@ Zugvogel
Der letzte Fall war vor zwei Jahren und zwar in Bayern ein Welpe und letztes Jahr in den Niederlanden(Nicht wirklich weit weg)..oder ignorierst du die Gefahr durch illegal eingeführte Tiere? Ist das auch ein Argument was du nicht gelten lässt?
Ich halte die Gefahr von Krankheitsübertragungen in besiedelten Gebieten durch ungeimpfte Haustiere für wesentlich wahrscheinlicher als die Gefahr durch Fledermausbisse wenn ich ehrlich bin.
Leuts, ich ignoriere weder die Gefahr von TW oder sonstigen Krankheiten. Doch wo keine Fälle sind, sind keine Erreger, sind keine Neuansteckungen möglich. Das ist die Lage.
Vor wenigen Jahren war ein nicht geimpftes Tier verdächtig, an TW erkrankt zu sein. Diese Katze kam aus dem östlichen (?) Ausland auf eine Katzenausstellung (auch so gibts illegale Importe), aber der Verdacht hatte sich nicht bestätigt. Die Katze wurde selbstverständlich vom Wettbewerb ausgeschlossen, zumal sie nicht die erforderlichen Impfungen hatte. Aber - und das ist ja wohl die wichtigste Tatsache - sie war nicht erkrankt.
Immer wieder wird die Gefahr beschworen, daß illegal eingeführte Hunde auf einem Flughafen entweichen könnten und auf diesem Weg TW wieder in D aufflammen kann. Doch so ists nicht gewesen. TW ist eine sehr öffentliche Angelegenheit, jeder noch so geringste Verdacht geht gleich durch die Presse, und bisher hat keiner der Fälle auch nur ein zweites Tier erkranken lassen, dazu sind die Bestimmungen zu hart.
Die Wahrscheinlichkeit, in D an TW zu erkranken, ist minimal, sowohl für Mensch als auch für Tier. Wäre es nicht so, würde man das überall lesen, sämtliche Veterinäre und Vet-Ämter würden drauf hinweisen, es gäbe wieder großflächige Sperrbezirke. Aber das ist seit ein paar Jahren nicht mehr der Fall. Warum also ein Tier, das offensichtlich verschwindend gering gefährdet ist, der Belastung einer Impfung aussetzen, von der mittlerweile sogar viele Ärzte abraten, selbst wenn die Miez (oder der Hund) am Waldrand wohnt.
Was mir eigentlich wichtiger scheint, ist das TW nicht sozusagen als Gepäck von Urlaubsreisenden aus gefährdeten Ländern mitgebracht wird. Die letzten TW-Fälle in D sind meines Wissens auf diesem Wege aufgetreten.
Vielleicht bin ich auch so übervorsichtig speziell bei TW-Impfung, weil eines meiner Tiere an einem TW-Impfsarkom gestorben ist. Keine TW-Gefahr (was ich damals noch nicht wußte), aber Grenzübertritt nur mit dieser Impfung möglich. Ich hätte lieber die Grenze nicht überschritten, hätte ich gewußt, was ich meinem Kater mit dieser Impfung angetan hatte
😡
Ich bin im Grunde ein vorsichtiger Mensch, versuche, Belastungen und Gefahren zu meiden und das von morgens bis abends. Ich wohne aber nicht in einer undurchdringlichen Festung, weil ich Hab und Gut schützen möchte; ich stelle niemals Fenster auf Kipp, ich laß keinen Teich und kein Faß so offen, daß Tiere drin ertrinken könnten. Ich mach tausenderlei, um Unfälle zu vermeiden. Aber bei Impfen speziell gegen TW scheint mir die Gefahr einer Infizierung um etliches geringer als die Belastung bis tödliche Erkrankung durch die Impfung selber.
Es ist bekannt, daß Impfungen Nebenwirkungen haben, viele davon nicht erkannt oder vielleicht nicht bewußt wahrgenommen. Es ist ebenso bekannt, daß viele Krankheiten (gegen die man impfen kann) ebenso lebensbedrohlich sein können. Und mein Standpunkt ist, daß ich Nutzen und Schaden von beidem abwäge und dann erst entscheide. Daß bei 'Nutzen' auch die Frage des Infektionsdruckes eine große Rolle spielt, möchte ich nochmal extra betonen, aber dazu im Gegenzug, daß man mit oder ohne Impfung sehr krank werden kann. Das gilt für mich ganz speziell und genauso speziell für alle Tiere, die mir anvertraut sind, für die ich die gesamte Verantwortung trage.
Doch für mich sind nicht allein Impfungen der Wahrheit letzter Schluß, dazu haben sie nach wie vor zu viele Risiken. Wann ich das Risiko einer Impfung eingehe, entscheide ich immer dann, wenn es aktuell wird.
Die Wahrscheinlichkeit, in D an TW zu erkranken, ist rein statistisch erheblich kleiner, als einen Sechser im Lotto zu haben.
Zugvogel