alisea
Forenprofi
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Reicht es nicht, dass wir Menschen beim Verrecken zusehen müssen?
Also, zunächst mal: ich habe meinem krebskranken Vater vor einigen Jahren dabei zugesehen, wie er gestorben ist. Damals dachte ich noch, wie viel barmherziger wir zu Tieren sind, die wir einschläfern lassen, heute weiss ich, dass es bei diesem Gedanken nur um meine eigene Bequemlichkeit ging, nicht um das Wohl meines Vater. Der war, dank des Einsatzes des Klinikpersonals schmerzfrei.
Es ist grauenvoll, jemandem, den man liebt beim Sterben zusehen zu müssen, vor allem wenn man weiss, dass der Jemand liebend gerne weiterleben würde. Trotzdem ist es wichtig, jemanden seinen eigenen Tod sterben zu lassen, auch wenn das tagelang dauert - manche Menschen hängen eben sehr an ihrem Leben und es fällt ihnen schwer, zu gehen.
Ich bin, nach einigen Erfahrungen auf dem Gebiet, zu dem Schluss gelangt, meine Tiere wirklich nur noch im äußersten Notfall einschläfern zu lassen, also wenn sie starke Schmerzen hätten oder sonst unzumutbar leiden würden.
Paradox finde ich z.B. die Aussage von TA's, das Tier doch einschläfern zu lassen, weil es die OP nicht überleben würde. Da versuche ich doch die OP - und wenn das Tier währenddessen stirbt, ist es dasselbe Ergebnis wie beim Einschläfern, aber es hatte wenigstens noch seine letzte Chance.
Eine Katze, die ihren Lebenswillen verloren hat, stirbt binnen kürzester Zeit - ich glaube, das ist eine Erfahrung, die hier im Forum schon viele gemacht haben. Solange meine Katze noch kämpft, werde ich sie unterstützen. Sie vertraut mir, da kann ich ihr nicht einfach eine Spritze in den Körper rammen lassen, die sie, wenn auch schmerzlos, tötet.