Blinde und schwerhörige Katze hat Angst vor Artgenossen

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HenniP

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7. August 2018
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Hallo,

Ich brauche dringend Beratung. Wir haben zwei Katzen: Mieke (2) und Bobby (10). Beide sind sehr sozial und verstehen sich gut mit anderen Katzen. Die beiden verstehen sich auch untereinander sehr gut.

Vor zwei Tagen zog nun mehr oder weniger notfallhalber eine neue Katze bei uns ein. Minni ist 16, so gut wie blind, schwerhörig und hat schon viel erlebt, ist aber ansonsten fit.

Da unsere zwei auf fremde Katzen gut reagieren, habe wir sie räumlich nicht getrennt. Mieke und Bobby haben sich Minni bisher vielleicht vier mal genähert und wollten an ihr schnuppern. Beide waren dabei sehr vorsichtig und haben sie nicht bedrängt. Minni rastet leider jedes Mal vollkommen aus, faucht und knurrt laut. Unsere zwei ziehen sich dann verunsichert zurück.
Danach knurrt Minni oft noch Minuten weiter und wirkt wie versteinert, da sie ja nicht sehen kann, ob der “Feind“ noch vor ihr steht.

Zur Zeit lebt Minni sich natürlich noch ein, versteckt sich oft und schläft fast den ganzen Tag (laut Vorbesitzerin normal für sie). Wir machen uns Sorgen, dass Minni irgendwann verkümmert, wenn sie immer (grundlos) in Panik verfällt und sich zurückzieht.

Hat jemand Erfahrung oder Tipps? Wir hatten schonmal in einer 10 köpfigen Katzengruppe eine taube Katze, die gerne laut fauchte. Allerdings war sie sehr selbstbewusst und die anderen gewöhnten sich schnell an das Gehabe.
 
A

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Hat die alte Dame zuletzt ganz ohne Katzengesellschaft gelebt? Wisst ihr wie lange sie keinen Kontakt zu anderen Katzen hatte?

Du hast geschrieben das sie Blind und Taub und 16 Jahre alt ist richtig?
Auch wenn deine sehr sozial sind, bitte separiere die alte Dame erstmal in einen Raum stelle meinetwegen eine Gittertür auf.
Sie muss erstmal ankommen. Stellt ihr bitte alles was sie braucht in diesen Raum also Klo, Fressen, Wasser und Kratzbaum/stamm.
Ihr müsst bedenken das sie aus ihrer normalen Umgebung rausgerissen musste. Sie hat keinerlei Orientierung mehr. Sie muss sich mit nunmehr 16 Jahren alles neu erarbeiten. Also gibt ihr bitte die Zeit das sie sich erstmal in einem Zimmer lernt zu orientieren.
Und die Regel für blinde Katzen kennt ihr ja. Es darf nichts mehr umgestellt werden, die Einrichtung bleibt wie festgenagelt genau dort stehen wo alles steht, keine Umräumaktionen! Also solange ihr sie erstmal in diesem einem Zimmer zu sich kommen läßt könnt ihr den Rest der Wohnung noch so herrichten das sich eine blinde Katze gut orientiern kann.
Nett von euch das ihr der großen Azyl gewährt.
Wann wurde sie das letzte mal einem TA vorgstellt. Wie ist der Impfstatus. Wie ist der Ernährungszustand. Wenn die große Hitze vorbei ist und es etwas kühler ist mal dem TA vorstellen.
Ihr schafft das schon. Leistet ihr Gesellschaft.
 
Erstmal danke, für die schnelle Antwort 😊
Sie ist eine ehemalige Bauernhofkatze und kennt andere Katzen, diesen ging sie aus dem Weg. Unser Haus ist sehr groß, deshalb sollte das gehen. Die letzten Jahre hat sie in verschiedenen Städten in Wohnungen ohne Gesellschaft verbracht.

Sie wurde erst vor Kurzem durchgecheckt, da wurde ihr Zustand für ihr Alter wohl als super bewertet.

Ich werde den Rat auf jeden Fall befolgen und ihr erstmal begrenzten Raum mit allem was sie braucht bieten.

Wie lange sollte man den warten, bis sie die anderen trifft? Die sind wie gesagt den ganzen Tag draußen oder schlafen oben und begegnen ihr fast nie.
 
da musst du dich nach der alten Dame richten. Zum einen sollte sie ihre Angst verlohren haben und aktiv am Katzengitter schnuppern und wenn sie die anderen dort begegnet eher ein freundliches murren, schnurren oder mauen sein und kein Fauchen oder tiefen knurren oder Hauen.
Es kann durchaus einige Wochen oder garr Monate ins Land ziehen. Zumal deine momentan eher den Temperaturen wegen draußen rumtreiben. Kann durchaussein das sie sich 4 Wochen noch gar nicht über den Weg laufen und dann erst wenn der Herbst kommt also im Oktober erst in Kontakt tretten.
Du musst wirklich Geduld haben. Schau mal "alte Menschen" freunden sich auch nur sehr langsam mit neuen Gegebenheiten an ähnlich ist es bei alten Katzen.
Also hat deine alte Dame seit einigen Jahren keinen direkten Katzenkontakt mehr gehabt. Durchaus möglich das sie die Katzensprache erst wieder auffrischen muss oder gar neu lernen.
Achso du kann natürlich schon langsam mit Duftprobenaustausch anfangen, d.h. Liegedecke von deiner neuen alten Damen den jungen mal zum schnuppern liegen lassen. Und umgedreht natürlich auch die Liegedecken von den jungen Herrschaften zu der alten Dame ins Zimmer legen und diese wirklich dann da auch einie Wochen dort belassen.
Hast du schon eine Gittertür eingebaut, damit die alte Dame auch die normalen Gerüche aus dem Haus aufnehmen kann, wenn sie schon so gut wie nix mehr hören kann.
 
Wenn die Katze schon jahrelang allein war, hat sie Gesellschaft wohl einfach vergessen, und eine Kommunikation ohne Hören und Sehen ist schon schwer. Ich rate auch zu einer Gittertür und einem überschaubaren Teil der Wohnung, den sie erst mal kennenlernen soll. Und ihre Mitkatzen sollte sie durchaus beschnuppern dürfen, so kann sie lernen, daß von ihnen keine Bedrohung ausgeht.
Und immer bemerkbar machen, wenn Ihr Euch der Katze nähert, mit Schallwellen (auf den Boden klopfen oder ein wenig fester auftreten), oder mit ein wenig Luftzug. Und häusliche Gerüche soll sie auch mitbekommen, wie Kaffee kochen, Essen bereiten etc, und vielleicht kann man auch bestimmte Gerüche mit bestimmten Handlungen der Katze gegenüber verbinden, daß sie ein Geborgenheitsgefühl entwickelt. Wie Morgenkaffee kochen = Futter oder = beschmust werden, sowas in der Art.


Und die Regel für blinde Katzen kennt ihr ja. Es darf nichts mehr umgestellt werden, die Einrichtung bleibt wie festgenagelt genau dort stehen wo alles steht, keine Umräumaktionen!

Dem stimme ich so ganz und gar nicht zu, denn blind bedeutet ja nicht blöd. Katzen haben sehr ausgeprägte Tasthaare (OK, manche Nacktkatzen nicht), sie "sehen" schon noch auf ihre Weise.
Als wir umgezogen sind, haben wir einige Monate mit Packen gebraucht und jeden Tag wurde umgestellt, für unseren blinden Bruno war das wohl die schönste Zeit seines Lebens, und der rennt auch ziemlich schnell durch die Gegend und vollzieht abrupte Kurven, kurz bevor ein Hindernis kommt.
Blinde Katzen sollte man durchaus fördern, und das geht nur durch Fordern.😉
 
Danke, für die weiteren Tipps 😊
Heute Nacht war Minni allein im Wohnzimmer und hatte Ruhe vor unseren beiden. Leider ist sie wohl vom Sturm (Luftzug durchs Fenster) aufgewacht und hat geglaubt, jemand wäre da. Daraufhin hat sie laut geknurrt. Sie in solchen Angstmomenten sehr unzugänglich, deshalb lasse ich sie dann einfach in Frieden.

So Recht fressen möchte sie auch nicht und kommt kaum aus ihrem Versteck...Aber wie ihr schon schreibt, sie braucht vermutlich für alles viel Ruhe und Geduld.

Ich denke auch, sie muss den Kontakt zu anderen Katzen erst wieder lernen. Ich bin einfach froh, das unsere zwei jüngeren das so toll machen und sich selbst kaum beirren lassen.

Wenn das alles klappt, sollte sie bei uns einen sorglosen Lebensabend verbringen. Es wäre für mich echt der Supergau, wenn das arme Tier noch mal umziehen müsste.
 
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Habt ihr versucht intensiver mit Geruechen zu arbeiten? „Schweiss durchtraenkte“ Tshirts von euch, Katzendecken natuerlich und unter aufsicht koenntet ihr es auch mit filzhalsbaendern versuchen. Filz nimmt super Gerueche auf: Tragen, einziehen lassen, tauschen.

Ihr koennt natuerlich auch. Einfach nachdem buersten selber filzbaelle machen und in das jeweils andere revier legen, zum spielen. Nur mit 16 jahren wird der spieltrieb sehr limitiert sein?

So kann sie sich an eure (Katz und Mensch) Gerueche gewoehnen. Wenn zwei Sinne fehlen, arbeitet mit denen die noch vorhanden sind. 🙂

Waehrend ich zustimme das Blind nicht bedeuten sollte nie mehr umzurarumen, denke ich ist es fuer die erste Zeit besser nichts gross weg zu raeumen, um so die Eingewoehnung stressfrei zu gestalten.
 
So Recht fressen möchte sie auch nicht und kommt kaum aus ihrem Versteck...Aber wie ihr schon schreibt, sie braucht vermutlich für alles viel Ruhe und Geduld.

Ich denke auch, sie muss den Kontakt zu anderen Katzen erst wieder lernen. Ich bin einfach froh, das unsere zwei jüngeren das so toll machen und sich selbst kaum beirren lassen.

Wenn das alles klappt, sollte sie bei uns einen sorglosen Lebensabend verbringen.

Wegen der Hitze wird wohl jetzt generell weniger gefressen, und für die Katze ist noch dazu eben alles neu, sie muß ja einfach sehr verunsichert sein.
Ein großer Vorteil ist ganz sicher, daß Eure beiden "Altkatzen" sehr sozial sind.
Ihr müßt der Katze einfach Zeit geben, das wird sicher.🙂

Ihr koennt natuerlich auch. Einfach nachdem buersten selber filzbaelle machen und in das jeweils andere revier legen, zum spielen.

Waehrend ich zustimme das Blind nicht bedeuten sollte nie mehr umzurarumen, denke ich ist es fuer die erste Zeit besser nichts gross weg zu raeumen, um so die Eingewoehnung stressfrei zu gestalten.

Die Idee mit den Haarbällen finde ich sehr brauchbar.
Und daß man zu Beginn, wenn die Katze erst mal lernen muß, sich zurechtzufinden, nicht umräumen sollte, ist klar.😉 Aber generell sollte man sie halt nicht in Watte packen.
Ich denke Oresteia hatte mal eine blinde Katze, die war Freigänger und tollte draußen mit dem Hund rum.
 

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