Ich finde es toll, dass Du Dir so viele Gedanken machst und wirklich nach der allerbesten Lösung für Deine Katze suchst.
Ich finde die "Anforderungen" des Vereins auch ziemlich krass und denke, dass die meisten Punkte nicht haltbar sind.
Trotzdem macht mir der Rat, es unbedingt mit einer Zweitkatze versuchen zu müssen, etwas Bauchschmerzen. Natürlich kann es sein, dass es die ersten Male die falschen Katzen oder die falschen Ansätze waren, aber niemand weiß, was Milka erlebt hat und warum sie so reagiert. Ein so dermaßen aggressives Verhalten finde ich schon bedenklich, was zukünftige Zusammenführungen angeht, und wenn es eine umgeleitete Aggression war, die zu ihrem Verhalten führte, so wird das voraussichtlich ein wirklich langer, anstrengeder und aufreibender Weg werden, zumal Du ja tagsüber nicht da wärst, um zu beobachten und zu moderieren. Das würde also heißen, dass die neue Katze evtl. viele Monate allein in Deinem Schlafzimmer sitzen müsste, und Milka alleine im Wohnzimmer. I
Bitte nicht falsch verstehen, grundsätzlich bin ich gegen Einzelhaltung, aber bei Deiner Katze hätte ich zumindest ziemliche Sorgen, wie eine Zusammenführung für alle Beteiligten zufriedenstellend bewerkstelligt werden sollte, ohne dass die Katzen darunter leiden. Vielleicht bin ich da auch selbst zu empfindlich.
Aber nun zu den anderen Punkten:
Futter - die Vorgaben des Vereins finde ich heftig. Wichtig ist, dass Deine Katze das Futter verträgt und alle wichtigen Nährstoffe erhält. Natürlich ist getreide- und zuckerfrei per se erst einmal ein guter Tipp, aber sie muss es halt auch fressen.
Ich war allerdings früher der Meinung, unsere fressen nur das, was sie sofort mögen, langsame Umstellung würde nicht gehen. Das sehe ich inzwischen anders. Ich nutze die "feinen Filets" von Miamor oder die Döschen von Thrive Complete oft als Topping für das normale Nassfutter. Ein bisschen mische ich ins Futter mit rein, und oben drauf kommt noch ein Klecks vom leckeren Futter. In den meisten Fällen klappt das (natürlich gibt es trotzdem Futtersorten, die gar nicht gehen, die kommen dann die die Spendenbox).
Ich würde mich nicht an die Liste des TSV halten, sondern einfach ausprobieren. Ein paar pflanzliche Bestandteile finde ich auch nicht verwerflich, die können bei der Verdauung sogar hilfreich sein. Vielleicht schaust Du erstmal nach Monoprotein-Sorten Huhn zum Beispiel. Da Du nur eine Katze hast, würde ich mit den Puches / Schälchen / Döschen anfangen mit nur 85 - 100 g.
Dann würde ich mir einen Surefeed Futterautomaten anschaffen (oder zumindest die Futterschale mit Bewegungssensor), dadurch bleibt das Futter länger frisch, und sie kann sich jederzeit bedienen, auch wenn Du nicht im Haus bist.
Trockenfutter ist natürlich nicht toll, und wenn sie Nassfutter nicht verträgt, halte ich es für schwer vorstellbar, dass Trockenfutter für sie besser verträglich sein sollte. Ich würde mich tatsächlich erstmal aufs Nassfutter konzentrieren und ein paar neue Sorten austesten. Selber noch nicht gemacht, aber ich habe von woanders gehört, dass VetConcept eine sehr gute telefonische Beratung haben soll (natürlich wollen sie auch verkaufen, aber einen Versuch wäre es vielleicht wert).
Und dann würde ich erstmal weiter beobachten, wie sie sich macht. Hast Du vielleicht im Freundes- / Bekanntenkreis eine Schülerin oder Studentin, die ab und zu einfach mal bei Dir Zuhause ein paar Stunden verbringen könnte? Sie könnte dann ja für Schule / Studium lernen, und gleichzeitig wäre Deine Katze nicht alleiene.
Eine Zweitkatze will ich Dir nicht ausreden, ich möchte nur, dass Du Dich da jetzt nicht bedrängt fühlst, sondern wenn, dann wirklich ganz in Ruhe abwägst und auch selbst davon überzeugt bist - auch, dass Du das schaffen kannst.
Ach so, das mit der WhatsApp-Gruppe als Pflicht finde ich auch sehr übergriffig. Ich würde allerdings erstmal nicht austreten, sondern mich nur zurückhalten und ggfs. noch die Nachkontrolle abwarten. Ansonsten könnte ich mir vorstellen, dass die anstrengender ausfallen wird als es sein muss. Aber da bin ich wohl eher pragmatisch veranlagt.