Bauernhofkatzen! Wahrheit und/oder Mär?

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nandoleo

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Gibt es eigentlich eine fundierte Untersuchung darüber, wie Bauern generell mit ihren Katzen umgehen?

Ist der Bauer per se ein potentieller Kittenmörder?

Ich lese fast täglich hier im Forum, dass man dem Bauern ein Kitten abgenommen hat, weil er es sonst getötet hätte.

Aus meiner Kindheit und aus eigenen Kontakten und Beobachtungen kenn ich es so, dass es durchaus der Wahrheit entspricht, dass immer mal wieder ein Wurf Kitten getötet wurde, allerdings nur dann, wenn der Bauer die Kitten noch ganz frisch geschlüpft im "Nest" erwischt.

Ich kenne keinen einzigen Bauern, der ein Kitten töten würde, wenn es bereits über den Hof rennt.

Unsere TÄ betreut bei uns in der näheren und weiteren Umgebung ziemlich viele Bauernkatzen. Der Trend geht eindeutig in Richtung ärztlicher Betreuung und Kastration.

Die Bauern zumindest in unserer Gegend haben eine gute Beziehung zu ihren Tieren.
Natürlich ist, was die Kastration anbelangt, noch viel zu tun, aber das Wort Bauer generell als Synonym für Kittenmörder zu nehmen...........?
 
A

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Ich habe keine Ahnung, wie Bauern generell mit Katzen umgehen.

Katzen in Städten sind ja eher "gewollte" Hauskatzen, die kastriert gehalten werden und in ländlichen Gegenden vermehren sie sich eher unkontrollierter.
Dazu müsste es Studien geben und ich meine, viele TS-Orgas können ein Lied davon singen.
Von daher kann ich mir schon vorstellen, dass viele Bauern eben die Katzen schnell loswerden wollen und "nur drohen", die Katzen zu ersäufen. Eben damit sie aus Mitleid schnell abgenommen werden.

Genausogut kann ich mir vorstellen, dass solche vereinzelten Drohungen dann gern aufgeschnappt und als Ausrede genutzt werden.

Ich glaube, einige User erzählen nicht die Wahrheit, was die Herkunft zu junger Katzen betrifft. Die meisten "Bauernhofkatzen", die heldenhaft "vorm ersäufen gerettet" wurden 🙄, sind in Wahrheit zB billig bei ebay verschachert worden. Man gibts eben nicht gern zu und das "retten" klingt eben netter... :stumm:
Oft kommt ja hier im Forum vor dem berühmten "...sonst wäre sie getötet worden" der Hinweis "ja, ich weiß, sie ist zu jung, aber..." Also da hat man im Vorfeld gelesen, dass das wahrscheinlich unliebsame Diskussionen einbringt und von daher muss eben ein böser Bauer herhalten 😉 Der dann auch meistens zufällig nur noch 1 zu junges Kitten loswerden wollte, anstatt gleich 2 oder mehrere. Janeisklar. Das war dann der Bruder von dem, dessen Katze "zufällig" schwanger geworden ist 😉

Ist aber nur meine persönliche Unterstellung und meine damit niemand bestimmtes und auch nicht, dass jeder, der das so darstellt schwindelt. Ich meine nur, einige tun es schon.
Eben darum...
Ich lese fast täglich hier im Forum, dass man dem Bauern ein Kitten abgenommen hat, weil er es sonst getötet hätte.
...man liest es zu oft 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Gestern war ein altes Ehepaar(Beide weit über 80 Jahre) bei mir im Laden, die mir folgende Geschichte erzählt haben:

Die Beiden wohnen neben einem Bauernhof.
Der Bauer starb, der Hof wurde aufgelöst, übrig blieb eine Kolonie Katzen.
Die Nachbarn, meine Kunden, fütterten die Katzen und verständigten zeitnah den Tierschutz.
Die Katzen wurden kastriert, ärztlich versorgt und wieder an Ort und Stelle ausgesetzt.
Die Tierschützer trafen mit dem Ehepaar das Abkommen, dass sie sich um die Katzen kümmern und sich beim Tierschutz melden, wenn eine Katze ärztliche Hilfe braucht.
Das war vor 25 Jahren. Die Katzen hatten ein langes, umsorgtes Leben.

Als der Hof verpachtet und der Betrieb wieder aufgenommen wurde, zogen wieder neue Katzen ein.

Mein Ehepaar blieben die Katzenbeauftragten!🙂

Wenn eines der, kastrierten, Tiere krank ist, sind die beiden Alten zur Stelle.
Sie nehmen sich Zeit für TA-Besuche und päppeln die Tiere liebevoll auf.

Der Hof ist inzwischen zu einer Art Tierheim-Außenstelle für Streunerkatzen geworden.😉

Der Bauer hat die besten Mausefänger aller Zeiten auf seinem Hof, die Katzen haben ein gutes Leben und die alten Leute haben eine Aufgabe.

Was ich damit sagen will?

Es brauchte keine Sekunde Nachdenkens seitens des Bauern, um sich auf die
Sache ein zu lassen.

Warum auch? Viele Katzen fangen viele Mäuse!😉
 
Also hier bei uns braucht man keine Geschichte zu erfinden. Hier ist es so, das man auf den Höfen junge Katzen nachgeworfen bekommt.
Stell dich in einem Dorf auf den Marktplatz und ruf, du möchtest eine kleine Katze. Du kannst dir in wenigen Minuten aus 50 Kätzchen was aussuchen.

Und ich weiß, das bei uns noch sehr viele Landwirte die jungen Katzen töten. Allerdings, auch hier die ganz jungen, nicht diejenigen, die schon rumlaufen.

Trotzdem kann man oft genug sagen, das man die Katze gerettet hat, wenn man sie dann noch mitnimmt. Weil seeehr viele von diesen jungen Katzen, die die erste Hürde geschafft haben, sehr krank sind.
Ich habe mehrere solche Katzen zuhause. Da ist Katzenschnupfen bei uns hier ganz vorne vertreten, danach kommen Durchfallerkrankungen aller Art. Dazu kommt, das die Katzen sehr oft sehr unterernährt sind, Flöhe, Milben evtl. auch Läuse sind vollkommen normal. Und oft genug sind die Kätzchen so verwurmt, das kaum noch Futter in den Darm reinpaßt.
FelV dagegen ist hier in der Gegend dagegen so gut wie nicht vorhanden.


Neulich habe ich von einem Gerichtsurteil gelesen, wo ein Landwird wegen Tötung eines jungen Kätzchens vor Gericht zu einer Strafe von 1700 € verurteilt worden ist.
Ich hoffe sehr, das macht Schule und spricht sich auch rum. Weil m.M.n. ist das die einzige Möglichkeit, um das irgendwann in den Griff zu kriegen. Die Kastra von den erwachsenen Katzen muß billiger sein als die möglichen Folgen, wenn man unerwünschte Kätzchen tötet.

Natürlich gibt es auch andere Landwirte. Die etwas "besseren" bieten ihre Kitten dann bei Ebay an. Aber auch da läßt der Gesundheitszustand sehr zu wünschen übrig, und das Motto ist meistens "so schnell wie möglich weg".

Eine Freundin hat ein Kätzchen von einem Hof, die haben nur eine Kätzin, die werfen kann, der Rest ist kastriert. Dort werden die Kleinen vermittelt. Die kleine Katze war auch schon knapp 4 Monate alt. Wurde aber als 2 Monate angeboten.
Auf Nachfrage, wir haben ja gesehen, das die älter ist, sagte sie, wenn sie ein 4 Monate altes Kätzchen anbietet, meldet sich niemand mehr und sie kriegt es nicht los.😡

Ich finde es übrigens auch ziemlich Nonsens, wenn hier im Forum Leuten von Bauernhofkitten abgeraten wird, wegen Unterstützung von Vermehrern.
Es ist einfach so, das es egal ist, ob diese Katze👎 auf dem Hof bleiben oder nicht. Deshalb wird ganz bestimmt nicht eine einzige Katze mehr kastriert. Im Gegenteil, diese Katzen können auch noch werfen, wenn sie hierbleiben.

Nimmt man sie mit, kann man zumindest das verhindern. Und vielleicht rettet man ihnen doch das Leben, weil im ersten Winter seeehr viele von diesen kranken Tieren sterben, weil sie nicht oder nicht ausreichend versorgt werden.
Es ist noch lange nicht überall üblich, das die Katzen gefüttert werden. Immerhin hat es da in den letzten Jahren doch deutliche Fortschritte gegeben. Ich hab jetzt sogar ab und zu Nassfutter auf Höfen gesehen.

Ich hab aber auch erlebt, das eine junge Katze nicht mitgenommen werden durfte, weil das Wort "Kastration" erwähnt worden ist. Weil dann hat der (war ein junger Kater) ja gar keinen Spaß am Leben.😱

Fakt ist, es gibt nicht "die" Landwirte in Bezug auf Katzen. Da muß man jeden Hof einzeln betrachten, manche schätzen und füttern ihre Katzen.
Und es gibt Höfe, da wünscht man sich, man hätte das dort nie gesehen, weil man die Bilder von den dürren, kranken, unterernährten, schmutzigen Katzen nie wieder aus dem Kopf bekommt.

Hier gibt es einen Tierarzt, der bietet Landwirten an, 2 Katzen zum Preis von einer zu kastrieren. Ich glaube, das darf er eigentlich nicht, aber ich finde die Aktion super!

Und ich würde jederzeit wieder so ein armes Kätzchen mit nach Hause nehmen, wenn ich wieder mal über sowas stolper. Ebay-Anzeigen braucht man dafür hier leider nicht.

Aber man darf nicht vergessen, diese Katzen kosten oft sehr viel Geld, und auch viel Zeit, bis sie zahm sind. Und manche von diesen Würmchen sterben einem trotzdem unter den Händen weg.
 
Ich bin auf dem Land aufgewachsen und habe sowohl dieses als auch jenes mitbekommen.
Es gibt Bauern, die sich kümmern und es gibt halt auch diejenigen, die sich nicht kümmern.
Also kann man das nicht wirklich pauschal beantworten.
Aber ich glaube auch, das es von vielen Leuten einfach als Ausrede genutzt wird, wenn ein viel zu junges Einzelkätzchen angeschafft wurde.
Man hat es ja "gerettet" und ist der strahlende Held... 🙄
 
Leider liebt meine Oma die Katzen so sehr, dass sie uns nicht erlaubt sie kastrieren zu lassen.

Der Satz widerspricht sich selbst ganz furchtbar, wer seine Katzen wirklich liebt, der würde sie immer kastrieren...

Das Problem bei den Bauernhöfen ist aber doch auh nicht "nur", das töten von Tieren - wo ich mich eben gefragt hab, wie man sagen kann, dass die Katzen nur getötet werden, wenn sie ganz frisch geboren wurden, was anklingen lässt, dass das dann ja nicht ganz so tragisch ist...
Dort wird auch einfach gewissenlos vermehrt und Tierleid erzeugt, Katzen vermehrt und dann "vermittelt", damit auch ja aus dem Tierheim keine mehr kommen, etc... ich find, wenn eine solche Situation entstanden ist, muss man den Arsch in der Hose haben, ALLE Katzen zu kastrieren und zu b ehalten - man ist ja schließlich auch dran Schuld und hat die Konsequenzen zu tragen.

Deshalb würd ich auch nie Bauernhofkatzen nehmen - dieses Leid hat jeder Bauer selbst zu managen.. wenn man ihnen die Babys immerwieder abnimmt unterstützt man aktiv Tierquälerei und Elendsvermehrung und bekundet in Bauernaugen noch, dass er das so genau richtig macht.
 
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Ich wohne auf dem platten Land. Ich behaupte, dass hier die wenigsten Katzen kastriert sind, obwohl hier im Landkreis eine Kastrations- u. Kennzeichnungspflicht besteht.

In der Nähe der Höfe laufen auch immer wieder Katzen mit Kitten herum und hier streunern auch regelmässig unkastrierte Kater, die dann alles vollpinkeln und Stunk machen.

Ich bin mir sicher, dass - wenn sie gefunden werden - Würfe "entsorgt" werden. Der Grund, dass das hauptsächlich (oder nur) mit den ganz kleinen passiert ist simpel: Sobald die Katzen etwas mobiler sind, bekommen sie sie nicht (oder nicht mehr so leicht) zu fassen.

Viele Katzen bekommen ihre Jungen deshalb auch nicht (mehr) direkt auf den Höfen, sondern "verstecken" die Kleinen und bringen sie erst später auf den Hof. Vermutlich habe ich aus dem Grund hier auch die "wilde" Katze, die wahrscheinlich bei uns im Garten geboren wurde bzw. die von der Mutter hierher gebracht wurde. (Die beiden habe ich kastrieren lassen - sie wird keine Jungen mehr durchbringen müssen.)


Es mag Ausnahmen unter den Landwirten geben, die ihre Katzen kastrieren lassen und auch versorgen. Aber bei den meisten Bauern hier laufen die Katzen so mit. Bekommen wohl auch Essensreste und Milch hingestellt - aber das war es dann.

Ich glaube auch, dass gar nicht alle Bauern ihre Kitten verschenken könnten - weil sie so wild sind, dass sie gar nicht an die Kitten herankommen.


Ein Problem sind ihr aber in meinen Augen auch die vielen "Privathaushalte", die ihre Tiere nicht kastrieten lassen und regelmässig "süsse Katzenbabies" verschenken. Es ist wirklich zum ko... wenn man zur Kittenzeit die Anzeigenblättchen aufschlägt. Nicht umsonst beherbergt das hiesige (relativ kleine) Tierheim teilweise 200 (!) Katzen.
 
Ich habe Bauern als Verwandte. Hab auch Katzen von deren Höfen.
Der eine Onkel, von dem ich Minka und Li hab ist mit den Katzen total überfordert. Sobald eine Katze krank ist und er sie erwischt wird sie getötet.
Er will kein Geld für Kastration und andere Tierärztlichen Versorgungen zahlen.
Leider liebt meine Oma die Katzen so sehr, dass sie uns nicht erlaubt sie kastrieren zu lassen. Hier haben wir Minka und Li wohl vor dem sicheren Tod bewahrt.
Aber dann gibt es noch den Hof meiner Tante und Cousine. Diese Rufen den Tierarzt wenn eine Katze krank ist und lassen sie jetzt auch nach und nach kastrieren. Die Katzenbabys vermitteln wir, damit es nicht noch mehr werden. Von diesem Hof stammt meine Kikki und bald vielleicht noch eine. Kikki war damals sehr gesund, zumindest gesünder als normale Bauernhofkatzen.
Also nicht immer sind Bauern die bösen Katzenmörder, aber ich kenn leider viele die kein Geld für ihre Katzen ausgeben wollen.


Liebe Bauerhofkatzen, schön, dass du dich hier zu Wort meldest.

Zu dem Verhalten deiner Verwandten:
Wenn deine Oma die Katzen lieben würde, würde sie sich für eine medizinische Versorgung einsetzen und nicht zulassen, dass sie getötet (wie getötet? Eingeschläfert? Ertränkt? Erschlagen? Erschossen?) werden, wenn sie krank sind. Übrigens: wenn die Katzen nicht fachgerecht und schmerzfrei getötet werden, liegt hier ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor.

Und auch Kastration ist ein Zeichen dafür, dass jemandem etwas an seinen Tieren liegt. Die Katzen immer und immer wieder werfen lassen, bis sie komplett verbraucht sind, sie dem Risiko einer FIV- oder FeLV-Infektion auszusetzen und NOCHMAL ihnen tierärztliche Behandlung zu verweigern und sie zu töten, ist kein Zeichen von Liebe. Es ist genau das, was hier immer wieder negativ auffällt.

Bitte wirke auf sie ein, dass zumindest alle Katzen kastriert und kranke Katzen behandelt werden.
 
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Das nenn ich Katzenhaltung vom Feinsten. 😡
Gut, daß die Oma einen zielsicheren Jäger kennt.
Igitt.
 
Ich kann aus eigener Tierschutztätigkeit sagen, daß man das pauschalisieren kann.
Ja, Bauern sind Katzenkinderkiller. Es gibt natürlich Ausnahmen, aber das bleiben sie auch.
Und ja, es gibt nicht wenige, die Katzen "in den Boden" oder gegen die Wand schlagen, wenn sie schon herumwuseln.
Ich habe jeglichen Respekt und die Achtung vor dieser Berufsgruppe verloren und würde gerne die Katzenmörder (aber nur die) mehrere Jahre im Knast sehen.
 
Es ist wie immer. Es gibt solche und solche. Ich kenne Bauern und ich kenne auch ältere Leute die Kitten hemmungslos ermorden, wenn sie noch ganz "frisch" sind.
Ich kenne aber viel, viel mehr Bauern und auch Rentner die ihre Katzen über alles lieben. Sie wegen jedem Pups zum Tierarzt schleppen und sie selbstverständlich kastrieren lassen bzw. sich schon kastrierte Katzen über den TS anschaffen.
Neulich ist der Gemüsebauer, der uns immer beliefert, in Tränen vor mir ausgebrochen weil er seine Katze einschläfern lassen musste.
Wie immer im Leben, man kann es nicht pauschalisieren.
 
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@Bauernhofkatzen: Ich finde, Du solltest zu Deinen Beiträgen stehen.
 
Bauernhofkatze (und alle anderen, die hier mitlesen und in einer ähnlichen Situation sind, z.B. als Nachbarn eines solchen Betriebes oder Leute, die Bauernhofkätzchen von so einem Hof haben), niemand kann dich für das unsägliche Verhalten deiner Verwandten, insbesondere deines Onkels, verantwortlich machen. Du hast sogar Katzen da rausgeholt, sehr gut.

Aber wenn dein Onkel kein Tierarzt ist, darf er keine Haustiere töten, und der Straftatbestand der Tierquälerei ist erfüllt, wenn er es doch tut. Insbesondere, wenn er die Tiere nicht fachgerecht euthanasiert. Irgendwann kommt jemand daher und zeigt ihn an, und was dann?

Vielleicht kannst du ja so argumentieren. Er soll bitte die Katzen entweder kastrieren und tierärztlich behandeln lassen oder sie abgeben, aber wenn er sie einfach tötet, macht er sich strafbar. Auch in einem ländlichen Gebiet gelten da keine anderen Regeln.
 
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Gibt es eigentlich eine fundierte Untersuchung darüber, wie Bauern generell mit ihren Katzen umgehen?

Ist der Bauer per se ein potentieller Kittenmörder?

Ich lese fast täglich hier im Forum, dass man dem Bauern ein Kitten abgenommen hat, weil er es sonst getötet hätte.

Aus meiner Kindheit und aus eigenen Kontakten und Beobachtungen kenn ich es so, dass es durchaus der Wahrheit entspricht, dass immer mal wieder ein Wurf Kitten getötet wurde, allerdings nur dann, wenn der Bauer die Kitten noch ganz frisch geschlüpft im "Nest" erwischt.

Ich kenne keinen einzigen Bauern, der ein Kitten töten würde, wenn es bereits über den Hof rennt.

Unsere TÄ betreut bei uns in der näheren und weiteren Umgebung ziemlich viele Bauernkatzen. Der Trend geht eindeutig in Richtung ärztlicher Betreuung und Kastration.

Die Bauern zumindest in unserer Gegend haben eine gute Beziehung zu ihren Tieren.
Natürlich ist, was die Kastration anbelangt, noch viel zu tun, aber das Wort Bauer generell als Synonym für Kittenmörder zu nehmen...........?
Ich hab sogar ne Katze auf nen Bauernhof vermittelt..🙂

Nein sind nicht alle gleich..

Sind ja auch Normalbürger nicht alle gleich..man kann ja auch nicht sagen das der Otto Normal Deutsche Bürger zu seinen Tieren total lieb ist. Bei weitem nicht..

Es kommt auch immer an wen du wo fragst, würdest du bei uns fragen käme sicher die Antwort das Kleingartenbesitzer hier die schlimmsten Katzenkinderkiller sind...🙂
Oder Fabrikanten in Industriegebieten..
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es nur nicht ok,wie meine Familie hier beschimpft wird.
Hätte ich das gewusst, hätte ich hier nicht rein geschrieben.
Schließlich ist es meine Familie und ich liebe sie auch, dass das mit den Katzen alles nichtganz gut ist weiß ich,aber keine wird gequält Unfall Katzenbabys werden auch keine getötet. Aber bevor eine Katze leidet ist es doch fair sie Schmerzes zu töten
 
Dieses Kinderlied hat mir meine Urgroßmutter vorgesungen:

D´Bäure hot d´Katz verlorn
weiß net wo´s isch
se suacht älle Winkele aus:
"Mulle, Mulle, wo bisch?"

Im Höfle, im Gärtle, was jammert se schwer:
"O Mulle, Mulle, so gang mr doch her!"

I koch dir a Süpple, tua Brocka dreinei
O Mulle, liebs Mulle, komm doch wieder heim

Kein Schäfle kein Kälble
nex was mehr begehrt
isch mir wie mei Mulle
so lieb und so wert

Was fällt jetzt dr Bäure ganz siedigheiß ei
Dort oba aufm Boda, im Heu drin könnt´s sei

Se steiet herzklopfet am Leiterle nauf
ka´s fast et verschnaufa, macht´s Falltürle auf

Guckt eine, guckt außer, jetzt horch, wie se lacht
"Potztausig, mei Mulle, a Schläfle hot´s gmacht"

Jetzt, daß de hao gfonda, bin i aber froh
o Mulle, liebs Mulle, jetzt bisch wieder do

Text und Musik: anonym aus Schwaben -
in: Schwäbisches Liederbuch , Schott / Klett 1989 - Alpenrose (1924) --
in verschiedenen Versionen verbreitet


Ich hoffe, dass auch Nichtschwaben etwas mit dem Text anfangen können.😉

Bei uns waren Katzen auf dem Hof geliebt und wertvoll.

Selbstverständlich hat man damals nicht im Sinne des heutigen Tierschutzgedankens gehandelt, Kastration gab es damals noch nicht. Das kam erst später.

Leider liebt meine Oma die Katzen so sehr, dass sie uns nicht erlaubt sie kastrieren zu lassen.

Das kenne ich sehr gut aus der eigenen Familie. Meine Großmutter hat sich mit Händen und Füßen gewehrt, als ich ihre 7 Katzen eingetütet und zum Kastrieren gebracht habe.
Ihre armen, armen Katzen werden aufgeschnitten!

Die Oma saß heulend bei ihren noch leicht angeschickerten Katzen, als wir vom TA zurück waren. Mit mir hat sie 14 Tage lang kein Wort mehr gesprochen.

Ich hab es mit Fassung getragen! Was sein muss, muss sein.

Als ich diese Aktion gestartet habe, war ich gerade mal 13 Jahre alt.

Es geht alles wenn man nur will. Lieber 14 Tage lang Streit, als Katzenleben auf dem Altar des Familienfriedens zu opfern.
 
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Ich finde es nur nicht ok,wie meine Familie hier beschimpft wird.
Hätte ich das gewusst, hätte ich hier nicht rein geschrieben.
Schließlich ist es meine Familie und ich liebe sie auch, dass das mit den Katzen alles nichtganz gut ist weiß ich,aber keine wird gequält Unfall Katzenbabys werden auch keine getötet. Aber bevor eine Katze leidet ist es doch fair sie Schmerzes zu töten

Ja und dafür gibts die Euthanasie beim Ta und nicht die "ich drehe der Katze selbst den Hals um"-Methode. Sowas fällt unter Tierquälerei und gehört angezeigt, egal ob Verwandtschaft oder nicht.
Wer sowas unterstützt - und das tust du - ist genau so Täter. 😡
 
Ich finde man kann nicht sagen, wie Bauern generell mit Katzen umgehen.
Bauern sind auch nur Menschen und keiner ist wie der andere.

Ich sehe öfters, dass Bauern anfangs ein oder zwei Katzen haben, um die sich gekümmert wird und die oft auch kastriert sind und bewusst angeschafft wurden.
Später kommen dann immer mehr Streuner dazu, die sich auf den Höfen heimisch machen und so mitlaufen und die Bauern sehen es nicht ein, sich um diese Katzen auch noch zu kümmern und auf ihre Kosten kastrieren zu lassen.

Um dann später irgendwie die Zahl der Katzen zu verringern, oder wenigstens zu verhindern, dass es mehr werden, fängt man dann an die Welpen zu verschenken oder zu töten, wenn man sie findet.
Ich selbst finde das unmöglich, aber man muss es auch mal so sehen, dass diese Katzen meist von den Bauern nicht bewusst angeschafft wurden, sich nur schwer von warmen Scheunen fernhalten lassen und oft auch verwildert sind.
Oft gibt es in ländlichen Gegenden keine Kastrationsprogramme und die Kommune interessiert sich herzlich wenig für das Problem.
Wenn ein Bauer dann ca. 30 Katzen hat, kann ich es ein Stück weit nachvollziehen, dass er nicht gewillt ist, alle Tiere auf seine Kosten einfangen und kastrieren zu lassen, oder sie ins Tierheim zu fahren (wo gerade im Frühling und Sommer meistens Aufnahmestop ist).

Sicher gibt es auch die bösen Bauern, die aus Faulheit oder Geiz ihre eigenen Katzen nie kastrieren lassen und für die es kein Problem darstellt, jährlich 10 Katzenwelpen zu ertränken.
Aber viele sind auch einfach verzweifelt und haben keine Ahnung wohin mit den ganzen Tieren die sie nie haben wollten. Da ist letztlich das Töten der Katzen die letzte Möglichkeit um nicht in Katzen zu ertrinken.

Und zu guter letzt gibt es auch Bauern, die nicht nur ihre eigenen Katzen kastrieren und gut versorgen, sondern auch die Katzen, die irgendwann von selbst heimisch werden.
 
Es ist auch eine Frage der eigenen Erfahrungen..

Ich kenne Bauern die finden es höchst grausam Katzen in Wohnungen zu sperren, sie erleben Katzen wie sie WIRKLICH sind, wenn man sie lässt..
Für den bin ich die größte Tierquälerin und in Teilen stimme ich dem sogar zu..
Mein Ex kam aus Meck Pom vom Hof..der fand meine Katzen auch immer sehr traurig..

Manchmal ist es eine Frage des Blickwinkeln..;9
 
Zuletzt bearbeitet:
Und dann gibt es noch Bauern, die gar keine Katzen auf dem Hof haben.
Mein Cousin hat im Haupterwerb einen Milchbetrieb mit ca. 50 Milchkühen und die haben seit Jahren (mindestens 15 Jahre) überhaupt keine Katzen mehr auf dem Hof. Auch damals, als ich noch klein war und der Hof noch meinem Onkel gehörte, waren nie mehr als 2-3 Katzen auf dem Hof. Die waren zwar nicht kastriert, aber bekamen die Pille😉

In dem Dorf meiner Eltern gibt es noch mehrere Bauern - aber hauptsächlich Nebenerwerbslandwirte - von denen hat so gut wie keiner Katzen.

Mir scheint, es gibt da wirklich regionale Unterschiede.
 

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