...Ich würde mal behaupten, die Züchterin (egal, was man von ihr hält), kennt nach 5 Jahren die Katze am besten.
Was sollen hier also User raten, ohne Kenntnis des Charakters und mit ihren eigenen Grundüberzeugungen?
Am wichtigsten finde ich, eine bereits kastierte Partnerkatze zu finden, die vom Charakter und allem her passt.
Ich würde mich auch nicht unbedingt auf eine Suche nach einer Katze beschränken, einen etwa gleichaltrigen "Mädchenkater" würde ich nicht ausschließen.
Es gibt wahrhaftig ehemalige Zuchtkatzen, die wenn sie Mobbing durch ihre anderen potenten Mitkatzen erlebt haben, Kater bevorzugen.
An das Thema würde ich mich zuerst vorsichtig rantasten.
Die Züchterin kennt die Katze nur im unpassenden Umfeld und weiß nicht, wie sie sich im Umgang mit nur einer und zudem passenden Artgenossin verhält.
Auch "wir" wissen das nicht, insofern würde ich die zumindest theoretisch optimalen Bedingungen schaffen, um es nicht unnötig zu verkomplizieren, auch im Hinblick darauf, dass es langfristig harmoniert.
Also würde ich mich an den Ratschlägen die hier gegeben wurden orientieren:
- gleiches Geschlecht (wegen ähnlichem Spielverhalten),
- gleiches Alter (5 bis 6 Jahre alt, wegen gleicher Entwicklungsstufe) und
- ähnliches Wesen (wegen der Harmonie, die "Neue" muss keine BKH sein aber man sagt dass BKH gemeinhin eher ruhig unterwegs sind) und
- sehr gut sozialisiert.
Zum letzten Punkt - "gut sozialisiert" beinhaltet neben gute Verträglichkeit mit Artgenossen vieles, zB eine hohe Frustratinstoleranz, Gelassenheit, kein Drang zum Mobbing, defensives Verhalten - aber auch ein gutes Selbstbewusstsein, so dass sie sich nicht so schnell unterbuttern oder von anfänglich seltsamen Verhalten irritieren lässt. Es gibt viele solche entspannte Katzen.
Mein Kater Leo würde gut passen (wenn er eine Kätzin und jünger wäre), er ist mit dem damals schlecht sozialisierten und ängstlichen Kater Orlando super umgegangen. Orlando reagierte, nachdem er nicht immer nur wegflitzte, schnell aggressiv/unsicher auf Artgenossen (er wurde viel zu früh vom Wurf getrennt und wurde später in vorheriger Haltung regelmäßig von Artgenosse ins Versteck verfolgt und dort verkloppt). Kater Chico ist zwar auch sozial aber wäre er mit Orlando allein gewesen hätte es ihn frustriert, erstmal nicht so schnell guten Kontakt zu ihm zu bekommen. Leo hingegen war zwar auch verspielt aber eben sehr gut sozialisiert, ist ein super höflicher Kater, schlendert arglos durch die Gegend und wenn Orlando es zuließ wurde nett beschnuppert und wenn Orlando ihn gleich (grundlos weil ängstlich) wegfauchte, hat Leo eben einen großen Bogen um ihn gemacht und war ansonsten unbeeindruckt davon. So hat er mit seiner freundlichen aber beharrlichen Geduld Orlando Sicherheit gegeben und sie sind dann beste Kumpel geworden. Ich bin sicher, es gibt viele Katzendamen, die ähnlich drauf sind, so eine würde gut passen : ) Nur Mut
🙂
Rauslassen würde ich sie wenn dann erst wenn sie mit Artgenosse besser klarkommt. Wenn sie jetzt weiterhin Negativerlebnisse mit Artgenossen hätte wäre das sehr schade für sie und möchte dann wahrscheinlich nicht mehr raus und wäre immer noch ohne artgenössischen Kontakt. Mit passender Kumpeline ist die Situation eine andere und sie kann von ihr vieles lernen : ) Trau dich.