeselle hat man ja alles schön übersichtlich und dekofrei gehalten, damit es beim Putzen nicht so einen Aufwand gibt. Gut, übersichtlich ist die Einrichtung momentan trotzdem eher selten, aber so ist das wohl mit Katzen. Naja, jedenfalls fehlt Alina. Komisch. Vielleicht ist sie ja im Treppenhaus? Also Tür wieder auf, Treppe hoch, Treppe runter, Kellertür auf, Keller abgesucht, nichts gefunden. Auf dem Rückweg schonmal einen betrübten Blick in den Vorgarten geworfen. Zurück in der Wohnung begann dann die eingehende Suche.
Nachdem ich schließlich zum fünften Mal das Bad betrat wurde es mir dann zu blöd, denn ich wusste ja, dass Katzen sich regelrecht unsichtbar machen können, wenn sie wollen. Und während ich so im Flur vor mich hinüberlegte, was als Nächstes zu tun sei, hörte ich aus dem Treppenhaus ein "Na, was machst DU denn hier?" Ich bekomme umgehend Puls, reiße die Tür auf und schaue das Treppengeländer entlang in die Tiefe. Eine Treppe weiter unten sehe ich ein Stück Fell unter einer Treppenstufe hervorgucken.
Madame hatte den Kopf zwischen zwei Stäbe des Geländers gelegt und den Rest des Körpers an die nächsthöhere Treppenstufe geschmiegt. Und da wir im Treppenhaus diese unglaublich altmodischen braun-gefleckten PVC-Böden haben, war sie damit perfekt getarnt. Sie muss also irgendwie nach ihrem ersten Ausbruchsversuch in den paar Sekundenbruchteilen, in denen die Tür noch auf war, direkt wieder rausgelaufen sein.
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Naja, lieber ein Ende mit Schrecken...