Das artet hier gerade etwas aus, finde ich. So sehr ich die Ansichten teile, aber wenn man jemanden in die Defensive drängt, wird's - auch für den Kater - nicht unbedingt besser.
Maximus, leider wissen Tierärzte z.T. nicht viel über das Verhalten von Tieren. Müssen sie ja auch nicht, sie müssen sie gesund kriegen, nicht das ganze Jahr über in der Praxis halten. Heißt einfach nur, sie sind nicht unbedingt Experten für Ernährung und Haltung, leider manchmal ganz und gar nicht. Daher ist es immer am besten, wenn du dir aus so vielen Quellen wie möglich dein Wissen zusammenträgst. Hier im Forum ist das schon sehr gebündelt, und auch für erfahrene Katzenhalter gibt es viel zu lernen.
Klar, kann sein, dass dein Kater keine Probleme machen wird, was Markieren angeht. Da er aber jetzt schon auffälliges Verhalten zeigt, kann man es auch absolut nicht ausschließen, und im schlimmsten Fall hast du dann die nächsten zwanzig Jahre einen Kater, der dir überall in die Wohnung pinkelt. Das geht an die Nerven. Eine möglichst frühe Kastration kann dir dieses Risiko nehmen, und ist auch für den Kater stressfreier, denn seine Triebe kann er ja allein eh nicht ausleben.
Was den Kumpel angeht, wurde schon vieles gesagt. Bedenk einfach dieses: Für einen erwachsenen Menschen sind zwei, drei Monate nicht viel. Aber für so einen kleinen Kater ist das ein Großteil seiner Jugend, die er vollkommen isoliert ist - das ist eine wichtige Phase, die man später einfach nicht oder nicht gut nachholen kann. Was spricht geldtechnisch denn dagegen, jetzt einen zweiten zu holen? Die Vermittlungsgebühren im Tierschutz sind mitunter günstiger als die Kosten einer Katze aus sehr, sehr zweifelhafter "Zucht".
Früher hat man vieles falsch gemacht, leider auch viele, die dir Ratschläge erteilt haben. Wir haben unsere ersten Katzen auch mit 8 Wochen von privat übernommen. Hinterher ist man immer schlauer. Es ist jetzt wirklich in deinem Interesse, und im Interesse deines Katers, dass du es ganz einfach besser machst als die Leute vor dir.