Diskussionsthread :Das kranke System und wie der Konsument dabei eine Rolle spielt

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Guten Tag ,
hier ist der angekündigte Thread (aus der Kotztüte ) :
Dass männliche Küken sterben müssen, Kälber geschlachtet werden...ist nicht die "Schuld" des Vegetariers oder? Es ist Sache des kranken Systems. Soll die Lösung wirklich sein dass wir uns alle nur von Pflanzen ernähren? Oder muss sich das System ändern?
Dem System die Schuld zu geben ist ziemlich einfach. Da könnte ja der Omnivore auch sagen:
Dass Tiere sterben müssen um Fleisch zu geben ist nicht die "Schuld" des Fleischessers, oder? Es ist die Sache des Systems: Vielleicht schafft man es irgendwann Tiere so auszubeuten, dass man an ihr Fleisch kommt, ohne sie zu töten. Man kann ja auch Löcher in den Pansen von Rindern schneiden und mit einem Stöpsel zumachen, um regelmäßig Proben herauszunehmen (bzw. eine Methode die in Verbindung mit der Milchproduktion steht), wieso sollte es dann nicht auch irgendwann möglich sein, an das Fleisch zu kommen ohne dass die Tiere sterben müssen? Würde es das besser machen?
Fakt ist: Du kannst es drehen und wenden, Milch und Eier sind mit immensem Leid verbunden und man wird es niemals schaffen können, dass das nicht so ist. Nicht bei der Masse der Nachfrage. Und wenn doch, dann verdienst du den Nobelpreis. Sicher ist es Schuld des Konsumenten.
Wenn ich weiß, dass das von mir erworbene Produkt mit Tod und Leid verbunden ist kaufe ich es einfach nicht mehr.

Zu sagen es wäre die Schuld des Systems ist nur Bequemlichkeit. Ich denke eben nicht, dass jeder von uns Zwangsveganer werden muss. Sondern dass die Lebensbedingungen und die Haltungsbedingungen der Tiere dringend geändert werden müssen. Jedoch sollte das nur als ein Zwischenziel angesehen werden, auf dem Weg zum komplett Tierproduktfreien Leben. Wo ein Markt ist wird es immer Menschen geben die versuchen die Gewinne zu maximieren.
Ob das nun auf Lasten von Tieren, Umwelt oder ganzen Bevölkerungsschichten geht ist diesen Individuen dabei egal. Hauptsache der Gewinn wird maximiert.
Und solange der Kunde sagt:“Ich würd ja gern aber die anderen sind in der Verantwortung" wird es auch immer so weitergehen:
Wenn ich mich unwohl beim Kauf fühle kaufe ich es nicht weiter
Oder ist es einfach so :
Den Tankdeckel zum Pansen der Kuh gibt es bereits. Das mal vorneweg. Es ist nicht nur Schuld des Verbrauchers, wie viele Lebensmittel werden denn vernichtet ohne gekauft worden zu sein? Es ist schon die Gier nach Profit, die Überproduktion und auch die Gier nach möglichst billigem Essen damit das so gesparte Geld woanders unter die Leute gebracht werden kann. Es wäre jetzt unfair alles dem Verbraucher in die Schuhe zu schieben, der Erzeuger mischt da genauso mit und am Ende auch der Gesetzgeber und die EU. Ihr müsst mal sehen, was dem Landwirt auferlegt wird. Es darf kein Schwein im Freiland gehalten werden, für Geflügel braucht es auch extra Genehmigungen. Es geht dabei darum die Verbreitung von Krankheiten zu vermindern und das hat auch zum Teil etwas mit der Massentierhaltung zu tun. Ein eingeschleppter Erreger (und dazu braucht es nur einen kranken Spatz), kann große Tierbestände infizieren und vernichten. Am Ende geht es nicht um die Tiere , dass die nicht krank werden, sondern um den Verlust an Geldgewinn. Es ist also durchaus unser komplettes System das falsch läuft.
Selbst wenn man kein Fleisch kauft und nur Milchprodukte zu sich nimmt unterstützt man Tierleid.
Denn die Milchindustrie verdient durch den Verkauf von Kälber den größten Anteil von Geld .

Ist es überhaupt möglich Produkte zu konsumieren ohne ,dass Menschen ,Tier oder Umwelt darunter leiden müssen ?
Jetzt seid ihr gefragt ! Schreibt eure Meinung zu diesem Thema !
 
A

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Ich finde es von vielen fleischlos lebenden Mitbürgern anmaßend von der restlichen Welt zu erwarten, dass die sich auch ein tierproduktfreies Leben wünschen.

Ich z.B. bin auf laktosehaltige Medikamente angewiesen. Ich sterbe sicher nicht - und so egoistisch bin ich - nur weil ich mich weigere ein Produkt mein Leben retten zu lassen, dass tierische Inhaltsstoffe enthält.


Ja, Tiere müssen leiden, das ist Fakt. Und jede Verbesserung ist da willkommen. Allein schon bei der Grundeinstellung der Gesellschaft.
Aber komplett fleischlose Ernährung für jedermann kann auf keinen Fall die Lösung sein. Erst recht nicht für Kleinkinder.

Aber was kommt als nächstes? Geldstrafen fürs Erschlagen von Mücken oder versehentliche Zertreten von Regenwürmern? Mir schauderts bald.

Leider hat der Mensch die Obermacht über den Planeten übernommen und es gibt eindeutig zu viele von uns. Aber es lässt sich nicht ändern.
Aber diese pseudo-weltfreundlichen Einstellungen aka Vegetarismus nerven mich persönlich einfach nur. Weil sie immer irgendwo unstimmig sind.

Deine Meinung kann ich sehr gut nachvollziehen .
Aus gesundheitlichen Gründen ist ja nichts einzuwenden.
Das Zertreten von Mücken.... :muhaha:
Nein ich spreche von Massentierhaltung .
Manche Vegetarier/Veganer sind selbst Schuld ,dass sie verufen sind ,da sie denken ihre Ansicht ist die einzge Richtlinie .
 
Ist es überhaupt möglich Produkte zu konsumieren ohne ,dass Menschen ,Tier oder Umwelt darunter leiden müssen ?
Jetzt seid ihr gefragt ! Schreibt eure Meinung zu diesem Thema !

Meines Erachtens ist das kaum noch möglich, nicht bei so vielen Menschen auf der Erde. Beispiel: Wenn ich Veganer bin und Soja esse, mir aber teures Bio-Soja aus deutschem Anbau nicht leisten kann, greife ich im Discounter zu Soja, dessen Anbau irgendwo auf der Welt mit großer Wahrscheinlichkeit gravierende ökologische Folgen hat und damit auch Tieren schadet.

Palmöl-Plantagen, durch die der Orang-Utan mittlerweile vom Aussterben bedroht sind, sind ein weiteres Beispiel. Welcher Veganer denkt schon darüber nach, wenn er reinen Gewissens das Kokosfett in die Pfanne gibt 🙂

Es stimmt schon, dass dafür vor allem der Konsument und nicht das System verantwortlich ist. Wobei der Konsument oder die Masse der Konsumenten ja das System sind.

LG Silvia
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber diese pseudo-weltfreundlichen Einstellungen aka Vegetarismus nerven mich persönlich einfach nur. Weil sie immer irgendwo unstimmig sind.
Ich finde Risikominimierung erstmal nicht unstimmig.
Klar, wenn jemand den Anspruch vertritt, dass er völlig ohne Tierleid zu verursachen durchs Leben geht, und sich demzufolge für nen besseren Menschen hält, dann ist das Quatsch mit Soße. Aber es gibt sowas wie vermeidbares Tierleid. Und ich hab größten Respekt vor jedem, der das mit der Rücksichtnahme durchdenkt und im Rahmen dessen, was er für sich persönlich vertreten kann, auch durchzieht.
Ich glaub nicht, dass irgendjemand dir klaren Verstandes das Recht auf deine Medikamente abspricht. Aber muss es unbedingt jeden Tag Fleisch sein, muss es unbedingt aus dem Supermarkt sein oder aus Osteuropa angekarrt ... da kann man als Konsument definitiv einiges tun, um Tierleid wenigstens ein bisschen zu reduzieren, ohne dass man sich dabei nen Zacken aus der Krone bricht.
 
Ich bin Vegetarierin, da ich Tierfreundin bin und kein Fleisch zum gesunden Leben brauche. Allerdings habe ich 2 Hunde und 2 Katzen, die ich mit Fleisch füttere, da sie es unbedingt brauchen.Mir ist schon klar, dass ich damit die Fleischindustrie unterstütze und damit Tierqual, aber ich sehe da keine Alternative.

Ich meine, das viele Fleischesser sich von Vegetariern angegriffen fühlen, eben nur weil sie es sind... und der Fleischesser eben nicht, vielleicht ist es ja sein schlechtes Gewissen ???

Dagmar
 
Mein Vater, ein Beduine, hat mich kopfschüttelnd gefragt warum es in einem Laden Joghurt, Erdbeeren und Erdbeerjoghurt gleichzeitig gibt.

Etwas mehr Steinzeit wäre mir schon recht.
Was hier jeder Einzeile an Naturzerstörung verursacht ist einfach zu viel.

Für was ?

Ich mische mir Erdbeer-Joghurt selber wenn es Erdbeeren gibt.

Auf meine heiss geliebte Kamelmilch muss ich auch verzichten.
Ich tu's aber gern 🙂
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ich meine, das viele Fleischesser sich von Vegetariern angegriffen fühlen, eben nur weil sie es sind... und der Fleischesser eben nicht, vielleicht ist es ja sein schlechtes Gewissen ???

Dagmar

Ich glaube, der Haken liegt ganz woanders. Nämlich der, der weiter oben schon beschrieben wurde: Diese Übergriffigkeit der selbst ernanannten Gutmenschen. Das ist das, was viele nervt und leider auch genau das Gegenteil von dem erreicht, was gewünscht ist.

Ich kenne nun beides, habe selbst 10 Jahre vegetarisch gelebt und habe mich selbst nie angegriffen gefühlt und andere sich von mir auch nicht.

Wenn jemand fragte, erklärte ich meine Gründe und mein Handeln. Punkt. Andere erklärten mir ihre Überzeugung oder auch nicht. Punkt.
Ich versuch(t)e niemals zu missionieren und lasse das anders herum auch nicht zu. Dann funzt es eben meist sehr gut.

Was mich eher genervt hat, waren oft andere Vegetarier oder Veganer und das aus genau den oben genannten Gründen.

Jeder KANN etwas beitragen, wenn er möchte und das in dem Rahmen, der ihm möglich erscheint. Ich denke, da ist vielmehr Akzeptanz gefragt und genau diese fehlt Menschen häufig genau dann, wenn sie selbst etwas für sich geändert haben. In diesen Fällen eben oft genau den Vegetariern. Leider ein Fakt, der mir sehr oft begegnet ist.
 
Ich bin Vegtarierin und nicht mit dem Ziel irgendwann Veganer zu werden oder dass die ganze Welt keine tierischen Produkte mehr verwendet.
Für mich geht es um den bewussten Konsum. Wer sich Gedanken macht, handelt nachhaltig. Schon jetzt kann man tierische Produkte kaufen, die unter vertretbaren/guten Bedingungen entstanden sind.
Nachhaltigkeit heißt für mich aber auch, ein geschlachtetes Tier (und das wird es immer geben) vollständig zu verwerten. Nachhaltigkeit heißt auch, sich bewusst zu machen, wenn man keine Lederschuhe trägt, die 5-10 Jahre halten, woher die Massenprodukte an "Kunstkleidung" kommen und wer DAFÜR leidet und wie man damit sich und die Umwelt schädigt.

Vegetarismus als "die Lebensform" zu fordern ist für mich militant. Deshalb kann ich mich damit nicht identifizieren.
 
Ich esse (fast) Fleischlos. Aus ethischen Gründen, aber auch weil ich es nicht mag. Wenn ich was kaufe (für meine Jungs) dann beim Schlachter meines Vertrauens und nicht im Supermarkt oder beim Discounter. Ich trinke Sojamilch, Sojajoghurt...etc (Laktoseintolleranz). Meine Eier, Obst und Gemüse kaufe ich beim Bauern wo ich sehe wie das liebe Federvieh lebt. Mir allerdings würde es im Leben nicht einfallen ijemadem meine Meinung aufzuzwängen. Ich finde es völlig in Ordnung wenn jemand Fleisch ist. Das muss jeder mit sich und seinem Gesissen selbst vereinbaren. Ich persönlich würde mir nur einen respektvolleren und bewussteren Umgang mit unseren (Nutz)Tieren wünschen.
Es muss doch nicht jeden Tag totes Tier auf dem Teller liegen.
 
Aber ich persönlich würde gerne ein paar tausend Jahr leben, weil ich rasend neugierig bin wie sich alles weiter entwickelt.

In ein paar tausend Jahren wirst Du vermutlich unter dem Müll ersticken, den die konsumierende Menschheit bis dahin verursacht hat😀

Klar, ist es schön, die große Wahlfreiheit zu haben. Auf der einen Seite. Auf der anderen Seite schadet sie uns aber auch und das ist weniger schön.

Die Ressourcen werden nun einmal immer knapper und daran ist unserer Konsum nicht ganz unschuldig.

Also daher würde ich mir das mit den mehreren tausend Jahren noch mal gut überlegen😉

LG Silvia
 
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Ich hab das zweite Video nicht gesehen, aber das erste.

Ich weiß nicht, ob der jetzt schon zu krass ist und verlinkt werden darf, aber ich glaub den link gabs schonmal im Forum:


http://earthlings.com/

Bzw mit deutschen Untertiteln:
http://www.veggiecafe.de/earthlings-deutsch.html


Mir wurde beim gucken auch schlecht, beim Abschnitt übers Schächten.


Man kann noch so viele schockierende Wahrheiten posten, die schon seit langem bekannt sind. Klar sind diese Bilder anrührend und regen zum Nachdenken an.

Aber dieser erhobene Zeigefinger... Ne echt, damit komm ich nicht zurecht.
Du du du! Du böser Mensch, du bist für Tiermord verantwortlich!

Das ist die Aussage und nichts anderes. Schlechtes Gewissen einreden, fast schon Propaganda-mäßig.
Und das endet dann bei Peta, die veganes Tierfutter anpreisen. Sehr konsequent und trotzdem Thema verfehlt.

Habe mir grad das Video angesehen. Ich muss zugeben...nur reingeschaut (ich konnte es nicht ertragen) und ich kann nicht mit Worten ausdrücken wie es mir gerade geht. Da vergeht einem doch jeglicher Apetitt auf Fleisch. Ich denke, das wir Menschen oftmals einfach wegschauen, die Augen verschließen vor der Wirklichkeit und gar nicht drüber nachdenken wie es den Tieren geht und was sie in ihrem kurzen Leben durchmachen müssen. Für uns! Ich bin schockiert, traurig und tief bewegt. Es bestärkt mich nur noch weiter darin auf Fleisch zu verzichten. Ohne erhobenen Zeigefinger!!!! Das muss jeder für sich entscheiden und mit seinem Gewissen verantworten. Alleine dieses Video ist für mich einen bestätigung auf dem richtigen Weg zu sein und ich bin auch nicht mehr bereit, diesen zu verlassen.
 
Ist es überhaupt möglich Produkte zu konsumieren ohne ,dass Menschen ,Tier oder Umwelt darunter leiden müssen ?

Schwerlich.
Was uns in den Supermärkten als tolle, große Wahlfreiheit verkauft wird, ist ja nur der Spiegel einer riesigen Abhängigkeit: Kaum ein Verbraucher in den westlichen Industrieländern hat heute noch die Möglichkeiten, alle Lebensmittel selbst zu produzieren. Daher sind wir abhängig von einer Industrie, die Tiere in Wertschöpfungsgegenstände verwandelt und die mit aller Macht des Marketings Bedürfnisse weckt, die vorher nie da waren.
Kein Mensch braucht die Auswahl aus 100 verschiedenen Sorten Erdbeerjoghurt, um mal bei dem Beispiel zu bleiben. Das wollte auch nie jemand - bis plötzlich 100 Sorten da waren. Jetzt geht es plötzlich nicht mehr ohne.

Die einzige Möglichkeit, so zu leben, dass weder Tiere, noch Menschen, noch Umwelt darunter leiden müssen, wäre die konsequente (in diesem Fall vegane) Selbstversorgung. Und die ist kaum noch möglich. Selbst, wenn man es bei Lebensmitteln noch hinbekommt - bei anderen Produkten ist man dann doch wieder auf industriell gefertigte Waren angewiesen. davon abgesehen, gibt es für so eine Lebensweise einfach viel zu viele Menschen.

Ich bewundere Menschen, die so konsequent - vegan, selbstversorgt, unabhängig von der Industrie - leben können. Die meisten Beispiele, die ich dafür bis jetzt gesehen habe, funktionieren aber nur, da andere Menschen auf herkömmlichem Wege leben.

Was bleibt, ist ein einigermaßen bewusster, nachhaltiger Konsum und der Versuch, auf möglichst leid-frei produzierte Waren umzusteigen. Jedenfalls ist das für mich der einzig gangbare Weg.
 
Das 2 Video ist ja deswegen so interessant, weil es nicht sagt, werdet alle Vegetarier, sondern es wird erklärt, wie die ganze Lebensmittel-Fleischherstellung
real existiert. Auf der ganzen Welt! Und wieviel Gift man zu sich nimmt und wie die Felder verseucht werden und und und. Und natürlich bestimmt immer das Geld über alles. Es werden keine schlimmen Bilder gezeigt von Massentierhaltung.
 
Es gibt für mich kein richtig oder falsch.
Höchstens richtig oder falsch aus der Sicht eines Einzelnen.

Der Nachteil ist allerdings, dass sich so das Elend nicht auflösen lässt. Denn es gibt einfach zu viele Leute, die Massentierhaltung mit ihrem Gewissen vereinbaren können - warum auch immer. Und so lange die Geld für Produkte aus dieser Industrie bezahlen, wird es die Industrie geben.

Was nun, also? Wollen wir doch anfangen den Leuten was vorzuschreiben, womit sie nicht einverstanden sind oder wollen wir akzeptieren was wir nicht ändern können? Oder gibts einen Mittelweg, wenn ja welchen?

Wie Recht du hast. Solange die Mensche weiterhin in Discountern Billgfleisch kaufen....wird sich nicht ändern. Nur weil jeden Tag totes Tier auf dem Teller sein muss. Besser weniger und dann gutes Fleich. Qualität statt Quantität.
 
Das 2 Video ist ja deswegen so interessant, weil es nicht sagt, werdet alle Vegetarier, sondern es wird erklärt, wie die ganze Lebensmittel-Fleischherstellung
real existiert. Auf der ganzen Welt! Und wieviel Gift man zu sich nimmt und wie die Felder verseucht werden und und und. Und natürlich bestimmt immer das Geld über alles. Es werden keine schlimmen Bilder gezeigt von Massentierhaltung.

Hm, bei aller Liebe, aber der Sprecher hat sich gerade damit disqualifiziert, Schweine als vegetarische Lebewesen zu bezeichnen...
Zudem jede Menge Tatsachenbehauptungen (einige davon durchaus richtig) ohne Belege,
Schade, gute Absicht, schlecht umgesetzt.

Die derzeit beste Argumentationsschrift für bewussten Konsum finde ich immer noch "Tiere essen" von Jonathan Safran Foer. Er argumentiert mit handfesten Belegen. Auch, wenn ich selbst gerne emotional und gerne mal polemisch für den Vegetarismus streite 😉 - ich denke, mit dieser Sachlichkeit und Faktentreue ist der Sache tatsächlich eher gedient.
 
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Die derzeit beste Argumentationsschrift für bewussten Konsum finde ich immer noch "Tiere essen" von Jonathan Safran Foer. Er argumentiert mit handfesten Belegen. Auch, wenn ich selbst gerne emotional und gerne mal polemisch für den Vegetarismus streite 😉 - ich denke, mit dieser Sachlichkeit und Faktentreue ist der Sache tatsächlich eher gedient.

Das ist super. Habe ich auch gelesen. Sehr Empfehlenswert. Es gibt noch eins. Da weiß ich grad den Titel nciht. Hat meine Schwägerin sich ausgeliehen. Ich poste es sobald ich es wieder weiß.
 
Schwerlich.
Was uns in den Supermärkten als tolle, große Wahlfreiheit verkauft wird, ist ja nur der Spiegel einer riesigen Abhängigkeit: Kaum ein Verbraucher in den westlichen Industrieländern hat heute noch die Möglichkeiten, alle Lebensmittel selbst zu produzieren. Daher sind wir abhängig von einer Industrie, die Tiere in Wertschöpfungsgegenstände verwandelt und die mit aller Macht des Marketings Bedürfnisse weckt, die vorher nie da waren.

Wenn man genau darüber nachdenkt, ist diese Abhängigkeit auch sehr erschreckend. Wie jede Abhängigkeit.

Es gibt ja ein paar interessante Selbstversorger-Projekte, die wirklich auch modern und fern von "zurück in die Steinzeit" sind und die auf einem guten Weg sind, 100prozentig autark zu werden. Aber ob das mit einer größeren Zahl von Menschen möglich wäre, weiß ich nicht.

LG Silvia
 
Es gibt ja ein paar interessante Selbstversorger-Projekte, die wirklich auch modern und fern von "zurück in die Steinzeit" sind und die auf einem guten Weg sind, 100prozentig autark zu werden. Aber ob das mit einer größeren Zahl von Menschen möglich wäre, weiß ich nicht.

LG Silvia

Das ist es ja eben.
Die Projekte, die Ideen dahinter sind total gut.
Aber wäre es auch noch so super, wenn 82 Millionen Menschen so leben würden?
Oder gar gleich die ganze Weltbevölkerung?

Ich bin ja ehrlich gesagt ganz froh, dass andere für mich den größten Teil der Lebensmittelproduktion übernehmen, ein Selbstversorgerdasein wäre nichts für mich. Tomaten, Gurken und Paprika anbauen, ein paar Kräuter, ok - aber Soja und Kaffee? Tofu selber machen, Marmelade einkochen? Nee, ich möchte das überhaupt nicht.

Ich konsumiere durchaus gerne. Wenn auch eben nicht alles.
Ich stehe aber durchaus auch mal vor dem Regal und denke mir "Ey geil, ein neuer Joghurt mit Pistaziengeschmack und Mango-Melonen-Sauce und Schokosplittern. Das MUSS ich haben!" (oder Chips mit Pommes-Schranke-Geschmack. Braucht kein Mensch, ist aber irgendwie geil. Nicht immer kaufe ich das auch tatsächlich. Aber eben doch manchmal.)

Ich weiß, dass ich für meinen Konsum Kompromisse eingehen muss, insbesondere als Person, deren Geldbeutel nicht unerschöpflich ist.
Ich hätte nur gerne transparentere Produktionsketten und Produkte, bei denen ich direkt beim Einkauf tatsächlich erkennen kann, was ich da konsumiere.
Sicherlich sehe ich jeden Verbraucher in der Pflicht, sich selbst zu informieren. Nur ist der Lebensmittelmarkt so unüberschaubar, da kann man nicht die Produktionsbedingungen aller Waren kennen. Nimmt man noch Pflegeprodukte und Haushaltswaren dazu, dann erst recht nicht.
 
Wie muss man sich das vorstellen?


Mir kommt da als erstes Hausbau in den Sinn: Wer produziert die Nägel? Ein Schmied? Woher kommen seine Rohstoffe?
Betrifft auch Wasserleitungen, Isolierungen usw.

Was ist mit medizinischer Grundversorgung? Ohne Krankenhaus überhaupt nicht machbar. Wie weit wird da gegangen?

Was wird trotzdem in Anspruch genommen.

Mein zweiter Gedanke sind die Amish. Vielleicht kann man auch in die Richtung weiter diskutieren. Vom religiösen und idealistischen Hintergrund mal abgesehen - machen dies nicht genau richtig? Selbstversorgung und so?

Klar, bei den Rohstoffen wird man immer noch Abstriche machen können und daher nehme ich das mit der 100prozentigen Autarkie zurück. Aber bei dem Beispiel, an das ich dachte, bauen die zum Beispiel sogar Mehrfamilienhäuser aus Strohballen (die ja gut selbst zu erzeugen sind). Die Dinger sind sehr schick und ziemlich modern, haben eine tolle Energiebilanz und gleichzeitig ein prima Raumklima. Ähnlich sieht es mit der Energieversorgung aus, da ist auch eine Menge Autonomie möglich.

Ärztlinche Grundversorgung wäre ja auch nicht das Problem, wenn in dieser Gemeinschaft zwei, drei Ärzte praktizieren würden.

Die Amish wären mir persönlich zu dogmatisch, was das Religiöse und die Beziehung zwischen Mann und Frau angeht. Faszinierend finde ich ihr Leben trotzdem.

Um zum Thema zurückzukommen: Täglich Fleisch und Wurst ist in einem solchen Modell nicht möglich, weil das viel zu viel Platz und Anbaufläche einnimmt. Aber wenn man auf diese Fleischberge verzichtet, die bei uns noch üblich sind, dann kann man sich auch Fleisch aus artgerechter Haltung leisten.

@Juniper: Mir persönlich erschlagen die gefühlten tausend Joghurt-Sorten eher. Ich kaufe lieber in kleinen Läden mit weniger Auswahl ein, da sind die Entscheidungsfindungsprozesse nicht so mühsam 🙂

LG Silvia
 
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