Philine hat uns am Sonntag einen richtigen Schrecken versetzt. Sie war abends weg. Normalerweise trudeln die Katzen sehr verlässlich kurz nach 20 Uhr ein, um sich schlafen zu legen. Keine Philine. Sie ließ sich weder mit Leckerlis, noch mit Hundepfeife abrufen. Sehr beunruhigend. Ich hab mich irgendwann trotz Mückenplage in den Garten gesetzt und einfach gewartet, Tristan immer dabei. Plötzlich hörte man es miauen, aber ganz zart. Ich dachte, dass sie vielleicht in einem Gebüsch hängt oder auf der anderen Seite vom Zaun im Wald feststeckt. Letztendlich kam das Miau von oben, ziemlich weit oben
😱
Sie war in eine unserer Eichen geklettert, am Ende waren es wohl irgendwas zwischen 10 und 12 Metern, und sie kam nicht mehr vor und zurück und wirkte reichlich verzweifelt. Ich war das entsprechend auch, es dämmerte, mein Mann nicht da, keine Ahnung, was nun. Tristan war sehr besorgt, ganz rührend, wie er jammerte und hin- und herlief. Erstmal hab ich ihn ins Haus verfrachtet. Dann kam zum Glück der liebe Mann, der außerdem wusste, dass einer unserer Nachbarn eine dreiteilige, ausfahrbare Leiter besitzt. Der Nachbar war zum Glück auch da und sehr hilfsbereit.
Dennoch war es eine Riesenaktion, der Leiter erstmal Standfestigkeit am Baum zu verleihen. Im Gegensatz zu mir hat mein Mann keine Höhenangst, aber in einer solchen Höhe schlottern einem trotzdem die Knie, zumal wenn man, oben angekommen, loslassen muss, um das Kätzchen zu greifen. Das just in dem Moment meinte, nochmal seine Position verändern zu müssen, dass man es gerade nicht greifen kann.
Ende gut, alles gut. Philine kam wieder in die Nähe und ist dann sehr flugs auf seine Schulter geklettert, wo sie ja unter normalen Umständen sehr gerne sitzt und sich umhertragen lässt. Dabei hat sie noch seine Brille zum Absturz gebracht, was also einen blinden, eher gefühlten Abstieg bedeutete.
Unten angekommen, wollte sie nur noch rein und sich putzen, denn sie hatte sich ordentlich eingepullert. Wie lange sie das wohl schon gesessen hat und verzweifelt versucht hat, auf mein Pfeifen und Rufen zu reagieren? Arme Maus. Gestern ist sie dann nur selten vom Grundstück gegangen, sondern lieber wie Tristan eher nahebei geblieben. Wie man Katzen kennt, wird das nicht lange vorhalten, aber schön wäre es natürlich, würde so etwas nicht wieder passieren. Es gibt Abenteuer, die braucht man nicht!
Bilder gibt es keine, das war nicht die Situation für die bildliche Dokumentation.