Wir melden uns auch mal wieder!
Der Oktober war ein ereignisreicher Monat, wobei die beiden Süßen sicherlich darauf verzichtet hätten. Die allererste Woche waren wir nämlich im Urlaub und haben die beiden allein gelassen.
😱
Nicht ganz allein natürlich, es kamen nette Catsitterinnen am Morgen und am Abend. Für Philine war das ok, aber Tristan hat ja vor Fremden immer erstmal große Scheu. Mit der Catsitterin am Abend war vereinbart, dass sie die beiden nach Möglichkeit abruft und dann, wenn sie drin sind, die Katzenklappe schließt. Wenn jemand nicht kommt, sollte sie die Klappe so einstellen, das nur noch Eingang, aber kein Ausgang mehr möglich sein würde.
Sie war nun aber supergewissenhaft und hat die beiden jeden abend mit Pfeife und Leckerlis gerufen. Am ersten Abend hat sie dafür im Nieselregen über eine Stunde ausgeharrt, weil der arme Tristan zwar reinwollte, aber nicht über seinen Schatten springen konnte, weil er ja Angst vor der Menschenfrau hatte. Aber irgendwann war es vollbracht, und ab dem zweiten Tag war es dann einigermaßen ok für ihn.Ein Hoch auf die Catsitterin, die wir vorher nicht kannten und über ein Nachbarschaftsforum kennengelernt haben. Sie hat das wirklich sehr, sehr verantwortungsvoll gemacht.
Sie haben es ansonsten gut weggesteckt, ein bisschen anhänglicher als sonst waren sie nach unserer Rückkehr.
Wir, insbesondere ich, war natürlich auch sehr aufgeregt, wie es klappen würde. Auch mit Blick auf zukünftige Reise. Was ist, wenn einer nicht auftaucht? Wenn einer sich verletzt? Wenn, wenn, wenn... Es ist sehr beruhigend, dass alles so gut geklappt hat und auch fremde Menschen einen guten Blick auf die beiden Goldstücke haben.
Am 18.10. war, schon länger geplant, dann der Besuch beim Tierzahnarzt terminiert. Beide Katzen laborieren an Zahnfleischentzündung, beide hatten auf Andros heftig Katzenschnupfen, da musste also mindestens kontrolliert und gegen Zahnstein behandelt werden. Der Zahnarzt war eine Empfehlung von Marie, damals nur erwähnt, falls jemals etwas sein sollte. So schnell wollten wir ihn nicht sehen, aber nun gut. Die ganze Behandlung und vor allem auch der Umgang mit den Katzen war sehr gut, sehr respektvoll und kompetent, eine sehr gute Empfehlung. Sie wurden Freitag Mittag geröntgt und operiert und blieben dann über Nacht auf der Station, um das Aufwachen aus der Narkose und das Schmerzmanagement besser kontrollieren zu können. Das war für die beiden hart, aber allemal besser als zwei torkelnde Katzen zuhause zu haben.
In zwei Wochen ist Nachgespräch, und bisher ist die Diagnos Osteomylitis, also Knochenentzündung, das werden wir noch genauer besprechen. Philine fehlten unten schon vorher zwei kleine Schneidezähnchen, was wir gar nicht wussten, und zwei weitere waren locker, die nun gezogen wurden. Der Arzt tippte auf einen Unfall, aber niemand weiß etwas. Womöglich wurden die Zähne schon auf Andros während der Kastration entfernt, die dortige Tierärztin macht das, wenn nötig.
Tristan hat es schwerer erwischt, er hatte auch die Entzündung deutlich heftiger Zwei Backenzähne und der rechte obere Fang wurden entfernt, und er musste eine Woche AB nehmen. In Leberwurst ging das sehr gut, der Kerl ist ja verfressen. Philine, die misstrauische Madame, wäre schwieriger zu behandeln gewesen.
Tristan Sonntag nach der OP
Ein Raffzahn
Wirklich, wirklich hart war die Autofahrt. Tristan dissoziiert sich selbst, er löst sich quasi auf. Das ist nicht schön für ihn, aber er kommt klar, und am besten lässt man ihn einfach in Ruhe. Aber Philine schreit schon beim Einfangen wie am Spieß und dann die ganze Fahrt. Die ganze kleine Katze ist pure Panik, und es gibt nichts, womit man ihr helfen könnte. Rescue Tropfen, unterschiedliche Plätze im Auto, Handtuch über dem Korb, Handtuch weg, Reden, kein Reden - es hilft nichts, sie schreit und schreit und schreit und randaliert und versucht auszusteigen. Zeigt ihren Menschen dies hier:
😡 , aber es ist natürlich Todesangst. Einfach nur zum Steine erweichen. Sie schreit und schreit in der Praxis - bis ein bellender Hund auftaucht. Hunde fetzen für sie irgendwie und wirken beruhigend (auf der Rückfahrt haben wir per Youtube Hundegebell eingespielt, das nützt wiederum leider auch nichts). Die Untersuchung machte sie brav mit, aber dann hat sie die Zeit bis zur OP, die ganze Nacht und den nächsten Morgen ununterbrochen gerufen. Angeblich die ganze Station aufgestachelt, so dass irgendwann alle Hunde und Katzen Terz gemacht haben.Man kann es sich irgendwie vorstellen. Dieses Dauergeschrei und die Intubation bewirkten am Ende eine sehr heißere, hustende Philine. Janis Philine Joplin, aber echt. Es war schrecklich. Und wenn sie wüsste, dass sie am Mittwoch zur Nachkontrolle nochmal fahren muss... Uns graust es bereits.
Aber es nützt nichts, Zahngesundheit ist wichtig. Punkt und Aus.
Philine braucht Trost. Samstag Abend nach der OP (Sorry für das dilettantische Ausschneiden meines Gesichts)
Inzwischen ist es sehr kalt geworden. Tristan ist es realtiv egal, er ist ja eh zu gleichen Teilen drin und draußen. Aber Philine ist kein Fan des kalten Wetters, und sie hat Frust
Nach dem Urlaub waren sie sehr verwöhnt, was Leckerlis angeht. Die Vorräte waren komplett alle, die Catsitterinen hatten es sehr gut gemeint, was man der schlanken Philine sogar ansah. Noch immer rechnen sie abends damit, mit "Betthüpferln" überschüttet zu werden, aber jetzt ist wieder Schmalhans Küchenmeister.