Es entspannt sich
Wie läufts?
Geduld ist schwer! Willst du ein bisschen von dem Hintergrund von Nummer 2 erzählen? Oder habe ich das überlesen?
Hej Mirri, danke der Nachfrage. Ich kann Geduld immer nur dann, wenn der Endzeitpunkt feststeht, dann gehts richtig gut
😀 Aber es entspannt sich gerade schneller als erwartet. Hab zum Neuen nur wenig geschrieben, ganz am Anfang ein bisschen.
Der Neue hatte bisher den Namen Sammy, aber wir sind uns noch nicht sicher, ob es dabei bleibt. Deshalb: Der Neue. Der Neue also ist ein Straßentier aus Sardinien und wurde als Kind dort eingesammelt (vor der Geschlechtsreife, vom dortigen Tierarzt auf August 2018 geboren geschätzt). Er kam letzten Herbst nach Deutschland, ist kastriert, geimpft, etc. und lebte bis jetzt bei einer Pflegestelle. Dort gibt es zwei KAtzen und er hat sich dort gut eingelebt, war im Haushalt integriert und spielte gerne mit den anderen. Als wir ihn besucht haben, war er zwar sehr zurückhaltend, ließ sich aber sogar von mir streicheln und spielte mit mir. Und als seeehr kuschelig beschrieben, aber auch durchsetzungsfähig, offen und umgänglich den anderen Katzen gegenüber. Perfekt für Echo dachten wir und nun isser hier.
Er ist ne normale Hauskatze, weiß mit vielen grau getigerten Partien und orange hinter den Ohren. Dazu superhübsche grüngelbe Augen mit einem echt lieben Gesichtsausdruck. Ich finde ihn relativ klein, kleiner als Echo jedenfalls, der ein ordentlicher, agiler Panther ist, wie er im Buche steht und auch ziemlich gut, ziemlich grimmig schauen kann
😀
Seit Freitag geht es echt bergauf, wahnsinn, als wäre plötzlich ein Schalter umgelegt. Nur fressen interessiert ihn weiterhin nicht extrem. Er vertilgt meistens nachts etwas Nass- und Trockenfutter, aber ich finde es noch zu wenig (ich hab die Mengen nicht gewogen, ich tippe auf 50-70 gr NF, bisher höchstens 5 Brocken TF dazu, heute nacht aber zum Glück eher 20 gr TF und 50 gr NF). Wieviel er trinkt kann ich nicht ganz einschätzen, man sieht kaum Veränderungen beim Füllstand, aber wir haben ihn bei offener Tür ein paar mal schlabbern gehört.
Und nun folgt ein Entwicklungsroman
😀😀😀
Wir haben ihn ja aus dem Waschmaschinengehäuse rausgeholt und zuerst saß er trotzdem dahinter (na, wenigstens nicht drin). Ich hab das Regal daneben so verrückt, dass er schneller raus und rein kann und hatte überall Handtücher drüber gelegt, damit er mehr Verstecke hat. Und eines hat er dann vorgezogen, wo er seitdem bleibt.
Abends (Donnerstag oder Freitag) begann er durch die Tür zu miepen (miau kann mans nicht nennen, aber es ist zuckersüß) und Echo oder uns aufzufordern, was zu machen. Vielleicht wars sogar gurren. Das ging eine Stunde so. Haben uns dann entschieden, die Tür doch aufzumachen und das Gitter einzusetzen, weil ich vor allem will, dass die Katzen sich verstehen und bis er uns ranlässt, kann es gerne dauern, hauptsache, er kann aus dem BAd raus.
Bei diesem zweiten Gitterversuch gab es nur ein klitzekleines jaulen und auch mal das Gitter anfallen. Aber nur von Echo (klar, sein Revier), der Neue ist super lieb, miept uns alle an und liegt ganz ruhig am Gitter oder flüchtet, wenn Echo zu ruppig ankam. Aber ich glaube, er will mit Echo spielen, sich umsehen, er kam auch immer gleich zurück. Echo bekommt seit zwei wochen ausschließlich NF, damit ich TF als Bestechung habe und so streue ich ihm gerade TF ans Gitter, damit er es mit was positivem verbindet (der Neue bekam natürlich auch was ans Gitter, aber frisst es leider nicht, auch keine Leckerlie)
Tags darauf habe ich ihm eine Runde vorgelesen und dann wie üblich versucht, ihm Leckerlie zu geben (er frisst noch extrem wenig). Nach 5 Minuten mit dem Federwedel am Tuch rumwedeln kam plötzlich ein Pfötchen raugseschossen und er jagte den Federn nach, schön hinterm Tuch versteckt versteht sich. Aber er schaute immer mal wieder raus, wer da mit ihm spielt. Habe dann einfach mal den Rat der Pflegemama befolgt und laaaaaangsam meinen Finger ausgestreckt (ein skeptischer Blick, aber beschnuppern), ich rutschte ran und streichelte ein bisschen (ein leicht panischer blick) ich streichelte weiter und plötzlich schnurrt er los, wirft sich richtig in die Hand und legte sich nach ein paar Minuten auf die Seite. Ich konnts kaum glauben. Nach einigen Minuten kraulen im Versteck (ich davor liegend, übelst verrenkt, damit ich rankomme), kam er raus und umwanderte mich und kam alle paar Sekunden zum weiter kraulen. Und nach sehr viel Gestreichele probierte er auch gleich mal, wie es sich so auf meinem Schoß liegt. Kurz, aber wow. Abends wieder Gitter mit TF, Spielversuchen, Miepen und mal Gitterattacken.
Samstag haben wir Echo auch mal auf dem Balkongehege eingesperrt, damit der Neue mal in die Wohnung gucken könnte und vor allem seinen Geruch hinterlässt. Flach wie eine Flunder bewegte er sich auch langsam mal durch den Hauptraum und sauste nach 10 Sekunden zurück ins Bad und kam auch nicht mehr.
Abends (Samstag) wieder Gittertür. Diesmal kein jaulen mehr, aber Echo stürmt immer mal wieder das Gitter an, der Neue rauscht weg und kommt wieder zurück, ansonsten viel gucken, oder lauern oder auch mal beide in einiger Entfernung vom Gitter entspannt rumliegen. Der Neue miept dabei gerne, fordert auf, will Kontakt aufnehmen, aber ist auch schnell wieder weg, wenn man sich zu schnell bewegt (wir sind im Sichtfeld auf dem Sofa). Man soll ja eher nicht ausführlich beobachten, aber das ist besser als Kino
😀
Sonntag: Tagsüber war er im Versteck und wir haben ihn in Ruhe gelassen. Nachmittags, weil Echo eh lieber im Balkongehege saß und Vögel guckte, haben wir ihn dirt eingesperrt und wieder die Badezimmertür geöffnet. Weil er sich nicht raustraute, hab ich ihn eine Runde gekrault, dass schien ihm Mut zu geben. Und er ging diesmal schon aufrechter und mutiger auf Erkundungstour, schaute auch mal auf die Etagen eine Stufe höher, spielte mit dem Matabiball und chillte auf dem Couchteppich. Echo hats natürlich irgendwann mitbekommen und schaute ihm dabei aufmerksam hinterher, aber war ja Glas dazwischen. Abends kam der Neue wieder ins Bad mit Gittertür und es folgte wieder sein aufforderndes Miepen. Einmal haben sie sich auch beschnuppert, leider hab ichs nicht gesehen und öffnete in dem Moment eine Tür, so dass der Neue weg schreckte. Schade. Ansonsten einige Sprintattacken aufs Gitter (Echo), zurückweichen und sofort zurück kommen (der Neue), rumliegen mit etwas Abstand (beide).
Heute steht die Tür seit Mittag offen, mit Gitter. Der Neue lag da hinter der Waschmaschine (der Straßenlärm bei offenem Fenster plus Regenprasseln war wohl zuviel), kam nach einer Stunde gucken (leise, aber neugierig) und trollte sich dann wieder auf sein Bett im Hockerversteck.
Was ich mich jetzt frage, woran erkenne ich denn, dass die beiden soweit sind?
Ich tue mich gerade sehr schwer damit, einzuschätzen, was normales Katerspielverhalten sein könnte (Echo lauert um die Ecke, guckt, wo der andere ist, schwingt dabei den Schwanz und springt dann eben das Gitter an, Gefauche gibt es nur ganz wenig, Knurren gar nicht und einmal einen kleinen Boxkampf durchs Gitter). Mein früheres Katerpaar waren Wurfgeschwister und wuchsen bei mir auf, daran kann ich mich also schlecht orientieren.
Wie habt ihr das entschieden, woran habt ihr festgemacht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt sein könnte?
Oder sollte ich auf jeden Fall abwarten, bis er richtig frisst?
Hatte überlegt, die nächsten Nächte und Tage das Gitter komplett davor zu lassen und im Wohnzimmer zu schlafen (falls einer es schafft, das Gitter zu überwinden, das geht nicht über die gesamte Türhöhe und wir haben im oberen Teil nur ein Tuch). Damit sie mal komplette Tage zusammen haben.
Der Neue wird sich schon auf uns einlassen, da habe ich keine Zweifel mehr, auch wenn er noch schreckhaft ist. Er kennt ja noch nicht alle Geräusche, die wir so machen, muss sich an unsere Bewegungen und Routinen gewöhnen, aber das kann er ja auch nicht im Bad. Will aber auch nichts übereilen und Kämpfe bis aufs Blut riskieren, wenn ich sie zusammen lasse.