Aus aktuellen Anlass möchte ich gerne meine Erfahrungen zu diesem Thema schreiben. Ich kopiere einen Text an eine Freundin hier rein:
Schrecklicher Tag. War nebenjobben, plötzlich Tom in Panik, mit seiner Katze stimmt was nicht, Hinterbeine gelähmt 😱
Bin schnell nach Hause, er vorab mit dem Taxi zu unserem Tierarzt, der Samstags auf hat. Sofort Überweisung Tierklinik. Dort die Gewissheit, wie man es bei Google finden konnte: Aortenthrombose
Evtl hat sie auch eine Lungenthrombose. Konnte man auf dem Röntgenbild schlecht sehen.
Prognosen sind nicht gut, aber Tom wollte sie nicht einschläfern lassen, ohne es zu versuchen. Rational von außen betrachtet, wäre ich den Weg nicht gegangen. Ich weiß aber nicht, wie ich mich entscheiden würde, wenn es Neo oder Murphy betrifft. Aber die Prognosen sind wirklich sehr schlecht. Ich sehe es eher als lebensverlängernde Maßnahme, auch wenn es Katzen gibt, für wieder auf die Beine gekommen sind. Schwierig.
Er hat sich für den Versuch entschieden. Sie wurde sofort in ein Sauerstoffzelt gelegt, konnte stabilisiert werden. Sie wollten sie nach ca 5 Stunden da wieder raus holen, sah auch gut aus, aber sie fing dann wieder an zu hecheln, also wieder rein. Da hätte ich mich wohl gegen eine weitere Behandlung entschieden. Aber das ist ganz alleine Tom seine Entscheidung, da ich bei der Katze wirklich kaum bis keine Empfindung habe. Sie tut mir leid, er tut mir leid, aber mehr empfinde ich nicht.
Das ist ja nicht mal vorwurfsvoll, es ist einfach nicht mein "Baby". Nun ist sie dort, morgen früh soll wohl wieder geschaut werden. Ich muss ab 11.30 Uhr wieder nebenjobben, ich drücke die Daumen für ihn, für die Katze.
Das war meine Nachricht am Samstag.
Zustand am Sonntag unverändert, nicht gut und nicht schlechter, aber keine Veränderung bedeutet auch keine Verbesserung, was für die Thrombose eher schlecht ist. Tom hat sie weiter dort gelassen.
Gestern Mittag derselbe Anruf, wieder keine Veränderung und er meinte dann zu mir, dass er nochmal bis Dienstag wartet.
Letztendlich habe ich ihn dazu überredet, dass wir sie erlösen, auch wenn er immer wieder gesagt hat, dass er sie nicht gehen lassen kann. Er war wirklich sehr verzweifelt!
Ich konnte ihn aber überreden. Trinchen musste sehr starkes Schmerzmittel (Morphin ähnlich) bekommen, hat nicht gefressen, hatte sich eingepinkelt. Sie war zwar aufmerksam, als man sie uns brachte, aber letztendlich ist das wohl auf das Schmerzmittel zurückzuführen.
Durch die bestehende Kanüle wurden zwei Mittel injiziert und als die Atmung kaum schon noch da war, das dritte Mittel. Sie musste dreimal würgen nach den ersten beiden Mitteln, wie ein Husten. Die Ärztin meinte, dass wäre eine Reaktion auf das starke Narkosemittel.
So kannte ich das auch noch nicht, aber es ging ganz schnell.
Was ich mit diesem Posting erreichen möchte: Denkt an euer Tier, lernt loslassen und Liebe geben, indem man auch einen Abschied ermöglichen kann. Jedes Tier ist individuell, aber bei der Aortenthrombose besteht angeblich nur eine 20% Chance und je nachdem, wie lange die Hinterbeine taub waren, umso schlechter ist es. Die Rückfallquote liegt bei 50-70%, dass es in nur wenigen Wochen wieder passieren kann und im schlimmsten Fall ist man dann nicht zu Hause und die Katze erleidet den ganzen Tag diese "angeblichen" (nicht messbaren) Schmerzen.
Ich habe bis zu dem Vorfall am Samstag nicht gewusst, dass es diese Krankheit gibt und ich danke Gott, dass Tom am Samstag einen anderen Plan hatte und nochmal in die Wohnung zurück ist. So beschränkt sich die Zeit zwischen Vorfall und Fund auf max. 30 Mins und eine Stunde später waren wir in der Tierklinik.