Wir haben schon von Katzen gehört, die garnicht raus WOLLEN, wenn man sie als Jungtier entsprechend in der Wohnung gehalten hat - das wäre eigentlich das optimale für uns - scheint aber wohl eher unrealistisch oder eine Ausnahme zu sein, wenn ich das Geschriebene richtig interpretiere.
oder???
Ja, solche Katzen gibt es.
Von all meinen Katzen im Bekannten- und Freundeskreis kenne ich davon eine einzige Familie, bei der es so ist. 3 Ragdolls, wollen nicht raus. Haben auch überhaupt kein Interesse an offenen Haustüren. War noch nie so.
Aber: gerade bei kleinen Katzen ist es nicht vorhersehbar, wie sie sich entwickeln.
Wenn ihr so etwas wollt, müsst ihr euch nach älteren Katzen umschauen, die in ihrer Züchterfamilie oder in einer Pflegestelle überhaupt kein Interesse am Freigang zeigen.
Wie hier schon mehrfach erwähnt gibt es auch ehemalige Straßenkatzen, die mit draußen so viel Negatives verbinden, dass sie auf keinen Fall hinaus wollen.
Aber auch diese freuen sich (meist) über einen eingenetzten Balkon.
Fakt ist, wie ich eingangs beschrieben habe, dass wir - selbst wenn das mit einigem Aufwand machbar ist, langfristig kein hermetisch katzendichtes Gefängnis als Wohnung haben wollen. Deswegen der Plan, sie das erste Jahr drinnen zu halten, und die wohnung dann sukzessive wieder auf 'normal' zu bringen, in der Hoffnung, dass sie diese als Revier akzeptieren, und nicht mit Gewalt jede Gelegenheit nutzen werden auszubüchsen...
Sind wir komplette Träumer ????
*lach*
Nein, ich denke nicht, dass ihr Träumer seid. Vielleicht ein wenig naiv, was die kätzischen Eigenheiten betrifft.
😀
Bei mir sind ein Fenster und einen Terrassentür im Obergeschoss vergittert. Das Gitter ist aus Edelstahl, eine Art Mückenschutz, der katzensicher ist.
Dadurch kann ich unbesorgt das Fenster bzw. die Tür öffnen. Und meine Katzen sitzen nachts sehr gerne an dem offenen Fenster.
Zusätzlich habe ich eine Gitter- Tür in den Vorbau vor die Haustür setzen lassen.
Ich war es so leid die Haustür, wie eine im tiefsten inneren ewig misstrauische Person, immer nur einen winzigen Spalt aufmachen zu können, wenn es klingelte. Und all meine Besucher zu bitten doch auf Höflichkeiten an der Haustür zu verzichten und auf schnellstem Weg ins Haus zu kommen.
Oder auch immer erst die Katzen Wegsperren zu müssen, bevor ich meine Einkäufe ins Haus räumen konnte.
Meine Katzen konnte ich nicht davon abhalten, das Öffnen der Haustür als willkommene Abwechslung zu sehen.
Ich lebe nun wesentlich entspannter und fühle mich nicht eingesperrt.
Und meine beiden Kater lieben es, im Vorbau zu sitzen und die Straße zu beobachten.
Grundsätzlich wäre Freigang in unserer Wohnsituation kein Problem - aber halt wegen der eventuellen 'Nebenwirkungen' nicht unbedingt erwünscht.
Wir wohnen im eigenen Haus mit riesengrossem Garten direkt am Ortsrand am Ende einer Sackgasse ohne nennenswerten Verkehr. Aber wie gesagt, uns wäre es halt lieber wenn sie überwiegend drinnen bleiben, auch ohne zwanghaft eingesperrt zu sein, wegen Parasiten, Verletzungen durch Schlägereien, Hygiene etc...
Ganz ehrlich? Würde ich so wohnen, wären meine Freigänger. Das hört sich traumhaft an.
Und natürlich werden sie bei euch "zwanghaft" eingesperrt. Sie können ja nicht zwanglos und frei entscheiden, ob sie raus wollen oder nicht.
Ja, Freigänger können sich verletzen. Das können Wohnungskatzen auch.
Wenn es sehr viele Katzen in eurer Gegend gibt, wird es Auseinandersetzungen geben. Das kann zu Verletzungen führen.
Genauso gut kann es sein, dass sie sich dafür entscheiden, nur in eurem Garten zu bleiben und dort alle Eindringlinge in ihrem Revier vertreiben. Leider weiß man das vorher alles nicht.
Was meinst du mit Hygiene? Flöhe, Zecken? Oder die Beute, die sie nach Hause bringen?
Noch eine Anmerkung:
Wohnungskatzen musst du wesentlich mehr "bespaßen" als Freigänger, wenn du ihnen ein artgerechtes Leben ermöglich willst.
Eine Wohnung ist für den Jäger Katze erst einmal reizarm.
Mir wurde das im Vergleich zu den früheren Freigängern und dem einen Jahr im Haus mit den "Kleinen" sehr bewusst.
Meine früheren Freigänger haben einer Spielangel nur müde hinterher gelächelt.
Die drei jetzigen Katzen waren von allen Beute- Fangspielen völlig begeistert. Klar, sie waren jung und per se sehr verspielt.
Aber jetzt, wo sie in den gesicherten Garten können, haben Federangeln und sonstiges Spielzeug nur noch einen Reiz, wenn es draußen sehr ungemütlich ist. Und meine machen im Garten keine Beute. Die Mäuse sind ausgewandert und die Vögel klug genug, sich nur oberhalb des Zaunes aufzuhalten. Alleine das Draußen sein scheint ihre Sinne mehr zu befriedigen, als jede Spielangel es kann.
Dies nur als Überlegung für euch.
🙂