Bengal zu 2,5 Jahre Bengal

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    bengalkatze zusamenführung
Klingt so, als hättet ihr euch schon den richtigen ausgesucht, wenn es denn unbedingt ein Bengale von diesem Züchter sein soll (und nicht z.B. ein Kater aus dem Tierschutz, der vom Alter her halt näher an eurem dran ist). Bei Tieren vom Züchter, die ängstlich und zurückhaltend sind, wäre ich sehr vorsichtig. Eigentlich sollte das nicht vorkommen, weil die Katzen ja vom Babyalter an einen engen Menschbezug haben sollten und ein gescheiter Züchter auch dafür sorgt, dass sie an Alltagsgeräusche, andere Menschen, Kinder etc. gewöhnt werden.

Sehe ich das richtig, dass alle 4 Wurfgeschwister noch beim Züchter sind mti 7 Monaten? Das ist schon etwas komisch, und würde mich mißtrauisch machen. Bengalen-Kitten von guten Züchtern sind eigentlich sehr nachgefragt, da sind die Würfe meistens reserviert, sobald die Kitten auf der Welt sind. Wenn die bisher alle keinen Abnehmer gefunden haben, dann ist da was faul.

Ich sag das nicht, um euch den Kater madig zu machen, nur, damit ihr später nicht mit einem Tier da steht, für das ihr wahrscheinlich zu viel Geld bezahlt hat und das dann krank ist o.ä.

Auf jeden Fall solltet ihr abmachen, dass ihr den Kater zurückgeben könnte, falls das mit der Vergesellschaftung nicht klappt. Lasst euch da nicht abwimmeln mit "Tiere sind keine Ware und können nicht einfach zurückgegeben werden" oder so einem Spruch. Das ist nämlich der Garant dafür, dass es sich nicht um einen echten Züchter handelt, sondern um einen Vermehrer, der nur aufs Geld aus ist. Für das Tier ist es nämlich alle mal besser, es kommt nach einer mißglückten Vergesellschaftung zurück in seine vertraute Umgebung als wenn es dann weiter gereicht wird oder ins Tierheim kommt (oder noch schlimmer, auf Dauer sein Dasein nur in einem Zimmer fristet oder sowas).
 
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Ok gehen wir davon aus der aktuelle Partner ist ein Bengal, 7 Monate alt, wird kastriert und erst in 6-7 Wochen zu uns geholt.

Wir hatten gestern den ersten Kontakt mit allen 4. Hier hat sich einer besonders für uns interessiert und wollte nur mit uns spielen. Er ist von Charakter genauso wie unser jetziger.
Verspielt, bisschen tollpatschig, lässt sich ab und zu auf Streicheleinheiten ein.
Eher so ein Kater oder ein etwas ruhigeren(nicht zu ruhig da er sonst nicht mit den Bengal mit halten würde).
Ein anderer war ein Snow Bengal also sehr hell. Dieser war uns gegenüber eher schüchtern und ließ sich erstmal nicht so gerne von uns anfassen und eher ängstlich/zurückhaltend.

Welchen würdet ihr empfehlen. Gibt noch ein "Schnurri" der wohl so verschmust ist das er anfängt zu schnurren sobald man ihn anschaut.
In der Regel sucht man die Zweitkatze nicht im Sinne der Katzenbesitzer sondern der Katze, die bereits daheim sitzt aus, also ist es völlig unerheblich, wie sie sich euch gegenüber verhält - sondern wie sie mit anderen Katzen umgeht. Da hilft nur Katzen in der Interaktion untereinander beobachten und hoffen, dass man seine eigene Katze gut genug einschätzen kann.

In dem Alter ist halt das Problem, dass sich der Charaktere bestenfalls 'abzeichnet', aber noch nicht festgelegt ist. Deswegen wäre ein erwachsenes Tier eigentlich besser.
Den besten Erfolgsaussichten bei einer Zusammenführung hat man mit der Regel: ungefähr gleiches Alter, gleiches Geschlecht und gleicher Charakter (außer die eigene Katze ist extrem dominant, dann wird es bei einem ähnlich dominaten Tier eher zu Reibereien kommen).
 
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Das habe ich jetzt auch noch gefunden. Ist das nur eine Falschaussage oder kann das auch zutreffend sein?
Anhang anzeigen 215336

Katzen sind fakultativ sozial, dh. sie können mit Artgenossen zusammenleben, müssen es aber nicht (anders als zB. Rudel- oder Herdentiere). Deshalb sind sie bei Sozialkontakten auch durchaus wählerisch und akzeptieren nicht automatisch jeden Artgenossen und erzwingen kann man dann in der Tat nichts, sondern man kann nur versuchen das Verhältnis von Anfang an möglichst positiv zu gestalten, so dass die Katze mit der zweiten Katze möglichst positive Momente verknüpft.

Wäre Euer Kater Freigänger, dann könnte er selbst wählen. Als Wohnungkatze kann er das aber leider nicht sondern ist darauf angewiesen, dass ihr - gut - für ihn wählt. Ihr als Bezugspersonen seid halt auch nicht immer da, oder? Ihr werdet wahrscheinlich arbeiten gehen, mal in Urlaub fahren etc. und dann ist Euer Kater ganz allein in der Wohnung und das ist dann natürlich extrem langweilig und reizarm für ihn.

Ich verstehe aber auch Eure Sorge, dass es mit dem neuen Kater eventuell nicht passen könnte und eine Garantie gibt es da leider auch nicht. Ihr könnt nur versuchen das Tier möglichst passend - und das meint in erster Linie den Charakter - auszuwählen. Bei einem 7 Monate alten Tier ist der Charakter allerdings noch nicht zu Gänze entwickelt und kann sich noch verändern, da seht ihr zwar eine Tendenz, die ist aber eben noch nicht gefestigt.

Wenn er bereits auf den Geruch des anderen Katers so heftig reagiert würde ich mich wohl eher nach einem anderen Tier umsehen oder das Ganze zumindest nochmal testen, wenn der andere Kater kastriert wurde und seinen "endgültigen" Geruch angenommen hat. Katzen sind in der Lage ein fremdes Tier über den Geruch "einzuschätzen", dh. sie entnehmen dem Geruch alle möglichen Informationen und wenn bereits der Geruch solche Verunsicherungen auslöst wäre ich vorsichtig.

Und ich würde Euch empfehlen, dass ihr vorher klärt, was für den Fall, dass es so gar nicht funktioniert mit der Zusammenführung passiert. Im Idealfall kann die neue Katze dann wieder zurück, das hilft auch Euch entspannter an die Situation ran zu gehen und es wäre gesichert, wo die Katze in so einem Fall hin kann.

Das Dummer ist halt, dass Euer Kater ohne Artgenossen sehr stark auf Euch angewiesen ist und wenn ihr mal nicht da sein könnt/wollt dann langweilt er sich halt im Zweifel in der Wohnung allein zu Tode. In so einer Wohnung passiert ja nichts, wenn niemand da ist, da passiert ja nur was, wenn dort noch weitere Lebewesen (Mensch oder Katz) sind die für "Unterhaltung" sorgen.
 
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Jetzt meine Frage. Macht es überhaupt Sinn einen neuen Kater in unsere Wohnung einzuführen? Wir möchten nicht das sich unser Kater gestresst und unwohl fühlt. Wenn der Geruch alleine schon so ein aggressives Verhalten aus löst was wird dann die neue Katze bei ihm auslösen?
Unsere Katze wurde uns als Einzelkatze inseriert. Sie mag ja keine Anderen, ist futterneidisch und zudem würde sie eine zweite Katze im Revier nur tolerieren, wenn überhaupt.
Als wir unseren Kater dazuholten, hat sie uns wochenlang nicht einmal mit dem Hintern angeguckt. Wir waren doof, wurden mal angegrummelt, angefaucht, ignoriert (selbst, wenn wir sie gefüttert haben). Sobald die Vergesellschaftung dann zum "Gittertüren-Teil" überging, wurde sie wieder viel umgänglicher.
Denn jetzt konnte sie den Auslöser für den Geruch mal selbst sehen und sich ihr eigenes "Bild machen". Katzen können selbst auf die Geräusche von fremden Artgenossen reagieren, dazu brauchen sie nicht einmal den Geruch oder Sichtkontakt. Das ist normal.
Immerhin war euer Kater recht lange alleine, ihr seid seine Bezugspersonen und ein Artgenosse ist fremd und gruselig.
Mit einer Vergesellschaftung und Geduld lässt sich so ein Verhalten aber wieder korrigieren.

Bei uns hat es z.B knapp 6 Monate gedauert, bis die Zwei zusammen im Körbchen lagen und kuschelten. Klar, anfangs sieht es oft so aus, als würde es ja nie gelingen (Raufereien, Machtgehabe, Gefauche etc.), man darf aber nicht vergessen, dass die Katzen sich erst einmal einpendeln und zueinander finden müssen.
Wie lange das im Endeffekt dauert, hängt u.A (nicht ausschließlich) von der Kompatilität der Katzen drauf an und wie die VG gestaltet wird von euch als Besitzern.
Aber es gibt nur wenige Katzen, die wirklich ihr Leben lang alleine bei ihren Menschen sein wollen, und das sind oft die Senioren, die keine guten Erfahrungen gemacht haben oder leider schon so sozial abgestumpft sind ihr Leben lang, dass eine VG nur Stress mit sich bringen würde. Und selbst bei "solchen" Katzen gab es schon Wunder, wo ein zweiter Senior geholfen hat.

Im Endeffekt ist eine VG auch eine Geduldsaufgabe für die Besitzer, so wie es auch Eine für die Katzen ist.
Immerhin müssen sie sich mehr oder weniger erstmal mit einem Fremden abfinden, das ist so, als würde man euch einen fremden Mensch in die Wohnung stellen und ihr müsst dann ein paar Monate mit diesem leben um zu gucken, ob ihr euch verstehen würdet.
Manchmal passt es nicht, und dann muss man schauen: Gibt es bessere Katzen für die meine?
2,5 Jahre sind nicht alt genug um zu bestimmen, ob eure Katze wirklich komplett alleine sein will. Zumal er ja kein anderes Zusammenleben kannte, seitdem er zu euch gekommen ist. Dementsprechend wird das soziale Aufholen anstrengend werden, aber wenn es klappt, habt ihr zwei sozialisierte Katzen, die einander stützen 🥰
 
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Zu deinen Bedenken möchte ich dir eine Geschichte aus meinem Freundeskreis erzählen.

Eine Freundin von mir hat im Sommer ein Kitten adoptiert. Sie hat anfangs nicht gewusst, dass es besser ist, zwei Kitten zu adoptieren. Ich hab ihr dann ein bisschen was dazu erzählt und sie hat sofort gesagt "Dann müssen wir uns noch nach einer zweiten Katze umschauen.", ihr Lebensgefährte war zunächst dagegen. "Eine Katze reicht doch.", er hat nicht verstanden, warum das so nicht ganz stimmt. Für ihn reichte eine Katze, ja. Für die Katze war das nicht schön. Das ist auch immer wieder aufgefallen. Es waren ganz subtile Hinweise. Die Kleine war nicht direkt verhaltensauffällig, aber hat ihre Menschen "angegriffen" (zum kätzischen Spiel aufgefordert) und dabei auch den ein oder anderen blutigen Kratzer hinterlassen. Außerdem war sie oft rastlos und wirkte auf mich unausgeglichen. Viele denken, das wäre ganz normal, weil sie es nicht anders kennen.
Im Endeffekt war die Süße einige Monate alleine. Dann kam ein zufälliger Umstand zustande. Tierschutz holte zusammen mit dem Bruder dieser Freundin einen Wurf Kitten aus einem Messi-Haushalt (Zwangswohnungsauflösung) und zwei der Kitten kamen dann vorübergehend zu der besagten Freundin. Sie separierte die beiden, hatte aber den Transportkorb in der Küche stehen. Als ihre Katze in die Nähe des Korbes kam, fauchte, knurrte und spuckte sie wie wild. Sie stellte den Pelz auf, richtig mit Buckel und buschigem Schwanz und ist dann erstmal weg gerannt.

Das kam für meine Freundin dann erst mal so rüber, als könne man diese Katze nicht vergesellschaften. Die beiden Kitten, die sie da separiert hatte, waren Bruder und Schwester. Der Kater sollte in einen Haushalt mit mehreren Katern (unterschiedliche Altersklassen, auch Kleinteile) und die Katze sollte bleiben. Ich bin froh, dass ich in dem Moment dort war, sonst hätte die Freundin das Kätzchen wahrscheinlich weiter vermitteln lassen. Die Erstkatze hatte lediglich auf den fremden Geruch reagiert, sobald sie das kleine Kitten sehen konnte, war der erste Schreck vorbei. Zwar gab es hier und da mal Zurechtweisungen, Gezanke und Gefauche, aber das dauerte nur ein paar Tage und seit dem sind die beiden ein richtiges Traumteam. Die Erstkatze ist auch total entspannt und jetzt sieht auch der Lebensgefährte ein, warum zwei Katzen besser sind als eine.

Du musst nicht denken, dass dein Kater keinen Kumpel braucht. Er weiß nur vielleicht mittlerweile nichts mehr richtig damit anzufangen. Das kann er aber wieder lernen. Deshalb achte auf eine langsame Vergesellschaftung und sei dabei stets wachsam, um zu erkennen, wann der passende Zeitpunkt ist, die beiden einen Schritt aufeinander zu machen zu lassen. Nach allem, was ich hier schon gelesen habe, kann das durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen. Lies dich quer durch's Forum, schau dir diverse Tiere an (du kannst dir ja auch im Tierheim oder generell Tiere in der Vermittlung ansehen ohne sie gleich mitzunehmen, das geht nicht nur bei Züchtern), rede viel mit den Leuten dort, erkläre auch deine Situation. Hör dir verschiedene Ansätze an (parallel zum Lesen hier) und entscheide dich für einen passenden Gefährten, der kastriert, geimpft und getestet ist. Damit gehst du nicht nur zusätzlichem Ärger aus dem Weg (wie schon gesagt wurde gibt es schnell Zoff zwischen kastrierten und unkastrierten Tieren), sondern verhinderst auch, dass ein neues Tier deinen Kater anstecken könnte (FiV/FeLV z.B.).

Ich bin übrigens auch der Meinung, dass die Rasse dabei relativ egal ist, es kommt mehr auf den Charakter an. Es gibt unter jeder Rasse quirlige und ruhige Miezen. Und je nach Zusammenstellung einer Katzengruppe müssen die Tiere auch nicht absolut gleich sein, es muss nur harmonieren. Wir haben zuhause drei Mädels und die sind ziemlich unterschiedlich, in der Gruppe funktioniert es aber sehr gut. Es müssen z.B. nicht alle Tiere in einer Gruppe verschmust sein, es hilft aber, wenn mindestens zwei die gleichen Katzenspiele mögen (sodass sie einander auspowern können). Manchmal ist es auch passend, wenn ein Katzenwesen das andere aus der Reserve locken kann (wenn z.B. eine Katze eher faul wirkt, aber dann mit einem Partner plötzlich aufblüht und wieder mehr spielt). Dazu muss man halt die unterschiedlichen Bedürfnisse lesen lernen. Und genau da hilft es, mit den Menschen zu reden, die dir eine Katze vermitteln. Selbst bei uns war es so, dass die Vorbesitzer unserer Miezen uns sehr viel über ihr Verhalten und ihre Kerneigenschaften erzählen konnten, obwohl wir unsere Katzen - naiv wie wir zu dem Zeitpunkt waren - leider von Vermehrern haben. Aber bis heute sind genau diese Eigenschaften erhalten geblieben.

Ich wäre in deinem Fall übrigens auch für einen gleichaltrigen Kater. Viel jünger sollte er nicht sein, weil er sich dann u.U. gegen deinen nicht angemessen zur Wehr setzen könnte und viel älter auch nicht, weil er dann für dein Katerchen zu ruhig sein könnte.

Dann noch eine Frage zum Abschluss: Habt ihr keine Bekannten, Freunde, Verwandten mit Katzen? Sodass ihr eben immer mal wieder nach fremden Katzen riecht, wenn ihr heim kommt. Euer Kater scheint das ja wirklich gar nicht gewohnt zu sein. Mich wundert das, weil wir regelmäßig Leute besuchen, die andere Katzen (und auch Hunde) haben und unsere Miezen auf den Geruch einfach nur neugierig reagieren. Wenn das wirklich das erste Mal war, dass euer Kater, seit er bei euch lebt, den Geruch einer anderen Katze wahrgenommen hat, weiß er ja gar nicht, was das jetzt bedeuten soll. Da finde ich dann auch seine Reaktion gar nicht so seltsam. Das sollte euch aber keinesfalls davon abhalten, einen passenden Partner für ihn zu suchen, der ist noch jung, der kann das alles wieder neu lernen.


Anmerkung: Wie immer, darf man mich gern korrigieren, wenn ich irgendwo Blödsinn geredet hab 😉
 
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Der Neue ist noch nicht kastriert? Das muss unbedingt vor seinem Umzug gemacht werden! Dringend!
Unkastrierte Tiere stehen in der Rangfolge über Kastraten (außerdem der Geruch …..).
Auf den potenten Geruch hat der Bengalkater vermutlich aggressiv reagiert.
 
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Zu deinen Bedenken möchte ich dir eine Geschichte aus meinem Freundeskreis erzählen.

Eine Freundin von mir hat im Sommer ein Kitten adoptiert. Sie hat anfangs nicht gewusst, dass es besser ist, zwei Kitten zu adoptieren. Ich hab ihr dann ein bisschen was dazu erzählt und sie hat sofort gesagt "Dann müssen wir uns noch nach einer zweiten Katze umschauen.", ihr Lebensgefährte war zunächst dagegen. "Eine Katze reicht doch.", er hat nicht verstanden, warum das so nicht ganz stimmt. Für ihn reichte eine Katze, ja. Für die Katze war das nicht schön. Das ist auch immer wieder aufgefallen. Es waren ganz subtile Hinweise. Die Kleine war nicht direkt verhaltensauffällig, aber hat ihre Menschen "angegriffen" (zum kätzischen Spiel aufgefordert) und dabei auch den ein oder anderen blutigen Kratzer hinterlassen. Außerdem war sie oft rastlos und wirkte auf mich unausgeglichen. Viele denken, das wäre ganz normal, weil sie es nicht anders kennen.
Im Endeffekt war die Süße einige Monate alleine. Dann kam ein zufälliger Umstand zustande. Tierschutz holte zusammen mit dem Bruder dieser Freundin einen Wurf Kitten aus einem Messi-Haushalt (Zwangswohnungsauflösung) und zwei der Kitten kamen dann vorübergehend zu der besagten Freundin. Sie separierte die beiden, hatte aber den Transportkorb in der Küche stehen. Als ihre Katze in die Nähe des Korbes kam, fauchte, knurrte und spuckte sie wie wild. Sie stellte den Pelz auf, richtig mit Buckel und buschigem Schwanz und ist dann erstmal weg gerannt.

Das kam für meine Freundin dann erst mal so rüber, als könne man diese Katze nicht vergesellschaften. Die beiden Kitten, die sie da separiert hatte, waren Bruder und Schwester. Der Kater sollte in einen Haushalt mit mehreren Katern (unterschiedliche Altersklassen, auch Kleinteile) und die Katze sollte bleiben. Ich bin froh, dass ich in dem Moment dort war, sonst hätte die Freundin das Kätzchen wahrscheinlich weiter vermitteln lassen. Die Erstkatze hatte lediglich auf den fremden Geruch reagiert, sobald sie das kleine Kitten sehen konnte, war der erste Schreck vorbei. Zwar gab es hier und da mal Zurechtweisungen, Gezanke und Gefauche, aber das dauerte nur ein paar Tage und seit dem sind die beiden ein richtiges Traumteam. Die Erstkatze ist auch total entspannt und jetzt sieht auch der Lebensgefährte ein, warum zwei Katzen besser sind als eine.

Du musst nicht denken, dass dein Kater keinen Kumpel braucht. Er weiß nur vielleicht mittlerweile nichts mehr richtig damit anzufangen. Das kann er aber wieder lernen. Deshalb achte auf eine langsame Vergesellschaftung und sei dabei stets wachsam, um zu erkennen, wann der passende Zeitpunkt ist, die beiden einen Schritt aufeinander zu machen zu lassen. Nach allem, was ich hier schon gelesen habe, kann das durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen. Lies dich quer durch's Forum, schau dir diverse Tiere an (du kannst dir ja auch im Tierheim oder generell Tiere in der Vermittlung ansehen ohne sie gleich mitzunehmen, das geht nicht nur bei Züchtern), rede viel mit den Leuten dort, erkläre auch deine Situation. Hör dir verschiedene Ansätze an (parallel zum Lesen hier) und entscheide dich für einen passenden Gefährten, der kastriert, geimpft und getestet ist. Damit gehst du nicht nur zusätzlichem Ärger aus dem Weg (wie schon gesagt wurde gibt es schnell Zoff zwischen kastrierten und unkastrierten Tieren), sondern verhinderst auch, dass ein neues Tier deinen Kater anstecken könnte (FiV/FeLV z.B.).

Ich bin übrigens auch der Meinung, dass die Rasse dabei relativ egal ist, es kommt mehr auf den Charakter an. Es gibt unter jeder Rasse quirlige und ruhige Miezen. Und je nach Zusammenstellung einer Katzengruppe müssen die Tiere auch nicht absolut gleich sein, es muss nur harmonieren. Wir haben zuhause drei Mädels und die sind ziemlich unterschiedlich, in der Gruppe funktioniert es aber sehr gut. Es müssen z.B. nicht alle Tiere in einer Gruppe verschmust sein, es hilft aber, wenn mindestens zwei die gleichen Katzenspiele mögen (sodass sie einander auspowern können). Manchmal ist es auch passend, wenn ein Katzenwesen das andere aus der Reserve locken kann (wenn z.B. eine Katze eher faul wirkt, aber dann mit einem Partner plötzlich aufblüht und wieder mehr spielt). Dazu muss man halt die unterschiedlichen Bedürfnisse lesen lernen. Und genau da hilft es, mit den Menschen zu reden, die dir eine Katze vermitteln. Selbst bei uns war es so, dass die Vorbesitzer unserer Miezen uns sehr viel über ihr Verhalten und ihre Kerneigenschaften erzählen konnten, obwohl wir unsere Katzen - naiv wie wir zu dem Zeitpunkt waren - leider von Vermehrern haben. Aber bis heute sind genau diese Eigenschaften erhalten geblieben.

Ich wäre in deinem Fall übrigens auch für einen gleichaltrigen Kater. Viel jünger sollte er nicht sein, weil er sich dann u.U. gegen deinen nicht angemessen zur Wehr setzen könnte und viel älter auch nicht, weil er dann für dein Katerchen zu ruhig sein könnte.

Dann noch eine Frage zum Abschluss: Habt ihr keine Bekannten, Freunde, Verwandten mit Katzen? Sodass ihr eben immer mal wieder nach fremden Katzen riecht, wenn ihr heim kommt. Euer Kater scheint das ja wirklich gar nicht gewohnt zu sein. Mich wundert das, weil wir regelmäßig Leute besuchen, die andere Katzen (und auch Hunde) haben und unsere Miezen auf den Geruch einfach nur neugierig reagieren. Wenn das wirklich das erste Mal war, dass euer Kater, seit er bei euch lebt, den Geruch einer anderen Katze wahrgenommen hat, weiß er ja gar nicht, was das jetzt bedeuten soll. Da finde ich dann auch seine Reaktion gar nicht so seltsam. Das sollte euch aber keinesfalls davon abhalten, einen passenden Partner für ihn zu suchen, der ist noch jung, der kann das alles wieder neu lernen.


Anmerkung: Wie immer, darf man mich gern korrigieren, wenn ich irgendwo Blödsinn geredet hab 😉
Das hat mir sehr geholfen.

Das komische ist Tage vorher war ich bei einem Freund der hat eine alte Siam und ein Mischling. Habe beide im Arm gehabt aber auch gar nicht darüber nachgedacht als ich heim kam das ich nach einer anderen Katze rieche. Das hat ihn kein bisschen interessiert. Also ich vermute das liegt daran das der andere Kater nicht kastriert ist.
 
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Ich möchte hier jedem Danken der mir Tipps und Hilfestellungen gegeben hat.
Wie werden uns jetzt in den Tierheimen in der Umgebung nach einem gleichaltrigen Kater umschauen der zu ihm passt und eine langsame Zusammenführung organisieren.
 
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Als wir heim gekommen sind war er sofort sehr aggressiv zu meiner Frau und mir. Er fauchte und knurrte und bis heute morgen an. So ein Verhaltenhat er noch nie und gegenüber gezeigt. Dennoch schlief er auf uns drauf.
Das ist ein Verhalten, das ich interessanterweise von meinen Freigängerinnen nicht kenne. Für mich ist es ein typisches Zeichen von Katzen die einzeln in der Wohnung gehalten werden: Durch die geringe Menge Reize tun sie sich extrem schwer mit Neuerungen.

Ich denke, bei Euch wird eine Vergesellschaftung sehr lange dauern. Aber ich denke auch dass Euer Kater auf lange Sicht sehr von einem Kumpel profitieren würde.
An Eurer Stelle würde ich nach einem Tier suchen das ähnlich alt ist und ähnliches (oder dazu passendes) Spielverhalten hat.
Da Eurer so unsicher wirkt vielleicht im Zweifelsfall lieber ein souveräneres Tier.
 
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Da Eurer so unsicher wirkt vielleicht im Zweifelsfall lieber ein souveräneres Tier.

Jup, die Einschätzung würde ich teilen.

Als Beispiel bringe ich hier unsere Merle, die ist auch eher unsicher (unter anderem wahrscheinlich auch durch die viel zu frühe Trennung von der Mutter). Plüscht schnell auf, wenn sie sich aufregt, faucht gerne mal, wenn sie ihre Ressourcen bedroht sieht. Mara ist das genaue Gegenteil - die ist 'was kostet die Welt'. So kann sie super mit Merles Art umgehen und wirkt eher als Anker für sie, anstatt dass sie sich mitreißen lässt.
 
ich finde es toll dass dein spatz einen kumpel bekommen soll.
das ist gut und auch richtig so.
er war nun lange alleine, bitte rechne damit dass es ihn erstmal stressen wird. auch das ist ganz normal.
aber das wird sich legen

bitte besorge dir vorab das buch

Katzenzusammenführung mit Herz und Verstand : Hauschild, Christine: Amazon.de: Bücher

du bist sehr unsicher, hast dolle bammel, und das kannst weder du, noch spatzi noch mister neuling gebrauchen.
ich lege es dir wirklich sehr ans herz. je mehr du dich vorab informierst, umso sicherer wirst du sein. grad in punkto "ohweh ohweh das wird nix, ist ganz schlimm, bla blubb"
bitte lies es VORHER .... dann bekommt ihr das hin und tut eurem spatz einen ganz wunderbaren gefallen.
 
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Ich möchte hier jedem Danken der mir Tipps und Hilfestellungen gegeben hat.
Wie werden uns jetzt in den Tierheimen in der Umgebung nach einem gleichaltrigen Kater umschauen der zu ihm passt und eine langsame Zusammenführung organisieren.

Mensch, das ist wirklich eine tolle Entscheidung für deinen Schatz. Vielleicht darf ich dir noch einen Tipp geben? Wende dich doch auch mal an Pflegestellen (auch hier im Forum gibt’s einige, z.B. @Taskali, aber auch viele andere). Die kennen ihre Tiere meistens ganz genau und können Dir raten, wer ein passender Partner ist, und stehen Dir sicher auch bei der Zusammenführung zur Seite.
 
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