Es sind nun 24 Stunden seit Farah über die Regenbogenbrücke gegangen ist.
Ich wusste das es schwer wird, ich wusste das es sehr schwer wird, aber ich ahnte nicht das es so schwer werden würde.
Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal bei allen bedanken die mir in den letzten Wochen mit Rat und Tat zu Seite standen.
@Onni für Ihr schnelles Care-Paket
@Löwenmutter &
@Max Hase für ihre sachliche Art und einfühlsamen Beiträge
@paperhearts für den Bericht dass sie genau die gleiche Situation in Sachen Medikamente und Abbau hatten
@pfotenseele und
@little-cat für den Hinweis auf helfende und unterstützende Nahrungsergänzungsmittel und wo ich diese bekommen kann und was sie bewirken
Aber natürlich auch allen anderen die ich jetzt vergessen habe.
Farahs letzter Weg war leider kein, wie ich erhofft hatte, komplett friedlicher.
Das Schlafmittel, welches Farah zuerst gespritzt wurde, hat dazu geführt das sie anfing zu speicheln, den Kopf zu verdrehen und Kot abzusetzen. Unter Tränen habe ich versucht sie etwas zu beruhigen bis das Schlafmittel wirkt, doch leider hat sich dieses Bild nun auch in meinen Kopf gebrannt. Es war eben genau das was ich nicht wollte für Farah, dass sie in ihren letzten wachen Sekunden leidet, gestresst ist, Angst hat und nicht weiß was mit ihr passiert in einer streilen und unterkühlten Umgebung und fremden Menschen ausgeliefert. Die letzten 11 ½ Wochen waren doch schon schwer genug gewesen. Da hätte sie wenigstens ein komplett friedliches einschlafen verdient gehabt!
Als sie dann endlich schlief haben wir sie hinten etwas gereinigt, aber letztendlich lag mein Schatz so bis zum Schluss in ihren eigenen Hinterlassenschaften, wo ich vor der Fahrt doch noch versucht hatte ihr Fell zumindest etwas zu reinigen und sie für die letzte Reise hübsch zu machen. 😭
Als die Ärztin dann die Euthanasie setzte, hoffte ich dass sie nun schnell erlöst sein würde. Doch Farah hatte ein Kämpferherz. Während ich ihr sanft zuredete, unser Leben nochmal Revue passieren ließ, ihr ins Ohr flüsterte was wir alles tun würden wenn wir uns wiedersehen, wollte und wollte Ihr Herz - genau wie meines die Tage zuvor - nicht loslassen. Letztendlich musste die Ärztin nachspritzen, wodurch Farah am Ende die Dosis intus hatte die man sonst für Hunde verwendet. Aber nach weiteren Minuten des wartens ließ ihr Herz endlich los und ihre Seele konnte befreit über die Regenbogenbrücke gehen.
Daheim war mein Herz voll tiefer Trauer und schwer, doch gleichzeitig war ein Teil auch leicht. Ich fühlte wie ein enormes Gewicht von meinen Schultern gefallen war und für einen kurzen Moment war mein Kopf klar genug das ich zur Erkenntnis kam dass mein Kopf und Bauch schon seit Wochen wussten dass es zu Ende ging, aber mein Herz nicht bereit war sie los zu lassen und das gestern der richtige Tag war um sie endlich ziehen zu lassen. Sowohl Farah als auch ich waren bereit für den letzten Schritt auf unserem gemeinsamen Weg.
Der Schmerz sitzt trotzdem unendlich tief und die Trauer überkommt mich immer wieder in unerwarteten Wellen.
Dreimal hatte ich es heute dass ein Impuls durch meinen Körper ging der meine Muskeln anspannte und ich meinen Körper und mich bereit machte in das Schlafzimmer meiner Mutter zu gehen um mein Seelentier zu begrüßen und zu streicheln, es im Augenwinkel hinter mir zu sehen oder Nachmittags aus dem Garten kommen und Futter anmeldend. Alle Male fror ich in meiner Bewegung ein und realisierte dass das Schlafzimmer leer sein würde, dass da niemand hinter mir war und das Farah jetzt nicht gleich die Tür rein kommen würde und ich sie mit "Hiiii mein Mädchen!" begrüßen würde worauf hin sie "Brrrr!" sagen würde.
Sie fehlt mir so unglaublich und es sind gerade mal 24 Stunden und mir fällt es gerade schwer mir vorzustellen dass ich von nun an ohne sie weitergehen muss. Fast alle die mich kennen, kennen mich nur mit Farah an meiner Seite. Wir waren immer dieses unzertrennliche Team. Doch für den Moment muss ich das Leben für zwei weiterleben, damit, wenn wir uns wiedersehen, ich ihr all die Geschichten erzählen kann die ich erlebt habe. Wobei ich natürlich hoffe das ihre Seele einen Teil dieses Weges mit mir geht und erlebt.
Ich habe nun nochmal eine extre Spenden-Kampagne eröffnet um die Kosten für die Bestattung schnellstmöglich zurückzahlen zu können. Immerhin war man bereit mir bei dieser Sache unter die Arme zu greifen und das Geld vor zu strecken. Da ich aber auch nach wie vor Schulden aus der langen Behandlung von Farah habe, sammle ich für den Moment weiterhin Allgemein Spenden, die dann eben zu 100% in die Tilgung besagter Schulden fließen wird.
Am Ende möchte ich mich noch einmal bei allen Bedanken die so rührend Anteil genommen haben. Sowohl hier als auch im Beitrag "Eine Kerze für... 2024". Alle die gespendet haben, alle die mich mit netten Worten und Sachspenden unterstützt haben. Durch Eure Hilfe hatte Farah eine reale zweite Chance - leider war die Krankheit am Ende stärker.
Ich vermisse dich mein kleiner Engel. Mein Mädchen. Mein Baby. Mein Schatten. Mein Monsterchen. Mein Schnuppi.
Meine Farah. 🖤 Schlaf gut und bis bald.