Bauernhof-Katzen - eure Erfahrungen?

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Klütenkopp

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Ich lese hier (und anderswo) immer wieder, dass über Landwirte gestöhnt wird, die rudelweise Katzen auf dem Hof haben und sich einfach nicht drum kümmern.

Deshalb wollte ich gerade bei den Tierschützern mal in die Runde fragen: Ist das wirklich so - auch heute noch? Oder muss man nicht vielleicht fairerweise sagen, dass auch bei den Bauern eine neue Generation heranwächst, die Verantwortung zeigt?

Ich lebe auf dem Land, hier im Dorf gibt es noch einige Landwirte, aber keiner davon hat wirklich eine Schar Streuner auf dem Hof. Da die Höfe hier zum Teil mitten im Dorfkern in unmittelbarer Nachbarschaft zu Schule, KiTa, Gemeindeverwaltung u.a., würde das auffallen. Zudem haben einzelne Gemeinden hier im Landkreis inzwischen sogar eine Kastrationspflicht für freilaufende Katzen eingeführt - es gibt Bestrebungen, das verbindlich auf Landkreisebene einzuführen.

Ansonsten bin ich mit einer Bauernfamilie befreundet. Nachdem der Sohn den Hof übernommen hat, wurden die Tiere durch die Bank eingefangen und kastriert. Das war wirklich kein Problem, bei einem Hof mit Milchvieh, auf dem der TA sowieso Stammbesucher ist, halten sich sogar die Kosten in Grenzen - Zitat meiner Freundin: "Das macht der so mit..." Nach rund 10 Jahren leben zur Zeit nur noch 3 Katzen dort - alle kastriert, geimpft und im Krankheitsfall tierärztlich betreut.

Also, wie sind eure Erfahrungen? Vorurteil oder leider immer noch traurige Realität?
 
A

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Meine subjektive Ansicht:
Ja, es gibt eine neue Generation.
Die Babies werden nicht mehr ersäuft oder an die Wand geschlagen, aber halt einfach verrecken gelassen durch Kälte, Hunger, Krankheiten.
Kastration: Fehlanzeige.
 
Hier im Ort gibt es das auch nichtmehr. Aber als wir junge Hunde hatten (Ups-Wurf mit nachfolgender Sterilisation) hat unser Bauer 3 der 10 Katzen abgeholt und ersäuft. Auf anraten des Tierarztes...
Also Gang und Gäbe ist es hier vor 15 Jahren noch gewesen.

Unsere Katze ist eine Bauernhofkatze, aus so einem unkontrollierten Wurf. Das ging da auch noch Jahrelang so, aber inzwischen hat man wohl doch was dagegen getan.

In dem Stall, wo die Eltern meines Freundes ihr Pferd stehen haben, ist es allerdings so schlimm wie man es sich nur vorstellen kann 🙁
Jedes halbe Jahr mehrere Würfe 🙁
 
Ich denke es ist sehr sehr unterschiedlich je nach Region. Es gibt "Vorzeigegegenden", wo tatsächlich ein neues Bewußtsein durch eine neue Generation im entstehen ist, und dann gibt es Gegenden wie z.B. in Sachsen-Anhalt, der Prignitz/Uckermark oder das tiefste Allgäu, wo sich nichts, aber auch gar nicht geändert hat und man nicht einmal einen aktiven Tierschutz findet, der einen unterstützen würde, wenn man versuchen würde da was bewirken zu wollen....
 
Hier bei uns gibt es auch beides. Also besser ist es schon geworden. Weil vor einigen Jahren hat man eigentlich nur die schlimmen Höfe gefunden.

Aber junge Katzen werden glaube ich immer noch viel zu viele umgebracht. Letztes Jahr wurde zu unserem Tierarzt eine Kätzin mit 1 Tag alten Welpen gebracht, weil der Bauer die Kleinen in den Ofen werfen wollte.
 
Ich wohne in Sichtweite zu 2 Bauernhöfen und ihren bemittleidenswerten Katzen. Der einen Bauernfamilie, deren Katzen besonders zahlreich, rappeldürr und krank sind, wurde in der Vergangenheit angeboten, die Katzen auf Kosten von Tierschützern einzufangen und kastrieren zu lassen. Aber das würde abgelehnt, dann würden sie keine Mäuse mehr fangen.:grummel::grr::reallysad:
 
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Hier ist es durchwachsen. Es gibt Höfe mit sehr gepflegten kastrierten Katzen und solche, wo der Schnupfen sein Unwesen treibt.

Aber eins ist sicher: Ihre Kitten bekommen die ALLE vermittelt 🙄
 
Es gibt solche und solche..ich denke je nach Region wird es besser oder schlimmer sein.

Wir haben hier Reiterhöfe, da haben Katzen ein Traumleben, aber diese Höfen könnten es sich auch garnicht leisten da Negativ aufzufallen, wo viel Publikumsverkehr ist ..

Ich persönlich hab aber das gefühl das in den letzten Jahren weniger Bauernhofkatzen ein Problem haben sondern mindestens in gleichen Teilen Schrebergartenkatzen..:/

Im Sommer niedlich und geduldet wenn sie Glück haben und im Winter werden sie zu einem Problem und müssen rechtzeitig entsorgt werden. Keiner fragt im nächsten Frühjahr wo die Katzen hin sind, sind ja neue Kätzchen da.
 
Ich bilde mir ja immer ein, in einer relativ gut aufgestellten und vernünftigen Gegend zu leben, aber heute morgen beim Tierarzt habe ich eine dieser klassischen Katzenomis kennengelernt, ganz fertig schon, die mir dann von den Höfen erzählt hat, wo sie momentan einfängt und kastriert weil der Bauer nichts macht, und füttert, weil die Katzen dort auch nicht gefüttert werden.
Ich weiß jetzt, welcher Hofladen sich meinen Besuch in Zukunft von der Backe putzen kann.
 
Ich bilde mir ja immer ein, in einer relativ gut aufgestellten und vernünftigen Gegend zu leben, aber heute morgen beim Tierarzt habe ich eine dieser klassischen Katzenomis kennengelernt, ganz fertig schon, die mir dann von den Höfen erzählt hat, wo sie momentan einfängt und kastriert weil der Bauer nichts macht, und füttert, weil die Katzen dort auch nicht gefüttert werden.
Ich weiß jetzt, welcher Hofladen sich meinen Besuch in Zukunft von der Backe putzen kann.

Und schön jedem unter die Nase reiben wenn es sich ergibt. Miundpropaganda/Dorfklatsch ist was feines..🙂
Vielleicht findest du Nachahmer, vielleicht kommt das irgendwann beim Bauern an...
 
Also hier sind fast alle Bauern na ja.... die haben zwar nicht immer sooo viele Tiere, aber es ist trotzdem grenzwertig.
Die Vorzeigehöfe suche ich noch..

Wobei es bei uns aber auch nciht nur Bauern sind, sondern häufig Familien/Alleinstehende die genausoviel Elend verursachen.
 
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Also hier sind fast alle Bauern na ja.... die haben zwar nicht immer sooo viele Tiere, aber es ist trotzdem grenzwertig.
Die Vorzeigehöfe suche ich noch..

Wobei es bei uns aber auch nciht nur Bauern sind, sondern häufig Familien/Alleinstehende die genausoviel Elend verursachen.

Find ich wichtig und gut das du es aussprichst..

Immer sehr viele Vorurteile gegen Bauernhöfe, teils berechtigt, teils nicht..aber Bauernhöfe gibt es glaube ich im Verhältnis nicht soviele, wie "Privatmenschen" die ihre Tiere trotz besseren Wissens, trotz andere Möglichkeiten der Information und Lebensweisen dasselbe Leid vielleicht nur in anderen Bereichen antun und nicht immer so sichtbar für die Aussenwelt....(Einzelhaltung/Miniwohnungsknast/unkastrierte rumlaufen lassen..etc pp)
Will jetzt Bauern nicht in Schutz nehmen die noch so Leben wie vor 50 Jahren und ihre Tiere auch so behandeln.. meine Wut, meine Enttäuschung auf/über Menschen was Vernachlässigung von Tieren angeht ist am Ende dieselbe..
 
Nike ich bezog mich zwar mehr auf die Menge der Tiere, aber du hast Recht.
Wir hatten letztes Jahr zb auch einen HOf der hatte nur 2 Erwachsene Tiere, eine wra schon kastriert und nur 1 Kitten, dafür hatten wir vorletztes Jahr mitten in der Stadt eine Dame mit 22 Tieren (Freigänger!)

Meist sind es Höfe auf denen wir helfen, aber häufig auch Wohnungen direkt in der Stadt wo solche Probleme auftauchen.
Der eine Fall von letztem Jahr mit 8 Katzen wra auch ne Familie der erst 1 Katze zugelaufen ist, die Kitten sahen teils schlimmer aus als jedes Bauernhoftier.
 

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