Mal so zum Nachdenken:
Ich habe eine liebe, nette, ältere Bekannte, die hat eine gehätschelte Maine Coon Einzelkatze (war unverträglich mit anderen) und die platzte vor lauter Liebe, Leckerli und vor allem Trockenfutter auch schier aus allen Nähten.
Schließlich kam, wie es kommen musste, bei der erst fünfjährigen Katze wurde Diabetes festgestellt.
Sie bekam Tabletten verschrieben, sündhaft teuer, und dazu light Trockenfutter vom Tierarzt (ebenso sündhaft teuer).
Ich dachte echt, gibts das?
Aber ja, leider haben die wenigsten Tierärzte Ahnung von Futter.
Ich hab mich dann mit meiner Bekannten in Ruhe hingesetzt und ihr einiges erklärt.
Zum Beispiel, dass es mehrere Studien gibt, die belegen, dass Trockenfutter schädlich ist für Katzen. Selbst Katzen, denen so viel Wasser zugeführt wurde, dass sie genausoviel Flüssigkeit aufnahmen wie mit Nassfutter ernährte, haben signifikant weniger Urin ausgeschieden. Es wird bermutet, dass die Kohlenhydrate das Wasser speichern und durch den Darm schleusen, jedenfalls wird der heikle Harntrakt der Katzen nicht genügend gespült.
Selbst die Futtermittelindustrie selber (Waltham) kam in einer eigenen Studie darauf, dass eine ausgewachsene Katze maximal 20 g Trockenfutter pro Tag fressen darf.
Dann muss man sich mal anschauen, wo kommen unsere Katzen denn her? Und egal welche Hauskatze oder Rassekatze egal wo auf der Welt, sie alle stammen in direkter Linie ab von den afrikanischen Falbkatzen!
Und denen ist durch die Evolution über Jahrmillionen genetisch einprogrammiert, ihren Flüssigkeitsbedarf aussschließlich über die Futtertiere zu decken. Die 9000 Jahre seit der Domestikation sind dagegen gerade mal ein Wimpernschlag und konnten an den Ernährungsanforderungen nichts ändern.
Ist auch klar, warum Falbkatzen nicht trinken - in der (Halb) Wüste gibt es nichts oder selten oder oft nur verdorbenes zu trinken! Daher macht das absolut Sinn!
Und dann muss man sich mal anschauen, wie setzt sich denn so ein Futtertier zusammen - und so sollte dann auch die Ernährung der Katze zusammengesetzt sein.
Eine Maus besteht zu 70% aus Feuchtigkeit.
Der Rest besteht zu bis zu 50% aus Fett, aus Proteinen und maximal 8% Kohlenhydrate (die Körner, die die Maus zuletzt gefressen hat und die noch im Magen und Darm sind).
Jetzt frage ich dich - welches Futter entspricht am ehesten dem natürlichen Vorbild?
Trockenfutter mit maximal 10% Feuchtigkeit und 30% Kohlenhydrate in der Trockenmasse?
Oder Nassfutter mit 80% Feuchtigkeit und maximal 4% Kohlenhydrate?
Außerdem habe ich sie gefragt - was dürfen Diabetiker essen, so viel wie sie wollen, und was müssen sie abzählen und abwiegen?
Klar, Kohlenhydrate sind für Diabetiker schlecht, und für Katzen aufgrund ihres anderen Stoffwechsels auch - und infolgedessen für diabetische Katzen das allerschlimmste.
Genau das habe ich meiner Bekannten, ganz unaufgeregt erklärt.
Und ihr dann noch ein paar Dosen kohlenhydratfreies, hochwertiges Nassfutter zum Testen vorbeigebracht und den riesigen Sack mit dem unsäglichen Light-Futter abgekauft (das dann 40 statt 30% Kohlenhydrate hat).
So, und jetzt macht sie das seit drei Monaten.
Ich bestelle einfach etwas für sie mit und lasse sie von den günstigen Staffelpreisen bei hochwertigem Futter profitieren.
Ihre Katze hat super langsam und nachhaltig abgenommen.
Sie braucht nur noch 1/3 der Medikamente.
Und vor allem hat sie sechs Wochen nach der Nahrungsumstellung das erste Mal gespielt!
So, und jetzt sag mir einer, dass das nicht klasse ist.
Und ganz ehrlich, wenn das meine bisschen tüddelige, 71 jährige Bekannte verstehen UND umsetzen kann - dann sollte das doch echt JEDER verstehen können wollen.
Oder?
Ich finde es so klasse für Jenny (die Katze). Die ist jetzt richtig gut drauf!