juniper1981
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Mir geht es um dieses über-andere-richten, z.B. durch diese Propaganda-Videos. Jeder von uns sollte wissen wie es in den Schlachthöfen zugeht.
Ich hab z.B. konsequent Leute aus meiner FB-Liste gestrichen, die damit beschäftigt waren täglich die Todesschreie der Tiere zu verlinken oder sonstigen Gruselkram.
Das mögen alles wirklich schlimme Dinge sein, die es zu beenden gilt.
Aber ich fühle mich ungern bevormundet. Ich mag nicht dieses Einreden eines schlechten Gewissens. Dieses "Wie kannst du nur?"
Es wissen aber tatsächlich viele Leute nicht.
Und viele wissen es zwar in der Theorie, haben in der Praxis aber noch nie ein Tier sterben sehen. Es fehlt daher der Bezug zu dem, was auf dem Teller liegt.
Siehe einige Bekannte von mir, die zwar Hähnchenschnitzel essen - ein halbes Hähnchen oder einen Fisch mit Kopf aber nicht, da man da "ja noch sieht, dass das ein Tier ist."
Ich finde es falsch, für mein eigenes Vergnügen zu töten. Und Fleisch zu essen, ist in erster Linie Vergnügen, hierzulande, zumindest. Also streite ich dafür, dass Menschen zumindest weniger Fleisch konsumieren. Zumindest darauf achten, wie die Tiere vorher gelebt haben. Und sich zumindest einmal die Mühe machen, sich die Produktionskette von der Geburt des Tieres bis zum Schlachthof mit eigenen Augen anzuschauen.
Genauso wie ich dafür streite, dass Kitten nicht alleine gehalten werden, dass Haustiere nicht gequält werden, dass Autofahrer nicht durch Spielstraßen rasen usw. usf., setze ich mich eben für so was ein.
Das sind alles Dinge, die Menschen als freien Ausdruck ihrer Persönlichkeit sehen können. Dennoch finde ich sie nicht richtig und werde das auch so sagen.
Nicht bei jeder Gelegenheit, aber wenn es grade passt (ich fang z.B. keine contra-Fleischessen-Diskussion an, wenn ich mit Freunden essen gehe. Die Diskussionen kommen meistens von der "anderen Seite", weil es tatsächlich so ist, dass sich einige Fleischesser durch meinen bloßen Verzicht provoziert fühlen.)
Die Frage "Fleisch essen oder nicht" ist ja aber nur Teil des Konsumproblems (ich nenns mal einfach so). Und die Diskussion, wie ok es nun ist, Tiere zu essen, führt meines Ermessens etwas von der eigentlichen Ausgangsfrage weg. Denn, realistisch betrachtet, werden nie alle Menschen Veganer werden. Und ob das DIE Lösung wäre, wage ich auch zu bezweifeln.