Das mit dem Besuchen ist so ne Sache...
Die Klinik ist am Wochenende immer brechend voll und es gibt immer wenig Personal. Sie sind zwar kooperativ, aber kommen auch irgendwann an ihre Grenzen.
Außerdem bedeutet das Stress für Havanna, wenn wir dahin kommen sie 20 Minuten lang bekuscheln und Mut zureden, usw. und sie dann wieder weggeben müssen. Stress ist jedoch momentan echt nicht gut für sie. Es spricht halt einiges dagegen sie zu besuchen.
Der aktuelle Stand der Dinge ist, dass Havanna selber rote Blutkörperchen produziert, diese jedoch zerstört werden. Dabei gibt es immer noch zwei Möglichkeiten:
1. Blutparasiten: Hier werden die über Zeit Blutausstriche gemacht, um zu schauen, ob welche im Blut sind. Die Viecher können sich leider verstecken, deshalb sind mehrere Blutausstriche erforderlich. Ich vermute, dass auch eine PCR gemacht wurde, bin mir aber nicht so sicher. Sie bekommt prophylaktisch Antibiotika gegen die Paras. Sollte sich die Diagnose auf Blutparasiten verfestigen, muss sie nur noch 2 Wochen Antibiotika nehmen und dann wieder testen.
2. AIHA (Autoimmune Hämolytische Anämie): Das ist die Hauptverdachtsdiagnose. Die Ärztin geht davon aus, dass ihr eigenen Immunsystem die roten Blutkörperchen einfach weg frisst. Dieser Fall ist natürlich komplizierter als die Blutparasiten. Man kann da nur mit einem Immunsupressivum rangehen. Es wird also auch Kortison gegeben und gehofft, dass es anschlägt, was es momentan leider noch nicht tut.
Die Tierklinik fährt also präventiv zweigleisig. Sollte sich eine Diagnose bestätigen, wird dann auch die Therapie komplett angepasst. Doch leider ist es noch ein wenig "im Dunkeln tappen".
Havanna ist auch leider etwas vom Hämatokrit abgefallen. Von 12,5 % auf 10,5 %. Das ist scheiße... Es zeigt eben, dass die Therapie bisher noch nicht anschlägt. Wir geben aber nicht auf zu hoffen. Deshalb kann es sein, dass sie wieder Blut benötigt. Aber wir sind ja mit allen Heldinnen und Helden in Kontakt.
Leider darf sie auch nicht ständig Blut bekommen, da es die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie Antikörper bildet. Das wäre der "worst case". Drückt weiterhin, die Daumen, dass es eine Diagnose gibt und die Therapie anspringt! Wir hoffen immer noch, dass es die Parasiten sind, aber selbst bei einer AIHA kann Havanna (bei guter Kortisoneinstellung) noch lange und glücklich leben!
Minou liegt hier gerade neben mir und vermisst Havanna ganz schön. Wir versuchen sie abzulenken und viel mit ihr zu spielen. Aber es zeigt sich wieder hier: Der Mensch kann keine Katze ersetzten! Wir hoffen auch für Minou, dass sie nicht zu lange alleine sein muss und Havanna endlich wieder mit ihr toben und rangeln kann. Das machen sie doch so gerne und sollen es auch in Zukunft machen dürfen! Dafür versuchen wir alles, was in unserer Macht steht, zu tun!