Convenia - so praktisch?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Den Spruch lerne ich besser auch auswendig.

Ich hab den Eindruck, dass viele TA schon per se davon ausgehen, dass der Halter es so bequem wie möglich möchte.
Ja, und wenn eine Erregerbestimmung per Abstrich nicht möglich ist, dann ist das erst recht ein Grund dafür, keine Langzeitdepot-Antibiose durchzuführen...

Manchmal verstehe ich aber auch die Tierärzte. Bei den Leuten und Vorstellungen die manchmal im Wartezimmer sitzen... "Herr Doktor, jetzt ist's dann doch halbtot, deswegen kommen wir zu Ihnen. Bitte machen Sie es wieder ganz. Aber schnell, ohne Aufwand für uns und möglichst billig."
Ein Halter der sich echt mit der Thematik auseinandersetzt ist wahrscheinlich doch eher ungewöhnlich, und deshalb sind die Tierärzte dann nicht darauf eingestellt, und spritzen einfach drauflos.
 
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A

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Mein Standardspruch wird sein:

"Bitte kein Convenia, auch kein anderes Depot... Machen Sie bitte einen Abstrich mit Antibiogramm, und für jetzt ein Initialantibiotikum in Tablettenform..."

Aber schön bei der Katze bleiben, sonst kann es dir passieren das das Zeug trotzdem drin ist.

Ich hab den Eindruck, dass viele TA schon per se davon ausgehen, dass der Halter es so bequem wie möglich möchte.

Denke das ist auch bei vielen Tierbesitzern der Fall.
 
Aber schön bei der Katze bleiben, sonst kann es dir passieren das das Zeug trotzdem drin ist.

Mmmhh... Für den Fall zück ich auch eine Spritze mit was nettem aus meiner Tasche... Und jag sie dem TA auch ungefragt rein. (bin Pflegekraft)😀
Wenn er nicht nachfragt oder ich es nicht auf die Rechnung schreibe, dann wird er nie wissen, was es war.😎
 
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Ich habe um ein anderes AB gebeten und er erklärte mir seinen Vorschlag damit, dass viele Halter gerne die bequeme Variante hätten.

das mag ja sein bzw. ist so, ABER: ich kann doch nicht wegen bequemlichkeit ein ab spritzen, das in manchen fällen mit einer an sicherheit grenzenden wahrscheinlichkeit NICHT wirkt oder NICHT WIRKEN KANN!?!

dann kann ich ja auch gleich - erdbeersirup spritzen. oder es sein lassen. 😡🙄
 
das mag ja sein bzw. ist so, ABER: ich kann doch nicht wegen bequemlichkeit ein ab spritzen, das in manchen fällen mit einer an sicherheit grenzenden wahrscheinlichkeit NICHT wirkt oder NICHT WIRKEN KANN!?!
Auf irgendwas wird es schon wirken. 😉 *ironie aus*

Ehrlich gesagt, so ein Abstrich ist leider auch keine Garantie.
Bei Merlins 2. Erkältung bekam er C. weil es ja schon mal gut gewirkt hatte und vertragen wurde. Lt. Abstrich waren die Bakterien auf C. resistent.
Bis der Abstrich dann aber kam, war Merlin gesund.
Also muß es ja wohl gewirkt haben.
🙄

Und das Problem bleibt.
Was weiß man denn über das AB, das der TA statt C. gibt?
Gut, die Depotwirkung kann man vermeiden, aber sonst weiß man zu dem Zeitpunkt auch nicht viel mehr.
 
Auf irgendwas wird es schon wirken. 😉 *ironie aus*

jau, auf die darmflora 😎

Ehrlich gesagt, so ein Abstrich ist leider auch keine Garantie.
Bei Merlins 2. Erkältung bekam er C. weil es ja schon mal gut gewirkt hatte und vertragen wurde. Lt. Abstrich waren die Bakterien auf C. resistent.
Bis der Abstrich dann aber kam, war Merlin gesund.
Also muß es ja wohl gewirkt haben.
🙄

nö, ist er nicht. er spiegelt ja den idealfall unter laborbedingungen wieder. außerdem heißt das ja dann auch nur, dass antibiotikum x in einer hohen prozentzahl an fällen gegen bakterium y wirkt - man kann immer noch die ausnahme sein. und dann gibt es ja noch weitere abstufungen zwischen sensitiv und sensitiv... außerdem: wenn mehrere bakterien vorhanden sind, muss man ja eh "raten", welches wohl die krankheitsauslösenden sind... alles nicht so einfach.

Und das Problem bleibt.
Was weiß man denn über das AB, das der TA statt C. gibt?
Gut, die Depotwirkung kann man vermeiden, aber sonst weiß man zu dem Zeitpunkt auch nicht viel mehr.

ich habe mittlerweile den eindruck, den sich verfestigenden: es hilft nichts - entweder sich selbst einlesen oder jemand fragen, der sich auskennt und dem man vertraut.
 
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Gut, die Depotwirkung kann man vermeiden, aber sonst weiß man zu dem Zeitpunkt auch nicht viel mehr.

Genau aber die Depotwirkung über diesen langen Zeitraum ist auch das Gefährliche.
Jedes andere AB kannst du absetzen wenn es nicht vertragen wird, ggf. auf ein anderes AB ausweichen.
C. ist drin - für 65 Tage.
 
ich habe mittlerweile den eindruck, den sich verfestigenden: es hilft nichts - entweder sich selbst einlesen oder jemand fragen, der sich auskennt und dem man vertraut.
Stimmt.
Aber das nützt einem ja nichts, wenn man beim TA steht.

Selbst einlesen ist ok, aber ob man damit so sattelfest wird? Nicht umsonst quellen doch die Fachblätter über vor tollen, neuen Medikamenten, die auf den Markt kommen .. wie soll man da als Laie Schritt halten.
Und selbst wenn - in der Streßsituation "akute Krankheit" kühlen Kopf bewahren ist auch nicht einfach.

Jemand fragen ist noch schwieriger - sagt man zum TA dann "Aha gut. Ich pack jetzt meine Katze wieder ein, frag mal schnell XY, streß sie morgen wieder mit Einpacken/Transport und laß dann von Ihnen das AB, das mir XY empfohlen hat und das Sie hoffentlich besorgen können oder lagernd haben, spritzen .. "?
Selbst wenn man den halben Satz streicht und es sich auf "hole mir morgen das von XY empfohlne AB von iIhnen" reduziert, ist es .. nicht ganz praxisnah.

So oder so, es bleibt kompliziert.
 
das mag ja sein bzw. ist so, ABER: ich kann doch nicht wegen bequemlichkeit ein ab spritzen, das in manchen fällen mit einer an sicherheit grenzenden wahrscheinlichkeit NICHT wirkt oder NICHT WIRKEN KANN!?!

Ich weiß jetzt nicht, ob Convenia nach gezogenen Zähnen angeraten ist oder nicht. Das AB, das wir stattdessen bekommen haben, war laut Beipackzettel dafür durchaus geeignet.

Ich finde es auch sehr schwierig als Halter. Da steht man beim TA und will ihm erklären, was er tun und lassen soll, schwierige Situation. Außerdem hat man es da ja oft mit akuten Sachen zu tun, wo man sich vorher nicht gründlich einlesen konnte.

@Gwion: Die Depot-Wirkung hatte mich auch abgeschreckt. Ich hatte zuvor erlebt, dass meine Katze ein AB sehr schlecht vertragen hatte, zum Glück brauchte ich das da nur noch einen Tag geben. Wenn es aber ein 14-Tage-Depot gewesen wäre, dessen Wirkung allerdings noch viel länger andauert, hätte das massive Probleme geben können.

LG Silvia
 
das mag ja sein bzw. ist so, ABER: ich kann doch nicht wegen bequemlichkeit ein ab spritzen, das in manchen fällen mit einer an sicherheit grenzenden wahrscheinlichkeit NICHT wirkt oder NICHT WIRKEN KANN!?!

dann kann ich ja auch gleich - erdbeersirup spritzen. oder es sein lassen. 😡🙄

Da ich ein böser Mensch bin, denke ich manchmal, das nutzen die Ärzte auch mal gern als bequeme Ausrede, gleichzeitig pinseln sie dem informierten Besitzer den Bauch.
 
Mmmhh... Für den Fall zück ich auch eine Spritze mit was nettem aus meiner Tasche... Und jag sie dem TA auch ungefragt rein. (bin Pflegekraft)😀

Mit dem TA hätte ich gerne noch etwas ganz Anderes gemacht.😡

Ich weiß jetzt nicht, ob Convenia nach gezogenen Zähnen angeraten ist oder nicht.

Nein, warum auch?

Nach der Entfernung von Zähnen braucht es kein AB für 14 Tage. Simba hatte jeweils 5 Tage Marbocyl bekommen, reichte vollkommen aus.

Convenia ist zugelassen für Infektionen der Haut ( insbesondere halt Bißwunden) und für Harnwegsinfekte die z.B. durch E.Coli verursacht wurden.
 
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Und das Problem bleibt.
Was weiß man denn über das AB, das der TA statt C. gibt?

Das stimmt schon.

Aber die gängigen AB's kennt man ja soweit, dann sind mir die dann lieber, als das besagte AB Convenia wo bekannt ist, dass es zu oft falsch eingesetzt wird. Da leuten bei dem Namen Convenia schon die Alarmglocken.

(Das ist wie beim Marbocyl, dies wurde hier im Ort vom TA auch gern Katzenbabys gespritzt, trotz es eine schädigende Wirkung auf die Gelenkentwicklung hat und in der Packungsbeilage steht 'nicht für Katzen unter 6 Monaten anwenden'. Wenn man dies weiß, kann man darauf achten oder den TA wechseln.)


Convenia ist zugelassen für Infektionen der Haut ( insbesondere halt Bißwunden) und für Harnwegsinfekte die z.B. durch E.Coli verursacht wurden.

Vielleicht befinden sich ja die TÄ noch in der Testphase und bemerken, dass es bei Atemwegsinfektionen weniger greift. 🙄
 
Aber die gängigen AB's kennt man ja soweit, dann sind mir die dann lieber, als das besagte AB Convenia wo bekannt ist, dass es zu oft falsch eingesetzt wird. Da leuten bei dem Namen Convenia schon die Alarmglocken.

(Das ist wie beim Marbocyl, dies wurde hier im Ort vom TA auch gern Katzenbabys gespritzt, trotz es eine schädigende Wirkung auf die Gelenkentwicklung hat und in der Packungsbeilage steht 'nicht für Katzen unter 6 Monaten anwenden'. Wenn man dies weiß, kann man darauf achten oder den TA wechseln.)

Nö - wer kennt schon alle "gängigen" ABs wenn man sich nicht damit wirklich beschäftig?

Und wo und wem ist die durchaus die kritisch anzusehende häufige Verwendung von Convenia bekannt?

Selbst ich wusste bis vor knapp einem Jahr nicht das es nur ein einziges wirkliches Langzeit-AB gibt, weil zuvor TÄe auch bei ABs mit Wirkdauer von 48 Stunden von Langzeit-AB sprachen.

Erst nachdem es meinem Kater nach der Untersuchung und Gabe von "Langzeit-AB" schlechter ging, erfuhr ich durch meinen TA ( der TA der das Zeugs gab war nicht unser TA) das es sich nur um Convenia handeln konnte weil ich ihm gesagt hatte das Oskar ein AB bekommen hat welches 14 Tage wirken soll.

Daraufhin hatte ich mich umgehend über diese AB informiert.
 
Nö - wer kennt schon alle "gängigen" ABs wenn man sich nicht damit wirklich beschäftig?

Mit gängigen AB's meine ich Amoxiclav (= Synulox), Baytril (=Xeden, Enroflaxin).

Und wo und wem ist die durchaus die kritisch anzusehende häufige Verwendung von Convenia bekannt?

Ich wollte auch nicht sagen, dass dies jedem bekannt ist, nur, zu dem, wenn es bekannt ist, was tut man dann? Also es gibt ein anderes AB und weiß ich, ob dies wirklich besser ist? - Dazu meine ich, dass der TA lieber ein gängiges AB verwenden soll, welches überwiegend eine gute Wirkung hat, also ein größeres Spektrum Bakterien abtötet als Convenia.

Frau Freitag erklärt vielleicht noch die Sache mit dem Convenia-Wirkstoff Cefovecin, welcher zellwandzerstörend wirkt, bei intrazellulären Bakterien (wie z. Bsp. Chlamydien) nicht wirken kann.
 
Dazu meine ich, dass der TA lieber ein gängiges AB verwenden soll, welches überwiegend eine gute Wirkung hat, also ein größeres Spektrum Bakterien abtötet als Convenia.

Frau Freitag erklärt vielleicht noch die Sache mit dem Convenia-Wirkstoff Cefovecin, welcher zellwandzerstörend wirkt, bei intrazellulären Bakterien (wie z. Bsp. Chlamydien) nicht wirken kann.

convenia hat kein soo schlechtes spektrum, aber eben nicht im bezug auf atemwegskrankheiten. jede symptomatik hat ja eben soundso viele potentielle erreger - und bei atemwegsgeschichten sind eben so gut wie alle potentiellen erreger unempfindlich gegenüber convenia. das ist das problem.


wichtig ist eben auch einfach zu wissen, was für antibiotika-gruppen es gibt und wie die wirken - da es nur sieben sind kann man das auch von jedem (tier)arzt erwarten, eigentlich...

convenia gehört als cephalosporin eben in die gruppe der beta-laktame (wie auch alle penicilline). deren wirkmechanismus, vereinfacht gesagt, besteht darin, die zellwand des bakteriums zu torpedieren, woraufhin dieses im idealfall dann abstirbt.

mykoplasmen und chlamydien, zwei sehr gängige erreger aus dem katzenschnupfenkomplex, sind aber intrazellulär "residierende" bakterien - das heißt sie nisten sich in der wirtszelle ein. beta-laktam-abs können da gar nichts ausrichten, weil sie die bakterien quasi gar nicht finden/erkennen und ja nicht auf die eigenen zellen des wirtes losgehen.

das MUSS ein tierarzt eigentlich eben auch wissen - wie man sieht tun das hier aber soo viele nicht...
 
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Dankeschön, Frau Freitag.


Das hier fällt alles unter die gleiche Kategorie, das weiß doch nun wirklich kein Endverbraucher.

Ich habe nicht sagen wollen, dass dies ein Endverbraucher wissen muss,
ich wollte damit sagen, wenn man als Endverbraucher dies weiß, dass man entsprechend reagieren kann, also das Mittel nicht verabreichen läßt, darum ging es mir.
 
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Convenia ist zugelassen für Infektionen der Haut ( insbesondere halt Bißwunden) und für Harnwegsinfekte die z.B. durch E.Coli verursacht wurden.

Ich hatte mir das so erklärt, dass es sich ja auch um eine Wunde handelte, wobei die Erreger, die sich im Maul herumtreiben, vermutlich wieder andere Erreger sind als die, die Bisswunden besiedeln.

14 Tage AB nach einer Zahn-OP fand ich auch unnötig, sieben Tage haben bei uns völlig ausgereicht.

LG Silvia
 
Da mein Kater (16 Jahre alt) FIV positiv ist und öfters im jahr heftig niest, bekommt er dann auch Convenia. Allerding ist dies das einzigste AB, was wirkt. Kein anderes konnte ihm helfen. Und gerade bei FIV, ist es wichtig, Symptome wie leichten Schnupfen, das nichts aufbricht. Vertragen hat er das immer gut.
 
Das stimmt mit meinen Erfahrungen überein. Leider fehlt noch eine Aussage über Rückfälle nach Beendigung der Behandlung. Wäre bestimmt auch noch interessant.
 

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