Der Punkt den hier viele meinen ist, daß du für eine "richtige" Entscheidung folgendes wissen solltest:
wie kam es zur Thrombose, hat er eventuell ein zu großes Herz o.ä., ließe sich da zukünftig medikamentös so arbeiten, daß er vermutlich keine weitere Thrombose bekommen wird?
Nur wenn das der Fall ist, macht es Sinn zu schauen, wie weit er sich regenerieren kann und wie man ihn am besten unterstützt und dann muß man eben immer wieder gucken, wie weit kommt man noch, reicht ihm die Lebensqualität?
Durch den Sauerstoffmangel sind eben etliche Nervenzellen abgestorben, die regenerieren sich vermutlich nicht alle, aber zum Teil und das dauert einfach.
Kann er sich derzeit selbst warm genug halten? Einen Thrombos über Blutverdünner aufzulösen dauert ja auch, wichtig ist aber ihn auf Körpertemperatur zu halten, d.h. es macht z.B. Sinn ihm einen großen Käfig zu kaufen wo er Klo und zwei Liegeplatze hat, über einem Liegeplatz wird eine Rotlichtlampe aufgehangen, die hilft ihn warm zu halten und die Genesung voran zu bringen.
Der Käfig gibt auch die Sicherheit für die Zeit wo du ihm nicht helfen kannst, ihn nicht vor sich selbst schützen, wenn körperlich scheitert und abstürzt o.ä.
Jede KrankenGeschichte ist individuell, ich schreib dir nur zur Veranschaulichung wie es meinem Kater Filou erging - doch die Diagnose woher und warum muß sich nicht mit deiner überdecken.
Filou knickte eines Tages schreiend hinten weg, es hatte sich bereits angebahnt, seine TA hat uns aber mit "das sind Rückenprobleme" abgespeist und wieder ohne große Therapie entlassen. An dem Not-Tag erwischte ich aber einen anderen TA, der mir bereits nagetiertechnisch sehr geholfen hatte, wir trafen uns 30 min später in seiner Praxis - er kam nur für uns und hat Filou das Leben gerettet. Im Röntgen sah man sein zu großes Herz und den Thrombus, Filou bekam Blutverdünner, ich sollte ihn warm halten (er war hinten eiskalt) und am Folgetag (Sonntag) wiederkommen. Seine Chancen waren schlecht. Filou kämpfte, aber er blieb und wir gingen anfangs täglich für die Blutverdünnung zum TA.
Filou war inkontinent, hinten gelähmt und konnte sich nicht selbst warm halten. Er lag etwa drei Monate unter Rotlicht, sehr sehr langsam ging es bergauf, er gab nicht auf, versuchte immer wieder selbst zum Klo zu kommen, bis er wieder laufen konnte und Urin halten, dauerte es Monate. Aber es wurde! Es regenerierten sich nicht alle Nerven, auch die Darmperestaltik hat etwas gelitten (er bekam dann Lactulose), doch er konnte später wieder ganz normal laufen, rennen und springen - nur nicht ganz so kraftvoll wie zuvor.
Er ist damit aber einer der guten Fälle und sein TA war zu recht stolz auf den Erfolg. Herzmedizin bekam Filou auch, hat aber nie wieder Probleme mit/durch sein Herz gehabt.
Es war ein langer Weg, ich hatte die Möglichkeiten, die Zeit, der Kater den Kampfwillen, wir hatten Glück.
Wir wußten zu Anfang wo wir stehen, was möglich sein könnte, aber nicht bis wo wir kommen.
edit: hat sich mit Petra-01 Beitrag überschnitten, sie hat recht mit allen Fragen, so aufgewühlt du auch bist in der Klinik, das ist alles sehr wichtig zu wissen und nachzuhaken
Ich wünsche euch alles Gute,
liebe Grüße
Karen